DE549727C

DE549727C - Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Silber-Eiweiss-Praeparaten

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Publication number: DE549727C
Application number: DE1930549727D
Authority: DE
Original assignee: HANS P KAUFMANN DR
Current assignee: HANS P KAUFMANN DR
Priority date: 1930-05-10
Filing date: 1930-05-10
Publication date: 1932-04-30

Description

Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Silber-Eiweiß-Präparaten Die zahlreichen Verfahren zur Herstellung von kolloiden Silber-Eiweiß-Präparaten verwenden durchweg wässerige Lösungen der zur Umsetzung gelang-enden Ausgangsstoffe. Da hiermit einzelne Maßnahmen, z. B. die Filtration und Trocknung; der Niederschläge, erschwert sind, wurde der Gedanke verfolgt, die Umsetzung in einem organischen Lösungsmittel durchzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß als ein derartiges Lösungsmittel Formamid vorteilhaft zu verwenden ist. In diesem löst sich eine Anzahl Eiweißstoffe, z. B. Albumosen und Peptone, teils in der Kälte, teils bei gelindem Erwärmen auf. Daß sich Albumosen und Peptone in Formamid lösen, ist bereits bekannt (vgl. B e i 1 s t e i n, Handbuch der organischen Chemie, q.. Auflagre, Band a, Seite a6). Aber auch native. Eiweißstoffe, wie frisches Hühnereiweiß oder Kasein, lassen sich mit Formamid in Lösung bringen. Auch Gelatine wird bei gelindem Erwärmen gelöst. Setzt man nun zu derartigen Lösungen Silbersalze, z. B. das Nitrat, Sulfat oder Acetat, oder frisch gefälltes Silberhydroxyd, so entstehen im Schoß der Lösung Silber-Eiweiß-Komplexe, die auch nach Ablauf der Reaktion gelöst bleiben. Erwärmt man gelinde, so entstehen brauqe bis schwarzbraun gefärbte kolloide Lösungen, eine Erscheinung, die überraschend ist. Denn bisher betrachtete man die Auflösung in Wasser - gegebenenfalls unter Zusatz von Alkali - als einzige Möglichkeit, kolloide Silber-Eiweiß-Präparate in gelösten Zustand überzuführen. Letztere, z. B. das handelsübliche Argentum proteinicum, sind aber ohne weiteres in Formamid löslich.
Die auf die beschriebene Weise erhaltenen Lösungen von Silber-Eiweiß-Präparaten lassen sich mit geeigneten organischen Lösungsmitteln, z. B. Aceton oder Alkohol. fällen. Anfangs entstehen in den meisten Fällen zähe Niederschläge, die sich aber in Kürze zu leicht filtrierbaren Pulvern umwandeln. Wäscht man mit leicht flüchtigen Lösungsmitteln noch nadh, z. B. mit Äther, so werden die Silber-Eiweiß-Präparate in kürzester Frist als trockene Pulver gewonnen.
Beispiel i q. Teile Pepton werden in 5 Teilen Formamid gelöst. Dazu setzt man 0,3 Teile feinst pulverisiertes Silbernitrat (oder äquivalente Mengen anderer Salze) und erwärmt auf dem Wasserbad, bis die Masse eine dunkelbraune Farbe angenommen hat. Daraufhin versetzt man mit reichlich Aceton und knetet den erhaltenen Niederschlag in der Flüssigkeit so lange, bis er zu einem Pulver zerfällt. Nach dem Abfiltrieren und Nachwaschen mit Äther hinterbleibt ein hellbraunes Silber-Eiweiß-Präparat. Je nach der Natur der verwandten Eiweißkomponente löst es sich leichter oder schwerer in Wasser auf. Begünstigt wird die Auflösung, wenn man vor der Fällung der Formarnidlösung mit Aceton eine _geringe Menge Alkali zufügt.
Beispiel e 5 Teile Albumose werden in 5 Teilen @Formamid gelöst. Dazu fügt man o,25 Teile frisch gefälltes Silberoxyd, erwärmt auf dem Wasserbad und verfährt weiterhin, wie in Beispiel i angegeben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Silber-Eiweiß-Präparaten in Lösung oder in fester Form, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder fertige Silber-Eiweiß=Verbindungen in Formamid löst oder auf eine Lösung von Eiweißstoffen in Formamid, Silberoxyd oder Silbersalze zur Einwirkung bringt und die Abscheidung gegebenenfalls durch Zusatz geeigneter Lösungsmittel bewirkt.