DE555157C - Verfahren zur Ausscheidung der Phenole aus Waessern von Gasanstalten und Kokereien - Google Patents

Verfahren zur Ausscheidung der Phenole aus Waessern von Gasanstalten und Kokereien

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DE555157C
DE555157C DE1928555157D DE555157DD DE555157C DE 555157 C DE555157 C DE 555157C DE 1928555157 D DE1928555157 D DE 1928555157D DE 555157D D DE555157D D DE 555157DD DE 555157 C DE555157 C DE 555157C
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benzene
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elimination
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
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    • C02F2101/30Organic compounds
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Description

  • Verfahren zur Ausscheidung der Phenole aus Wässern von Gasanstalten und Kokereien Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Ausscheidung der Phenole aus Wässern von Gasanstalten und Kokereien. Bei den bisher bekannten Verfahren dieser Art wird das Gaswasser vor oder nach der Ammoniakabtreibung mit Benzol ausgewaschen, und zwar vorzugsweise in Gegenstromapparaten. Man ging dabei von der Annahme aus, daß in dem Gegenstromapparat die beiden Flüssigkeiten, das phenolhaltige Ammoniakwasser und das als Lösungsmittel dienende Benzol, in .ähnlicher Weise wie bei den unmittelbar wirkenden Waschölkühlern in fein verteilten dünnen Flüssigkeitsfäden aneinander vorbeiströmen. Der Erfinder konnte nun feststellen, daß diese Annahme in Wirklichkeit nicht zutrifft, sondern sich etwa folgender Vorgang abspielt. Das unten in den. Gegenstromapparat eingeführte Benzol steigt in geschlossenem Strom langsam nach oben, während das oben einströmende Ammoniakwasser in großen Tropfen durch die aufsteigende Benzolsäule nach unten sinkt. Diese auf der großen Oberflächenspannung des Ammoniakwassers beruhende Erscheinung erklärt auch den geringen Wirkungsgrad der bisherigen Gegenstromapparate. Dadurch, daß das Ammoniakwasser nicht, wie früher angenommen, in dünnen Flüssigkeitsfäden mit verhältnismäßig großen Oberflächen, sondern in großen, dicken Tropfen mit verhältnismäßig sehr kleinen Oberflächen durch das aufsteigende Lösungsmittel absinkt, ist die Summe der Berührungsflächen beider Flüssigkeiten nur ziemlich klein; die Folge war eine ungenügende Phenolaus-,vaschung. Man hat auch schon den Versuch gemacht, die Mischung beider Flüssigkeiten durch Rührwerke o.. dgl. zu verbessern. Der Einbau und der Betrieb eines solchen Rührwerkes bedingte aber eine wesentliche Erhöhung der Anlage- und Betriebskosten, wodurch die an sich schon geringe Wirtschaftlichkeit der bisherigen Anlagen noch mehr herabgedrückt wurde.
  • Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, dem Waschbenzol organische Teerbasen, wie Pyridin, Chinolin oder deren Homologen, zur Erhöhung des Wascheffektes zuzusetzen. Diese Teerbasen bewirken eine Herabsetzung der Oberflächenspannung des Ammoniakwassers, wie der Erfinder festgestellt hat, und vergrößern dadurch die Summe der Berührungsflächen (beider Flüssigkeiten. Die Verwendung von solchen Teerbasen ist aber außerordentlich kostspielig; so beträgt der Preis für Chinolin das Zehnfache des Benzolpreises.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, bei dem. gleichfalls die Wirkung organischer Basen, die eine Herabsetzung der Oberflächenspannung bewirken, ausgenutzt werden soll, aber es handelt sich um die Verwendung eines fast wertlosen Nebenerzeugnisses der Benzolfabriken an Stelle der bekannten wertvollen organischen Teerbasen. Erfindungsgemäß wird nämlich als organische Basen enthaltender Zusatz der bei der Benzoldestillation-anfallende Blasenrückstand mit einer Siedegrenze von etwa. 25o bis 28o° C verwendet. Als Blasenreickstand im Sinne der Erfindung ist Glas Gemisch von schweren Isohlenwasserstoffen und organischen Basen anzusehen, das beim Abdestillieren des Benzols aus dem Vorprodukt in der Destillierblase zurückbleibt. Es ist schon vorgeschlagen worden, das Vorprodukt vor der Benzoldestillation mit Säuren zu waschen; der Blasenrückstand würde in diesem Falle frei von organischen Basen sein und kommt für das Verfahren nach der Erfindung nicht in Frage. Diese bezieht sich vielmehr lediglich auf die Verwendung von solchen Blasenrückständen, die neben Kohlenwasserstoffeh nennenswerte Mengen von organischen Basen enthalten.
  • Beispiel i Ein Gaswasser mit einem Phenolgehalt von 3,729/1 wurde in einem einfachen, nicht mit Einbauten versehenen Gegenstro@mwaschex einmal mit handelsüblichem goer Benzol und vergleichsweisse mit einem Gemisch aus dem gleichen Benzol und Blasenrückstand behandelt.
  • Im ersten Falle ergab sich:
    bei einem Benzolzusatz von 2o 0/0 der Wassermenge ein Wascheffekt von 38,9 0/0,
    3001/0 _ - 40,5 0%w
    40 0l0 - - 44,40/01
    50 0/0 - _ _ _ - 61,5 0/0,
    1000 /0 - - 64,7 0/ o*
    Das im zweiten Falle als Waschflüssigkeit verwendete Gemisch besaß folgende Zusammensetzung
    9o er Benzol........ 29,2
    Schwerbenzol....... -8,30/01
    Blasenrückstand .... 62,5 %.
    Es wurden unter Verwendung dieses Waschmittels folgende Wascheffekte erzielt
    bei einem Zusatz von 2o 0/0 der Wassermenge go,o % Wascheffekt,
    30 % " - 9I,= °/o -
    40 % ' 930 0/0 -
    _ _ -' - 50% - - 95:1 01,o -
    100 0/0 - - 96,0 0/0 -
    In beiden Fällen wurde bei einer Temperatur von 2o bis 23° C gearbeitet. Die Erhöhung der Temperatur auf 65° C erhöhte iah ersten Falle den Wascheffekt um durchschnittlich 4 %, im zweiten Falle um weniger als i %, dagegen wurde durch die Temperaturverringerung die nachfolgende Scheidung der beiden Flüssigkeiten begünstigt.
  • Der Waschmittelverlust betrug in beiden Fällen etwa o,5 g/1 Gaswasser, wöbei nur die im Wasser gelösten Bestandteile der Waschflüssigkeit als Verlust angesehen wurden, während die mechanisch vom Gaswasser mitgerissenen Teile der Waschflüssigkeit durch Absetzen wiedergewonnen werden konnten.
  • Beispiele In der gleichen Weise wie im ersten Beispiel wurde ein Gaswasser mit einem Phenolgehalt von 2,879 im Liter ,einmal mit einer Waschflüssigkeit, die aus 92 % 9oer Handels:benzal und 8 % organischen Basen bestand, ausgewaschen; es zeigte sich ein Wascheffekt von nahezu. 85 %; sodannwurde das gleiche Wasser mit einer Waschflüssigkeit, die sich aus 31,5 % 9oex Handelsbenzol, 6,i % Schwerbenzol und 62,4 % Blasenrückstand (Siedepunkt über 243°) zusammensetzte, ausgewaschen. Der Blasenrückstand enthielt etwa i 2 % organische Basen, so daß die Gesamtmenge an Basen 7,501'o betrug. Es ergab sich ein Wascheffekt von 92,5%, also eine höhere Phenolausbeute als mit dem ersten Waschmittel. In beiden Fällen betrug die Waschmittelmenge 4o0io der Gaswassermenge.
  • Beispiel 3 Es -wurde ein 3,459 Phienol im Liter enthaltendes Ammoniakwassex mit einer Waschflüssigkeit, die sich aus 300/0 9oer Benzol, i o % Schwerbenzol und 6o % Blasenrückstand mit i4,8 %, d. h. 8,9% der gesamten Waschmitbelmenge, organischen Basen zusammensetzte, in der gleichen Weise wie in den Beispielen i und 2 behandelt. Der Wascheffekt lag bei 9o bis 94 %.
  • Ein gleiches Ammoniakwasser wurde sodann unter denselben Versuchsbedingungen mit einem Waschmittel, das aus 3o % 9oer Benzol, i o % Schwerbenzol und 6o % des gleichen, aber entbasten Blasenrückstandes bestand, ausgewaschen. Der Wascheffekt betrug bei mehreren Versuchen 72 bis 75 %. Aus diesen Versuchen folgt, daß die bessere Waschwirkung bei der ersten Versuchsreihe dieses Beispiels auf die Anwesenheit organischer Basen und nicht der nichtbasischen Bestandteile des Waschmittels zurückzuführen ist.
  • Aus vorstehenden Beispielen ergibt sich die Bedeutung der Erfindung, die durch eine wesentliche Erhöhung des Wascheffektes gegenüber der üblichen Bcnzolauswaschung bewirkt wird, ohne daß dabei die Betriebskosten durch Verwendung von teuren Teerbasen in wirtschaftlich untragbarer Weise gesteigert würden, die im Gegenteil ermöglicht, die Betriebskosten durch Verwendung des sehr billigen Blasenrückstandes nicht unerheblich herabzusetzen. Die Erfindung ist natürlich nicht auf die Phenolausscheidung aus ammoniakhaltigen Wässern beschränkt, sondern kann allgemein auf die Phenolgewinnung .aus solches enthaltenden Wässern angewendet werden, wie auch die Verwendung von Benzol nicht ausschlaggebend ist. Blei der Phenolentfernung aus Braunkohlenschwelwässern kann beispielsweise das Benzol auch durch seine Homologe oder durch -Benzin ersetzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Ausscheiden der Phenole aus Wässern von Gasanstalten und Kokereien, bei dem das auszuwaschende Wasser mit einem Gemisch von Blenzolkohlenwasserstoffen und organischen Basen behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Gemisch aus Benzol und bei der Benzoldestillation anfallendem Blasenrückstand besteht.
DE1928555157D 1928-11-21 1928-11-21 Verfahren zur Ausscheidung der Phenole aus Waessern von Gasanstalten und Kokereien Expired DE555157C (de)

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