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Band ohne Ende mit mehreren Antriebsstationen Bei der Verwendung von
Bändern im Untertagebetrieb rnuß mit weitgehender Veränderung der Betriebsbedingungen
gerechnet werden. Bänder von ursprünglich kurzer Länge werden allmählich bis auf
große Länge zu- oder bei Rückwärtsabbau in der umgekehrten Weise von größter auf
kürzeste Transportlänge abnehmen. Diese Betriebsbedingungen verlangen, daß die zum
Antrieb zu verwendeten Maschinen eine Stärke erhalten, welche der größtmöglichen
Beanspruchung entspricht. Ebenso muß die Güte des Bandmaterials der größten Zugbeanspruchung,
welche bei einem Transportweg von 300m wesentlich höher als bei einem solchen von
ioo m liegt, angepaßt und dementsprechend aus bestem und damit unverhältnismäßig
teurem Material hergestellt werden. Hinzu kommt, daß mit Wachsen der Anforderung
an die Antriebsmaschinen die Größe derselben zunimmt, ihre Bauart jedoch durch die
Verhältnisse des Untertagebetriebes nur in geringen Grenzen unterschiedlich gehalten
werden kann. Diese Forderung, welche für die Stärke des Antriebsmotors und den Durchmesser
der Antriebsrollen von Wichtigkeit ist, beschränkt die Länge einer ununterbrochen
zu betreibenden Bandanlage und führt außerdem zu erhöhter Biegungsbeanspruchung
des eigentlichen Bandmaterials.
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Nach den bisher üblichen Verfahren werden je nach den Betriebsbedingungen
Antriebstnotore von 15-20 bis 30 PS eingesetzt, welche geeignet erscheinen,
Transportbänder von kleinster bis höchstens 300 m Transportlänge zusammenhängend
anzutreiben. Die Zugfestigkeit der Spannketten sowie des zu verwendenden Bandmaterials
wird im allgemeinen von der größten zu erwartenden Beanspruchung abhängig gemacht,
so daß trotz Verwendung eines i5-PS-Motors Bandmaterial in Benutzung steht, welches
auch bei Anwendung eines 3o-PS-Motors genügt. Sind größere Entfernungen als
300 m zu überwinden, so benutzt man mehrere hintereinandergeschaltete Bandanlagen
unter Zwischenschaltung von Abwurf- und Aufgabestellen. Diese Anordnung verlangt
Wiederholung der schwierigen Verlagerung des Antriebes und der Umkehrrolle und führt
durch mehrfaches Abwerfen zu stärkerer Zerstörung des zu befördernden Gutes.
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Diese Übelstände werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß mehrere
Antriebsstationen an einem einzigen Bande ohne Ende verwendet werden, deren Kennzeichen
darin besteht, daß einer einzigen zwischen den Bandtrumen gelagerten Antriebsrolle
in an sich bekannter Weise im seitlichen Abstand eine obere und eine untere Umkehrrolle
zugeordnet sind, sowie daß die Umkehrrolle und der Antrieb derart zu einer Antriebseinheit
verbunden sind, daß diese Antriebseinheit sowohl als Endantrieb wie auch als Mittelantrieb
im oberen und im unteren Bandtrum verwendet werden kann. Besonders zweckmäßig ist
es, wenn die Antriebsrolle
hierbei in der Mitte zwischen den Bandtrumen
untergebracht ist und die Umlenkrollen in dem für die Erziehung des günstigsten
Umschlingungswinkels geeigneten Abstand seitlich übereinander angeordnet sind. Auf
diese Weise' können zum Antrieb an zusammenhängenden Bandanlagen größerer Länge
mehrere gleiche Antriebe nach der Erfindung verwendet werden. Der Antrieb -wird
hierbei als Endantrieb und Mittelantrieb zum Ziehen des Ober- und Untertrums benutzt,
ohne daß eine Umkehrung der Drehrichtung des Motors erforderlich ist.
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Der Antrieb kann beispielsweise so bemessen werden, daß er eine Transportlänge
von 150 m überwinden kann. Muß dieses Band im Abbau auf 300 m oder 450 m
verlängert werden, so benutzt man zwei bzw. drei dieser Antriebe. Die Beschränkung
der maximal aufzuwendenden Zugkraft, z. B. auf r 5o m, ermöglicht es, den Bandteil
einer Anlage auch bei größerem Transportwege hinsichtlich seiner Beanspruchung zu
entlasten und somit Bänder zu verwenden, die nicht mehr so hochwertig wie bei der
früheren Betriebsweise zu sein brauchen und daher billiger sind. Die Möglichkeit,
zusammenhängende Bänder beliebiger Länge zu verwenden, erübrigt das häufige Umladen
des Transportgutes von einem auf das nächste Transportbandaggregat, so daß das Fördermaterial
geschont wird. Auch fallen die Einbauschwierigkeiten, die sich an jeder Übergabestelle
ergeben, fort.
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Bei Verwendung solcher Einheitsantriebe nach der Erfindung ergibt
sich ferner der Vorteil, daß für alle Verhältnisse gleich große Maschinenaggregate
zur Verfügung steh-en..' so daß sich auch die Anzahl der verschiedenartigen Reserveteile
erheblich verringert.
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Es ist bereits eine Einrichtung bekannt geworden, bei welcher einem
in bekanntes Weise angetriebenen Hauptband Hilfsbänder zugeordnet sind, die unabhängig
vom Hauptband gesondert angetrieben werden und durch Reibung zwischen Haupt- und
Hilfsband ihre Antriebsenergie auf das Hauptband übertragen. Es handelt sich bei
diesen Hilfsbändern um Sonderantriebe, von welchem jeder eine geschlossene Bandanlage
darstellt. Diese Einrichtung ist viel zu verwickelt, um unter Tage verwendet werden
zu können. Auch bedingt die Art des Hilfsantriebes verstärkte Tragkonstruktionen,
wie sie nur bei Anlagen über Tage denkbar sind, für den Grubenbetrieb jedoch wegen
des geringen zur Verfügung stehenden Raumes und -wegen der Not-,vendigkeit der häufigen
Verlegung nicht in Frage kommen. Demgegenüber wird durch die Erfindung zum erstenmal
die Aufgabe in praktisch befriedigender Weise gelöst, mehrere gleich starke Antriebsmaschinen
derselben Bauart zum Antrieb von zusammenhängenden Bandanlagen zu benutzen.
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Eine andere Bauart eines Endantriebes ist bekannt geworden, bei welcher
einer Antriebsrolle mit seitlichem Abstand zwei weitere Rollen zugeordnet sind,
von denen die untere, annähernd auf gleicher Höhe mit der Antriebsrolle liegende
ebenfalls als Antriebsrolle ausgebildet ist, während die andere in größerem seitlichen
Abstand befindliche obere Rolle als Umlenkrolle dient.
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Die besondere Bauart des Antriebes nach der Erfindung bringt den Vorteil
mit sich, daß bei Verwendung als Mittelantrieb das zu transportierende Material
nach Passieren der Antriebsrolle von demselben Bestandteil aufgenommen und weiterbefördert
wird.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß durch Abstreifer ein
Anwachsen der Antriebsrolle durch Festsetzen von Fördermaterial leicht vermieden
werden kann, weil das von den der Antriebsrolle zugeordneten Abstreifern vom Umfang
der Rolle abgenommene Material unmittelbar auf einen Bandteil fällt, welcher dieses
Material weitertransportiert: In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung
schematisch in drei Abbildungen dargestellt.
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Die Antriebsrolle eist in nicht gezeichneter Weise über ein Vorgelege
mit dem Antriebsmotor verbunden. Dieser Antriebsrolle, welche in der Mitte zwischen
den beiden Bandtrumen angeordnet ist, sind Umlenkrollen fund g in seitlichen Abständen
zugeordnet, und zwar so, daß sie übereinanderliegen, wobei der Abstand so gewählt
ist, daß sich bezüglich der Hauptrolle der günstigste Umschlingungswinkel ergibt.
Wie dies aus Abb. r ersichtlich ist, kann der Antrieb sowohl als Endantrieb (Position
a und d) wie als Mittelantrieb zum Ziehen des Obertrums (Position c) als auch zum
Ziehen des Untertrums (Position b) benutzt werden. Punkt a ist die Aufgabe-, Punkt
d die Abwurfstelle. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, wird das Fördergut nach
Verlassen des Bandes an der Stelle f (Abb. a) von demselben Bandstück sofort
wieder aufgenommen und weiterbefördert. Das Bandniveau bleibt stets das gleiche.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist dem Antrieb noch eine
Rolle li bzw. k' zugeordnet, die mittels eines Auslegers an dem Antriebskasten befestigt
werden kann. Diese Rolle dient gemäß Abb. 3 an der Abwurfstelle als Umkehrrolle
zum Abwurf oder bei dem Mittelantrieb gemäß Bild :2 als Führungsrolle.
Der
Abstand der einzelnen Antriebsstationen voneinander kann beliebig gewählt werden,
unabhängig von der zu bewegenden Transportmenge und einer zu überwindenden Steigung.
Die Drehrichtung der Motore kann überall die gleiche sein.