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Elektromechanische Einrichtung zur Übertragung von Befehlen, Zahlen
und anderen Angaben Bei elektromagnetischen Einrichtungen zur Übertragung von Befehlen,
Zahlen und anderen Angaben ist es bekannt, die elektrische Verbindung zwischen den
einzelnen Gebern und den zugehörigen Empfängern der Reihe nach herzustellen durch
Verteiler, die als dauernd umlaufende Schalter ausgebildet- sind. Die. Erfindung
betrifft eine elektromagnetische bertragungseinrichtung dieser Art, und sie hat
zum Gegenstande eine besondere, im folgenden näher beschriebene Ausbildung und Arbeitsweise
der einzelnen Empfänger, durch die die Anlage und die zu ihrer Bedienung nötigen
Handhabungen vereinfacht werden.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Fig. i zeigt das Schaltungsschema der aus Gebern, Verteilern und Empfängern zusammengesetzten
Übertragungseinrichtung.
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Fig. 2 zeigt einen der Geber, Fig. 3 den Verteiler und Fig. 4 den
zugeordneten Empfänger in schaubildlicher Darstellung.
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Fig. 5 zeigt im Schnitt das Innere der Nabe der das Anzeigeorgan des
Empfängers nach Fig. 4 bildenden Trommel.
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Das Schaltungsschema nach Fig. i enthält drei Geber D, C, A,
einen Verteiler H, G und drei den Gebern D, C, A zugeordnete Empfänger
F, E, B. Der Geber D dient zur Ubertragung der Hunderter, der Geber C zur Übertragung
der Zehner und der Geber A zur Übertragung der Einer.
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Jeder Geber besteht aus einem Zifferblatt 13 mit den Ziffern o bis
g und einer darunter angeordneten Scheibe mit diesen Ziffern entsprechenden Kontaktstücken
o bis g. Über dem Zifferblatt 13 befindet sich ein mit Bedienungsknopf ii versehener
Zeiger 12, der durch eine Welle 14, auf der er festsitzt, die ihm mitgeteilten Drehbewegungen
auf einen ebenfalls auf der Welle festsitzenden Doppelarm 15 überträgt. Dieser Doppelarm
15 weist zwei Kontaktbürsten 16 und 17 auf, von denen die eine, 16, auf den darunter
befindlichen Kontaktstücken o bis g, die andere, 17, auf einem stromleitenden,
in sich geschlossenen Kontaktring 18 schleift.
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Der Verteiler H, G (Fig. 3, 1) besteht aus zwei feststehenden, um
eine Welle 27 übereinander angeordneten Scheiben, von denen jede mit einem stromleitenden
Kontaktring und mit konzentrisch dazu liegenden Kontaktsegmenten (ig, 2o, 21 im
unteren und 22, 23, 24 im oberen) versehen ist, die voneinander isoliert sind und
deren Zahl der Zahl der vorhandenen Geber bzw. Empfänger entspricht. Jedes der unteren
Kontaktsegmente ig, 2o, 21 ist mit einem der Geber A, C oder D und
jedes der oberen Kontaktsegmente 22, 23, 24 mit einem
der Empfänger
B, E oder F verbunden, wie dies Fig. i bis 4 erkennen lassen. An den unteren Kontaktring
ist das Plus- und an den oberen das Minuspotential gelegt. Auf den Kontaktsegmenten
und den Kontaktringen des Verteilers H, G schleifen zwei stromleitende, auf der
ständig umlaufenden Welle 27 sitzende Doppelarme 25 und 26. Durch diese umlaufenden
Doppelarme 25 und 26 werden nacheinander der Geber A und der Empfänger
B
für die Einer, der Geber C und der Empfänger E für die Zehner und der Geber
D und der Empfänger F für die Hunderter elektrisch verbunden.
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In jedem Empfänger ist, auf einer Antriebswelle 30 lose sitzend, eine
die Ziffern o bis 9 tragende Anzeigetrommel29 (Fig.4 und 5) vorgesehen, in deren
Hohlnabe 28 (Fig. 5) eine Reibscheibenkupplung angeordnet ist. Die eine der Reibscheiben
dieser Kupplung sitzt gleitbar auf der Antriebswelle 30 und steht unter Einwirkung
einer Schraubenfeder, welche sie gegen die andere, mit der Trommelnabe 28 fest zusammenhängende
Reibscheibe preßt, so daß die Trommel 29 von der Welle 3o nur dann gedreht wird,
wenn der Widerstand, der sich dieser Drehung entgegensetzt, geringer ist als der
Reibungswiderstand zwischen den beiden Reibscheiben der Reibungskupplung.
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Jeder Empfänger besteht aus einem feststehenden Kollektor (Fig. 4)
mit einer der Anzahl der Geberkontakte entsprechenden Anzahl von Kontakten o' bis
@ 9'. Diese Kontakte o' bis g' sind mit den entsprechenden Kontakten o bis 9 des
zugeordneten Gebers stromleitend verbunden, und konzentrisch zu ihnen ist ein drehbarer
Bürstenträger 35 angeordnet. Die Anzahl der Bürsten dieses Bürstenträgers 35 ist
stets um i kleiner als die der Kontakte des feststehenden Kollektors, umfaßt also
im vorliegenden Ausführungsbeispiele die Bürsten i' bis 9'.
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Die Drehung des Bürstenträgers 35 wird durch die Anzeigetrommel 28
vermittelt, welche zu diesem Zwecke ein Kegelrad 31 trägt, das mit einem Kegelrad
32 kämmt, das auf einer den Bürstenträger 35 tragenden Welle 33 festsitzt. Auf dieser
Welle 33 ist ein Schaltrad 34 festgekeilt, das mit den Schaltklinken 41 und 39 einer
von einem Elektromagneten 36 beeinflußten, unter Einwirkung einer- Feder 40 stehenden
Ankerhemmung 38 so zusammenarbeitet, daß es nacheinander so oft freigegeben (also
fortgeschaltet) und gesperrt wird, bis der dem eingestellten Geberkontakt entsprechende
Kollektorkontakt zu der bürstenfreien Stelle des Bürstenträgers gelangt ist und
somit der über den Bürstenträger 35 zum Schaltmagneten 36 führende Stromkreis unterbrochen
ist. Solange die Welle 33 durch die Ankerhemmung 38 gesperrt gehalten wird, reiben
die beiden Scheiben der Reibungskupplung aufeinander, ohne daß hierbei die Nabe
28 der Anzeigetrommel 29 mitgenommen wird. Sobald aber durch die Ankerhemmung die
Welle 33 freigegeben wird, kann die federbelastete Reibscheibe die Nabe 28 zur Drehung
bringen, weil der Widerstand der Welle 33 gegen Drehung geringer geworden ist als
der Reibungswiderstand zwischen den beiden Scheiben der Reibungskupplung.
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Die Art der Anschaltung des Schaltmagneten 36 eines jeden Empfängers
an das ihm zugeordnete Kontaktsegment 22 bzw. 23 bzw. 24 des Verteilers ist aus
Fig. i und 3, 4 ersichtlich. Die Umlaufgeschwindigkeit des Verteilers G, H, welcher
der Reihe nach jeden der Geber A, B, C
usw. mit dem ihm zugeordneten Empfänger
A bzw. E bzw. B usw. elektrisch verbindet, ist in bezug auf die des
Bürstenträgers 35 der einzelnen Empfänger so abgestimmt, daß die Dauer des Kontaktes
zwischen den Verteilerdoppelarmen 25, 26 und den am Übertragungsvorgang jeweils
beteiligten Kontaktsegmenten i9 bis 21 und 22 bis 24 stets etwas größer ist als
die Zeit, die der Bürstenträger 35 zu einer vollständigen Umdrehung benötigt.
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Zur Erläuterung der Arbeitsweise der gesamten Übertragungsvorrichtung
sei im folgenden beispielsweise der Fall der Übertragung der Zahl iog in Betracht
gezogen.
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In allen Gebern stehen die Zeiger ii auf Null. Die Welle
30 wird in Drehung versetzt. Alle Anzeigetrommeln 29 stehen auf Null und
werden durch die Ankerhemmungen 38 bewegungslos gehalten. Die die Bürsten 25 und
26 der Verteiler G, H tragende Welle 27 dreht sich, und diese Bürsten reiben auf
den zugehörigen Kontaktstreifen. Wird jetzt der Zeiger 12 des Gebers D auf die Ziffer
i eingestellt, so braucht nur noch der Zeiger i2 des Gebers A auf die Ziffer 9 eingestellt
zu werden, da der Zeiger des Gebers C bereits auf Null steht. Die Einhaltung eines
besonderen Richtungssinnes beim Einstellen der Zeiger i2 ist nicht notwendig.
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Durch das Einstellen der Zeiger 12 sind die zugehörigen Bürsten 16
mit den entsprechenden Kontakten i (D), o (C), 9 (A) in Berührung getreten. In dem
Augenblicke, in welchem die Bürsten 25 und 26 der Verteiler auf die Kontaktstreifen
ig und 22 gelangen, schließt sich der Erregerstromkreis des zum Empfänger B gehörenden
Schaltmagneten 36: +., Kontaktrißg des Verteilers G, Kontaktarm 25, Segment
i9, Kontaktring 18 des Gebers A, Schleifkontakte 17 und 16 des Armes 15, Kontakt
9 des Gebers A, Kontakt 9' des Empfängers B,
eine der Bürsten des Bürstenträgers
35, Kontaktring des Empfängers B, Wicklung des Schaltmagneten 36, Segment 22 des
Verteilers H, Kontaktarm 26, Kontaktring des Verteilers H, -. In dem gleichen Augenblick
zieht
der Elektromagnet 36 des Empfängers B den Anker 37 an, wodurch
die Ankerhemmung 38 ausschwingt und das Schaltrad 34 freigibt. Die Reibungskupplung
in der Nabe 28 der Anzeigetrommel 29 des Empfängers B bringt jetzt die Trommel 29
in Drehung und mit dieser auch das Schaltrad 34 sowie den auf der Welle 33 festsitzenden
Bürstenträger 35, so daß dessen Bürsten auf die Isolierstücke des Kollektors gelangen.
Unmittelbar danach wird aber durch die Klinke 39 der Ankerhemmung 38 das
Schaltrad 34 wieder gehemmt, und da der Stromkreis sich inzwischen wieder geöffnet
hat, so stellt die Feder 4o die Ankerhemmung in ihre ursprüngliche Lage zurück,
wobei nunmehr die Klinke 41 in die nächste Zahnlücke des Schaltrades 34 einschnappt,
welches sich unter Einwirkung der Reibungskupplung um Umdrehung weiterdreht, d.
h. so lange, bis sein nächster Zahn gegen die Klinke 41 der Hemmung 38 stößt und
so fort, bis die bürstenfreie Stelle des Bürstenträgers 35 sich über dem Kontakt
g' des Kollektors befindet. In dieser Lage des Bürstenträgers bleibt der Stromkreis
geöffnet, und die Anzeigetromlnel, welche sukzessive die Zahlen i, 2, 3, 4, 5, 6.
7, 8 weitergeschaltet hat, bleibt jetzt auf g stehen. Kurz danach verlassen die
Bürsten 25 und 26 des Verteilers G, H die Kontaktstreifen ig und 22 und gehen.
auf die Kontaktstreifen 2i und 24 über. Diesen Kontaktstreifen ist die die Hunderter
tragende Anzeigetrommel zugeordnet. Dementsprechend wird jetzt der Elektromagnet
des Empfängers F erregt, da der Kollektorkontakt i' mit einer der Bürsten des Trägers
35 in Berührung steht. Bei der nächstfolgenden Teildrehung von 1/2o Umdrehung wird
der Stromkreis geöffnet, die Hemmung schwingt aus, und bei der darauffolgenden 1/2o
Umdrehung kommen alle Kollektorkontakte wieder in Berührung mit den Bürsten von
35 mit Ausnahme des Kontaktes i'. Der Stromkreis bleibt jetzt geöffnet, und die
Anzeigetrommel2g, welche nur 1/1o Umdrehung vollführt hat, steht auf i.
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Die Bürsten 25 und 26 verbleiben noch einen kurzen Augenblick mit
den Kontaktstreifen 21 und 24 in Berührung und gehen dann auf die Kontaktstreifen
20, 23 über. Da die den Zehnern entsprechende Zahl o bereits angezeigt ist und o'
des Kollektors unter der bürstenfreien Stelle von 35 steht, so verbleibt alles in
Ruhe. Da in jedem der drei Empfänger der Stromkreis geöffnet ist, so verbleiben
die Anzeigetrommeln in der eingestellten Lage und zeigen die Zahl log an... Aus
dem Gesagten ist ersichtlich, daß die bertragung der Zahlen o. dgl. ohne gegenseitige
Abhängigkeit erfolgt und daß sie an die Einhaltung einer anderen als die durch die
Aufeinanderfolge der Kontaktstreifen der Verteiler G und H gegebene Reihenfolge
nicht gebunden ist.