-
Sicherheitsvorrichtung zur Absperrung der Brennstoffzufuhr zu Feuerungen
von Wasserrohrkesseln Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsvorrichtung
zur Absperrung der Brennstoffzufuhr zu Feuerungen von Wasserrohrkesseln, bei denen
das Brennstoffventil durch einen im Kessel angeordneten Schwimmer gesteuert wird.
-
Von den bekannten Einrichtungen dieser Art, bei denen der Schwimmer
beim Absinken des Kesselwasserstandes unter die zulässige Mindesthöhe ein Absperrventil
in der Verbindungsleitung zwischen dem Dampfraum des Kessels und einem Steuerzylinder
für das Brennstoffventil schließt und durch die hierdurch bedingte Unterbrechung
der Dampfzufuhr der in dem Steuerzylinder gleitende Steuerkolben unter Einwirkung
eines Belastungsgewichtes nach Maßgabe der Kondensation des in der Verbindungsleitung
eingeschlossenen Dampfes das Brennstoffventil allmählich und mit Verzögerung in
die Schließlage überführt, unterscheidet sich die neue Sicherheitsvorrichtung dadurch,
daß der Dampfraum des Kessels durch eine Leitung, deren Öffnung beim Absinken des
Wasserstandes unter die zulässige Höhe durch ein von dem Schwimmer gesteuertes Ventil
freigegeben wird, mit dem Steuerzylinder, in welchem der mit dem Brennstoffventil
gekuppelte Kolben gleitet, in Verbindung steht.
-
Da sich hier im Gegensatz zu der bekannten Einrichtung das vom Schwimmer
gesteuerte Ventil in der Verbindungsleitung beim Absinken des Wasserstandes öffnet,
ist die Gewähr dafür gegeben, daß eine sofortige Verstellung des mit dem Steuerkolben
unmittelbar gekuppelten Brennstoffventils erfolgt und jede Verzögerung in der Steuerung
dieses Ventils, die besonders bei Wasserrohrkesseln, die nur einen geringen Wasserinhalt
besitzen, leicht eine Beschädigung des Kessels hervorrufen kann, vermieden wird.
Außerdem werden besondere, an Seilzügen o. dgl. befestigte Belastungsgewichte, welche
vor allem für Schiffskessel infolge der Schlinger-und Rollbewegungen des Schiffes
ungeeignet sind, entbehrlich. Um ferner den Schwimmer den Schwankungen des Wasserspiegels
im Schiffskessel zu entziehen, ist der Schwimmer zweckmäßig innerhalb eines in den
Kessel eingebauten, mit Löchern versehenen Gehäuses angeordnet. Auch ist es vorteilhaft,
die den Steuerkolben mit dem Brennstoffventil verbindende Stange mit einer Nut zu
versehen, in die zur Sicherung der Schließlage des Ventils eine nur von Hand lösbare
Sperrklinke einschnappt.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. z die neue Sicherheitsvorrichtung in Ansicht, Fig. a einen
Schnitt in größerem Maßstabe durch die Dampfventil- und Schwimmereinrichtung und
Fig. 3 einen Schnitt durch das Ventil in der Brennstoffzufuhrleitung.
-
Der Schwimmer z ist innerhalb eines trommelartigen Gehäuses a angeordnet,
das sich auf einem Ständer 3 innerhalb des Oberkessels oder Dampfsammlers 4 befindet.
Das Trommelinnere
steht durch Bohrungen 5 mit dem Wasserraum des
Oberkessels derart in Verbindung, daß Bewegungen durch Aufwallen des Wassers innerhalb
des Dampfraumes oder auch Bewegungen des Kessels selbst nicht den Schwimmer beeinflussen
können. Die Höhenlage des Schwimmers innerhalb des Dampfraumes q. in bezug auf den
Wasserspiegel kann durch Veränderung der Höhe des Ständers 3 eingestellt werden.
-
Der Schwimmer ist an einem Hebel6 beestigt, welcher bei 7 in einer
Lagerstütze 8 des Ständers angelenkt ist und an seinem äußeren Ende ein einstellbares
Gegengewicht g trägt. Stifte io an dem Schwimmerarm 6 greifen in Ringe ii ein, die
auf der Spindel 12 eines Nadelventils 13 befestigt sind. Das untere Ende der Spindel
wird in einer Hülse 1q. geführt, während das obere Ende Abflachungen 15 aufweist,
die beim Abwärtsgleiten der Spindel innerhalb der Buchse 16 Durchlässe für den Dampf
bilden. Ein Röhrchen 17 verbindet das Nadelventilgehäuse mit einem Anschlußstück
18, das außen auf dem Oberkessel q. befestigt und mit einem Ventil ig verbunden
ist, durch welches die Vorrichtung erforderlichenfalls abgeschaltet werden kann.
Das Ventil ig steht durch eine Rohrleitung 2o mit dem Brennstoffspeiseventil2i in
Verbindung, durch welches der einzuspritzende flüssige oder pulverförmige Brennstoff
der Brennereinrichtung zugeführt wird: In der Rohrleitung 2o, die in einen Steuerzylinder
23 für das Ventil 2i einmündet, ist in bekannter Weise eine Signalpfeife 22 vorgesehen.
In dem Zylinder gleitet ein Steuerkolben 2q., der mit der Spindel 25 des Ventiltellers
26 verbunden ist, während eine Entwässerungsleitung 27 am unteren Zylinderende die
Abfuhr des Kondensates gestattet. Außerdem ist eine Verriegelungsvorrichtung in
Form einer durch eine Feder 28 belasteten Sperrklinke 27a eingebaut, welche mit
einer Nut 29 in der Ventilspindel 25 in Eingriff kommt und das Ventil
26 in der Schließstellung festhält. Das Brennstoffventil kann dann nur durch
Ausrücken der Sperrklinke 2711 geöffnet werden, indem der Handgriff 3o nach außen
gezogen und hierauf das Ventil 26 durch den Handhebel 3i angehoben wird.
Der Hebel 31 ist bei 32 am Gehäuse angelenkt und trägt einen .Schlitz 33, in den
ein an der Ventilspindel sitzender Stift 34 eingreift.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn der Wasserspiegel
in dem Oberkessel sich in der üblichen Höhe oddr oberhalb dieser befindet, hält
der Schwimmer i das Nadelventil 13 geschlossen, so daß Brennstoff ständig durch
das offene Ventil 26 in die Feuerung strömt. Sobald jedoch das Wasser unter
den normalen Wasserspiegel fällt, sinkt der Schwimmer i und öffnet das Nadelventil.
Der Dampf strömt dann durch das Rohr 17 über das Ventil ig in die Leitung 2o zum
Zylinder 23 und drückt den Kolben 24 nach unten. Hierdurch wird das Ventil 21 augenblicklich
geschlossen und die Brennstoffzufuhr abgesperrt. Gleichzeitig kommt die unter Federwirkung
stehende Sperrklinke 27a mit der Nut 29 in Eingriff und hält das Ventil in der geschlossenen
Stellung fest. Außerdem ertönt infolge des Dampfdurchganges durch das Rohr 2o die
Pfeife 22 und gibt ein hörbares Warnungssignal. Das Brennstoffventi12i kann dann
nui nach Auslösung der Sperrklinke mittels des Handhebels 3i von Hand aus geöffnet
werden.
-
Der Schwimmer, die Schwimmerkammer, die Nadelventileinrichtung und
der Ständer 3 können eine solche Form haben, daß sie gemeinsam durch das übliche
Mannloch eingesetzt oder herausgenommen werden können.
-
Wird an Stelle flüssigen oder staubförmigen Brennstoffes Kohle verfeuert,
so kann die Anordnung gemäß der Erfindung mit geringen Abänderungen dazu Verwendung
finden, das Zuströmen eines Löschmittels zu der Kohlefeuerung zu regeln.