DE420073C - Wasserstandsregler mit Schwimmer oder Ausdehnungsrohr - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 13. OKTOBER 1925.

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 b GRUPPE

(H 98602 Xl 13b)

Emil Hannemann in Wannsee.

Wasserstandsregler mit Schwimmer oder Ausdehnungsrohr. Patentiert Im Deutschen Reiche vom 23. September 1924 ab.

Die Erfindung bestellt in einer Vorrichtung an Wasserstandsreglern verschiedener, bekannter Bauarten, um deren Wirkung außer vom Kesselwasserstand auch von dem Kesseldruck abhängig zu machen, derart, daß nur bei vollem Kesseldruck oder bei tiefstem Wasserstand gespeist wird.

Die neue Vorrichtung ist in der Zeichnung bei zwei verschiedenen Wasserstandsreglern dargestellt. Abb. ι zeigt die Vorrichtung bei

einem durch Schwimmer bewegten Wasserstandsregler. Der Schwimmer α ist von einem unten offenen, bis- auf den tiefsten Wasser stand hinabreichenden Gefäß b umgeben, weldies durch eine öffnung c mit dem Dampfraum des Kessels und bei Unterschreitung des normalen Kesseldruckes durch ein vom Dampfdruck abhängig gesteuertes Ventil d mit der Außenluft verbunden ist. Das Querschnittverhältnis von c und d ist so bebemessen, daß bei voller Öffnung von S durch' c so viel Dampf nachströmt, daß in b nur ein Spannungsabfall entstehen kann, der geringer ist als eine Wassersäule vom höchsten Kesselwasserstand bis c, damit kein Wasser aus d entweichen kann. Der das Ventil d steuernde Kolben / ist einerseits durch den Kesseldruck und anderseits durch ein Gewicht oder eine Feder so belastet, daß das Ventil bei normalem Kesseldruck geschlossen und bei geringerem als normalen Druck geöffnet wird. Bei geschlossenem Ventil d, also bei voller Kesselspannung arbeitet der Regler in der bekannten Weise, sinkt aber der Kesseldruck, so öffnet Ventil d, -wodurch in dem Gefäß b der Dampfdruck fällt und das Wasser höher steigt; damit steigt auch der Schwimmer und stellt die Speisung so lange ab, bis entweder der volle Dampfdruck wieder

erreicht und dadurch Ventil d geschlossen wird, oder bis der Wasserspiegel im Kessel bis zum unteren Rande des. Schwimmergefäßes gesunken ist, wodurch Dampf in das Gefäß eintritt, der Schwimmer sinkt und das Speiseventil öffnet.

Abb. 2 zeigt die neue Vorrichtung bei einem durch Ausdehnungsrohr g bewegten Regler. Das Ausdehnungsrohr ist unten mit dem Kesselwasserraum und oben mit einem Standrohr h verbunden. Das Standrohr reicht bis zum tiefsten Wasserstand in den Kessel hinein und hat oben das vom Dampfdruck gesteuerte Auslaßventil. Bei diesem Regler ist die Speisung von dem Wasserstande in dem Ausdehnungsrohr abhängig, der sich im Ausdehnungsrohr in der gleichen Höhe wie im Standrohr einstellt. Sinkt der Dampfdruck im Kessel, so öffnet'sich — wie bei Abb. 1 beschrieben — das Dampfventü d, es entsteht in k und im Dampfraum von g ein Spannungsabfall, wodurch das Wasser in h und auch durch die untere Verbindung mit dem Kessel in g· ansteigt, Jedoch', wie bei Abb. 1 beschrieben, unter c bleibt. Hierdurch wird die Speisung unterbrochen, bis entweder der volle Dampfdruck das Ventil d wieder schließt oder der Wasserstand bis unter die Unterkante von fa gefallen ist. In letzterem Falle tritt von unten wesentlich¹ mehr Dampf in das weitere Rohr h ein als durch die enge öffnung c, so daß in & und damit auch in g der gleiche Dampfdruck wie im Kessel herrscht. Damit fällt auch der Wasserstand im Ausdehnungsrohr und die Speisung wird eingeleitet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Wasserstandsregler mit Schwimmer oder Ausdehnungsrohr, gekennzeichnet durch ein mit seitlicher Öffnung (c) im Dampfraum versehenes, bis zum tiefsten Wasserstande reichendes Standrohr, das bei Verwendung einer Schwimmersteuerung den Schwimmer umgibt, bei Verwendung einer Ausdehnungssteuerung mit dem oberen Ende des Ausdehnungsrohres verbunden ist und durch ein vom Dampfdruck im Kessel abhängig gesteuertes und belastetes Ventil (d) derart in Verbindung mit der Außenluft gesetzt werden kann, daß der Kessel nur bei vollem Kesseldruck oder bei tiefstem Wasserstande gespeist wird.

   Abb.

   Abb.