DE553237C - Gleichzeitige Herstellung von Aluminiumoxyd und Phosphor bzw. Phosphorsaeure - Google Patents

Gleichzeitige Herstellung von Aluminiumoxyd und Phosphor bzw. Phosphorsaeure

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DE553237C
DE553237C DE1930553237D DE553237DD DE553237C DE 553237 C DE553237 C DE 553237C DE 1930553237 D DE1930553237 D DE 1930553237D DE 553237D D DE553237D D DE 553237DD DE 553237 C DE553237 C DE 553237C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/02Aluminium oxide; Aluminium hydroxide; Aluminates
    • C01F7/38Preparation of aluminium oxide by thermal reduction of aluminous minerals
    • C01F7/40Preparation of aluminium oxide by thermal reduction of aluminous minerals in the presence of aluminium sulfide

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Description

  • Gleichzeitige Herstellung von Aluminiumoxyd und Phosphor bzw. Phosphorsäure Es ist bekannt, Tonerde aus tonerdehaltigen Stoffen durch Reduktionsschmelze in Gegenwart von Metallsulfiden, insbesondere Eisensulfid, und Weiterverarbeitung der Schmelze zu gewinnen.
  • Phosphor bzw. Phosphorsäure kann bekanntlich durch thermische bzw. elektrothermische Erhitzung eines aus Rohphosphat und Quarz oder Bauxit bestehenden Gemisches unter geeigneten reduzierenden Bedingungen hergestellt werden. Der Phosphor verflüchtigt sich und wird entweder als solcher gewonnen oder in gewünschter Weise weiterverarbeitet. Man hat auch schon Tonerde aus Aluminiumphosphaten durch den bekannten Reduktionsschmelzaufschluß unter Abtreibung von Phosphor hergestellt.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wird Calciumphosphat in Gegenwart von Aluminiumoxyd enthaltendem Material und unter Zusatz von Schwefelverbindungen, vorzugsweise Sulfide der Schwermetalle, geschmolzen. Dieses Verfahren liefert eine leichtflüssige Calciumaluminatschlacke von sehr niedrigem Schmelzpunkt, wodurch der Schmelzvorgang erleichtert wird, während gleichzeitig die erhaltene Schlacke sehr vorteilhaft auf reines Aluminiumoxyd verarbeitet werden kann. Die Bildung einer Schlacke von niedrigem Schmelzpunkt und geringer Viskosität im geschmolzenen Zustand, die durch die Einführung von Schwefel in das Phosphatschmelzverfahren erzielt wird, beruht darauf, daß sich der Schwefel unter diesen Bedingungen unter Bildung von Calciumsulfid oder Aluminiumsulfid umsetzt, welche Verbindungen der entstandenen Calciumaluminatschlacke die genannten günstigen Eigenschaften verteilen.
  • Die Schlacke ist sehr leicht abzustechen, was für einen regelmäßigen Ofenbetrieb sehr wichtig ist, nicht nur in einem rein elektrothermisch ausgeführten Verfahren, sondern auch und vielleicht in noch höherem Maße, wenn das Schmelzen und Reduzieren in mit Kohle oder Öl geheizten Ofen ausgeführt wird.
  • Geeignete Rohmaterialien für das neue Phosphatschmelzverfahren sind Bauxit, Schwefelkies und Anthrazit oder Koks. Das Calciumphosphat und ebenso das Tonerdemineral können Eisen enthalten. Anstatt Schwefelkies Fe S2 kann Schwefeleisen Fe S o. dgl. angewandt werden, oder der Schwefel kann in anderer Weise in das Verfahren eingeführt werden, wie weiter unten erwähnt wird.
  • Die resultierende Schlacke enthält Calciumaluminat, Calciumsulfid und Aluminiumsulfid und außerdem einige Verunreinigungen, wie Silikate, Phosphide usw.
  • Ein Zusatz von schwefelhaltigem Material, der einen Gehalt von 5 bis 250i, Sulfide -der Erdalkalien oder des Aluminiums in der Schlacke bewirkt, ist bereits ausreichend, um die Schlacke sehr leichtflüssig und leicht schmelzbar zu machen; aber selbstverständlieh ist das neue Verfahren nicht auf die genannten Mengen Schwefelverbindungen beschränkt.
  • Das aus dem Schwefeleisen entstehende Eisen wird auf dem Boden des Ofens ein Eisenbad bilden, das von Zeit zu Zeit abgestochen werden kann. Das Eisen ist ziemlich verunreinigt und kann am ehesten als ein unreines Phosphoreisen betrachtet werden. Es kann für sich verwertet werden.
  • Die Aufarbeitung der Schlacke auf reines Aluminiumoxyd kann in der üblichen Weise erfolgen, beispielsweise durch Auslaugen der Schlacke mit einer Sodalösung. Es hat sich herausgestellt, daß der anwesende Sulfidschwefel in keiner Weise der Gewinnung von reinem Aluminiumoxyd aus der Schlacke hinderlich ist.
  • Das folgende Beispiel mag eine Ausführungsform des Verfahrens erläutern. Die zu schmelzende Beschickung bestand aus:
    6oo Teilen Calciumphosphat mit 36 % P2 05,
    6oo - Bauxit mit 5 i °% A12 0,
    150 - Schwefelkies mit 82 01o Fe S2,
    200 - Anthracit mit 810/' fixem C.
    Die Rohstoffe kamen als erbsen- bis nußgroße Stücke zur Anwendung. Durch Schmelzen in einem elektrischen Ofen lieferte diese Beschickung (nach Verflüchtigung des Phosphors) eine Schlacke, die einen Gehalt von etwa 40 "1, Calciumoxyd und Calciumsulfid und etwa 50111, Aluminiumoxyd und Aluminiumsulfid zeigte. Die Schlackenenge betrug etwa 7oo Teile. Außer der Schlacke wurde etwas Eisen erhalten, das Phosphor und Silicium aufwies.
  • Die Schlacke enthielt o,76 °% P,0" was einer Ausbeute an herausreduziertem Phosphor von etwa 9811, entspricht. Die Schlacke ist leicht abzustechen. Sie läßt sich auch leicht zerkleinern und zeigt die Neigung, unter dem Einfluß der Luftfeuchtigkeit in ein Pulver zu zerfallen. Ebenfalls ist die Schlacke durch Wasser leicht zu hydratisieren unter Bildung von Calciumhydroxyd und Aluminiumoxyd.
  • Durch Erhitzen der Schlacke mit Wasser zum Sieden wird etwas Schwefelwasserstoff entwickelt. Unter dem Einfluß des Sauerstoffs und der Feuchtigkeit der Luft wird auch etwas Schwefel abgeschieden.
  • Diese leichte Zersetzbarkeit der Schlacke erleichtert in hohem Maße die weitere Verarbeitung derselben auf reines Aluminiumoxyd.
  • Durch Auslaugen der Schlacke mit heißer Natriumkarbonatlösung wird Aluminiumoxyd in guter Ausbeute als Alkalialuminat gelöst, das in bekannter Weise mittels Kohlensäure gefällt werden kann unter Wiedergewinnung der Karbonatlösung. Durch einfaches Filtrieren und Glühen wird unmittelbar Aluminiumoxyd von sehr großer Reinheit erhalten. Es ist zweckmäßig, vor dem Auslaugen den Schwefel soweit als möglich als Schwefelwasserstoff aus der zerkleinerten Masse zu entfernen, was durch eine Behandlung derselben mit Wasser oder Dampf geschehen kann. Gleichzeitig wird etwas Phosphorwasserstoff ausgetrieben, der in an sich bekannter Weise unschädlich gemacht bzw, verwertet werden kann.
  • Bei der Behandlung der Aluminatlösung mit Kohlensäure wird auch etwas Schwefelwasserstoff aus - dem durch Umsetzen von Soda mit Schwefelcalcium gebildeten Schwefelnatrium freigemacht. Die Gesamtmenge des entwickelten Schwefelwasserstoffs kann in bekannter Weise zur Darstellung von Schwefel bzw. zur Schwefelung des angewandten Bauxits, der in solchem Fall ziemlich viel Eisen enthalten sollte, dienen. Die Schwefelung wird in an sich bekannter Weise bei geeigneter Temperatur, z. B. in einem Drehofen, ausgeführt.
  • Gleichzeitig kann ein vollständiges oder teilweises Kalzinieren des Bauxits erzielt werden, was sowohl für diesen als für die übrigen benutzten Rohstoffe sehr vorteilhaft ist. Durch das erwähnte vorherige Schwefeln des Bauxits kann selbstverständlich an sonstigem zuzusetzendem Schwefelmaterial gespart werden.
  • Das neue Verfahren kann in verschiedener Weise abgeändert werden unter Beibehaltung der grundsätzlichen Merkmale.
  • So kann z. B. die Zusammensetzung der Beschickung innerhalb weiter Grenzen wechseln. Wenn eine Beschickung mit hohem Gehalt an Aluminiumoxyd benutzt wird, kann es vorteilhaft sein, das Aluminiumoxyd aus der Schlacke auch mittels Ätznatronlösung herauszuziehen, die dann zweckmäßig der Sodalösung zugesetzt wird, nachdem letztere sich soviel als möglich umgesetzt hat. Die Extraktion kann auch in zwei Stufen erfolgen, und zwar zunächst mittels Sodalösung, dann mittels Ätzlauge. Weiter kann auch die Extraktion ausschließlich mittels Lauge erfolgen, die dann durch Ausfällen des Aluminiumhydroxydes in an sich bekannter Weise regeneriert wird. Der Schwefelgehalt der Schlacke bewirkt, daß diese leicht zersetzbar und leicht auszulaugen ist, selbst bei hohem Gehalt an Aluminiumoxyd.
  • Anstatt Bauxit können auch mehr oder weniger siliciumhaltige Rohstoffe, wie z. B. Tone, Verwendung finden. Derartiges Material ist aber nicht besonders vorteilhaft.
  • Der in dem Verfahren freigemachte Phosphor kann als solcher gewonnen und nachträglich durch außerhalb des Ofensystems bewerkstelligte Oxydation auf Phosphorsäure weiterverarbeitet werden, oder der Phosphor kann durch Einblasen von Luft an einer geeigneten Stelle des Ofensystems unmittelbar oxydiert und nachher als Phosphorsäure niedergeschlagen werden, zweckmäßig in einer elektrischen Anlage.
  • Bei der Einführung der Beschickung in den Ofen können zweckmäßig das Kohlenstoffmaterial und die Schwefelverbindungen als besonderes Gemisch in eine Zone eingeführt werden, wo reduzierende Bedingungen obwalten und die tiefer liegt als die Stelle, wo die zur Oxydation des Phosphors gegebenenfalls zugeführte Luft eingeblasen wird.
  • Die bei der Oxydation des Phosphors entwickelte Wärine kann in an sich bekannter Weise für die Vorwärmung der Beschickungsmaterialien ausgenutzt werden. Anstatt in Form von Schwefelkies oder Schwefeleisen kann der Schwefel in Form anderer Schwefelmetalle eingeführt werden. Wenn Kohlenstoffmaterial mit besonders hohem Schwefelgehalt als Reduktionsmittel benutzt wird, kann der darin vorhandene Schwefel in dem Schmelzverfahren nutzbar gemacht werden. Metallisches Eisen oder Eisenerze können zugefügt werden, wenn die sonstigen Beschickungsmaterialien arm an Eisen sind. Derartige Zusätze erleichtern den Betrieb des Ofens und die vollständige Austreibung des Phosphors. Der Schwefelkies bzw. das Schwefeleisen kann ganz oder teilweise, gegebenenfalls unter Zusatz von Eisen oder Eisenerz, durch Erdalkalisulfate ersetzt werden. Bei Gegenwart von genügenden Mengen Reduktionsmittel werden die Sulfate in die entsprechenden Sulfide verwandelt, die unmittelbar in die Schlacke übertreten und deren Schmelzpunkt herabsetzen.
  • Uni den Ofenboden zu schützen, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, immer eine gewisse Menge metallischen Eisens im Ofen zu belassen, so daß das Schmelzen und die Reduktion der Beschickung auf einem Bad von geschmolzenem Eisen erfolgt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Gleichzeitige Herstellung von Aluminiumoxyd und Phosphor bzw. Phosphorsäure durch Schmelzen von Calcium-Rohphosphaten und tonerdehaltigen Rohmaterialien, wie Bauxit, unter reduzierenden Bedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzen in Gegenwart von Eisen und Schwefel enthaltenden Materialien erfolgt, wodurch nach Verflüchtigung des Phosphors eine Aluminiumverbindungen und Sulfide enthaltende leicht schmelzbare und leichtflüssige Calciumaluminatschlaeke gebildet wird, die auf reines Alumiumoxyd verarbeitet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als schwefelhaltiges Material Schwefelkies, Schwefeleisen oder andere Schwermetallsulfide zugegeben werden, und zwar vorzugsweise in solcher Menge, daß die Schlacke 5 bis 35 °f, Aluminiumsulfid und Calciumsulfid enthalten wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als schwefelhaltiges Material Erdalkalisulfate verwendet bzw. mitverwendet werden, und daß gegebenenfalls metallisches Eisen oder Eisenerz zugesetzt wird unter Benutzung eines zur Reduktion der Sulfate und des Eisenerzes ausreichenden erhöhten Kohlezusatzes. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzvorgang auf einem dauernd aufrechterhaltenen Bad von geschmolzenem Eisen erfolgt. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4 unter Verbrennung der entwickelten Phosphordämpfe und der Ofengase mittels eingeführter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlematerial und das schwefelhaltige Material in den Ofen eingeführt werden in einer Zone unterhalb derjenigen, in der die vollständige Verbrennung der Phosphordämpfe und der Gase erfolgt, zum Zweck, die Oxydation des Kohle- und Schwefelmaterials möglichst zu vermeiden, während die bei der Verbrennung erzeugte Wärme zur Vorwärtnung des übrigen Beschickungsgutes nutzbar gemacht wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das aluminiumoxydhaltige Beschickungsmaterial im voraus einer Schwefelung mittels Schwefels oder schwefelwasserstoffhaltiger Gase unterzogen wird.
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