DE545602C - Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder dessen Derivaten aus Gasen, Daempfen oder Fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder dessen Derivaten aus Gasen, Daempfen oder FluessigkeitenInfo
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/48—Sulfur compounds
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Description
- Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder dessen Derivaten aus Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten Es ist bekannt, Schwefelwasserstoff mit konzentrierter Schwefelsäure zu Schwefel zu oxydieren. Versucht man auf diese Weise Schwefelwasserstoff enthaltende Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten zu entschwefeln, so hat man nicht nur mit dem Verlust der Schwefelsäure zu rechnen, sondern es macht sich auch der Nachteil geltend, daß nur ein geringer Teil des Schwefelwasserstoffes innerhalb brauchbarer Reaktionszeiten oxydiert und infolgedessen aus dem Medium entfernt wird.
- Es wurde nun gefunden, daß man Schwetelwasserstoif und dessen Derivate, z. B. Mercaptane und Allylsulfide, aus Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten vorteilhaft in der Weise entfernen kann, daß man sie mit Nitrosylschwefelsäure behandelt. Es findet hierbei eine vollständige Umsetzung z. B. von Schwefelwasserstoff unter Bildung von Schwe felsäure. Schwefel und Stickstoff gemäß der Gleichung 20 (NO) SO3H, H2S --2H2SQtS2NO statt.
- Das Stickoxyd kann aus den von Schwefelverbindungen befreiten Gasen, die keinen Sauerstoff enthalten, in bekannter Weise entfernt werden. Die gebildete Schwefelsäure kann zur Darstellung von Nitrosylschwefelsäure oder auch für andere Zwecke verwertet werden. Arbeitet man in Gegenwart von Sauerstoff oder Luft, so wird das gebildete Stickoxyd gleichzeitig zu Stickstofftrioxyd oxydiert, das sich seinerseits wieder mit der gebildeten Schwefelsäure zu Nitrosylschwefelsäure umsetzt.
- Sind die zu behandelnden Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten wasserhaltig, so empfiehlt es sich, sie vor der Entschwefelung zu trocknen.
- Das Verfahren kann z. B. in der Weise durchgeführt werden, daß man die Schwefelwasserstoff enthaltenden Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten durch Türme, die mit fester oder gelöster Nitrosylschwefelsäure gefüllt sind, leitet, oder daß man die Gase usw. mit in Schwefelsäure gelöster Nitrosylschwefelsäure berieselt. Man arbeitet am besten bei gewöhnlicher Temperatur.
- Verwendet man feste Nitrosylschwefelsäure, so kann man den abgeschiedenen Schwefel in einfacher Weise durch Lösen der unverbrauchten Nitrosylschwefelsäure in Schwefelsäure trennen. Der Schwefel kann dann leicht, z. B. durch Abfiltrieren, hieraus entfernt werden. Man kann aber auch den Schwefel z. B. in Schwefelkohlenstoff lösen und so die Nitrosylschwefelsäure unmittelbar in fester Form wiedergewinnen.
- Beispiel I Ein aus gleichen Volumenteilen Wasserstoff und Methan bestehendes Gasgemisch, das pro Kubikmeter 7,225 g Schwefel als Schwefelwasserstoff und geringe Mengen Sauerstoff enthält, wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 2001/Std. durch einen Turm geleitet, der mit fester Nitrosylschwefelsäure beschickt ist. In dem abziehenden Gas ist praktisch kein Schwefelwasserstoff mehr nachweisbar.
- Beispiel 2 Ein Schwefelwasserstoff enthaltendes Methan wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 200 1/Std. durch einen mit Füllkörpern beschickten Waschturm geleitet. Im Gegenstrom rieselt eine Lösung von 45 Gewichtsteilen Nitrosylschwefelsäure in 100 Teilen konzentrierter Schwefelsäure. Der Schwefelgehalt des Gases, der vor der Behandlung 7,225 g/mS betrug, was bis auf o, 308 g Schwefel/mS zurückgegangen.
- Beispiel 3 Wasserstoff mit o, g36 g Mercaptan/m3 (= 0,483 g Schwefel) vird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 1001/Std. durch einen mit Füllkörpern beschickten Waschturm geleitet. Im Gegenstrom rieselt eine Lösung von 45 Gewichtsteilen Nitrosylschwefelsäure in 100 Teilen konzentrierter Schwefelsäure. Nach der Behandlung enthält der Wasserstoff nur noch 0, 029 g Mercaptan/m3 (= 0,015 zu 5 g Schwefel). Es wurden also 96,9 % der ursprünglich vorhandenen Menge Schwefel aus dem Wasserstoff entfernt.
- Beispiel 4 Benzin mit 0,433 g Schwefel als Mercaptan im Liter wird mehrere Male über eine 150 mm hohe Schicht fester Nitrosylschwefelsäure geleitet. Nach dieser Behandlung erhält man ein Benzin, das vollkommen frei von Mercaptanschwefel ist.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder dessen Derivaten aus Gasen, Dämpfen oder Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man diese, gegebenenfalls nach vorheriger Trocknung, mit Nitrosylschwefelsäure behandelt.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Anwesenheit von Sauerstoff oder Luft arbeitet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE545602T | 1930-09-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE545602C true DE545602C (de) | 1932-03-03 |
Family
ID=6560839
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930545602D Expired DE545602C (de) | 1930-09-17 | 1930-09-17 | Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff oder dessen Derivaten aus Gasen, Daempfen oder Fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE545602C (de) |
-
1930
- 1930-09-17 DE DE1930545602D patent/DE545602C/de not_active Expired
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