DE55018C - Nähmaschine für Doppelsteppstich und Kettenstich - Google Patents
Nähmaschine für Doppelsteppstich und KettenstichInfo
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Classifications
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- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05B—SEWING
- D05B1/00—General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both
- D05B1/08—General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making multi-thread seams
- D05B1/14—Combined or alternative chain-stitch and lock-stitch seams
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05B—SEWING
- D05B73/00—Casings
- D05B73/04—Lower casings
- D05B73/12—Slides; Needle plates
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Sewing Machines And Sewing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 32: Nähmaschinen.
(Grafschaft Middlesex, England).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Juni 1890 ab.
Bei dem Gegenstand vorliegender Erfindung kommt in Verbindung mit der Schiffchennähmaschine
ein hin- und hergehender Schleifenhalter zur Verwendung, der (bei Herstellung von Kettenstichnaht) durch geeignete Mechanismen
bethä'tigt wird, um die Schleife von dem Schiffchen, aus welchen der Spulenfaden
herausgenommen worden- ist, abzuheben, die Schleife offen zu halten und in geöffneter
Stellung so einzustellen, dafs die Nadel beim nächsten Niedergang hindurchgehen kann.
Fig. ι zeigt im Grundrifs die Arbeitsplatte einer Nähmaschine mit dem Schleifenhalter,
Fig. 2 im Grundrifs die Arbeitsplatte, von unten gesehen, mit den Einrichtungen zur Bethätigung
des Schleifenhalters, Fig. 3 letzteren in Grundrifs und Ansicht, und Fig. 4 zeigt im Grundrifs
und Ansicht den Stoffschieber. Fig. 5 zeigt im Grundrifs (von unten gesehen) und Fig. 6 in
Stirnansicht den Bewegungsmechanismus für den Schleifenhalter, Fig. 7 und 8 im Grundrifs
bezw. Ansicht zwei Stellungen der Theile bei Bildung des Kettenstiches, und endlich zeigt
Fig. 9 die gegenseitige Stellung des Schleifenhalters und des .Stoffschiebers nach erfolgtem
Vorwärtsschieben des Stoffes.
Der besondere Schleifenhalter kann an einer beliebigen Schiffchennähmaschine angebracht
werden; die in der Zeichnung dargestellte Maschine zeigt beispielsweise eine Singer-Nähmaschine , bei welcher das Schiffchen sieh
unterhalb der Arbeitsplatte in Längsrichtung der letzteren hin- und herbewegt.
Da die Einrichtung einer solchen Maschine bekannt ist, so sollen unter Wegfall der Darstellung
und Beschreibung überflüssiger Theile nur diejenigen Organe beschrieben werden, welche hier in Betracht kommen.
A ist die Arbeitsplatte der Maschine, B der
Maschinenarm zur Lagerung des Nadelstangenmechanismus, der Hauptwelle und des Antrieb-'
rades (diese Theile sind weggelassen). C ist die lothrechte Welle, die durch Kegelräder von
der Hauptwelle aus getrieben wird und das Schiffchen D durch Kurbel C1 und Verbindungsstange
C2 hin- und herbewegt (Fig. 2).
Das Schiffchen D wird in der Führung D1 verschoben, die in üblißher Weise durch
herausziehbare Schieber verdeckt ist.
E ist der in Fig. 3 besonders dargestellte Schleifenhalter, der aus einer ebenen, an ihrem
vorderen Ende mit einer Gabel E l versehenen
Platte besteht. Dieser Halter kann von seinem hinteren Ende aus, an welchem sich ein Ansatz
mit Oeffnung E3 zum Eintritt eines Treibstiftes befindet, hin- und herbewegt werden.
An dem einen Rande kann die Platte des Schleifenhalters bogenartig gestaltet sein, welcher
Rand sich mittelst der Feder E5 zu gewissen
Zeitpunkten gegen die Schulter α anlegt; an dem anderen Rande von E befindet
sich eine vorspringende, seitlich gekrümmte Nase JE12.
Bei der vorliegenden Maschine arbeitet der , Schleifenhalter quer zur Maschinenarbeitsplatte
und direct unter der (weggenommenen) Nadelplatte, welche durch Schrauben festgehalten
wird. Die eine Schraube b kann durch den
Längsschlitz im Schleifenhalter E hindurchgehen. F, Fig. 4, ist der in gewöhnlicher
Weise bethätigte und in bekannter Weise angeordnete Stoffschieber, nur ist derselbe an
seiner Unterflä'che mit einer Rippe c besetzt
und mit einer abgeschrägten Anlage d versehen, wie aus Fig. 4 und in punktirten Linien
aus Fig. 9 ersichtlich ist. Rippe c kann auch manchmal wegfallen.
Der Antriebmechanismus für den Schleifenhalter ist aus Fig. 5 und 6 ersichtlich. Auf
der lothrechten Welle C sitzt ein Excenter H, das sich in einem am Ende der Schubstange
H1 befindlichen Ring dreht. Stange H1 ist drehbar mit dem Arme H2 verbunden, der
lose auf dem Zapfen J sitzt und zwei als Mitnehmer wirkende Ansätze oder Stifte e trägt.
Auf demselben Zapfen J sitzt lose noch der Winkelhebel K, dessen längerer Schenkel am
Ende den Stift f trägt. Letzterer tritt durch einen Schlitz in der Nähplatte in den Ansatz
E3 am Schleifenhalter E ein; am kurzen Schenkel des Winkelhebels 'K sitzen zwei den
Ansätzen e auf H2 ähnliche Ansätze oder Stifte g. Auf dem längeren Winkelhebelschenkel
sitzt aufserdem noch ein Ansatz oder Stift h. L ist ein aus dünnem Metallblech gebildeter
Einleghebel, der ebenfalls lose auf den Zapfen J aufgeschoben und an seinem hinter
letzterem liegenden Ende zu einer Nase oder einem Finger L1 ausgebildet ist. M ist ein
mit Nuth versehener Stift, in welchen der Hebel L bei Aufserbetriebsstellung eingelegt
•wird.
In der dargestellten Lage der Theile greift der Einleghebel L zwischen die Mitnehmer g
und e ein und verbindet hierdurch die Theile K und H2 mit einander, wodurch die Bewegung
des Excenters auf den Winkelhebel K übertragen wird; wird jedoch der Einleghebel L
in die punktirt angegebene Stellung übergeführt, so schwingt Arm H2 allein ohne den
Winkelhebel K, wobei letzterer durch die gegen den Stift h sich anlegende Nase L1 in
der punktirten Stellung gehalten wird.
Durch die vorbeschriebene einfache Vorrichtung kann der Schleifenhalter leicht in oder
aufser Arbeitsstellung gebracht werden, je nachdem man eine Kettenstichnaht oder Doppelsteppstichnaht
herstellen will. An die Stelle dieser Ausrückvorrichtung können nach Mafsgabe anderer Maschinenanordnungen auch
andere Einrichtungen treten.
Soll nun Kettenstich gebildet werden, .so wird der Antriebmechanismus für den Schleifenhalter
in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise durch den Einleghebel L angeschlossen und
die Garnrolle aus dem Schiffchen herausgenommen. Die zur Bildung des Kettenstiches
nöthigen Vorgänge sind folgende: Nachdem die vertical bewegte Nadel ihre tiefste Stellung
erreicht hat, zieht sie bei ihrem darauffolgenden Aufgange in gewöhnlicher Weise eine Schleife
nach oben, in welche die Nase des sich vorschiebenden Schiffchens eintritt. Während des
Durchganges des Schiffchens durch die Schleife wird der Schleifenhalter E nach vorwärts geschoben,
wobei — von der Vorderseite der Maschine aus betrachtet — durch Feder Es
das vordere Ende von E nach rechts verschoben wird. Der Schleifenhalter E wird
hierdurch, in diagonaler Richtung verschoben und bewegt sich auf die rechte Seite der Nadel,
wobei die Gabel E1 in die durch Reibung an dem Schiffchen nach der einen Seite verschobene
Schleife eintritt, was erfolgt, kurz ehe die Schleife an dem gewölbten Schiffchenende
abrutscht (Fig. 7).
Während dieser Zeit reicht das Ende der Gabel E1 bis über die Schiffchenbahn, so dafs
die Schleife sich nicht von dem Schleifenhalter entfernen kann. Da nun währenddessen die
Nadel weiter nach oben gegangen ist und der Schleifenhalter weiter vorgeht, so zieht der
Fadenaufnehmer beim Austritt des Schiffchens aus der Schleife den schlaff liegenden Faden
nach. Sobald die Nadelspitze über das Arbeitsstück getreten ist, wird der Stoffschieber gehoben
und beginnt den Stoff weiter zu schieben; bei weiterer Vorwärtsbewegung des Schleifenhalters trifft das Ende des vorstehenden
geschweiften Randes E2 am Schleifenhalter
gegen die abgeschrägte Anlage d am Stoffschieber an.
Durch das gemeinsame Vorwärtsschieben des Schleifenhalters und des Stoffschiebers wird
ersterer nach der Seite, d. h. nach links verschoben, wobei der Stoffschieber am inneren
Rande des vorstehenden Hubtheiles E2 von E hinläuft.
Wird der Schleifenhalter nach links verschoben, so nimmt er die neu gebildete, auf
der Gabel Ex hängende Schleife mit und
legt die geöffnete Schleife direct in die Bahn der sich senkenden Nadel (Fig. 8).
Diese Seitenbewegung des Schleifenhalters findet während des Hebens des Stoffschiebers
statt, so dafs der vorstehende Theil E2 des Schleifenhalters unter die Rippe c auf der
Unterseite des Stoffschiebers treten kann. Nach erfolgtem Weitertransportiren des Stoffes senkt
sich der Stoffschieber, während der Schleifenhalfer in seiner vorgeschobenen Stellung sich
befindet, und tritt die Längsrippe c am Stoffschieber auf der Innenseite der Nase E2 nach
unten.
Diese Stellung der Theile zeigt Fig. 8. Während des Rückganges des Schiffchens geht die.
Nadel nach unten und tritt, zwischen der Gabel des Schleifenhalters hindurchgehend,
durch die offene Schleife, wobei sich der Schleifenhalter von der Schleife weg nach
rückwärts zu verschieben beginnt, sobald die Nadel genügend weit sich gesenkt hat, so dafs
sie die Schleife auch festhält. Die Rückwärtsbewegung des Schleifenhalters erfolgt rechtwinklig
zur Schiffchenbahn, da die gekrümmte Seite E2 des Schleifenhalters an der Aufsenseite
der Längsrippe cam Stoffschieber F entlang geht, der' nunmehr in seine untere
Stellung übergegangen. Hierdurch wirkt der Schleifenhalter so lange gegen die Feder,
welche letzteren nach rechts zu verschieben sucht, bis das Ende E2 , von der Rippe c
zurückgeschoben ist und der Schleifenhalter seine Rückwärtsbewegung vollendet hat, der
durch den gekrümmten, sich gegen die Schulter a anlegenden Rand E^ Führung erhält.
Aus diesem Vorgange geht hervor, dafs sich der Schleifenhalter zunächst an der einen Seite
der Nadel, nämlich an derjenigen, an welcher die Schleife gebildet wird, verschieben mufs,
so dafs die Gabel in die Schleife eintreten und letztere bei ihrem Abrutschen vom Schiffchenhintertheil
festhalten kann, worauf sich zweitens der Schleifenhalter nach der Seite bewegen
mufs, um die Schleife so zu legen, dafs die
Nadel bei ihrem nächsten Niedergang eintreten kann, die dann zwischen der Gabel durch die
hierdurch offen gehaltene Schleife hindurchtritt; drittens wird der Schleifenhalter aus der
Schleife heraus in der Mittellinie seiner neuen Stellung zurückverschoben, während die Schleife
von der Nadel gehalten und die neue Schleife gebildet wird, um die Nase des Schiffchens
aufzunehmen, und endlich kehrt der Schleifenhalter in seine Ausgangsstellung zurück, was
erfolgt, ehe er, behufs Aufnahme der neuen Schleife, sich wieder vorschiebt.
Bei einigen Ausführüngsformen von Schiffchennähmaschinen kann der Schleifenhalter etwas
abgeändert werden, in jedem Falle aber ist er an seinem Vorderende mit einer Gabel zu
versehen und mufs unbeschadet der zu seiner Bethätigung verwendeten Mittel in der in vorstehendem
Absatze beschriebenen Weise bewegt werden.
Soll Doppelsteppstich gebildet werden, so wird der Schleifenhalter in die aus Fig. 8 ersichtliche
Stellung übergeführt, in welcher Stellung er dadurch festgehalten wird, dafs der
Einleghebel L in die in Fig. 5 punktirt angegebene Stellung gebracht wird. Hierdurch
wird der Arm H2 frei und kann ausschwingen, ohne dafs er seine Bewegung auf den Winkelhebel
K überträgt.
Nach erfolgtem Einsetzen der Garnrolle in das Schiffchen ist dann die Maschine zur Bildung
von Doppelsteppstichnaht vorbereitet.
Es ist also ersichtlich, dafs, um die Doppelsteppstichmaschine in eine Kettenstichmaschine
zu verwandeln, und umgekehrt, einzig und allein der Einleghebel L oder ein ähnlicher
Theil verstellt zu werden braucht.
Bei Verwendung als Kettenstichmaschine ist es nicht unbedingt nöthig, die Garnrolle aus
dem Schiffchen zu entfernen, obgleich es immer vorzuziehen ist; beim Nichtherausnehmen
der Garnrolle mufs jedoch das Garn dicht am Schiffchen abgeschnitten werden.
Die Vortheile der beschriebenen Maschine sind, dafs die Maschine in sich ein geschlossenes
Ganzes bildet, das Befestigen auswechselbarer Theile zur Veränderung der Stichart vermieden
wird, und aufser dem Verschieben des Einleghebels einzig und allein die Garnrolle herausgenommen
und wieder in das Schiffchen eingelegt zu werden braucht, welches Herausnehmen und Wiedereinlegen der Spule aber
fast stündlich von den Maschinennäherinnen wiederholt werden mufs, demnach denselben
ziemlich geläufig ist.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche :ι. Eine Doppelsteppstichnähmaschine, welche nach Belieben dadurch in eine Kettenslichmaschine verwandelt werden kann, dafs ein in der Maschine angeordneter, in Form einer flachen Platte ausgebildeter Schleifenhalter (E), welcher an seinem Vorderende mit einer Gabel (E1) ausgestattet ist, in Thätigkeit gesetzt und durch seinen Bewegungsmechanismus derart bewegt wird, dafs er zunächst an einer Seite der Nadel vorrückt, um die durch das leer laufende Schiffchen erweiterte Oberfadenschleife zu erfassen, sodann in die Nadelbahn rückt, um die Schleife der Nadel beim nächsten Niedergang darzubieten, dann aus der Nadelbahn zurückgezogen und seitlich in die Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
- 2. Zur Bethätigung und Aufserbetriebstellung des im Anspruch 1. genannten Schleifenhalters (E) die Anordnung eines Winkelhebels (K), welcher an einem Ende mittelst Stiftes (f) in den Schleifenhalter greift, und eines von der Maschine . aus bewegten Schwinghebels (H2), welcher behufs Bewegung des Schleifenhalters durch einen Einleghebel (L) mit dem auf den Schleifenhalter einwirkenden Winkelhebel (K) verbunden wird.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE55018C (de) |
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