DE550734C - Streichinstrument - Google Patents

Streichinstrument

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Publication number
DE550734C
DE550734C DEW86829D DEW0086829D DE550734C DE 550734 C DE550734 C DE 550734C DE W86829 D DEW86829 D DE W86829D DE W0086829 D DEW0086829 D DE W0086829D DE 550734 C DE550734 C DE 550734C
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DE
Germany
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boom
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Expired
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DEW86829D
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English (en)
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OSKAR WIECZOREK
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OSKAR WIECZOREK
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/02Resonating means, horns or diaphragms

Description

  • Streichinstrument Die Erfindung betrifft Streichinstrumente, also vornehmlich Geigen, Bratschen, Violoncelli, Bässe und verwandte Instrumente. Sie alle besitzen unter anderem einen Boden und eine Decke; und zwischen diesen ist der sogenannte Stimmstock vorgesehen, dessen Hauptaufgabe es ist, Schwingungen der beim Spielen als Resonanzteil erregten Decke auf den Boden zu übertragen. Der Stimmstock bewirkt also das, was in der Schwingungslehre gemeinhin als Kopplung zweier schwingungsfähiger Gebilde bezeichnet wird. Diese Kopplung zwischen Boden und Decke ist bei Streichinstrumenten stets vergleichsweise fest, und der Stimmstock erzeugt hier eine Spannung zwischen Boden -und Decke. Das bedeutet eine -mechanische Beanspruchung beider Teile, und zu ihr kommt bei der Decke noch eine weitere Beanspruchung durch die Saitenbespannung.
  • Bisher hat man die Decke von Streichinstrumenten durch den sogenannten Stimmbalken gleichsam versteift. Da nun die Decke der hauptsächlichste Resonanzkörper des Streichinstruments ist, wirkt der in herkömmlicher Weise der Decke zugeordnete Stimmbalken als Dämpfungsmittel. Da das Dämpfungsdekrement mit der Frequenz der Schwingung zunimmt, beeinflußt also der Stimmbalken nicht nur die Klangfülle, das sogenannte Tonvolumen, sondern auch die Klangfarbe eines Streichinstruments. Es ist Sache der Erfahrung der Instrumentenbauer, diese Beeinflussungen durch besondere Maßnahmen bei der Bemessung und Anordnung des Stimmbalkens nach Möglichkeit klein zu halten. Die Erfindung löst die Aufgabe, Streichinstrumente zu veredeln, so daß deren Tonerzeugung sowohl in Ansehung des Tonvolumens als auch mit Bezug auf den Klangcharakter verbessert wird. Zu diesem Zweck sieht sie von der Zuordnung eines Stimmbalkens zur Decke ab. Weiterhin kennzeichnet sich ein Streichinstrument nach der Erfindung dadurch, daß der in bekannter Weise in der Länge einstellbare Stimmstock zwischen Boden und Decke mit einem in der Nähe der Decke sich erstreckenden und mit seinem Endteil der Decke in Stegnähe unter Druck anliegenden Ausleger versehen ist. Man hat es also bei Instrumenten nach der Erfindung mit insgesamt nur drei Abstützstellen von je geringer Flächenerstreckung zu tun. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Streichinstrumente dieser Eigenart sich durch ein großes Tonvolumen und durch eine schöne Klangfarbe auszeichnen. Die Vergrößerung des Tonvolumens ist leicht schon an dem stark verlängerten Ausklingen und an dem erkennbar, was dem sogenannten Nachhall nahekornmt. Die Verschönerung der Klangfarbe wird vom Hörer hauptsächlich als das empfunden, was man als Glanz der Töne eines Streichinstruments zu bezeichnen pflegt.
  • Bei einer Ausführungsform der trfindung ist der Stimmstock in, für sich allein genomrnen. bekannter Weise aus einem Fußteil mit Rechts- oder Linksgewinde, einem drehbaren Schaft mit Gewindestirnteilen und einem Kopfteil mit Links- oder Rechtsgewinde zusammengesetzt, und der Ausleger bildet zufolge der Erfindung eine Baueinheit mit dem Kopfteil. Die Abbildungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung; insbesondere zeigt Abb. i eine Geige nach der Erfindung mit derAnordnung eines Stimmstocks mit federnd nachgiebigem Ausleger, Abb. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Abb. i, in der dort gezeichneten Pfeilrichtung gesehen, Abb. 3 den bei der Geige nach den Abb. i und 2 verwendeten Stimmstock mit federnd nachgiebigem Ausleger, Abb. .4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Abb.3, in der dort gezeichneten Pfeilrichtung gesehen, Abb.5 eine andere Ausführungsform des Stimmstocks nach den Abb. 3 und 4, Abb.6 einen Stimmstock mit kräftigerem Ausleger und einstellbarem Stempel an seinem Widerlager, Abb.7 den lagensichernden Aufsatz des Fußteils von Stimmstöcken nach den Abb.3 bis 6, Abb.8 den Oberteil eines für den Einbau in große Streichinstrumente bestimmten Stimmstocks mit kräftigem Ausleger und einem gegen den Druck einer Feder gleitverschieblichen Stempel, teilweise geschnitten, und Abb. 9 die Ansicht -einer anderen Ausführungsform eines für den Einbau in große Streichinstrumente bestimmten Stimmstocks mit Ausleger aus Leichtmetall.
  • Der zwischen Boden i i und Decke 12 der Geige 13 nach Abb. i und 2 angeordnete und in den Abb. 3 und 4. näher veranschaulichte Stimmstock setzt sich aus einem Fußteil 14 mit Linksgewinde 15, einem drehbaren Schaft 16 mit Gewindestirnteilen 17 und 18 sowie einem Kopfteil i9 mit Rechtsgewinde 2o zixsammen, 'und mit diesem Kopfteil. ig bildet der als Blattfeder gestaltete Ausleger 21, dessen gekrümmter Endteil mit 22 bezeichnet ist, eine Baueinheit. Die Einstellung der Wirklänge des Stimmstocks geschieht durch Drehen des Schafts 16, der für den Eingriff eines Stifts oder Dorns Stellöcher 23 aufweist. Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 besteht der federnd nachgiebige Ausleger aus drei zu einem Paket vereinigten Blattfederlamellen 24, 25 und 26. Bei der Ausführungsform nach Abb. 6 ist der Ausleger aus den Teilen 27 und 28 aufgebaut. Sein Endteil enthält einen durch Drehen der Mutter 29 einstellbaren Stempel 30; bei dieser Ausführungsform läßt sich also der Widerlagerdruck dieses Stempels zusätzlich regeln. Abb.7 zeigt die Bestückung des Bodens i i eines Streichinstruments nach der Erfindung mit an der Abstützstelle angeordnetem ortsfestem Klötzchen 31, das im Regelfall mit der Decke verleimt wird. Dieses Klötzchen wird vom U-förmig gestalteten Fußteil 14 des Stimmstocks umgriffen und sichert so die Lage des Stimmstocks und des an seinem Kopfteil angelenkten Auslegers. Die gleiche Anordnung des Klötzchens kehrt wenigstens einmal an der Abstützstelle der Decke wieder, die an der Widerlagerstelle des Auslegers ebenfalls ein Klötzchen aufweisen kann. Bei federnd nachgiebigen Auslegern entsprechend den Abb. 3 bis 5 wird man diesem zusätzlichen Klötzchen eine Nut geben, um Drehungen des Auslegers verläßlich auszuschließen.
  • Die Anordnungen nach den Abb. i bis 6 sind hauptsächlich zum Gebrauch bei kleinen und kleineren Streichinstrumenten, also etwa bei Geigen, Bratschen u. dgl., bestimmt. Größere und große Streichinstrumente, also etwa Violoncelli. Bässe ui. dgl., verlangen kräftiger gestaltete Stimmstöcke und Ausleger; Ausführungsformen solcher Stimmstöcke und Ausleger sind in den Abb.8 und 9 veranschaulicht. Da der Fußteil zweckmäßigerweise die aus den Abb.2 bis 7 ersichtliche U-förmige Gestalt erhält, ist in Abb.8 nur der Oberteil des Stimmstocks und der Ausleger dargestellt. Der drehbare Schaft beim Stimmstock nach Abb.8 besteht aus einem mit Stellöchern versehenen Rohr 32, an dessen beiden Enden Muttern 33 fest eingefügt sind. Bei der in Rede stehenden Anordnung kehren die Bauteile 27 und 28 des Stimmstocks mit Ausleger nach Abb. 6 im wesentlichen und in größeren Baumaßen wieder. Der Endteil des Auslegers ist jedoch anders gestaltet. Er weist einen Stempel 3o auf, der gegen den Druck einer Schraubenfeder 34 gleitverschiebiich und gegen Drehungen durch einen in den Schlitzen 35 und 36 des Teils 37 geführten Stift 38 gesichert ist. Der Teil 37 möge durch die Mutter 39 am Ende des Auslegerteils 28 befestigt sein. Bei dieser Ausführungsform bestimmt sich der Widerlagerdruck des Stempels 31 einesteils aus der durch Drehen des Rohrs 32 bewirkten Längeneinstellung des Stimmstocks und andernteils durch die Vorspannung der Schraubenfeder 34. Man kann die Einrichtung, was für viele Fälle von Vorteil ist, leicht auch so treffen, daß zusätzlich noch die Vorspannung der eben erwähnten Schraubenfeder 34 einstellbar ist. Das ist zum Beispiel der Fäll bei dem Stimmstock und Ausleger nach Abb. 9. Bei dieser Ausführungsform mögen alle Teile aus Leichtmetall, beispielsweise aus einer hinreichend harten Aluminiumlegierung, bestehen. Der Ausleger ist als ein-oder mehrteiliger Rahmen 40 gestaltet, in dessen hülsenartigem Endteil 41 der Stempel 30 gleitverschieblich geführt ist. Er besitzt am unteren Ende einen den hülsenartigen Endteil 4.1 überragenden Gewindeansatz, auf den die Stellmutter :12 geschraubt ist, die zweckmäßig als Rohrstück ausgebildet ist und Löcher 43 zum Einführen von Stiften und Dornen besitzt. Im Innern des hülsenartigen Endteils ¢1 ist eine gegen den Stempel' 3o drückende Schraubenfeder angeordnet, deren Vorspannung durch Drehen der Stellmutter 42 geändert wird, wobei zugleich auch eine Verschiebung des Stempels 30 erfolgt. Die Einstellung der Vorspannung der gegen den Stempel 3o drückenden Schraubenfeder könnte auch durch Bewegen einer gesonderten Stellmutter erfolgen, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
  • Die Erfindung läßt sich bei allen Streichinstrumenten bequem verkörpern. Bei herkömmlichenStreichinstrumenten ist zu diesem Zweck der meist mit der Decke an mehreren Stellen verleimte Stimmbalken zu entfernen, und dann wird der Stimmstock mit Ausleger nach der Erfindung eingesetzt, wie es beispielsweise Abb. i andeutet. Die für das so behandelte Instrument günstigte Längeneinstellung des Stimmstocks ermittelt man im Weg des Versuchs unter kritischer Beurteilung des Hörbildes. Die Erfahrung hat gelehrt, daß Instrumente nach der Erfindung herkömmlichen Streichinstrumenten mit Stimmbalken in Ansehung der Größe und Schönheit des Tons beträchtlich überlegen sind. Sie hat ferner gezeigt, daß man wenig gute Streichinstrumente hinsichtlich ihrer Tonerzeugung ganz außerordentlich veredeln kann.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Streichinstrument mit einem, in der Länge einstellbaren Stimmstock zwischen Boden und Decke, dadurch gekennzeichnet, daß der Decke kein Stimmbalken zugeordnet und der Stimmstock mit einem in der Nähe der Decke (12) sich erstreckenden und mit seinem Endteil der Decke in Stegnähe unter Druck anliegenden Ausleger (21) versehen ist.
  2. 2. Streichinstrument nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Stimmstock aus einem Fußteil (1q.) mit Rechts-oder Linksgewinde, einem drehbaren Schaft mit Gewindestirnteilen und einem Kopfteil (19) mit Links- oder Rechtsgewinde zusammengesetzt ist und der Ausleger (21) eine Baueinheit mit dem Kopfteil (19) bildet.
  3. 3. Streichinstrument nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Endteil des Auslegers einen einstellbaren Stempel (3o) als Widerlager enthält.
  4. Streichinstrument nach den Ansprüchen i bis 3 mit einem gegen den Druck einer Feder gleitverschieblichen Stempel im Ausleger.
  5. 5. Streichinstrument nach den Ansprüchen i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung der gegen den Stempel drückenden Feder einstellbar ist.
  6. 6. Streichinstrument nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger aus wenigstens einer Blattfeder (21) mit gekrümmtem Endteil (22) besteht. Streichinstrument nach den Ansprüchen i bis 5 oder 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß Boden und Decke an den Abstützstellen mit ortsfesten und die Lage des Stimmstocks und seines Auslegers sichernden Klötzchen (31) bestückt sind.
DEW86829D 1931-08-28 1931-08-28 Streichinstrument Expired DE550734C (de)

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DEW86829D DE550734C (de) 1931-08-28 1931-08-28 Streichinstrument

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DE550734C true DE550734C (de) 1932-05-20

Family

ID=7612462

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DEW86829D Expired DE550734C (de) 1931-08-28 1931-08-28 Streichinstrument

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DE (1) DE550734C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN105830146A (zh) * 2013-12-19 2016-08-03 株式会社歌斐木 音调控制功能的原声吉他

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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