DE545131C - Magnetsystem fuer magnetische Waagen - Google Patents

Description

• Magnetsystem für magnetische Waagen Gegenstand des Hauptpatents ist ein Magnetsystem für magnetische Waagen, welches sich dadurch kennzeichnet, daß der als Träger für die Magnetlamellen dienende Mittelkörper ganz aus Eisen oder einem anderen Werkstoff von nahezu dem gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten wie die Magnetlamellen hergestellt ist. Dadurch, daß gemäß der Erfindung nach dein Hauptpatent der Mittelkörper und die Magnetlamellen aus Baustoffen wesentlich der gleichen Wärmeausdehnung hergestellt sind, sind gegenüber den bisher bekannten Magnetsystemen Störungen der Gleichgewichtslage, welche auf verschiedene Wärmeausdehnung von Mittelkörper und Lamellen zurückzuführen sind, sehr bedeutend vermindert, Aber selbst wenn nach einem weiteren Vorschlag des Hauptpatents durch Aushöhlung des Mittelkörpers dessen Wärmeinhalt demjenigen der Lamellen möglichst angeglichen wird, hat sich eine völlig befriedigende Beseitigung der auf ungleicher Ausdehnung von Lamellen und Mittelkörper beruhenden Temperaturstörungen bei schnellen Temperaturänderungen noch nicht erreichen lassen. Es hat sich gezeigt, daß die noch verbleibenden Temperaturstörungen im wesentlichen auf die in dem Hohlraum eingeschlossene Luft zurückzuführen sind. Diese eingeschlossene Luft hat ebenfalls einen nicht zu vernachlässigenden Wärmeinhalt. Steigt z. B. die Temperatur der Außenluft, so muß der Mittelkörper von der aufgenommenen Wärmemenge eine gewisse Menge an die in dem Hohlraum eingeschlossene Luft abgeben. Die Erwärmung des Mittelkörpers muß daher etwas hinter der Erwärmung derLamellen zurückbleiben. Fällt dagegen die Temperatur der Außenluft, so wird der Mittelkörper stets Wärme von der in dem Hohlraum eingeschlossenen Luft aufnehmen. Bei fallender Außentemperatur wird der Mittelkörper bei der Abkühlung stets hinter den Magnetlamellen zurückbleiben. Eine Beseitigung auch dieser letzten Temperaturstörungen wird durch die vorliegende Erfindung angestrebt, durch welche das Magnetsystein nach dem Hauptpatent in der Weise verbessert wird, daß die Flächen des Mittelkörpers, soweit sie nicht zum Tragen der Magnetlamellen dienen, in weitgehendem Maße ausgebrochen werden. Insbesondere können die beiden freien Seitenflächen ganz offengelassen werden, während die obere und untere Fläche zweckmäßig durchbrochen hergestellt %verden.
• In den Abbildungen ist ein Magnetsystem mit horizontalen Magnetlamellen, wie es zur Messung der Vertikalintensität Verwendung finden kann, dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine schaubildliche Darstellung unter Fortlassung der einen Magnetlamelle, während in Abb.2 das Magnetsystem in einer Ansicht von oben dargestellt ist. Wie beim Hauptpatent wird der Mittelkörper i vorteilhaft aus einem Stück vierkant gezogenen Eisenrohres hergestellt. An den Seitenflächen 2 und 3 sind die Magnetlamellen 4 und 5 befestigt, beispielsweise angeschraubt. Anstatt aber die beiden anderen Seitenflächen durch anzuschweißende Bleche zu verschließen, wie dies im Hauptpatent vorgeschlagen ist, werden diese Seitenflächen zweckmäßig ganz offen gelassen. Die als Träger für die zum Ausgleich der Temperatureinwirkungen auf die Magnetisierung der Lamellen vorgesehenen Gewichte 6, 7 dienenden Ausgleichsstangen 8, 9 werden, statt wie beim Hauptpatent an den Seitenflächen, mittels Böcken io an der Innenseite der Unterfläche i i des Mittelkörpers befestigt. Die obere Fläche 12 trägt, wie üblich, einen Ablesespiegel 13, während zum Einhängen des Magnetsystems in das Instrument in der üblichen Weise eine Schneide 14 vorgesehen sein kann. Die Unterund.Oberfläche ii und 12 des Mittelkörpers werden zweckmäßig durchbrochen hergestellt. Durch diese weitere Ausbildung des Mittelkörpers wird nicht nur dessen Masse noch weiter herabgesetzt und der Wärmeinhalt noch soweit wie irgend möglich dem Wärmeinhalt der Lamellen angeglichen, sondern es wird der abgeschlossene Luftraum in dem Mittelkörper vermieden. Bei der neuen Ausbildung des Mittelkörpers tritt also die Außenluft sowohl mit den äußeren als auch mit den inneren Flächen in ständige Berührung. Ein Zurückbleiben der Temperatur des Mittelkörpers hinter derjenigen der Außenluft wird daher selbst bei schnellen Temperaturänderungen soweit wie nur irgend möglich vermieden; vielmehr wird der Mittelkörper den Temperaturänderungen in genau der gleichen Weise folgen wie die Magnetlamellen, da ja Außen- wie Innenflächen des Mittelkörpers in genau der gleichen Weise von der Außenluft umgeben werden wie die Lamellen. Ein schädliches Temperaturgefälle, welches zufolge des abgeschlossenen Luftraumes bei Magnetsystemen nach dem Hauptpatent immer noch auftreten konnte, ist bei dem nach der vorliegenden Erfindung verbesserten Magnetsystem so vollkommen wie nur irgend möglich vermieden.
• Daß der neue Mittelkörper in gleich vorteilhafter Weise auch für Magnetsysteme mit vertikal stehenden Magnetlamellen, wie sie zur Messung der Horizontalintensität dienen, verwandt werden kann, ist selbstverständlich. Auch sonst sind baulich gegenüber dem dargestellten Ausführungsbeispiel manche Änderungen möglich. Entscheidend kommt es darauf an, daß der Mittelkörper durchbrochen ist, so daß die Außenluft auch mit seinen inneren Flächen in Berührung kommt. Statt aus Eisen könnte der Mittelkörper selbstverständlich auch aus einem anderen Werkstoff hergestellt werden, der den gleichen Wärmeausdehnungsko-effizienten wie die Magnetlamellen besitzt.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Magnetsystem für magnetische Waagen mit einem hohlen, aus Eisen oder einem anderen Werkstoff von gleichem Wärmeausdehnungskoeffizienten wie die Magnetlamellen hergestellten Mittelkörper nach Patent 537 143, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen des Mittelkörpers (i) durchbrochen sind, so daß durch Verkleinerung des Wärmeinhalts und allseitige Berührung mit der Außenluft schnellster Wärmeausgleich herbeigeführt wird.
2. 2. Magnetsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen, nicht zum Tragen der Magnetlamellen (4, 5) dienenden Seitenflächen des rechteckigen Mittelkörpers ganz offen gelassen sind und daß an den Innenflächen vorgesehene Böcke (io) die Stangen (8, 9) für die Ausgleichsgewichte (6, 7) tragen.