DE547770C - Bratsche - Google Patents

Bratsche

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DE547770C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/02Resonating means, horns or diaphragms

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

  • Bratsche Im Bratschenbau ist es bisher noch nicht gelungen, ein Instrument zu bauen, das die erforderliche große Klangkraft und den gewünschten großen Ton aufweist. Es besteht das Bedürfnis, daß die Bratsche der Geige und dem Violoncell vollkommen ebenbürtig ist. Die Bratsche soll wegen ihrer Klangfarbe viel gewichtiger und eindrucksvoller in Erscheinung treten, denn ihre Tonfülle reicht nicht aus.
  • Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat man bis jetzt die einzige Lösung. im Bau von großen Bratschen gefunden. Das Spielen von derartigen großen Bratschen ist aber nur den Spielern mit größeren Händen und Armen möglich, denn für normal ist so (las Spiel erschwert und auf die Dauer den Spielern mit ungünstiger Körperkonstitution nicht möglich. Die bekannte Ritterbratsche versuchte durch Änderung der Größenverhältnisse die bisherigen Mißstände zu beseitigen, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Sie war unhandlich, ergab wohl eine deutlichere Tonfülle, jedoch den Übelstand einer merklichen Veränderung des Toncharakters. Die weiteren Versuche, die Bratsche mit Violinmensur zu bauen, mißglückten, da ein Instrument, das eine Ouinte tiefer gestimmt ist als die Violine, auf Violinmensur gesetzt, unmöglich günstige Klangergebnisse haben kann. Aus diesem Grunde hatte die bekannte Violetta keinen Erfolg. Auch der Versuch, den Bratschenkörper sehr zu verbreitern, mißglückte infolge der erschwerten Spielbarkeit.
  • Der Gedanke, aus einer Armgeige eine Kniegeige zu machen, mußte fallen, weil weder Cellist noch Bratscher ein derartiges Instrument spielen wollen oder können, wegen der technischen Gründe, die in der veränderten Bogentechnik als auch in dem physiologischen Mißverhältnis zwischen der Armlänge und der Kleinheit des Instrumentes liegen.
  • Im Bratschenbau sind somit die Grenzen für eine Form- und Tonveränderung durch die Rücksichtnahme auf die menschlichen Körperverhältnisse sehr eng gezogen.
  • Die Bratsche gemäß der Erfindung entspricht nun den akustischen Erfordernissen einer richtigen Bratsche als auch der ungezwungenen und leichten Spielbarkeit, indem ein Minimum von Größe und Gewicht und ein Maximum von leichter Spielbarkeit und Tonvolumen vorliegen. Die Körperlänge der Instrumente nach dem Bau gemäß vorliegender Erfindung entspricht ungefähr einer Viola von mittlerer Größe mit durchaus normaler Mensur. Der untere Bratschenkörper ist besonders verbreitert und die Zarge, wie bekannt, in der Mitte erhöht, während bei der Decke und dem Boden in ihrer Form die Flächenachsen entsprechend gebogen sind. Nach der Erfindung kann die Zarge einseitig oder auch beiderseitig in der Mitte erhöht sein. Bei einseitiger Erhöhung liegt aus statisch technischen Gründen die gerade Seite zweckmäßig nach der Decke zu.
  • Man hat bisher Streichinstrumente gebaut, bei denen unter Verbreiterung des unteren Resonanzkörperteils die Zarge in der Mitte beiderseits erhöht wurde. Bei diesen AusfÜhrungen wurden aber Deckel und Boden aus einem ebenen. geraden Holzbrett durch Pressen, Dämpfen o. dgl. gebcgen. Hierdurch entstanden im Holz Spannungen, die für die Resonanz hinderlich waren. Der Erfindung gemäß werden diese Spannungen dadurch beseitigt, daß bei Verwendung von ganz spannungsfreiem Holz die Deckel- und Bodenseite aus dem vollen Brett herausgeschnitten wird, wobei auch die Linienführung der Zarge am Rand aus dem Holz herausgearbeitet ist, so daß ohne Zwangsbiegung die Holzschale unmittelbar auf die gewünschte Linienführung aufgelegt werden kann. Man benötigt zum Ausschneiden dickere Brettstärken, als bisher üblich waren, da die Zwangsbiegung wegfällt. Bisher wurde, lediglich die innere Wölbung, nicht aber der Rand ausgeschnitten.
  • Auf diese Weise wird durch die Erfindung das Luftvolumen des Resonanzkörpers um fast ein Drittel gegenüber dem einer gewöhnlichen Bratsche mittlerer Größe erhöht. Dabei hat sich nichts an der Körperlänge oder der Halsmensur geändert. Ferner ist so eine Lösung gefunden, derart, daß die Zargenhöhe am Griffbrett für das Lagenspiel und am Kinnhalter wie beim bisherigen Bratschenbau dieselbe und eine genügend große Klangkraft mit der ausreichenden Tonfülle erreicht ist unter vollkommener Beibehaltung der normalen Stimmung, Besaitung und damit des Toncharakters.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise mit beiderseitiger Zargenerhöhung dargestellt, und zwar zeigen Abb. t den Bratschenkörper in Draufsicht, Abb.2 die zugehörige Zarge in Seitenansicht und Abb. 3 den Boden in Seitenansicht.
  • Der Bratschenkörper ist in seinem unteren Teil a in der Achsenrichtung b besonders verbreitert, während sein oberer Teil c die bisherigen alten Maße behält. Die Körperlänge nach der Achse d entspricht der üblichen Mensur. Die Zarge e ist bei f beiderseits erhöht, so daß sie nach oben und unten sich verjüngend verläuft, um für das Lagenspiel bei g am Griffbrett und am Kinnhalter bei h die bisherige Zargenhöhen beibehalten zu können.
  • Wie in Abb. 3 gezeigt, ist der aus vollem Holz geschnittene Bratschenboden i. in seinem Flächenverlauf so gearbeitet, wie die Linienführung k andeutet. Die durch Ausschneiden erzeugte. Kurve K ist dem Verlauf der Zargenhöhe angepaßt. Entsprechend der Formung des Bodens ist auch die Ausbildung der Decke aus dem vollen Brett, dessen Stärke zum mindesten gleich s sein muß.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Bratsche, bei der die Zarge beiderseitig oder einseitig von. der Mitte nach dem Ende zu sich verjüngt, und bei der der Boden oder .die Decke aus dem vollen Holz herausgearbeitet sind, dadurch gekennzeichnet, daß, entsprechend der Linienführung der Zargenränder, Boden und Decke an den Rändern ebenfalls aus dem vollen, spannungsfreien Holz geschnitten sind, so daß sie spannungslos auf den Zargen aufliegen.
DES100778D 1930-04-29 1930-04-29 Bratsche Expired DE547770C (de)

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