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An Motorrädern anzubringende Beinschutzvorrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf eine an Motorrädern anzubringende Schutzvorrichtung für den Fahrer, welche
mit Hilfe von Schutzflächen, die unmittelbar vor den Beinen des Fahrers angebracht
sind, verhindert, daß der Fahrer durch die vom Vorderrad der Maschine hochgeschleuderten
Schmutzteile, Wassermengen u. dgl. bespritzt wird. Dieses Bespritztwerden des Fahrers
macht sich bei Motorrädern ganz besonders unangenehm bemerkbar, weil der Fahrer
infolge der hohen Geschwindigkeit, die die Maschine häufig hat, direkt in die vom
Vorderrad hochgeworfenen Schmutz- oder Wasserteile hineinfährt.
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Schutzvorrichtungen der genannten Art sind an sich bekannt. Die bekannten
Vorrichtungen entsprechen jedoch nicht in genügender Weise den Anforderungen der
Praxis. Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin,
eine Beinschutzvorrichtung für den Fahrer eines Motorrades zu schaffen, welche in
der Herstellung billig ist, vollkommen vom Motorrad lösbar und mit ganz wenigen
Handgriffen in die Gebrauchsstellung bringbar ist und welche schließlich jederzeit
mit Sicherheit betriebsbereit ist. Diese Aufgabe wird durch die bekannten Einrichtungen
nicht gelöst. Bei diesen dienen beispielsweise als Schutzflächen Blechplatten, die
mit dem Motorrad unlösbar verbunden sind. Dies hat den Nachteil, daß die Schutzvorrichtung
bei schönem Wetter, bei -dem sie unnötig ist, an dem Fahrzeug verbleiben
muß und das Fahren unnötigerweise behindert. Dieser Nachteil wird auch dadurch nicht
ausgeschaltet, daß die Schutzbleche klappbar ausgebildet sind, so daß sie bei schönem
Wetter in eine unwirksame Lage geklappt werden können. Denn trotz der Klappbarkeit
der Schutzbleche verbleiben diese am Fahrzeug und behindern in immer noch fühlbarem
Maße das Fahren des Motorrades.
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Ferner sind Schutzvorrichtungen bekannt, bei denen die Schutzflächen
zu einer unter Federwirkung stehenden Rolle aufgerollt werden können und die entgegen
der Federwirkung ausgespannt werden, wenn die Schutzvorrichtung in die Betriebsstellung
gebracht werden soll. Die bekannten Einrichtungen der letztgenannten Art sind verhältnismäßig
teuer, da die Herstellungskosten der unter Federwirkung stehenden Rollen nicht unerheblich
sind. Weiterhin sind die in ihrer Ruhestellung zu einer Rolle aufgerollten Schutzflächen
bei den bekannten Einrichtungen von dem Motorrad nicht abnehmbar, sondern werden
nach unten oder nach der Seite geklappt. Diese Klappung ist aber bei vielen Motorrädern
gar nicht möglich, da die sehr gedrängte Konstruktion der meisten Motorräder den
in die Ruhestellung geklappten Rollen keinen Platz bietet.
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Die Nachteile der bekannten Einrichtungen werden durch den Erfindungsgegenstand
vermieden. Erfindungsgemäß bestehen die Schutzflächen selbst aus einem elastisch
dehnbaren Material, wie beispielsweise
Gummi. Zur Befestigung des
einen Endes der Schutzfläche an dem Motorrad dient eine Hülse, die beispielsweise
an der Schutzfläche angebracht ist, und ein Arm, der beispielsweise an dem Motorrad
angeordnet ist. Das andere Ende wird in beliebiger Weise an dem Motorrad, beispielsweise
durch Einhaken bebefestigt. Die Entfernung der Befestigungsglieder voneinander ist
größer als die Länge der elastisch federnden Schutzfläche in ungespanntem Zustand.
Man muß daher die Schutzfläche spannen, um sie an ihren Enden mit den Befestigungsgliedern
des Motorrades zu verbinden. Die Spannung der Schutzfläche hat zur Folge, das sich
die Hülse gegenüber dem Tragarm etwas verkantet. Dieses Verkanten bewirkt, daß die
Hülsen fest auf den Armen sitzen und die Schutzflächen sich nicht beim Fahren lösen
können.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i ein Motorrad mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Schutzvorrichtung
in perspektivischer Ansicht; Fig.2 zeigt die Schutzvorrichtung für sich herausgezeichnet;
Fig.3 stellt das obere Befestigungsglied der Schutzvorrichtung herausgezeichnet
dar; Fig. 4 veranschaulicht die Befestigung der erfindungsgemäß ausgebildeten Schutzvorrichtung
bei einer abgeänderten Ausführungsform des Motorrades; Fig. 5 und 6 stellen den
oberen Teil der Schutzflächen, Fig. 7 und 8 den unteren ,Teil der Schutzflächen
in Ansicht von vorn und von der Seite dar; Fig.9 schließlich zeigt die Schutzflächen
im zusammengerollten Zustande.
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In den Figuren ist mit i das Vorderrad des Motorrades, mit 2 das Hinterrad
bezeichnet. 3 ist der Benzintank, 4 der Fahrersitz, 5 der Motor des Rades. Mit 6
ist der zum Steuerkopf 7 führende Teil des Rahmens bezeichnet.
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An dem Rahmenrohr 6 ist unterhalb des Steuerkopfes eine Leiste 8 angeordnet,
die sich nach beiden Seiten über das Rahmenrohr hinaus erstreckt. Zur Befestigung
der Leiste 8 an dem Rahmenrohr dienen bei gabelförmigem Rahmenrohr gemäß Fig. i
beispielsweise Klemmplatten 9, die durch eine Schraube o. dgl. von beiden Seiten
gegen das Rahmenrohr gepreßt werden. Auf der Achse der Fußraste io ist eine an ihrem
Ende hakenförmig umgebogene Stange i i befestigt.
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Rechts und links vom Motorrad werden zwischen der Leiste 8 und den
Haken ii erfindungsgemäß Schutzflächen 12 ausgespannt, die aus einem zusammenrollbaren
Material bestehen. Besonders zweckmäßig ist es, die Flächen 12 aus Gummi herzustellen.
In die Schutzflächen 12 ist an ihrem oberen Ende eine MetaIlhülse 13 einvulkanisiert
(s. Fig.6). Diese Metallhülse wird über die vorstehenden Teile der Leiste 8 geschoben.
Am unteren Ende der Schutzflächen 12 ist ein in seiner Mitte eine Öse bildendes
Glied 14 befestigt. Das ösenförmige Glied 14 wird über das hakenförmige Ende der
Stange ii geschoben. Die Entfernung der Befestigungsteile 8 und r i voneinander
ist zweckmäßigerweise derart groß, daß die Schutzflächen 12 eine gewisse Vorspannung
bei der Befestigung erfahren. Die Länge- der seitlich überstehenden Teile der Befestigungsleiste
8 wird zweckmäßigerweise derart gewählt, daß sich die Seitenteile der Leiste 8 nicht
durch die ganze Hülse 13 hindurchziehen, sondern nur einen Teil-dieser Hülse durchsetzen.
Auf diese Weise wird unter der Wirkung der Spannung des Gummis eine gewisse Verkantung
der Hülse 13 gegenüber dem Ende -der Leiste 8 herbeigeführt, durch
welche verhindert wird, daß die Hülsen 13 von der Leiste 8 abgleiten können. Die
Länge der hakenförmigen Befestigungsglieder i i ist derart gewählt, daß der auf
der Fußraste io aufsitzende Fuß des Fahrers durch die Schutzflächen 12 nicht behindert
wird.
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In Fig. q. ist die Befestigung der Schutzflächen 12 bei einem Rade
mit Fußplatten 15 dargestellt. Bei einem Rad mit Fußplatten 15 ist die Anwendung
von Hakenstangen i i unnötig. Vielmehr genügt die Anbringung eines Stiftes 16 am
vorderen Ende der Fußplatten 15, um in diesen Stift die Öse 14 der Schutzflächen
12 einhaken zu können. Die Ausbildung der Schutzflächen i2 und der an ihnen angeordneten
Befestigungsglieder braucht keinerlei Abänderungen zu erfahren. In Fig.4 ist auch
die Befestigungseinrichtung der Stange ,8 in etwas abgeänderter Form dargestellt,
und zwar dient zur Befestigung der Stange 8 gemäß Fig. 4 eine Schelle 17. Die Schelle
17 wird an Stelle der Klemmplatten 9 dann angewendet, wenn die Stange 8 an einem
einfachen Rahmenrohr zu befestigen ist.
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Die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Gegenstandes ist die
folgende: Bei schlechtem Wetter befestigt der Fahrer die Schutzflächen 12_an den
Befestigungsgliedern 8 und ii bzw. 16. Der vom Vorderrad i hochgeworfene Schmutz
prallt gegen die Vorderseite der Schutzflächen 12, wenn. der Fahrer infolge der
Geschwindigkeit des Fahrzeuges in die hochgeworfenen Schmutz- und Wasserteile hineinfährt,
so daß diese Teile den Fahrer selbst nicht berühren können. Dabei behindern die
zu beiden Seiten des Rahmens 6 angeordneten Schutzflächen
r2 in
keiner Weise den Zutritt der Kühlluft zum Zylinder 5. Bei schönem Wetter nimmt der
Fahrer die Schutzflächen 12 vom kade ab, so daß er durch die Schutzflächen in keiner
Weise behindert wird. Die Schutzflächen 12 werden zusammengerollt (s. Fig.
9) und können dann leicht in einer Tasche oder an einer sonstigen Stelle
verstaut werden.