DE552585C

DE552585C - Metallurgisches Verfahren zur Gewinnung hochwertiger reiner Oxyde aus unreinen Oxyden fluechtiger Metalle, insbesondere Zink- und Bleioxyden und deren Gemischen

Info

Publication number: DE552585C
Application number: DEM94079D
Authority: DE
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1926-04-02
Filing date: 1926-04-02
Publication date: 1932-06-15

Description

Metallurgisches Verfahren zur Gewinnung hochwertiger reiner Oxyde aus unreinen Oxyden flüchtiger Metalle, insbesondere Zink- und Bleioxyden und deren Gemischen Bei vielen trocknen und nassen Prozessen entfallen mehr oder minder reiche oxvdische Zink- bzw. Bleiverbindungen oder Gemische beider, die wegen ihrer Unreinheiten für metallurgische oder auch Farbzwecke wenig geeignet sind und daher nur einen relativ geringen Wert haben.
Am einfachsten und vorteilhaftesten verarbeitet man dieselben durch Reduktion und Verdampfen der Metalle sowie Verbrennen der gebildeten Metalldämpfe, wodurch bei geeigneten Vorkehrungen hochwertige Oxyde entstehen. Bei dieser Verarbeitung der reichen Oxyde fallen jedoch reiche Schlacken, wodurch das ökonomische Resultat stark beeinträchtigt wird. Denn je höher der Gehalt der Rohmaterialien an Zn und Pb ist und je. mehr das Durchsatzquantum in einem Ofen gesteigert wird, um so reicher werden die erzeugten Schlacken und um so größer die Metallverluste sein.
Diese letzteren lassen sich aber dadurch auf ein :Minimum reduzieren, daß man immer wieder die einmal erzeugten Schlacken repetiert. Hierdurch wird erreicht, daß man sozusagen nur einmal den Verlust an Metallen durch Verschlacken erleidet, da deren Aufnahmefähigkeit für Zn0 bzw. Pb0 eine beschränkte ist.
Diese Methode hat noch den weiteren Vorteil, daß man nicht unbedingt auf die Erzeugung armer Schlacken hinarbeiten muß und deshalb ruhig den Ofengang forcieren kann, wodurch die Verhüttungskosten herabgedrückt werden.
Bei Umarbeitung der Oxyde im Schachtofen verfährt man am besten derart, daß man die Oxyde unter Zufügung von Reduktionsmaterial brikettiert und die Briketts mit der stückigen Repetitionsschlacke zusammen im Ofen niederschmilzt. Diese Schlacke wird bei jeder Schmelzung um das Gewicht der Brennmaterialschlacke und der nicht flüchtigen Beimengungen der rohen Oxyde zunehmen. Diese Gewichtszunahme dürfte io0/, im allgemeinen nicht übersteigen. Hierzu kommt ferner noch das Bindemittel für die Brikettierung, das, je nach dessen Natur, weitere Schlackenbildner liefert, so daß die Gesamtschlackenzunahme sich auf etwa 18% stellt. Es sei z. B. angenommen, daß man ein Oxyd mit 70% Zn 7- Pb umarbeitet, daß hierbei der Schlackenentfail 8o0/, vom Gewicht des Rohmaterials beträgt und daß die Schlacke 12 0'o Zn -'- Pb enthält. Man müßte dann fortlaufend jeTonneRohoxyd i80/, von 8ookg Schlacke= 144 kg Schlacke mit 12 % Zn -(- Pb auf die Halde stürzen, während der Rest von 656 kg repetieren würde. Von den vorgelaufenen 7oo kg Pb -j- Zn würden demnach rund 18 kg auf die Halde gehen, was einem Verlust des vorgelaufenen Pb -j- Zn von nur etwa 2,5% entspricht.
Hierbei sind die ganz unbedeutenden Verluste bei der Auffangung der erzeugten reinen Oxyde durch elektrische Gasreinigung oder Filtrierung sinngemäß nicht berücksichtigt.
Dieses oben geschilderte Verfahren ist ferner mit großem Erfolge bei der Verarbeitung von Legierungen (Messing usw.), Altmaterial, Gekrätz u. dgL zu verwenden. Hierbei kann z. B. eine stückige Legierung und stückiger Brennstoff verwandt werden, falls man sich zur Ausführung des Verfahrens eines Schachtofens bedient.
Natürlich können auf dieselbe Weise mit gleichem Erfolg auch Materialien behandelt werden, die noch andere relativ leicht verflüchtbare Metalle enthalten, wie z. B. Zinn.
Das Verfahren ist außer in Schachtöfen beliebiger Art auch in solchen Öfen ausführbar, wo durch das auf einem Rost oder einem luftdurchlässigen Boden liegende'Material Luft gedrückt oder gesaugt wird. Die auf obige Weise erhaltenen Oxyde sind gegebenenfalls auch als hochwertige Farben zu verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung hochwertiger reiner Oxyde aus unreinen Oxyden flüchtiger Metalle durch Reduktion der Oxyde und darauf folgende - Verdampfung und Verbrennung der reinen Metalle, insbesondere zur Gewinnung 'von Zink- und Bleioxyden und deren Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial in einem Schachtofen oder dergleichen mit einer mit den gleichen Metallen in einem vorangehenden gleichen Prozeß bereits gesättigten Schlacke verhüttet, um Metallverluste durch Verschlackung auf ein Mindestmaß zu verringern.