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Anordnung zur Anzeige, insbesondere zur Fernanzeige der Richtung konstanter
magnetischer Felder Es sind schon eine Reihe von Geräten bekannt, die zur Anzeige
der Richtung magnetischer Felder dienen und diese gegebenenfalls auch an entfernten
Orten darzustellen erlauben. Diese arbeiten meist entweder in der Art, daß ein mechanisChes
Einstellglied unter der unmittelbaren Einwirkung des untersuchten Magnetfeldes sich
in eine entsprechende Richtungaeinstellt und daß dessen Winkellage mit Hilfe besonderer
Übertragungsmittel eine entsprechende Nachstellbewegung von angeschlossenen Empfängergeräten
steuert; oder sie arbeiten derart, daß in einer dauernd rotierenden Induktionsspule
elektrische Wechsel ströme erzeugt werden, deren Phasenlage gegenüber einer festen
Bezugswechselspannung von der Winkelverdrehung des magnetischen Feldes gegenüber
einer festen Bezugsrichtung -abhängt. Einrichtungen der letztgenannten Art sind
insbesondere zur Richtungsanzeige des Erdfeldes, also vor allem für die Kompaßfernanzeige
gebräuchlich geworden.
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Ein Nachteil aller derartigen Geräte ist darin zu sehen, daß sie
mit beweglichen Gliedern arbeiten und infolgedessen einer dauernden Wartung oder
Kontrolle bedürfen, ganz abgesehen davon, daß für Geräte nach dem Induktorprinzip
.außerdem besondere Antriebsquiellen u. dgl. notwendig sind.
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Anzeige, insbesondere zur Fernanzeige
der Richtung
von konstanten Magnetfeldern und ist in erster Linie
auch als Kompaßernanzeigegerät gedacht. Sie arbeitet lediglich mit ruhenden Elementen,
sofern davon abgesehen wird, daß selbstverständlich unter Umständen als Empfinger
Geräte mit einem beweglichen Zeiger vorgesehen sein könnn.
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Erfindungsgemäß sind an der zu untersuchenden Stelle des konstanten
Atagnetfeldes, beispielsweise des Erdfeldes, als Geber der Anzeige und gegebenenfalls
Übertragungseinrichtung zwei aus dem gleichen Wechselstromnetz gespeiste Transformatoranordnungen
auf zwei aus je einem dünnen Blech mit scharf geknickter Alagnetisierungskurve bestehenden.
unter einem festen, vorzugsweise rechten Winkel zueinander geneigten Eisenkernen
mit im Verhältnis zur Blechdicke sehr großer Länge vorgesehen und zusammeln gegenüber
dem zu untersuchenden Nlagnetfeld drehbar angeordnet, und zur Anzeige dient die
mit dem Grad der Vorsättigung veränderliche Phasenverselliebullg der in den Sekundärspulen
erzeugten Spannungsspitzen bzw. der Vergleich dieser Phasenverschiebung für die
beiden zueinander räumlich geneigten Transformatoranordnungen in einer Empfangseinrichtung,
welche die Richtung des untersuchten N-Iagnetfe!des anzeigt. Die Ausbildung dieser
Empfangsgeräte kann verschiedenartig sein und soll weiter unten besprochen werden,
Zunächst sei an Hand der Zeichnung auf den Aufbau und die ÄVirkungsweise des Gelgergerätes
näher eingegangen. In Abb. I ist die Anordnung schematisch dargestellt. Sie besteht
aus zwei dünnen Eisenblechen I und 2, deren Länge sehr groß ist im Verhältnis zur
Blechdicke und die ferner aus einem Material mit scharfem Sättigungsknick bestehen.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß ein magnetisches Feld mit
seiner in die Längsrichtung des Bleches fallenden Komponente jeweils eine verhältnismäßig
starke Vorsättigung in dem Eisenblech erzeugen kann. Die beiden Bleche I und 2 sind
vorzugsweise senkrecht zueinander test angeordnet, beispielsweise in gekreuzter
Anordnung oder doch nur so weit voneinander entfernt, daß das zu untersuchende l,Iagnetfeld
jeweils für beide Bleche die gleiche Richtung hat. Das Blech I trägt eine an das
Wechselstromnetz 5 angeschlossene induzierende Wicklung 3 und eine zweite Wicklung
4, in der entsprechende Meßspannungen induziert werden. Ebenso sind auf dem Blech
2 zwei gleichartige Wicklungen 3' und 4' aufgebracht. Die Wicklungen 3 und 3' werden
gleichphasig aus dem Netz 5 gespeist.
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An die Sekundärspulen 4 und ' sind zweckmäßig Verstärker 6 und 7 angeschlossen
und außerdem. wenigstens für gewisse Arten von Empfangssystemen, je eine Filtereinrichtung8
bzw. 9, die für den Durchlaß der zweiten Oberwelle der im Netz 5 vorgegebenen Spannung
bemessen sind. An die Ausgangsklemmen und und CD ist gegebenenfalls über längere
Übertragungsleitungen ein gemeinsames Empfängergerät 10 angeschlossen, in welchem
durch Vergleich der beiden zugeführten Meßgrößen in weiter unten noch zu beschreibender
Weise ein Zeiger oder ein sonstiges Anzeigemittel entsprechend der Richtung des
untersuchten Magnetfeldes relativ zu der Erstreckungsrichtung der beiden Bleche
I und 2 eingestellt wird, Die Wirkungsweise dieser Gehereinrichtung sei an Hand
der Abb. 2 beschrieben. Diese zeigt den vorgegebenen Zusammenhang zwischen den magnetisierenden
Amperewindungen eines Eisenbleches und dem erzeugten Fluß mit dem scharfen Knick
der Magnetisierungskurve. Im gleichen Diagramm ist der Einfluß einer Vormagnetisierung
Lv auf den Verlauf der Flußänderungen dargestellt, wenn außerdem die Wechselmagnetisierung
I # berücksichtigt wird, die beispielsweise für das Blech 1 in der Spule 3 von außen
her aufgedrückt wird.
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Während für den angenommenen Idealfall einer rechteckig geknickten
Magnetisierungskurve die Flußkurve ohne Vormagnetisierung in gleichen periodischen
Abständen von negativen zu positiven Werten und umgekehrt springt (vgl. die gestrichelte
Kurve # in Abb. 2b), verschieben sich die Sulldurchgänge der Kurve (p", jeweils
gegensinnig wenn außerdem eine Vormagnetisierung vorhanden ist. Diese Vormagnetisierung
wird erfindungsgemäß durch die in Richtung der Längserstreckung des Eleches fallende
Komponente des untersuchten Magnetfeldes erzeugt und ändert sich demnach sinusförmig
mit dem Winkel zwischen der Magnetfeld richtung und der Längsrichtung des betreffenden
Bleches. Für den in Abb. 1 dargestellten Fall, wo die Richtung des Alagnetfeldes
durch die Pfeile He dargestellt sein möge, ist also die Vormagnetisierung im Blech
1 gerade ein Größtwert, während sie. im Blech 2 wegen der sehr geringen Blechdicke
praktisch völlig verschwindet.
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Da die Flußkurve wegen des scharfen Knicks in der Magnetisierungskurvef
praktisch immer rechteckförmig verläuft, werden in den Spulen 4 und 4' lediglich
periodische Spannungsspitzen erzeugt, und zwar in den Augenblicken des Nulldurchganges
der Flußkurve. Diese Spannungsspitzen wechseln einander für die in Abb. I dargestellte
Lage des Magnetfeldes in der Spule 4' in regelmäßigen Abständen ab (vgl. Abb. 2
c), während sie bei Blech I, d. h. in der Spule 4, innerhalb der Periodendauer zeitlich
gegensinnig verschoben
sind (vgl. Abb. 2 d). Dies bedeutet, daß
mit wachsender Vorsättigung eine wachsende zweite Oberwelle i.n den in Spule 4 bzw.
4' erzeugten Spannungen auftritt. Bei rechtwinkliger Anordnung der beiden Bleche
I und 2 ist jeweils die zweite, Harmonische in Spule 4 ein Maximum, wenn die zweite
Harmonische in der Spule 4' verschwindet, und umgekehrt. Für eine betrachtete Halbwelle
der i etzwechselspannung nehmen die zweiten Harmonischen um 1800 versetzte Phasenlage
an (bezogen auf die zweite Harmonische), je nachdem, ob das betreffende Blech, z.B.
I, und damit derWicklungssinn der aufgebrachten Induktionsspule, z. B. 3, in bezug
auf das Magnetfeld etwa die in Abb. I dargestellte Lage oder die um 1800 gedrehte
Lage einnimmt. Infolge dieses Phasensprungs ist es, wie weiter unten gezeigt wird,
möglich, eine völlig entsprechende Anzeige der Richtung für beliebige Verdrehungen
des zu untersuchenden Feldes um 3600 und mehr zu erhalten.
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Als Anzeige- bzw. Empfängergerät kann nach der Erfindung eine Anordnung
zweier gekreuzter Spulen dienen, die mlteinander den gleichen Winkel einschließen
wie die beiden Bleche des Gebergerätes und deren jede durch eine der beiden Meßspannungen
doppelter Frequenz gespeist wird, die am Ausgang der Filter 8 und 9 abgreifbar sind.
Als Einstellglied, das im Magnetfeld beider Spulen drehbar gelagert ist, kann z.
B. ein Weicheisenkern oder eine Kurzschlußspule dienen. Die Anzeige ist hierbei
allerdings doppeideutig, da das Einstellglied in dem resultierenden magnetischen
Wechselfeld zwei um I800 verschiedene Stellungen einnehmen kann. Für kompaßartige
Kurszeigerinstrumente u. dgl. spielt dies jedoch unter Umständen keine Rolle.
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Muß dagegen eine eindeutige Anzeige der gesuchten Magnetfeldrichtung
über volle 3600 erfolgen, so werden den beiden Meßspulen gleichrichtende Elemente,
z. B. Trockengleichrichter, vorgeschaltet, und zwar vorzugsweise fremdgesteuerte
Vollweggleichrichterbrücken in einer Schaltung, wie sie weiter unten an Hand der
Abb. 10 beschrieben wird. Diese arbeiten zwar als Gleichrichter, d. h. es wird stets
eine Halbwelle der zugeführten Wechselspannung gleichgerichtet. Die Durchlaßrichtung,
d. h. die Frage, Welche der beiden Halbwellen der anderen gleichgerichtet wird,
bleibt zunächst unentschieden und wird durch die Phasenlage der gesteuerten Meßspannung,
db. durch die Winkellage des Gebers, von Fall zu Fall bestimmt. Zweckmäßig wird
dann der Weicheisenkern durch einen magnetischen Stab, z. B. eine Magnetnadel, oder
durch einen Drehspulrahmen mit Gleichstronierregung ersetzt, um volle Eindeutigkeit
auch für den Fall zu gewährleisten, daß das Geber system rasche Drehungen relativ
zu dem zu messenden Feld vollführt.
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Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann aber die Anzeige ebenso
wie die Erzeugung der Meßgrößen im Geber ohne Zuhilfenahme mechanisch drehbarer
Einstellglieder dadurch bewirkt werden, daß ein Braunsches Elektronenstrahlrohr
als Empfänger vorgesehen ist, dessen beide senkrecht zueinander stehenden Ablenkpl
attenpaaren die beiden Meßspannungen zugeführt werden (vgl. Abb. 3).
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Da die beiden Plattenspannungen stets gleichphasig oder gegenphasig
sind und da ihre Scheitelwerte sich mit-åer L)rehung des Gebers gegenüber dem Magnetfeld
mit einer gegenseitigen Phasenverschiebung von go° (bezogen auf die räumliche I)rehung)
ändern, entsteht auf dem Schirm jeweils ein gerader Leuchtstrich von praktisch unveränderlicher
Länge, der bei Drehungen des Gebers relativ zum Magnetfeld jeweils seine Richtung
auf dem Schirm um gleiche Winkel verändert.
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Ein derartiger Leuchtstrich liefert zunächst nur eine um I800 doppeldeutige
Anzeige. Erfindungsgemäß läßt sich aber aus dem einfachen Leuchtstrich ein eindeutiger
Lichtzeiger bilden, wenn mindestens einer der beiden Meßspannungen, besser aber
beiden eine zusätzliche Spannung aufgeprägt wird, die nur aus einer oder zwei äußerst
kurzzeitigen Spitzen besteht, die in demjenigen Phasenzeitpunkt auftreten, wo die
Meßspannungen der zweiten Harmonischen ihren Scheitelwert besitzen; die Höhe dieser
Spannungsspitzen ist zweckmäßig klein bemessen im Vergleich zu dem größten Scheitelwert
der Meßspannungen, der die Länge des Leuchtstriches bestimmt.
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Eine solche Hilfsspannung kann am einfachsten mit einer ähnlichen
Einrichtung erzeugt werden, wie sie als Gebergerät oben beschrieben ist. In Abb.
4 ist ein solches Hilfsgerät dargestellt. Es besteht gus einem langen, dünnen Eisenblech
II aus einem Material mit scharfem Knick der Magnetisierungskurve, auf dem zwei
Wicklungen I3, 14 aufgebracht sind und in dem durch einen Permanentmagneten 12 eine
konstante Vorsättigung erzeugt wird. Diese soll vergleichsweise sehr groß gegen
die Magnetisierung durch das Erdfeld sein, nämlich so hoch, daß die beiden gegensinnigen
Spannungsspitzen, die in der Sekundärspule 14 bei Speisung der Spule 13 aus dem
Netz 5 (vgl. Abb. I) erzeugt werden, so nahe wie möglich zusammenrücken, d. h. daß
der Fluß fast während der ganzen Periodendauer die gleiche Richtung hat und sich
nur noch für eine äußerst kurze Zeitspanne umpolt (vgl. Abb. 2 b). Der Permanentmagnet
ist also so bemessen, daß die
durch ihn erzeugte Magnetisierung
fast den Scheitelwert der durch die Spule 13 bewirkten Wechselmagnetisierung erreicht.
Die der Spule I3 aus dem Netz 5 zugefiihrte Wechsel spannung ist erfindungsgemäß
gegenüber den Speisespannungen der Geberspulen 3 und 3' um 450, d. h. um 90° der
zweiten Harmonischen, in der Phase verschoben. Damit ergibt sich für die an die
Platten gelangende LIeßspannung ein resultierender zeitlicher Verlauf etwa entsprechend
Abb. 5, wobei die in jeder zweiten positiven oder negativen Halbwelle der LIeßspannung
doppelter Frequenz überlagerte Spannungsspitze unabhängig von den 5 cheitel wertänderungen
der NIeßspannungen gleiche Höhe behält. Wird z. B. nur der dem Plattenpaar 1 zugeführten
Meßspannung die zusätzliche Spitze aufgedrückt (Abb. 6), so ergibt sich jeweils
ein Leuchtstrich mit einer an einem Ende angeführten Schleife, deren Hauptachse
senkrecht, d. h. itl der Ablenkrichtung des Plattenpaares 1 liegt. Steht der Leuchtstrich
selbst senkrecht, d. h. ist die LIeßspannung am Plattenpaar II gerade Null, so verschwindet
die Schleife im Leuchtstrich und ist höchstens dadurch erkennbar, daß der Leuchtstrich
an dem betreffenden Ende auf die Strecke Äg (vgl. Abb. 6 a) heller oder dicker erscheint,
da er hier vom Elektronenstrahl in jeder zweiten Periode nicht nur zweimal, sondern
viermal durchlaufen wird. Für den senkrechten Leuchtstrich (vgl. Abb. 6) kann die
Zeigerschleife sichtbar gemacht werden, wenn die Zusatzspannung der am Plattenpaar
II liegenden LIeßspannung aufgeprägt wird. Sie verschwindet dann jedoch bei waagerecht
liegendem Leuchtstrich; das gleiche gilt, wenn die Zusatzspannung beiden Meßspannungen
aufgeprägt wird. Die Zeigerschleife liegt dann z. B. 450 geneigt und verschwindet,
wenn die Richtung des Leuchtstriches mit ihrer Hauptachse zusammenfällt.
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Für Ablesezwecke läßt sich nach einem weiteren Gedanken der Erfindung
die Zeigerschleife für jede Anzeigerichtung verdeutlichen, wenn die Zusatzspannung
beiden Plattenpaaren zugeführt wird, jedoch über zwei miteinander gekoppelte Spannungsteiler,
deren Abgreifspannungeu sich bei Betätigung eines Drehknopfes 0. dgl. gegensinnig
und zweckmäßig zwischen Null und dem vorgegebenen Größtwert ändern. Durch einfaches
Drehen dieses Knopfes kann dann für jede Lage des Leuchtstriches die Zeigerschleife
mit ihrer Hauptachse senkrecht zum Leuchtstrich gestellt und damit am deutlichsten
sichtbar gemacht werden.
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Vin andere Weiterbildung der Erfindung vermeidet die Zeigerschleifeneinstellung
von Hand durch Anwendung zweier getrennter Hilfsgeräte für die Erzeugung zweier
gleicher Zusatzspannungen, jedoch mit einer solchen zeitlichen Verschiebung, daß
der größte Augenblickswert der einen Zusatzspannung jeweils mit dem Nulldurchgang
der anderen Zusatzspannung zusammenfällt, d. h. daß die beiden Zusatzspannungen
um 900 ihrer Periode verschoben erscheinen. Diese Verschiebung läßt sich am einfachsten
durch eine geringfügige Phasenverschiebung der den beiden vormagnetisierten Hi lfstransformatoren
zugeführten Netzspannungen durch eine genau arbeitende Phasenschieberbrücke o. dgl.
bewerkstelligen.
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In Abb. 7 ist dies näher dargestellt. Die Meßspannungen mögen während
je einer vollen Periode T der Netzwechselspannung nach den Kurven Abb. 7 a (für
das Plattenpaar I) bzw. 7b (für das Plattenpaar II) verlaufen.
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Dann entsteht auf dem Schirm der in Abb. 7c dargestellte Leuchtstrich
mit einer Zeigerschleife, die etwa einem Dreiviertelkreisbogen entspricht und bei
jeder Drehung des Leuchtstriches ihre Gestalt, abgesehen von unwesentlichen Verzerrungen,
beibehält. Die eindeutige Richtungsbestimmung ist hiermit jederzeit deutlich abzulesen.
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Eine andersartige Lösung der Aufgabe, eindeutige Richtungsanzeige
zu schaffen, wobei besondere magnetische Hilfsgeräte vermieden werden, besteht nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung darin, daß mit Hilfe zwischengeschalteter,
fremdgesteuerter Gleichrichterbrücken eine bestimmte Halbwelle der Meßspannungen
entweder gesperrt oder aber umgepolt wird, bevor die Meßspannungen an die Ablenkplatten
des Braunschen Rohres gelangen.
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Für die erstgenannte Lösung zeigt Abb. 8 ein Ausführungsbeispiel.
Die an den Klemmen C, D auftretende zweite Oberwelle der Netzspannung wird den Platten
über eine fremdgesteuerte Vollweggleichrichterbrücke 20 zugeführt, deren Steuerspannung
(an den Klemmen G, H) in bekannter Weise höher als die Meßspannung bemessen ist
und etwa mittels eines Frequenzwandlers aus der Netzspannung 5 so erzeugt wird,
daß sie mit der Aleßspannung gleich- oder gegenphasig ist.
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Die Brücke 20 läßt daher von der Meßspannung nur jede zweite Halbwelle
durch, und zwar je nach der Polung der Steuerspannung entweder die erste oder die
zweite Halbwelle in jeder Halbperiode der Grundspannung, gleichgültig, ob diese
Halbwelle der Meßspannung positiv oder negativ ist. Auf dem Schirm der Braunschen
Röhre entsteht daher ein Leuchtstrich, der nur die halbe Länge besitzt im Vergleich
zu den bisher betrachteten Beispielen, und dessen eines Ende mit der Schirmmitte
zusammenfällt.
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Durch diese Schaltung wird also erreicht, daß der Leuchtstrich selbst
in seiner ganzen Länge sich etwa wie ein Uhrzeiger darstellt und somit bei seiner
Drehung eine völlig eindeutige Anzeige jeder Richtung liefert (Abb. 9 mit dem Leuchtstrich
21).
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Die gleiche Anzeige läßt sich mit verbesserter Leuchtstärke erreichen,
wenn die nach Abb. 8 unterdrückte Halbwelle jeweils gleichgerichtet wird. Dies kann
erfindungsgemäß in einer Schaltung gemäß Abb. 10 erfolgen.
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Für jede Halbwelle der Meßspannung sind über je zwei Steuerbrücken
20, 20' bzw. 20", 20"' zwei getrennte Stromweg vorgesehen, die jedoch beide in der
gleichen Richtung, d. h. in Vollweggleichrichterschaltung, über das betreffende
Ablenkplattenpaar führen.
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Alle vier Steuerbrücken werden, durch Isoliertrausformatoren 25, 26,
27, 28 getrennt, von der gleichen, mit der Meßspannung gleichfrequenten Steuerspannung
gesteuert, und zwar die Brücke 20, 20' mit I80°Phasenverschiebung gegenüber den
Brücken 20", 20"'. Der Nulldurchgang der Steuerspannung soll voraussetzungsgemäß
mit dem Null durchgang der Meßspannung jeweils zusammenfallen. An den Ablenkplatten
tritt demnach eine Ablenkspannung auf, die nach einer gleichgerichteten Sinushalbwellenkurve
verläuft, d. h. sich von Null nur in einer Richtung ändert. Die Auslenkung des Elektronenstrahles
erfolgt allerdings entweder in der einen oder in der entgegengesetzten Richtung,
je nachdem, ob die Meßspannung und die Steuerspannung gleich- oder gegenphasig sind,
was nach dem oben Gesagten von der Lage des Gebers zum Magnetfeld abhängt.
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Der Leuchtstrich hat dabei die gleiche Gestalt wie in Abb. 9, wird
aber vom Elektronenstrahl doppelt sooft durchlaufen als bei der Anordnung nach Abb.
8 oder auch nach Abb. 6; er erscheint also schärfer bzw. heller.
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Die Möglichkeiten zur Anzeige der gesuchten Feldrichtung im Anschluß
an ein Gebergerät, das nach der Erfindung aufgebaut ist, sind mit den beschriebenen
Ausführungsformen noch nicht erschöpft. Vielmehr kann die kennzeichnende Eigenschaft
des Gebers, daß die Meßspannungen sich zunächst als zeitlich in ihrer Phasenlage
verschiebbare spitze Spannungsstöße darstellen, nach einem weiteren Erfindungsgedanken
zweckmäßig dadurch zur Anzeige ausgenutzt werden, daß diese Meßspannungen in ihrer
ursprünglichen Form zur Steuerung von ohmisch belasteten Wechselrichtern dienen,
die mit gittergesteuerten Dampf- oder Gasentladungsstrecken arbeiten.
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Eine Ausführungsform ist in Abb. ii dargestellt. Jede der beiden
Sekundärspulen 4, 4' auf den zueinander senkrechten Blechkernen I, 2 steuert einen
Wechselrichter 30 bzw. 40. Zu diesem Zweck kann die Spulenanordnung 3, 4 bzw. 3',
4' unmittelbar als Gittertransformator geschaltet sein, dessen Sekundärseite eine
Mittenanzapfung besitzt, und der die beiden Eritladungsstrecken 31, 32 bzw. 41,
42 abwechselnd jeweils in dem Augenblick zündet, wo eine positive bzw. negative
Gitterspannungsspitze auftritt. Die beiden Entladungsstrecken sind jeweils in der
bekannten Wechselrichterschaltung über zwei gleiche Ohmsche Widerstände 34, 35 bzw.
44, 45 an ein Gleichstromnetz 50 angeschlossen, wobei zur Sicherstellung des Löschens
einer Entladungsstrecke im Augenblick der Zündung der anderen Entladungsstrecke
zwischen die beiden Anoden jeweils ein Löschkondensator 33 bzw. 43 eingeschaltet
ist. Zur Anpassung an die kritische Gitterzündkennlinie der venvendeten Rohre kann
im Gitterkreis ferner eine Gittervorspannungsquelle 37 bzw. 47 vorgesehen sein.
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Wird nun parallel zu jedem Löschkondensator 33 bzw. 43 ein als Nullinstrument
ausgebildeter Gleichstromspannungsmesser 36 bzw. 46 geschaltet, so mißt dieses Instrument
für jeden Wechselrichter den Anodenspannungsmiftelwert. Dieser ist (vgl. Abb. 12
a) gleich Null, wenn die Gitterspannungsspitzen periodisch mit gleichen Abständen
aufeinander folgen, d. h. also, wenn der Blechkern der betreffenden Geberspule durch
das zu untersuchende Feld nicht vorgesättigt ist.
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Dies trifft z. B. in der Abb. I für das Blech 2 zu. Das Instrument
46 wird für die dargestellte Geberlage relativ zum Felde keinen Ausschlag zeigen.
Die am Blech I in der Spule 4 erzeugten Spannungsspitzen zeigen dagegen eine größte
gegenseitige Verschiebung nach Abb. 12b, so daß die am Instrument 36 gemessene mittlere
Spannung, die nach Größe und Vorzeichen der Zeitdifferenz (t2-t1) verhältig ist,
einen Größtwert besitzt.
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Nach einer Drehung des Gebers um 90C gegenüber He wird der Ausschlag
an 46 verschwinden, während der Zeigerausschlag am Instrument 36 jetzt seinen -
je nachdem, ob die Drehung links oder rechts herum erfolgte - positiven oder negativen
Größtwert besitzt. Es ist also ein leichtes, durch Eichung der beiden Instrumente
nach einer sie bzw. cos-Skala aus den beiden jeweils sich einstellenden Zeigerangaben
die gesuchte Richtung zu ermitteln.
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Ist die vorgenannte Schaltung mit den zwei abzulesenden Instrumenten
vorzüglich vor allem für Messungen, z. B. zur Untersuchung größerer magnetischer
Feldräume, geeignet, so kann doch die Wechselrichter-.anzeige auch für Gebrauchszwecke
so ausgebildet
werden, daß eine unmittelbare Ablesung der gesuchten
Richtung möglich ist.
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Zu diesem Zweck wird nach der Erfindung am einfachsten an Stlle der
Meßinstrumente 36, 46 der Abb. 11 jeweils eine Glättungseinrichtung parallel zu
den Löschlkondensatoren geschaltet, an deren Ausgang dann eine Gleichspannung bzw.
ein Gleichstrom entnommen werden kann, der dem jeweiligen Wert (t2-71 (vgl. Abb.
12) entspricht. Diese den beiden Wechselrichtern entnommenen Gleichströme werden
einem Kreuzspulsystem zugeführt, dessen resultierendes Feld sich damit jeweils in
eine Richtung einstellt, die der Winkellage des Gebers zu dem Feld He entspricht,
und welches z. B. die Nachstellung einer mit dem Zeiger verbundenen Magnetnadel
oder eines gleichstromerregten Drehspulrahmens bewirkt.
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Die mit Wechselrichtern arbeitende Empfängeranordnung kann ferner
auch auf ein Anzeigesystem wirken, welches die Ablenkung von Elektronenstrahlen
benutzt, d. h. ebenfalls ohne mechanisch drehbare Einstellglieder auskommt. Zu diesem
Zweck werden ebenso wie bei der zuletzt beschriebenen Anordnung Glättungseinrichtungen
parallel zu den Löjchkondcnsatoren jedes Wechselrichters geschaltet, und die am
Ausgang dieser Glättungseinrichtungen auftretenden, gegebenenfails noch mehr oder
weniger welligen Gleichspannungen den beiden Ablenkplattenpaaren eines Braunschen
Rohres zugeführt, dessen Schirm mit einer Kreisskala versehen ist. Der durch diese
Spannungen abgelenkte Elektronenstrahl erzeugt auf dem Schirm einen etwa längs der
Kreisskala im Kreise wandernden Leuchtpunkt oder einen durch die Welligkeit bedingten
kurzen Leuchtstrich, dessen Lage vor der Isreisskala ebenso wie die Richtung des
Leuchtstriches bei einer Anordnung nach Abb. 6 unmittelbar die Richtung des gestichten
magnetichen Feldes darstellt.
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Die Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil für die Anzeige der
Richtung schxvacher magnetischer Felder verwenden, vor allem tier die Kompaßanzeige
mit Hilfe des erdmagnetischen Feldes in Fahrzeugen, z. B.
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Luftfahrzeugen, wobei gerade die eindeutige Angeige um volle 360°
und mehr von Wichtigkeit ist. Daneben hietet die Erfindung auch in ihren einfacheren
Ausgestaltungen, etwa hinsichtlich der Zeigerdarstellung auf dem Schirn des Braunschen
Rohres nach Abb. 6 a 0. dgl. vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten etwa bei der Kursanzeige
für Luftfahrzeuge oder für ähnliche Zwecke; denn da hierbei Zeigerdrehungen auf
der Sliala normalerweise nur innerhalb eines begrenzten Sektors aufzutreten pflegen,
kann durch einmalige Einstellung z. B. die Zeigerschleife nach Abb. 6 in ihre optimale
Lage gebracht werden, oder es kann die Eindeutigkeit der Anzeige auch ohne Zeigerschleife
oder mit mechanischen, zweifach einstellbaren Zeigergliedern, wie sie oben beschrieben
wurden, durch einmaligen Vergleich mit einer bekannten Richtung, etwa bei der Einstellung
des Kurses festgelegt werden. Gerade bei der Verwendung als Fernkompaß u. dgl. in
Flugzeugen oder Schiffen hat die Erfindung den großen Vorteil, daß der Geber nur
aus ruhenden, wenig Raum beanspruchenden Teilen besteht und somit an beliebigen,
unzugänglichen Stellen lediglich nach Maßgabe der erforderlichen Störungsfreiheit
des erdmagnetischen Feldes angebracht werden kann, z. B. im Schwanzende des Flugzeuges.
Die Anzeige etwa mit Hilfe eines als Batteriekleingerät ausgebildeten Braunschen
Rohres ist gerade für Flugzeuge wegen des völligen Fehlens von drehbaren Teilen,
Lagerstellen u. dgl. besonders zweckmäßig und zuverlässig.
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Die beschriebenen Einrichtungen sind selbstverständlich nicht nur
in der dargestellten Verbindung anwendbar, sondern können gegebenenfalls auch jeweils
für sich allein Verwendung finden. Insbesondere können im Rahmen der Erfindung die
beschriebenen Hilfsmittel zur Erzielung einer eindeutigen Zeigeranzeige durch den
drehbaren Leuchtstrich eines Braunschen rohres auch für dandere, ähnliche Meßswecke
selbständig von Wichtigkeit sein.