DE545280C

DE545280C - UEberwachungsvorrichtung fuer elektrische Verbraucheranlagen, bei denen unter Zugrundelegung einer vereinbarten Hoechststromstaerke eine feste Gebuehr berechnet und die Anzahl der UEberschreitungen gezaehlt wird

Info

Publication number: DE545280C
Application number: DEB131918D
Authority: DE
Original assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Current assignee: Bergmann Elektricitaets Werke AG
Priority date: 1927-06-14
Filing date: 1927-06-14
Publication date: 1932-03-03

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AIH 3. MÄRZ 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 545 KLASSE 21 e GRUPPE

Bergmann-EIektricitäts-Werke Akt-Ges. in Berlin

der Überschreitungen gezählt wird

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1927 ab

Für die Verrechnung des Verbrauches in elektrischen Verbraucheranlagen unter Zugrundelegung einer bestimmten Höchststromstärke ist es unter Umständen erwünscht, nicht nur den Höchstbetrag einer Überschreitung dieser Höchststromstärke durch bekannte Anzeigevorrichtungen festzustellen, sondern des weiteren auch die Zahl der innerhalb eines bestimmten Zeitraumes aufgetretenen Überschreitungen zu ermitteln. Das kann an sich erzielt werden, indem man die einzelnen Ausschläge eines in bekannter Weise durch einen Elektrizitätszähler angetriebenen und durch eine Uhr periodisch von diesem Zähler abgekuppelten Maximumzählwerkes mittels einer Schreibvorrichtung aufzeichnet, jedoch erhält man in diesem Falle einen außerordentlich umständlichen, teueren Apparat, der für kleine Verbraucheranlagen nicht geeignet ist.

Weiterhin ist es bekannt, die Zahl der Überschreitungen der vereinbarten Höchststromstärke dadurch zu messen, daß je ein Maximal- und Minimalrelais mit einem von Hand zu bedienenden Schalter zusammenwirken und dabei ein Zählwerk betätigen, ohne daß eine Anzeige des Höchstwertes der Überschreitung stattfinden kann. Gemäß der Erfindung läßt sich nun die gewünschte Verbrauchsüberwachung mit einer Vorrichtung zum Zählen der Anzahl der Überschreitungen in einfacher Weise durch die Verwendung einer Anzeigevorrichtung erhalten, die in bekannter Weise bei Überschreiten der vereinbarten Höchststromstärke entgegen einer Rückstellkraft verstellt wird, indessen so ausgebildet ist, daß sie dabei den irgendwann erreichten Höchstwert anzeigt sowie die Anzahl der Überschreitungen zählt.

In der Zeichnung ist eine derartige Überwachungsvorrichtung veranschaulicht. Sie stellt sich nach Abb. 1 und 2 als ein in einem Gehäuse eingeschlossener Apparat dar mit einem Fensterausschnitt auf der Vorderseite der Gehäusekappe a. Hinter diesem Fensterausschnitt ist einerseits eine Skala b mit dem zugehörigen Zeiger c, andererseits eine Nummernscheibe d mit dem Zeiger e ersichtlich. Auf der Skala b ist bei f auch der Betrag der vereinbarten Höchststromstärke angegeben.

Die innere Ausbildung des Apparates und damit seine Wirkungsweise ist am besten aus der Abb. 3 zu entnehmen. Der zu überwachende Verbrauchsstrom wird danach über einen bimetallischen Leiter g geführt, der bei Überschreitung der vereinbarten Höchstverbrauchsstärke gegen eine Stellschraube h drückt, die in einem auf der Achse i angebrachten Isoliernocken k sitzt. Der auf die Stellschraube h ausgeübte Druck bewirkt infolgedessen eine Drehung der Achse i entgegen der Feder /, wobei durch einen Mitnehmer »ι eine entsprechende Verstellung des Zeigers c

herbeigeführt wird. Außer dem Mitnehmer m ist mit der Achse i aber auch noch ein Arm η verbunden, der eine Klinke ο trägt. Die letztere greift in der Nullstellung der Achsel jeweils hinter einen der Zähne eines Steigrades p, das mit einem Zahnrad r zusammen lose auf der Achse i angeordnet ist. Bei einer Drehung der Achse i unter der Wirkung des bimetallischen Leiters g findet infolgedessen ίο auch eine \⁷erstellung des Steigrades p statt, die dabei mittels des Zahnrades r auf eine zweite Achse j übertragen wird. Auf dieser Achse sitzt die Nummernscheibe d, so daß diese also bei der Verstellung des Steigrades p jeweils mitverstellt wird. Durch einen Anschlag t, der mit einer Nase u der Klinke 0 zusammenwirkt, ist dabei der Betrag der Verstellung der Scheibe d von der Größe der Überschreitung der Höchststromstärke unabhängig gemacht, indem die Kupplung zwischen Achse i und Steigrad p durch Ausheben der Klinke 0 aufgehoben wird, wenn der zurückgelegte Weg einer Verstellung der Nummernscheibe d um eine Einheit entspricht. Die Nullstellung der beiden Achsen i, s ist durch Anschläge V₁, v„ festgelegt, und die Zurückführung des Apparates in die Nullstellung läßt sich daher einfach mittels eines plombierten Handgriffes w von außen bewerkstelligen.

Wenn, von der Nullstellung¹ des Apparates ausgehend, die vereinbarte Höchststromstärke überschritten wird, wird danach die Nummernscheibe d um eine Einheit verstellt, während zugleich der Zeiger c an der Skala b den Betrag des Über stromes anzeigt. Sinkt die Stromstärke dann wieder unter den vereinbarten Betrag, so geht die Achse i unter der Wirkung der Feder I in ihre Nullstellung zurück. Zeiger c und Nummernscheibe d bleiben dagegen stehen. Bei einem neuerlichen Ansteigen des Stromes über die vereinbarte Höchststromstärke hinaus erfährt infolgedessen die Nummernscheibe d eine Verstellung um eine weitere Einheit. Zeiger c behält dagegen einfach seine Stellung bei, sofern nicht der Überstrom größer wird, als er es bei der ersten Überschreitung war. Ist das letztere der Fall, so stellt er sich natürlich dem nunmehrigen Überstrom entsprechend ein.

Durch eine derartige Überwachungsvorrichtung ergibt sich für das den Strom liefernde Werk die Möglichkeit, festzustellen, ob der Anschlußwert der Verbraucheranlage richtig angenommen ist. Hat eine häufige Überschreitung der vereinbarten Höchststromstärke stattgefunden, so geht daraus hervor, daß der tatsächliche Anschlußwert ein höherer ist, und der Verbraucher muß dann auch eine entsprechend höhere Grundgebühr entrichten, wogegen die vereinbarte Höchststromstärke auf einen höheren Betrag festgesetzt wird. Der Apparat läßt sich dabei ohne weiteres auch für diese veränderte Höchststromstärke verwenden. Es ist dazu nur nötig, die Stellschraube h so weit zurückzudrehen, daß der bimetallische Leiter g erst bei der höheren Stromstärke darauf zur Wirkung kommt.

Bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß kurzzeitige Stromstöße, wie sie sich beispielsweise beim Anlassen von Motoren ergeben können, nicht zur Anzeige gelangen sollen. Es versteht sich aber von selbst, daß man die Ausbildung in dieser Beziehung je nach Bedarf treffen kann, wie überhaupt in den Einzelheiten für die Ausbildung der Vorrichtung mancherlei Änderungen in Betracht kommen können.

Claims

Patentansprüche:

1. Überwachungsvorrichtung für elektrische Verbraucheranlagen, bei denen unter Zugrundelegung einer vereinbarten Höchststromstärke eine feste Gebühr berechnet und die Anzahl der Überschreitungen gezählt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten der vereinbarten Höchststromstärke entgegen einer Rück-Stellkraft eineAnzeigevorrichtung verstellt wird, die sowohl den irgendwann aufgetretenen Höchstwert anzeigt als auch die Anzahl der Überschreitungen zählt.

2. Überwachungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein bimetallischer Leiter mit einer Achse zusammenwirkt und diese Achse bei Überschreitung der vereinbarten Höchststromstärke entgegen einer Rückstellkraft verstellt.

3. Überwachungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusammenwirken des bimetallischen Leiters mit der Achse über eine Stellschraube erfolgt und so· eine Einstellung für verschiedene Höchststromstärken ermöglicht wird.

4. Überwachungsvorrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung und die Zählvorrichtung mittels eines plombierten Handgriffes von außen in ihre Nullstellung zurückgeführt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen