DE544949C - Durch ein Druckmittel unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit loesbare Bremse fuer Wagenzuege, insbesondere Kraftwagenzuege - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine durch ein Druckmittel unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit lösbare Bremse für Wagenzüge, insbesondere Kraftwagenzüge, nach Patent 531 183. Bei dieser Bremseinrichtung wird dem Steuerventil bei wenig oder nicht beladenem Fahrzeug ein Behälter vorgeschalter der durch eine enge Öffnung dauernd mit der Außenluft verbunden ist zu dem »ο Zweck, nach Erreichen eines bestimmten Bremswertes das weitere Ansteigen der Bremskraft zu verzögern. Diese Vorrichtung genügt, solange die Bremse nur kurze Zeit angezogen wird, weil die Außenluft innerhalb dieser kurzen Zeit den Druckausgleich, der sich zwischen dem Außenluftdruck im Vorschaltluftbehälter und dem Unterdruck im Bremszylinder und in der Bremsleitung des Anhängers gebildet hat, praktisch nicht ändert. Anders ist dies jedoch, wenn z. B. beim Bergabfahren längere Zeit ohne Unterbrechung gebremst werden muß. In diesem Fall hat die Außenluft Zeit genug, um über die enge Öffnung in dem Vorschaltbehälter den Druck-25. ausgleich im Bremssinn weiterzufordern, so daß die Bremskraft im Anhänger unerwünscht verstärkt und die Räder festgebremst werden können.

Eriindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß vor der engen Öffnung, welche den dem Steuerventil vorschaltbaren Behälter mit der Außenluft verbindet, ein selbsttätig in Abhängigkeit von dem Überoder Unterdruck in der zum Bremszylinder führenden Druckmittelleitung wirkendes federbelastetes Ventil vorgesehen wird. Diese Einrichtung bringt außerdem noch den Vorteil, daß der Druckmittelverbrauch zum Lösen der Bremsen bei wenig beladenem oder unbeladenem Fahrzeug verringert wird. Bei Fahrten mit leerem Fahrzeug gleicht sich nämlich mit der verbesserten Einrichtung der Druck im Bremszylinder auch während längerer Bremsungen nicht vollständig mit der Atmosphäre aus, so daß später beim Lösen der Bremsen nur so viel Druckmittel zugeführt werden muß, als nötig ist, um den übriggebliebenen Teildruck im Bremszylinder wieder auf den vollen Lösedruck zu erhöhen.

Es sind zwar schon Einrichtungen bekannt. bei denen ein federbelastetes Ventil den Zufluß eines Druckmittels unterbricht, wenn der Bremsdruck einen bestimmten Wert erreicht hat. Diese Einrichtungen sind jedoch nur für Einkammerbremsen geeignet, die durch ein Druckmittel angezogen werden, und haben

■den Nachteil, daß das überschüssige Druckmittel nach dem Umstellen des Ventils ungenutzt ins Freie entweicht, d. h. daß ein- unnötiger Mehrverbrauch an Druckmittel eintritt, der z. B. bei Unterdruckspeicherbremsen sehr unerwünscht wäre.

Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung ist in der Abbildung für eine vom Zugwagen aus gesteuerte Anhängerbremse ge-

ίο zeigt, die durch den vom Motor erzeugten Unterdruck gelöst wird und beim Lösen Bremsarbeit in einer Feder aufspeichert.

Die Leitung α ist an die nichtgezeichnete Saugleitung der Antriebsbrennkraftmaschine eines Zugwagens angeschlossen- und führt zu dem Steuerventil b. Von diesem Ventil gehen die Außenluftleitung c und die Bremsleitung d weg. Die Bremsleitung d führt über die Schlauchkupplung e zum Bremszylinder im

zo Anhänger. An die Leitung c ist ein Luftbehälter/ angeschlossen, der durch eine enge Öffnung g mit der Außenluft verbunden ist. Gegen diese Öffnung wird durch eine Feder h ein Ventil i gedrückt, von dem aus ein Seil k über eine Rolle I zu einem Kolben m führt. Der Kolben m läuft in einem an die Bremsleitung d angeschlossenen Zylinder«. In der Leitung c ist ein Hahn o, durch den der untere Teil der Leitung c entweder mit dem oberen Teil oder unmittelbar mit der Außenluft verbunden werden kann. Durch den Fußhebel ρ werden zwei ineinander verschiebbare Ventilkörper q und r des Steuerventils b bedient. Die Vorrichtung wirkt wie folgt:

Wenn der Anhänger nur leicht beladen ist und deshalb die Bremsstärke vermindert werden soll, um die Räder beim Bremsen nicht festzustellen, stellt der Fahrer den Hahn ο so ein, daß die Leitungc mit dem Behälter/ verbunden ist> Die Bremsleitung d ist über das Ventil b an die Unterdruckleitung angeschlossen.

Soll nun gebremst werden, so drückt der Fahrer auf den Hebel ρ und verbindet dadurch die Leitungen c und d miteinander, während die Leitung« abgeschlossen wird. Infolgedessen können sich die Drücke der Luft in dem Behälter / und in der Leitung d ausgleichen, d. h. der Unterdruck in dem Bremszylinder vermindert sich um einen gewissen Betrag, so daß das Bremsmittel, z. B.

die Bremsfeder, nur in einem gewissen Maße frei wird und also auch die Bremsen nur mit einer gewissen Stärke angezogen werden.

Der Druck in /, c, d und dem Bremszylinder des Anhängers könnte nun durch Eindringen von Außenluft durch die Öffnung g noch weiter gesteigert werden, und dadurch könnte die Bremsstärke unerwünscht erhöht werden. Da aber der Zylinder« mit der Leitung d verbunden ist, so ist mit der Verminderung des Unterdruckes in d auch der Unterschied der auf die beiden Seiten des Kolbens m wirkenden Drücke geringer geworden; infolgedessen wird die Feder A freigegeben, das Ventil / schließt die Öffnung g, und der Unterdruck in der Leitung d und dem Anhängerbremszylinder kann sich nicht weiter vermindern. Dieser Zustand bleibt so lange bestehen, bis beim Lösen der Bremsen der Unterdruck in der Leitung d wieder so weit gestiegen ist, daß er zum Lösen der Anhängerbremse ausreicht; erst dann wird die Spannung der entsprechend bemessenen Feder It durch den Überdruck der Außenluft auf den Kolben m überwunden und das Ventil g, i geöffnet. Der Druck im Behälter kann sich nun auf Atmosphärendruck ausgleichen·, so daß für die nächste Bremsung wieder die nötige Luftmenge zur Verfügung steht.

Diese Vorrichtung kann selbstverständlich auch für Bremsen benutzt werden, die durch einen Überdruck gelöst werden. Zum Anziehen der Bremsen kann eine Bremsfeder oder irgendein anderes Bremsmittel, z. B. ein in einem Behälter aufgespeichertes Druckmittel, verwendet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Durch ein Druckmittel unter gleichzeitiger Aufspeicherung von Bremsarbeit lösbare Bremse für Wagenzüge, insbesondere Kraftwagenzüge, nach Patent 531 183, dadurch gekennzeichnet, daß vor der engen Öffnung (g), welche den dem Steuerventil (b) vorschaltbaren Behälter (/) mit der Äußenluft verbindet, ein selbsttätig in Abhängigkeit von dem Über- oder Unterdruck in der zum Bremszylinder führenden Druckmittelleitung (d) wirkendes federbelastetes Ventil (/-«) vorgesehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen