DE548581C - Drehstuhl mit in der Hoehe verstellbarem Sitz - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. APRIL 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Ja 548581 KLASSE 34 g GRUPPE

Albert Stober in Berlin-Pankow Drehstuhl mit in der Höhe verstellbarem Sitz

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. September 1930 ab

Die Erfindung bezieht sich auf einen Drehstuhl mit federnd gelagertem Sitz, dessen Vorteil darin besteht, daß sich der Stuhlsitz im belasteten und unbelasteten Zustand stets unabhängig von der Tragspindel nach beiden Richtungen leicht drehen läßt, wogegen die Tragspindel bei Drehung des Sitzes nur mitgenommen wird, nachdem zum Zwecke der Höhenverstellung eine Feststellvorrichtung to der Spindel gelöst worden ist. Eine Abnutzung infolge Drehbewegung des Sitzenden oder eine unbeabsichtigte Höhenverstellung der Spindel ist also nicht möglich.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegen- «5 stand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen

Abb. ι einen Längsschnitt des Stuhles,
Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Abb. 1,

a» Abb. 3 einen Längsschnitt durch das Drehgelenk,

Abb. 4 den Kreuzpunkt der Flachfedern in Ansicht von oben und

Abb. 5 bis 7 ein Ende einer Flachfeder und »5 deren Befestigungsart.

Im wesentlichen besteht das Untergestell des Drehstuhles aus den aus Stahlblech hergestellten Füßen i, die oben mit der Kreuzmutter 2 fest vernietet oder verschraubt sind, in deren Gewinde eine Spindel 3 zwecks Höhenverstellung leicht drehbar eingeschraubt ist. Seitlich in einer Aussparung der Kreuzmutter 2 ist ein Druckstift 4 eingepaßt, der durch Abwärtsschwenken des Griffes 5 mittels des Exzenters 6 die Spindel 3 festklemmt und sie gegen eine unbeabsichtigte Drehung und Höhenverstellung sichert. Der Exzentergriff 5 ist nach dargestelltem Ausführungsbeispiel in den beiden Seitenwänden eines der Füße ι gelagert.

Das obere Ende der Spindel 3 ist zu einem Drehgelenk ausgebildet. Dieses besteht aus einer Buchse 7, die leicht beweglich auf dem glatten Schaft der Spindel 3 aufgepaßt ist. Der kegelige Ansatz 8 der Spindel 3 paßt genau in die nach gleicher Form gedrehte Aussparung der Buchse 7. Die Stirnfläche des Kegelansatzes 8 weist eine kleine Vertiefung auf, in der eine kräftige Flachfeder 9 ruht. Die kreuzweise übereinandergelegten und aufwärts gebogenen Blockfedern 10 des Sitzes werden in der Mitte mittels einer Platte ir und Schrauben 12 fest auf den Flansch der Buchse 7 aufgeschraubt. Die Enden der Flachfedern 10 und deren Befestigung an der Sitzfläche 13 kann ganz verschiedenartig sein. Nach Abb. 1 und 5 ist der in der Blechplatte 14 eingeschweißte oder eingenietete Zapfen 15 mit einem seitlich abgeflachten Kopf versehen, der vor dem Anschrauben der Blechplatte 14 an die Sitzfläche 13 durch Verdrehen um 90⁰ in das Langloch 16 der Flachfeder 10 eingeführt ist. Diese einfache und sichere Befestigung gestattet den Flachfedern 10 eine gute Bewegungsmöglichkeit und Ausfederung bei Belastung. Nach Abb. 6 und 7 sind die Enden der Flachfedern 10 etwas gebogen und in U-förmig ge-

bogenen Blechen iy gebettet und durch Splintbolzen 18 gegen Loslösen gesichert.

Die Flachfeder 9, die in den Spielraum zwischen Spindel 3 und Flachfeder 10 mit S etwas Spannung'eingesetzt ist, drückt mit ihrem runden Rücken gegen das untere Blatt der Flachfedern 10, wodurch diese zusammen mit der Buchse 7 gehoben werden. Hierdurch preßt sich die kegelige Aussparung der

to Buchse 7 gegen den Kegelansatz 8 der Spindel 3. Die dadurch entstehende Flächenreibung bewirkt, daß die Spindel 3 bei Drehung des unbelasteten Sitzes 13 mitgenommen and in der Höhe beliebig verstellt wird, wenn der Druckstift 4 vorher durch Hochschwenken des Exzentergriffes 5 gelöst worden ist. Der abwärts geschwenkte Exzentergriff 5 aber bewirkt, daß das Exzenter 6 den Druckstift 4 gegen die Spindel 3 preßt, diese festhält und

ao eine unbeabsichtigte Verstellung derselben unmöglich macht. Es kann aber trotzdem der unbelastete Sitz 13 in diesem Zustande ganz unabhängig von der Spindel 3 nach Belieben gedreht werden, nur daß- dieses wegen

»5 der im kegeligen Ansatz 8 noch vorhandenen Fläehenreibung etwas schwer vonstatten geht. Dieses ist jedoch ein Vorzug Drehstühlen gegenüber, bei denen ein zu leichtes Drehen des Sitzes im unbesetzten Zustande als lästig und unzweckmäßig empfunden wird. Von Vorteil ist ferner, daß beim Besetzen des Stuhles die Flachfeder 9 durch die Belastung mehr oder weniger zusammengedrückt wird, wodurch die Buchse 7 auf der Spindel 3 etwas abwärts gleitet, also die Flächenreibung des Ansatzes 8 aufhört und daher ein leichtes Drehen des Sitzes 13 beim Sitzen ermöglicht ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Drehstuhl mit durch eine Spindel in der Höhe verstellbarem Sitz, dadurch gekennzeichnet, daß dec.Site (13) mit einer leicht drehbar auf der Spindel (3) gelagerten Buchse (7) fest oder federnd verbunden ist, die mit einer kegeligen Ausdrehung gegen einen Kegelansatz (8) der Spindel (3) liegt und durch eine eingelegte Flachfeder (9) bei Sitzentlastung zum Reibungseingriff gebracht wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen