DE547195C - Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung der Staubentwicklung beim Gesteinsbohren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung der Staubentwicklung beim GesteinsbohrenInfo
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-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
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- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. SEPTEMBER 1932
21. SEPTEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 5 b GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1928 ab
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verhinderung
der Staubentwicklung beim Gesteinsbohren. Es ist bekannt, daß der bei der Bohrarbeit in
Bergwerken unter Tage entstehende Staub stark gesundheitsschädigend wirkt und daß die
Frage der Unschädlichmachung des Bohrstaubes ganz besonders seit der Einführung
des maschinellen schlagenden Bohrens im
ίο Bergbau dringlich geworden ist. Man hat
bereits versucht, einen Schutz der Atmungsorgane durch Staubschutzmasken herbeizuführen.
Es ist ferner versucht worden, den vor Ort aufgewirbelten Staub durch feuchte oder
trockene Entstaubung der Luft des Betriebspunktes abzuführen. Weitere Versuche gingen
dahin, die Bildung von trockenem Staub im Bohrloch durch Wasserspülung des letzteren
sowie das Aufwirbeln des aus dem Bohrloch
ao austretenden Staubes durch feuchtes Niederschlagen
oder trockenes Auffangen oder Absaugen des Staubes an der Bohrlochmünr
dung zu verhüten. Alle diese Versuche haben bisher ein völlig befriedigendes Ergebnis nicht
gezeitigt.
Das Verfahren zur Verhinderung der Staubentwicklung beim Gesteinsbohren gemäß der
Erfindung besteht nun darin, den Gesteinsstaub durch Schaum zu binden.
Schaum als Staubniederschlag- und Bindemittel anzuwenden ist bei der Gewinnung von
sehr schwer gewinnbarem Metallstaub aus industriellen Gasen, so z. B. Zinkoxyd u. dgl.
aus den Abgasen der Zink- und Bleihiittenindustrie, bekannt. Diese Gewinnung von Metallstaub
geschah hauptsächlich mit Hilfe von Desintegratoren,' die so gebaut waren, daß
eine den Metallstaub enthaltende schäumende, z. B. aus Wasser und Öl gebildete Emulsion
an den Wänden des Desintegrators niedergeschlagen und ausgeschleudert wurde. Während
es sich aber bei diesen bekannten Verfahren darum handelte, Staub einem diesen enthaltenden Gasstrom zu entziehen, handelt
es sich im vorliegenden Falle darum, den Übergang von Staub in Luft zu verhüten.
Zwischen dem älteren und dem vorliegenden Verfahren besteht demnach ein prinzipieller
Unterschied.
Gemäß der Erfindung soll die Verhinderung der Staubentwicklung beim Gesteinsbohren
in der Weise geschehen, daß der Schaum dem Bohrloch vorgelagert wird, so daß er das aus letzterem austretende Bohrmehl auffängt
und vermöge seiner Feuchtigkeit oder Klebrigkeit vollkommen festhält. Da der
Schaum zweckmäßig in Bewegung gehalten wird, so leitet er gleichzeitig das gebundene
Bohrmehl ab. Das Verfahren kann beispielsweise auch in der Weise ausgeführt werden,
daß der Schaum sich während des Bohrens nicht nur vor dem Bohrloch, sondern auch
in demselben befindet.
Werden die Menge des Schaumes und die Menge des Gesteinsstaubes in ein geeignetes
Verhältnis zueinander gebracht, so entsteht eine Art Kitt, der zum Besetzen der Bohrlöcher
geeignet ist.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens besteht in ihrer einfachsten Form
aus einer z. B. schalenförmig ausgebildeten Haube, Kappe o. dgl., durch die der Gesteinsbohrer
liinaurchgeführt wird und die ihre offene Seite dem Gestein zukehrt. Diese
Haube, die sich gegebenenfalls durch Sauger o. dgl. am Gestein vorübergehend befestigen
läßt, nimmt den zur Bindung des Staubes ίο bestimmten Schaum auf. Die Einleitung des
Schaumes in die Haube kann in beliebiger Weise geschehen. Die den Schaum enthaltende
Haube wird besonders vorteilhaft in Verbindung mit solchen Gesteinsbohren! benutzt,
die von Preßluft durchströmt werden, so daß der im Bohrloch entstehende Gesteinsstaub
durch die Preßluft gegen und in die in der Haube enthaltene Schaummenge ausgeblasen
wird. Diese Vorrichtung ist in ihrem Gesamtaufbau außerordentlich einfach, so daß
sie sehr handlich und leicht zu bedienen ist. Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes in schematisch er Darstellung.
In der Zeichnung ist 1 eine Gesteinsbohrmaschine für schlagendes Bohren, die mit
dem Gesteinsbohrer 2 versehen ist. Letzterer kann im Innern einen Kanal zur Zuführung
von Preßluft in das Bohrloch enthalten. Über den Bohrer ist eine zu diesem Zwecke
mit einer entsprechenden Öffnung 10 versehene Haube 8 geschoben. Diese Haube legt
sich gegen das Gestein 3 und kann nötigenfalls an diesem in irgendeiner geeigneten
Weise vorübergehend befestigt werden. Sie nimmt den zur Staubbindung bestimmten Schaum auf, der durch eine Leitung 7 aus
einem Schaumerzeuger 4 zugeführt werden kann und die Haube, mit Staub beladen, durch einen Auslaß, bei der veranschaulichten
Ausführungsform durch den Stutzen 14, wieder
verläßt. Dieser Schaumerzeuger stellt einen chemischen Schaum nach dem z. B. im Feuerlöschwesen
bekannten Verfahren her. Zudem Schaumerzeuger führt eine Wasserzuleitung 6
sowie eine Preßluftleitung 5. Beide Leitungen sind an bis vor Ort geführte Leitungen 11
und 12 angeschlossen. Von der Preßluftleitung 12 zweigt gleichzeitig das der Bohrmaschine
ι Preßluft zuführende Rohr 9 ab.
Besondere Vorteile der beschriebenen Einrichtung sind deren Dauerhaftigkeit, Betriebssicherheit
und Zuverlässigkeit.
Claims (3)
1. Verfahren zur Verhinderung der Staubentwicklung beim Gesteinsbohren, dadurch
gekennzeichnet, daß vor oder in dem Bohrloch während des Bohrens eine das Bolirloch gegen die Außenluft abschließende
und das aus dem Bohrloch heraustretende Bohrmehl bindende und ableitende Schaumschicht ständig aufrechterhalten
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von Gesteinsstaub
und Schaum zum Besetzen der Bohrlöcher benutzt wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Ver- 7" fahr ens nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine mit Schaum-Ein- und -Auslaß versehene Kappe o. dgl., deren Hohlraum
den Schaum aufnimmt und die in an sich bekannter Weise ihre Öffnung dem Gestein zukehrt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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1928
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