DE550315C

DE550315C - Verfahren zum Vergueten von Holz

Info

Publication number: DE550315C
Application number: DEA47564D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-04-20
Filing date: 1926-04-20
Publication date: 1932-05-11

Description

Verfahren zum Vergüten von Holz Es sind Verfahren zum Schutze von Holz gegen Insekten und gegen Fäulnis bekannt, die darauf beruhen, daß sich bei dem Erhitzen von Holz auf Temperaturen von etwa 16o bis 22o0 in der Holzmasse teerartige Destillationsprodukte bilden. Bei einem der bekannten Verfahren wird Holz mit gesättigtem Dampf von 145 bis 1551 C behandelt, wobei anfangs ein Auswaschen und Auspressen der Saftbestandteile, später jedoch eine Trocknung stattfindet.
Im Gegensatz hierzu wird bei dem Haskinisier- oder Vulkanisierverfahren das Holz zuerst durch einen heißen Luftstrom namentlich in den äußeren Schichten ausgetrocknet, und es wird dieser Wasserverlust durch eine Nachbehandlung mit Dampf ausgeglichen.
Bei allen diesen Verfahren. wird aber das Holz ausgedörrt und brüchig.
Nach der Erfindung wird das Holz ebenfalls bis zur beginnenden Zersetzung erhitzt, dabei wird aber im Gegensatz zu den bekannten Verfahren der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes nicht vermindert, sondern möglichst noch erhöht.
Holz, wozu auch verholzte Pflanzenfasern gehören, wird in einem Behälter, in dem sich eine überschüssige Flüssigkeitsmenge befindet, in dem also der gasförmige Behälterinhalt mit Flüssigkeit gesättigt oder übersättigt ist, unter einem Druck erhitzt, der so groß oder etwas größer ist wie der Wasser-bzw. Flüssigkeitsdampfdruck, der der angewendeten Temperatur entspricht. Beispielsweise würde der Behälter bei Anwendung einer Temperätur von i8o° C unter einem Drucke von 9,258 at Überdruck als dem zugehörigen Verdampfungsdrucke des Wassers gehalten werden.
Es empfiehlt sich indessen, den Druck etwas höher, z. B. auf etwa 15 bis 2o at Überdruck zu halten, um jedes Verdampfen oder Verdunsten der Holzfeuchtigkeit auszuschließen.
Der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes nimmt bei diesem Verfahren während der Erhitzung nicht ab, sondern er bleibt konstant oder er wird sogar größer; ob und in welchem Maße das der Fall ist, hängt von der Art und Stärke der Hölzer und von der Wahl der Sättigungsverhältnisse ab; am größten ist die Feuchtigkeitszunahme, wenn das Holz bei der Erhitzung im Wasser untergetaucht ist. Man kann schließlich auch das Holz zunächst mit Flüssigkeit anreichern und den Druck- und Erhitzungsprozeß so regeln, daß die Überschußflüssigkeit wieder ausgetrieben wird.
In allen Fällen ändert sich während des Verfahrens der Rauminhalt des Holzes nicht wesentlich: insbesondere findet keine Verdichtung oder Schrumpfung statt.
Das Holz wird dagegen durch die erfindttngsgemq:ße Behandlung erheblich zäher und fester und in dieser Beziehung vergütet.
Anstatt mit Wasser oder mit Wasserdampf kann der Druckbehälter auch mit feucht gesättigten bzw. übersättigten Gasen oder mit wässerigen Flüssigkeiten von konservierenden Eigenschaften beschickt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Vergüten von Holz durch Erhitzen bis zur beginnenden Zersetzung, aber ohne wesentliche Volumenveränderung, dadurch gekennzeichnet, daB die Erhitzung ohne Verminderung des Feuchtigkeitsgehaltes des Holzes erfolgt. a. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB das Holz in feucht gesättigten bzw. übersättigten Dämpfen oder Gasen oder in Wasser, gegebenenfalls in Gegenwart von konservierend wirkenden 'Stoffen unter einem der jeweiligen Dampfspannung entsprechenden oder auch etwas höheren, aber nicht erheblich höheren Druck erhitzt wird.