DE555249C - Verfahren zur Erhoehung der Empfindlichkeit eines Kerrzellen-Lichtrelais - Google Patents
Verfahren zur Erhoehung der Empfindlichkeit eines Kerrzellen-LichtrelaisInfo
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- G02F1/00—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics
- G02F1/01—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the intensity, phase, polarisation or colour
- G02F1/07—Devices or arrangements for the control of the intensity, colour, phase, polarisation or direction of light arriving from an independent light source, e.g. switching, gating or modulating; Non-linear optics for the control of the intensity, phase, polarisation or colour based on electro-optical liquids exhibiting Kerr effect
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Description
Der elektrooptische Kerreffekt hat in neuerer Zeit vielfach Anwendung gefunden,
wenn sich die Technik vor die Aufgabe gestellt sah, einen Lichtstrom elektrisch zu steuern,
z. B. in der Bildtelegraphie, für Tonfilmzwecke, zur Messung hochfrequenter Spannungen.
Um eine einigermaßen beträchtliche Lichtmenge steuern zu können, benötigte man Spannungen, die für viele Fälle unbequem
hoch lagen. Man hat sich meistens
»dadurch geholfen, daß man die Steuerwechselspannung
einer Gleichspannung überlagerte und so die Empfindlichkeit vergrößerte, nahm jedoch damit eine Reihe von
Nachteilen in Kauf.
Die vorliegende Erfindung gibt einen anderen Weg an, die Empfindlichkeit der Kerrzelle
als Lichtrelais wesentlich zu erhöhen. Sie bedient sich dazu einer Vorrichtung, die
geeignet ist, den Arbeitspunkt auf den steilen Teil der Lichtspannungscharakteristik zu
verschieben, ohne eine Vorspannung zu verwenden. Diese Forderung wird z. B. erfüllt
durch die Einschaltung eines Glimmerplättchens in den Lichtweg.
Die Kerrzelle stellt bekanntlich einen Kondensator mit der Kerrflüssigkeit —- meistens
Xitrobenzol — als Dielektrikum dar. Sie wird zwischen gekreuzte Polarisatoren gebracht
(s. Abb. i), deren optische Hauptachsen gegen die Richtung des elektrischen Feldes
um je 45° geneigt sind. Liegt keine Spannung an der Zelle, so vermag das Licht diese
Anordnung nicht zu durchsetzen.
Im elektrischen Felde wird nun die Kerrflüssigkeit doppelt brechend; die in Richtung
des Feldes schwingende Lichtkomponente erhält eine andere Fortpflanzungsgeschwindigkeit
als die senkrecht zum Felde schwingende. Zwischen beiden ist somit beim Austritt aus
der Kerrzelle eine Phasenverschiebung δ vorhanden. Durch die optische Anordnung tritt
nunmehr die Lichtmenge L, die mit δ und der Lichtmenge L0, die im günstigsten Falle auftritt,
in folgender Beziehung steht:
L =
Die Phasenverschiebung δ ist abhängig von der Feldstärke (S, der Länge { des Lichtweges
zwischen den Kondensatorplatten und der Kerrkonstanten des Dielektrikums B zufolge
der Beziehung
6 = 2 π · B · I · g2,
damit wird L = Ln- sin2 (π · B · I · g2).
Der Lichteffekt, der von einer Steuerspannung ausgelöst und etwa auf einer Photozelle
zur Wirkung gebracht wird, ist nun unschwer zu ermitteln. Es ist in Abb. 2 zunächst die
Lichtmenge L in Abhängigkeit vom Quadrat der Feldstärke g2 gezeichnet. Weiterhin ist
das Quadrat der Feldstärke g2 in Abhängigkeit von der Zeit t für eine Halbperiode einer
sinusförmigen Wechselspannung aufgetragen. Es läßt sich nun für jeden Zeitwert von S2
der zugehörige Wert von L und damit die Kurve L = f (t) bestimmen, wie es in Abb. 2
durchgeführt ist.
Die graphische Auswertung macht die Mängel dieser Meßmethode sofort deutlich:
Die geringe Steilheit der Kurve L = f ((S2) in der Nähe des Nullpunktes läßt nur einen
kleinen Lichteffekt zu, und ihre Krümmung führt dazu, daß das Licht-Zeit-Diagramm
eine verzerrte Abbildung des Feldstärke-Zeit-Diagrammes
ist, daß der Mittelwert der Lichtmenge keineswegs dem Effektivwert der Feldstärke entspricht und von der Kurvenform
der Wechselspannung beträchtlich abhängig ist.
Es erscheint also wünschenswert, den Arbeitspunkt in den steilen Teil der Kurve
L — f ((S2) zu verlegen (Abb. 3). Zu diesem
Zwecke muß dem verwendeten Licht außer der mit Hilfe der Kerrzelle erzeugten Phasenverschiebung
noch eine weitere Phasenverschiebung erteilt werden, die so groß sein soll, daß sie die beabsichtigte Verlegung des Arbeitspunktes
in die Mitte des ersten Anstiegs von L = f ((S2) hervorruft. Zur Erzeugung
dieser Phasenverschiebung kann man sich z. B. einer doppelt brechenden Kristallplatte
bedienen.
Die beiden Teilstrahlen, denen in der Kerrzelle bzw. Kristallplatte eine Phasenverschiebung
erteilt ist, setzen sich beim Austritt aus dem doppelt brechenden Medium zu einem
resultierenden Lichtstrahl zusammen, dessen Schwingungsrichtung im allgemeinen umläuft,
während sich seine Intensität periodisch ändert (elliptisch polarisiertes Licht). Beträgt
die Phasenverschiebung ο, π, 2 π (wobei 2 π der Wellenlänge des verwendeten Lichtes
entspricht), so zieht sich die Schwingungsellipse zur Geraden zusammen (linear polari-
siertes Licht). Für —: — π ... wird die
J
11
Ellipse zum Kreise (zirkulär polarisiertes Licht). Mit solchem zirkulär polarisierten
Lichte haben wir es an der steilsten Stelle der Charakteristik zu tun. Die Phasenverschiebung
beträgt — oder ein Viertel der Licht-
wellenlänge. Kristallplatten, die solche Phasenverschiebungen hervorrufen, sind in der
Optik als Viertelwellenlängenplatten bekannt. Aus Abb. 3 werden die Vorteile ersichtlich:
Die Lichtmengenänderung, die nach der Ver-Schiebung des Arbeitspunktes erreicht wird,
ist wesentlich größer als zuvor, und außerdem ist L = f (t) eine unverzerrte Wiedergabe
von (S2 = / (i), so daß der Mittelwert Ln, dem
Effektivwert entspricht und sich nicht mit der Kurvenform verschiebt. Die Anordnung unterscheidet
sich grundsätzlich von der Überlagerung eines Wechselfeldes über ein Gleichstromfeld
insofern, als sich hier nicht die Spannungen, sondern lediglich die Phasenverschiebungen
zusammensetzen. Sie vermei-
((S1
sin ψ) 2 =
Sl + 2 Y2 · (S1 · (S2 · sin φ — Sa. cos2 φ
det die beim Überlagerungs.verfahren durch auftretenden Schwierigkeiten, da die Charakteristik
im Arbeitspunkt praktisch geradlinig ist.
Es ist keineswegs erforderlich, mit genau zirkulär polarisiertem Lichte zu arbeiten; in
den meisten Fällen dürfte es genügen, den Arbeitspunkt auf den als ungefähr gerade anzusprechenden
Teil der Charakteristik L = F
((S2) zu verschieben. In vielen Fällen dürfte es sogar vorteilhaft sein, am Beginn des steilen
Anstieges von L = f ((S2) zu arbeiten. Um die Doppeltbrechung zu erzeugen, kann
man auch eine zweite Kerrzelle, in der eine Gleichspannung 900 Phasenverschiebung erzeugt,
vor die erste setzen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erhöhung der Empfindlichkeit
eines Kerrzellen-Lichtrelais, dadurch gekennzeichnet, daß den Teilstrahlen des verwendeten polarisierten
Lichtes außer der in der Kerrzelle erzeugten, spannungsabhängigen Phasenver-Schiebung
noch eine weitere unveränderliche Phasenverschiebung erteilt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
der zusätzlichen Phasenverschiebung eine doppelt brechende Kristallplatte in den
Lichtweg geschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP62260D DE555249C (de) | 1931-02-06 | 1931-02-06 | Verfahren zur Erhoehung der Empfindlichkeit eines Kerrzellen-Lichtrelais |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP62260D DE555249C (de) | 1931-02-06 | 1931-02-06 | Verfahren zur Erhoehung der Empfindlichkeit eines Kerrzellen-Lichtrelais |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE555249C true DE555249C (de) | 1932-07-19 |
Family
ID=7389906
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP62260D Expired DE555249C (de) | 1931-02-06 | 1931-02-06 | Verfahren zur Erhoehung der Empfindlichkeit eines Kerrzellen-Lichtrelais |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE555249C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2017092877A1 (de) | 2015-12-02 | 2017-06-08 | Focustec Gmbh | Elektrisch steuerbares optisches element aus einer optisch isotropen flüssigkeit, insbesondere linse und verfahren zu dessen herstellung auf basis flüssiger komposite |
DE102017000406A1 (de) | 2017-01-18 | 2018-07-19 | Stephanie Faustig | Elektrisch steuerbares optisches Element, insbesondere Dünnschichtzelle und Verfahren zu dessen Herstellung |
-
1931
- 1931-02-06 DE DEP62260D patent/DE555249C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2017092877A1 (de) | 2015-12-02 | 2017-06-08 | Focustec Gmbh | Elektrisch steuerbares optisches element aus einer optisch isotropen flüssigkeit, insbesondere linse und verfahren zu dessen herstellung auf basis flüssiger komposite |
DE102015015436A1 (de) | 2015-12-02 | 2017-06-08 | Stephanie Faustig | Elektrisch steuerbares optisches Element aus einer optisch isotropen Flüssigkeit und Verfahren zu dessen Herstellung auf Basis flüssiger Komposite |
DE102017000406A1 (de) | 2017-01-18 | 2018-07-19 | Stephanie Faustig | Elektrisch steuerbares optisches Element, insbesondere Dünnschichtzelle und Verfahren zu dessen Herstellung |
WO2018134041A1 (de) | 2017-01-18 | 2018-07-26 | Focustec Gmbh | Elektrisch steuerbares optisches element, insbesondere dünnschichtzelle mit einem optisch wirksamen oberflächenprofil und verfahren zu dessen herstellung |
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