DE54905C

DE54905C - Stuhlbett

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Publication number: DE54905C
Application number: DENDAT54905D
Authority: DE
Original assignee: G. GOLDSCHMIDT in Berlin S.W., Kochstr. 10
Anticipated expiration: 1909-09-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Stuhlbett.

Auf beiliegender Zeichnung zeigen die Fig. 1 und 2 den Stuhl als solchen in Vorder- und Seitenansicht, die Fig. 3 und 4 den in ein Bett verwandelten Stuhl in Seitenansicht und Grundrifs und Fig. 5 den gleichen Grundrifs eines nach Art der sogenannten Triumphstühle eingerichteten Stuhles, während Fig. 6 einen Einzeltheil darstellt.

Die Polsterung ist in der Zeichnung fortgelassen.

Der Stuhl besteht aus der Rücklehne A, dem Sitze B, den Seitenlehnen C und den Füfsen D. Der Sitz B setzt sich wiederum aus dem mit den Füfsen D fest und mit der Lehne A beweglich verbundenen Theile b, dem aufklappbaren Theile b¹ und dem ebenfalls umlegbaren Theile £>² zusammen. An dem aufklappbaren Theile b¹ des Sitzes ist der untere Rahmentheil c der Seitenlehnen C fest angefügt, während die oberen, zur Auflage der Arme dienenden Theile c¹ derselben an einer in der Rückenlehne A drehbar gelagerten Stange α befestigt sind. Diese Obertheile c¹ der Seitenlehnen sind an ihren Unterseiten mit einer Längsnuth oder mit Bohrungen versehen, in welche der entsprechende Untertheil c entweder seiner ganzen Länge nach oder nur mit passenden Zapfen hineingreift.

Als Stuhl benutzt (Fig. 1 und 2), bilden also die Theile c c¹ der Seitenlehnen C ein Ganzes und wirken auch als ein solches, ohne Anwendung besonderer Verbindungsorgane, da selbst beim Hochheben des Stuhles an den Lehnen (dem einzigen Vorgange, bei dem eine unbeabsichtigte Trennung der beiden Lehnentheile möglich wäre) die beiden Theile c e^l einer Lehne gleichzeitig umfafst werden, die Trennung also verhindert wird.

Soll nun der Stuhl in ein Bett verwandelt werden, so wird zuerst der Theil c¹ der einen Seitenlehne C angehoben und dadurch gleich -. zeitig der Theil c¹ der anderen Seitenlehne aus seinem Untertheile c ausgehoben. Die Theile c¹ c¹ der Seitenlehnen bilden nunmehr die Stützen des zurückgelehnten Rückentheiles A, Fig. 3. Der Sitz B hat durch das Abheben der Seitenlehnenobertheile seine Verbindung mit der Rückenlehne A verloren und es läfst sich der Sitztheil b¹ nach vorn umklappen (Fig. 3), wobei die Theile c der Seitenlehnen nunmehr die vorderen Füfse des Bettes abgeben. Nach dem Hochrichten des Theiles b² ist das Bett fertig hergestellt.

Bei dieser Ausführung des Stuhlbettes sind die Vorderflächen der Rückenlehne A, die Unter- und Oberseite des Sitztheiles b¹ und die Oberseite des Sitztheiles b gepolstert, so dafs die Drehachsen der einzelnen Gestellgelenke als lang durchgehende Stangen h h¹ und die Rahmen der Sitztheile b b^l an den Gelenken d durch-die Stangen oder Leisten e e¹, Fig. 4, geschlossen ausgeführt werden können.

Soll der vorliegende Stuhl nach Art der Triumphstühle hergestellt werden, d. h. soll die Polsterung durch einen einfachen Ueberzug aus Leinwand oder dergleichen ersetzt werden, so sind die Stangen h e e^l dem Liegenden hinderlich (Fig. 4). In diesem Falle wird die vorhergehend beschriebene Ausführungsform' insofern abgeändert, dafs die Gelenkstange h und die Rahmenstangen e e¹ durch abnehmbare Gurte/, Fig. 5, oder Stangen g, Fig. 6,

Claims

ersetzt werden. Bei der Benutzung als Bett wird dann der Gurt f abgeknöpft oder bei Anwendung der abnehmbaren Stangen g werden dieselben von dem Gestell abgehoben und mit ihren Einschnitten seitlich dem Gestell (Fig. 5 punktirte Stellung) über die als Stifte oder Knöpfe ausgebildeten Gelenkstifte gelegt. Die. Leinwand, welche an der oberen Querstange der Rückenlehne A befestigt ist, hängt dann zwischen dieser Stange und der Gelenkstange h ,frei, geht von der Gelenkstange h um die Gelenkstange h¹ des Fufstheiles &² herum, wieder zur .Gelenkstange h zurück und ist an dieser befestigt (Fig. 2).

Soll das Bett wieder in einen Stuhl umgewandelt werden, so werden die Stangen g an den Gelenken quer über den Rahmen gelegt, wobei die Einschnitte derselben über die Rahmenseiten greifen, oder wenn Gurte an Stelle dieser Stangen g benutzt werden, so werden dieselben an den Gelenkstiften angeknöpft. Die Stangen g bezw. die Gurte/ liegen also auf der Leinwand. Nun wird der Theil b² niedergelegt, darauf Theil b¹ auf den Sitztheil b gelegt, dann die Rückenlehnen A aufgerichtet und durch Auflegen der Seitenlehnentheile c¹ auf'die Lehnentheile c festgehalten.

Die Leinwand fährt dann von der oberen Querstange der Rückenlehne A unter und um die eingelegten Querstangen fort, so dafs, wie dies in Fig. 2 durch punktirte Linien angedeutet ist, ein regelrecht bezogener, an den Schenkeln unterstützter Stuhl erhalten wird.

Patenτ-Ansρrüche:

ι . Ein Stuhlbett, gekennzeichnet durch die Anordnung zweitheiliger Seitenlehnen (C), von denen der eine Theil c¹ mit dem zurücklegbaren Rückentheile (AJ des Stuhles drehbar verbunden ist und die Stützen für diesen zurückgelegten Rückentheil bildet, während die anderen Seitenlehnentheile (c) mit dem aufklappbaren Sitztheile (b^lj verbunden sind und für letzteren die Stützen abgeben.
2. Bei dem unter 1. beanspruchten Stuhlbett die Anordnung von Gurten oder abnehmbaren Querstangen g an Stelle der festen Gelenk- bezw. Querstangen, zum Zwecke, den Stuhlrahmen nach Art des Triumphstuhles nur mit einem Leinwandüberzuge versehen zu können, ohne dafs der den Stuhl als Bett Benutzende von Querverbindungen belästigt wird.

Hierzu ι Blatt. Zeichnungen.