DE551638C - Kurvenscheibengetriebe fuer Zweitaktbrennkraftmaschinen - Google Patents

Description

• Kurvenscheibengetriebe für Zweitaktbrennkraftmaschinen Die durch die Anwendung vor. Kurvenscheibengetrieben gebotene Möglichkeit fast unbegrenzt wahlweiser Steuerung der Arbeitskolbenbewegung in Zweitaktbrennkraftmaschinen hat dazu geführt, daß man dieses Steuergetriebe so ausbildete, daß die ursprüngliche Folge, Freigabe des Auslasses durch den einen Kolben bei vom anderen Kolben geschlossenem Einlaß und, nach dem mehr oder weniger vollständigen Auspuff, Freigabe des Einlasses bei wenn auch etwas verzögerter Schließung des Auslasses, Schließen des Einlasses, Kompression, Zündung und Iieistungshub, ersetzt wurde durch die Folge: Freigabe des Einlasses bei geöffnetem Auslaß, Schließen des Auslasses und alsdann des Einlasses, Kompression, Zündung, Leistungshub.
• Die erwünschte restlose Austreibung der Verbrennungsrückstände wird aber bei letzerer Steuerung nicht vollständig erzielt.
• Der Erfindung zufolge werden Ein- und Auslaß von Zweitaktbrennkraftmaschinen jeder Art eine beträchtliche Zeit hindurch gleichzeitig offen gehalten, nämlich mindestens so lange, als der vorhergegangene Kraftleistungsvorgang Zeit beansprucht. Dies wird durch die angewendeten Mittel selbst für schnellaufende Maschinen erreicht. Dadurch wird bewirkt, daß das Frischgasgemisch oder die Spülluft in raschem Fluß unbehindert eintritt und beim Durchströmen des Arbeitszylinders die Reste der Verbrennungsrückstände austreibt. Durch diesen Vorgang wird die Kraftleistung der Brennkraftmaschine wesentlich erhöht.
• In der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung an einer Brennkraftmaschine beispielsweise dargestellt.
• Fig. i zeigt das neue Kurvenscheibengetriebe an einer Zweitaktbrennkraftmaschine mit gegeneinanderlaufenden Kolben bei elektrischer Zündung.
• Fi.g. 2 zeigt .die Kurvenbahnen abgewickelt mit der jeweiligen Stellung der Kolben eines Zylinders bei einer Umdrehung der Maschine.
• Auf der Zeichnung sind i und 2 Kolben, 3 ist die auf der Antriebswelle q. sitzende Kurvenscheibe, auf deren Bahnen die Kolben mittels Rollen 7 oder Gleitbacken laufen. und 6 sind die Einlaß- und Auslaßöffnungen.
• In Fig. i stehen die Kolben i und 2 im Zeitpunkt der erfolgten Zündung (Stellung a in Fig. 2). Die Kolben streben nach auswärts und setzen durch ihren Druck auf die ihnen gegenüberliegende steile Kurvenbahn die Antriebswelle in drehende Bewegung. Der Kolben i (nun ja) überschreitet die Auslaßöffnung 6, öffnet sie, und die Verbrennungsgase verpuffen (Stellung b in Fig. 2). Nun wird Kolben 2 durch eine kurze, steile Kurve über die Einlaßöffnung geschoben. Es sind jetzt sowohl der Einlaß als der Auslaß durch die Kolben freigelegt (Stellung c. F1-."Cr. 2, und Kolben ja und 2a, Fig. i), und das Frischgasgemisch, oder bei Dieselausführung .die Spülluft, strömen durch den Einlaß in den Zylinder. Bei der dargestellten Maschine wird das Gasgemisch oder die Spülluft durch ein besonderes Gebläse oder von einer Pumpe eingeblasen.
• Die nun geradlinig verlaufende Gleitbahn (f-g, Fig.2), unter deren Einwirkung jetzt beide Kolben stillstehen, ist in ihrer Länge so bemessen, daß, selbst bei schnellster Umdrehungszahl einer Maschine, Ein- und Auslaß so lange geöffnet bleiben, bis das einströmende Brennstoffgemisch oder die Spülluft die nötige Zeit gefunden hat, die Verbrennungsrückstände durch den Auslaß vollends auszutreiben und den Zylinder mit reinem Gemisch oder Luft anzufüllen. Die Länge der das gleichzeitige Offenhalten der Ein- und Auslaßöffnungen bewirkenden geradlinigen Gleitbahn f-g, Fig. 2, ist mindestens so groß, als die Länge h-h, Fig. 2, der Kurvenbahnen, welche die Zeitdauer des Kraftleistungsvorganges bestimmen. Sie wird um so länger zu wählen sein, j e schneller die Maschine laufen soll.
• Nach Ablauf dieser Periode wird in bekannter Weise .durch kurz und steil angeordnete Kurven der Auslaß rasch geschlossen und anschließend auch der Einlaß (Stellungd, Fig. a), und die Kolben z und 2 werden durch gegeneinanderlaufende Kurvenbahnen einander genähert, wobei der Zylinderinhalt zusammengepreßt und schließlich wieder die Anfangsstellung erreicht wird (Stellung e, Fig. 2).

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Kurvenscheibengetriebe für Zweitaktbrennkraftmaschinen, dessen Kurvenbahnen so ausgebildet sind, daß der Spülluft- oder Frischgasgemischeinlaß und der Auslaß zeitweise gleichzeitig offen stehen, dadurch gekennzeichnet, daß das gleichzeitige Offenhalten der Einlaß- und der Auslaßöffnung mindestens so lange dauert, als der vorhergegangene Kraftleistungsvorgang Zeit beanspruchte.
2. 2. Kurvenscheibengetriebe nach Anspruch r, dadurch .gekennzeichnet, daß ar, der Kurvenscheibe die Länge der das gleichzeitige Offenhalten -der Ein- und Auslaßöffnungen bewirkenden Gleitbahn (f-g, Fig. 2) mindestens so.groß ist als die Länge (h-k) der Kurvenbahnen, welche die Zeitdauer des Kraftleistungsvorgangs bewirken.