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Gießform für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen mit an Drähten
geführten 1VIatrizen Die Erfindung betrifft eine neue Gießform für Matrizensetz-
und Zeilengießmaschinen, bei denen die Gießform von einer in ihrer Größe unveränderlichen
Öffnung eines rahmenartigen Gießformhalters aufgenommen wird und bei denen zwischen
der Ausgußöffnung des Gießtopfes, dem sogenannten Gießmund, und der Gießform sich
eine Zwischenplatte befindet, deren Öffnung kürzer und schmäler als der Gießformschlitz
gehalten ist. Es ist bekannt, Zeilen verschiedener Kegelstärken mit denselben Backen
einer Gießform zu gießen. Hierbei müssen bei dem Verändern einer Zeilenstärke die
die Zeilenlänge begrenzenden Zwischenstücke ausgewechselt werden und andere, den
Formrahmen oberhalb und unterhalb der Längsbacken füllende, von der Kegelstärke
abhängige Einlagen benutzt werden. Es ist auch bekannt, die die Zeilenlänge begrenzenden
Zwischenstücke teilweise verstellbar auszubilden und in beschränktem Maße gegeneinander
verschiebbar anzuordnen, um dadurch mit einer Gießform mehrere Zeilenlängen einer
Kegelstärke gießen zu können. Da jedoch die Verstellbarkeit der Zwischenstücke bisher
nur in beschränktem Umfange möglich war, konnte auch nur eine beschränkte Anzahl
verschieden langer Zeilen derselben Kegelstärke unter Benutzung eines Paares Zwischenstücke
hergestellt werden. Demgegenüber ermöglicht es die neue Gießform, sämtliche gebräuchlichen
Zeilenlängen einer Kegelstärke mit Hilfe desselben Paares Zwischenstücke einzustellen.
Nur bei dem Ändern des Kegels der Form müssen andere Zwischenstücke und andere den
Formrahmen, wie bekannt, oben und unten füllende Einlagen benutzt werden, was auch
dadurch ermöglicht wird, daß bei den in Betracht kommenden Maschinen die zwischen
den sogenannten Gießmund und die Gießform geschaltete Deckplatte der jeweiligen
Gießschlitzlänge angepaßt zu werden pflegt. Auf diese Weise ist es also möglich,
praktisch für alle in Betracht kommenden Fälle mit nur einem Paar Backen und, wie
erwähnt, für jede Kegelstärke mit nur einem Paar, auf sämtliche Zeilenlängen einstellbarer
Zwischenstücke auszukommen.
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Die Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
von den zwei oder mehr jeweils paarweise in den Längsbacken angeordneten Durchbohrungen
mindestens ein Paar dieser Durchbohrungen außerhalb und ein Paar innerhalb des bei
Herstellung langer Zeilen als Eingußzone zu bezeichnenden Teiles der Längsbacken
liegt. Die verstellbaren Zwischenstücke sind in bekannter Weise mit Längsschlitzen
versehen, in denen sie mittels Schraubenbolzen geführt und in jeder Lage festgestellt
werden können. Die in der Eingußzone liegenden Durchbohrungen, die bei dem Herstellen
kurzer Zeilen die Schraubenbolzen aufnehmen, werden bei dem Abguß langer Zeilen
durch Füllstücke dicht verschlossen, während die die Zwischenstücke führenden Bolzen
durch die
außerhalb der Eingußzone liegenden Durchbohrungen gesteckt
sind.
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Damit die Gießform jederzeit den Rahmen des Gießformhalters ausfüllt,
werden in bekannter Weise auf beide Längsbacken gleich starke Auflagestücke gelegt,
deren Dicke ebenso wie die der Zwischenstücke von der Kegelstärke der zu gießenden
Zeile abhängig ist. Demnach gehören zu jeder Kegelstärke je ein Paar entsprechend
bemessene gleich starke Auflagestücke und je ein Paar von der Länge der zu gießenden
Zeile unabhängige Zwischenstücke.
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Die Erfindung ist in einer Ausführungsform auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i die neue Gießform in Ansicht innerhalb des sie umschließenden
Gießformhalters, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig.i. Fig. 3 in vergrößertem
Maßstabe den Teil des Schnittes, der durch die mit einem Füllstück -verschlossene
Durchbohrung einer Längsbacke gelegt ist, Fig. 4 einen Längsschnitt nach der Linie
C-D der Fig. i und Fig. 5 den gleichen Längsschnitt, wobei jedoch die Zwischenstücke
für kleinere Zeilenlängen eingestellt sind und die sie führenden Schraubenbolzen
demgemäß durch die bei langen Zeilen in der Eingußzone liegenden Durchbohrungen
der Längsbacken gesteckt sind.
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Der bekannte Gießformhalter i (Fig. i). trägt an seinem oberen Ende
die Gießform in einer Ausnehmung, die von einer Grundfläche und zwei Seitenarmen
2 des Gießformhalters i sowie einer diese beiden Seitenarme fest miteinander verbindenden
Leiste 3 begrenzt wird. Diese Leiste 3 ist vermittels Schrauben ii an den Seitenarmen
2 befestigt. Die die Gießform umgebenden Längswände sind mit einer Durchbohrung
fo versehen, durch die Kühlwasser geleitet wird. In dieser unveränderlichen, vierseitig
begrenzten Ausnehmung befindet sich die Gießform, die stets an den gekühlten Wandungen
des Gießformhalters zwecks guter Wärmeableitung gleichmäßig fest anliegen muß. Die
Gießform besteht aus zwei Längsbacken 4, zwei Zwischenstücken 5, zwei gleich starken
äußeren Auflagestücken 6, zwei Schraubenbolzen 7 und Füllstücken g. Die Längsbacken
4 sind an mehreren Stellen mit Bohrungen 8 versehen, in die genau die die Zwischenstücke
5 in ihren Längsschlitzen 14 führenden Schraubenbolzen 7 sowie die Füllstücke g
hineinpassen. Die Bohrungen 8 können, soweit sie nicht zur Aufnahme der Schraubenbolzen
7 benötigt werden, mit den Füllstücken g (Fig. 2 und 3) dicht verschlossen werden,
so daß sie bei dem Herstellen langer Zeilen in der Eingußzone 13 nicht durch das
flüssige Metall ausgefüllt werden und den genauen Zeilenguß nicht beeinträchtigen.
Das Einstellen verschiedener Zeilenlängen geschieht einfach in der Weise, daß die
Schraubenbolzen 7 gelöst und die Zwischenstücke 5 entsprechend der gewünschten Zeilenlänge
verschoben werden. In den Fällen, in denen es erforderlich wird, werden die Schraubenbolzen
7 aus ihren Bohrungen 8 herausgenommen und in andere entsprechende Bohrungen 8 der
Längsbacken 4 eingesetzt. Die dann etwa in der Eingußzone 13
liegenden, frei
werdenden Bohrungen 8 werden durch die Füllstücke g dicht verschlossen. Ein Auswechseln
von Gießformteilen findet bei dem Übergang von einer Zeilenlänge auf eine andere
nicht statt, wenn die Stärke der Zeile unverändert bleibt. Bei dem Wechsel von Kegelstärken
ist es allerdings notwendig, den dieser-Kegelstärke entsprechenden Satz von Zwischenstücken
5 und Auflagestücken 6 einzusetzen, während die Längsbacken 4 in keinem Falle ausgetauscht
werden müssen. Die Auflagestücke 6 und Zwischenstücke 5 können auch in Massenfertigung
mit größter Genauigkeit hergestellt werden, so daß stets ein einwandfreier Sitz
und ein gleichmäßig festes Anliegen der Gießform in dem Gießformhalter gewährleistet
ist. Die zum Ausfüllen des bei dem Verwenden schwacher Zwischenstücke 5 oberhalb
und unterhalb der Gießform entstehenden freien Raumes dienenden gleich starken Auflagestücke
6 werden an den Längsbacken 4 durch kleine Zapfen 12, die in entsprechende Ausnehmungen
der Längsbacken 4 eintreten, in ihrer Lage gehalten, während die ganze Gießform
durch bekannte Mittel an dem Herausfallen aus der sie umschließenden, vierseitig
begrenzten Öffnung des Gießformhalters gehindert wird.
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Soll nun beispielsweise eine lange Zeile von geringer Kegelstärke
gegossen werden, so werden die entsprechenden Zwischenstücke 5 zwischen die Längsbacken
4 gelegt und die Schraubenbolzen 7 durch die äußeren Durchbohrungen 8 geführt (Fig.
i). Die Zwischenstücke 5 werden mittels ihrer Schlitze 14, der Länge der gewünschten
Zeile entsprechend, mehr oder weniger nach einwärts geschoben und die Schraubenbolzen
7 dann festgezogen. Die der Kegelstärke entsprechenden gleich starken Auflagestücke
6 werden außen auf die Längsbacken 4 gelegt, und die so zusammengesetzte Gießform
wird in die entsprechende Öffnung des Gießformhalters i eingeschoben. Auf diese
Weise ist die symmetrische Lage der Gießformteile gewährleistet,
und
infolge der innigen Berührung zwischen Gießform und Gießformhalter ist eine gleichmäßige
und möglichst gute Wärmeableitung gesichert. Damit nun die in der Eingußzone
13 liegenden Bohrungen 8 der Längsbacken 4 nicht von dem einströmenderi flüssigen
Letternmetall ausgefüllt «erden, werden zuvor in diese freien Bohrungen 8 Füllstücke
9 eingesetzt, die, genau passend, jedes Eindringen von flüssigem Metall verhindern
(Fig. 3). Sollen aber kurze Zeilen derselben Kegelstärke gegossen werden, so «erden
die Füllstücke 9 aus den in der Eingußzone 13 liegenden Durchbohrungen 8
herausgenommen und dieselben Zwischenstücke 5 nach innen verschoben und mit ihren
Schraubenbolzen 7 in diesen inneren Bohrungen 8 festgeschraubt. Der weitere Vorgang
bleibt derselbe, wie vorher beschrieben.
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Das Handhaben der neuen Gießform sowie das genaue Einstellen ihrer
Teile bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Um die Zwischenstücke 5 in einfachster
Weise der jeweils gewünschten Zeilenlänge entsprechend einstellen zu können, werden
die Längsbacken .4 und die Zwischenstücke 5 vorteilhaft mit einer Strichteilung
entsprechend den im Buchdruckgewerbe gebräuchlichen Maßen versehen.
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Die Längen der Zwischenstücke 5 und der in diesen vorgesehenen Längsschlitzen
r.1 werden im Verein mit der Anzahl und der Anordnung der Bohrungen 8 derart bemessen,
daß sämtliche gebräuchlichen Zeilenlängen einer Kegelstärke mit nur einem einzigen
Paar Zwischenstücken eingestellt werden können.