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Presse mit paarig umlaufenden, aneinanderstoßenden, mit plattenförmigen
Preßflächen versehenen Preßmitteln Die Erfindung betrifft eine Presse für die Herstellung
beliebig langer Werkstücke, die in laufender Fertigung mit Druck behandelt werden
müssen, der eine gewisse Zeitdauer einwirken muß, wie z. B. bei der Veredelung von
Textilstoffen, Herstellung von Gummiriemen, plastischen Massen, Sperrholzbändern,
bei dem Vereinigen von Papier mit Metallen o. a. m.
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Da hierbei häufig spezifische Drücke von erheblicher Größe in Frage
kommen, wuchsen die Gewichte und Anschaffungskosten. für derartige Preßv orrichtungen
außerordentlich schnell mit der Größe. der zu behandelnden Flächen, so daß der Größe
der Einheitsstücke eine verhältnismäßig niedrige Grenze - mit Rücksicht auf die
durch die Anschaffungskosten beeinflußte Wirtschaftlichkeit gesetzt war. Um, abgesehen
von den Größenabmessungen des Einheitsstückes, wenigstens die Gesamtleistung der
Preßvorrichtung möglichst hoch zu gestalten, war man in solchen Fällen gezwungen,
verschiedene Lagen übereinanderzupressen, sei es mit oder ohne Zwischenschaltung
von besonderen, druckausgleichenden Elementen, wie sie einerseits in den bekannten
Blockpressen, anderseits in den Etagenpressen Verwendung finden.
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Die bisher gemachten Bemühungen zur Erzielung einer fortlaufenden
Fertigung, wie sie z. B. bei Anwendung eines Walzenpaares mit Erfolg durchgeführt
werden kann, bei denen der Druck nur momentan auszuüben ist, auf Vorrichtungen,
bei denen der Druck ohne Unterbrechungen längere Zeit gehalten werden muß, scheiterten
bis jetzt durchweg an der Schwierigkeit, die hohen Gegendrücke in der Bewegung wirtschaftlich
abzufangen.
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Hier setzt nun die Erfindung ein mit der Schaffung einer Presse mit
paarig umlaufenden, aneinanderstoßenden, mit plattenförmigen Preßflächen versehenen
Preßmitteln zum Vereinigen, Veredeln oder ähnlichen Bearbeiten laufender Bahnen,
bei der die Preßmittel in: ihrer Arbeitsstellung mittels ihnen unmittelbar zugeordneter
Druckerzeuger beliebiger Art so gegeneinandergepreßt werden, daß die Preßmittel
eines jeden Paares gegenseitig den erzeugten Druck aufnehmen, wodurch verhindert
wird, daß der Druck auf die übrigen Teile der Maschine einwirken kann.
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Bei Verwendung der Presse zum Aufdämpfen kann selbstverständlich auch
an einzelnen Stellen in üblicher Weise der Plattendruck erniedrigt oder aufgehoben
werden.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i und z eine beispielsweise Ausführungsform
einer Vorrichtung, und zwar mit hydraulischem oder pneumatischem Antrieb, veranschaulicht,
und zwar in je einer Schnittzeichnung C-D bzw. A-B; Abb. 3 zeigt eine abgeänderte
Ausführungsform.
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Die Preßvorrichtung besteht aus einer beliebig großen Anzahl nebeneinanderwirkender
einzelner
Preßelemente. Jedes Preßelement besteht aus zwei Preßstückena und b. Das einePreßstüclcaträgtzweiPreßzylinderc,
in denen je ein zweckmäßig in einer Stopfbüchse laufender Kolben d wirkt, der eine
Kolbenstange e, sobald der Zylinder unter Druck gesetzt wird, nach unten bewegt.
Die zweckmäßig zweiteilig ausgeführte Kolbenstange e trägt an ihrem freien Ende
einen drehbaren Kopf f, der in eine entsprechende Aussparung g des Preßoberteils
b hineinpaßt und mit ihm durch Drehung, die durch Anschläge im richtigen Augenblick
be'vvirkt werden kann, in Eingriff nach Art eines Bajonettverschlusses kommt und
so die Kupplung zwischen den Preßelementen a und b herstellt. Die Einrichtung kann
hierbei so getroffen sein, daß die Entfernung zwischen den Preßteilen a und b je
nach der Stärke des Preßgutes regelbar ist, etwa durch Verstellung der Führung für
das Preßstüdc b und durch Regelung der Vorspannung einer Feder lt im Zylinder c,
die durch eine Stellschraube i erfolgen kann. Die Feder lt dient gleichzeitig
dazu, um nach Druckentlastung den Kolben d in seine Ausgangslage zurückzuführen
und so die Druckentlastung für die Entkupplung zu bewirken, die eintritt, sobald
z. B. durch Anschlag die entsprechende Rückdrehung des Stangenkopfes erfolgt ist.
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Die Preßteile a können auf einer Bahn 1z, die mit Laufrollen L ausgestattet
ist, beispielsweise in der Pfeilrichtung in bewegt werden, entsprechend auch die
Teile b, welche, ebenso wie die Teile a, untereinander verbunden sein und über Leitrollen
in Art einer zusammenhängenden Kette in endloser Folge geführt werden können.
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Die Preßflächen a und b können je nach der geforderten Behandlungsweise
des Preßgutes auch mit Heiz- oder Kühlvorrichtungen ausgestattet sein. Die aneinanderstoßenden
Kanten der Preßteile a und b sind sauber bearbeitet, so daß ein lückenloses Anliegen
erreicht wird. Unterstützt wird dieses lückenlose Anliegen noch dadurch, daß der
Antrieb in beliebiger Weise so erfolgt, daß in Richtung des Arbeitsweges ein Druck
zwischen den einzelnen Platten erzielt wird.
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Die Erzeugung des hydraulischen oder pneumatischen Druckes kann so
erfolgen, daß jedes Preßelement a. für sich eine hydraulische oder Luftpumpe erhält
oder daß auch benachbarte Preßelemente von einer gemeinsamen Druckquelle aus gespeist
werden. Diese Druckquellen können elektrisch angetrieben werden. Den Motoren kann
der Strom durch Schleifkontakte oder in anderer geeigneter Weise zugeführt werden.
Die Freigabe des Eintritts für die Preßflüssigkeit bzw. Preßluft in den Zylinder
kann in beliebiger Weise durch die Bewegung des Zylinders im richtigen Augenblick
gesteuert werden, desgleichen das Ablassen des Druckes, nachdem das Ende der Arbeitsbahn
erreicht ist.
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Zweckmäßig wird man, um, das lückenlose Aneinanderliegen der einzelnen
Preßelemente zu sichern, noch besondere Druckelemente vorsehen, die in der Richtung
des Pfeiles in bei jedem Einrücken eines neuen Elementes in die Arbeitsbahn in Wirkung
treten.
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Es kann auch der Mitdurchlauf von besonderen Beilageblechen oder Beilagebändern
aus Eisen, Stahl, Aluminium oder sonstigen Metallegierungen wie auch anderen geeigneten
Stoffen vorgesehen werden, um das Preßgut vor der unmittelbaren Berührung mit den
Konstruktionswerkstoffen zu schützen, wie auch, um noch einen Schutz gegen etwaige
Auswirkung von nicht völlig geschlossenen Fugen zwischen den einzelnen Elementen
zu bilden oder aus sonstigen Gründen.
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Um an teueren Teilen und an bewegten Massen zu sparen, kann man z.
B, auch so verfahren, daß die Preßteile a nicht in einem endlosen Band miteinander
verbunden angeordnet sind, sondern aus Einzelelementen bestehen. Wie in Abb.3 angedeutet,
können dann die Elemente a, nachdem sie das Ende der Arbeitsbahn erreicht haben,
auf eine versenkbare Plattform ia gelangen, auf die sie z. B. infolge ihres Eigengewichtes
oder durch irgendeinen anderen Antrieb gesenkt werden. Sind sie in der tiefsten
Lage angekommen, so können sie durch eine durch die Bewegung selbstgesteuerte Druckvorrichtung
auf eine schnellaufende Transportvorrichtung geschoben werden, die sie unterhalb
der Anfangsstellung der Arbeitsbahn nach o bringt, von wo sie auf die Höhe der Arbeitsbahn
durch eine beliebige Vorrichtung zurückgeführt werden. Sobald sie dort angelangt
sind, werden sie mit Hilfe der Druckvorrichtung in Richtung des Pfeiles m auf die
Laufbahn der in Arbeit befindlichen Elemente a gebracht und an dieselbe angepreßt.
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Es kann natürlich auch zweckmäßig werden, die Teile b einzeln anzuordnen
und durch Heben aus der Endstellung in beschleunigtem Rücklauf, in ähnlicher Weise
wie für die Teile a beschrieben, in die Anfangsstellung zurückzuführen.
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Bei Werkstoffen, die, um Faltenbildung zu vermeiden und aus anderen
Gründen, vor dem Pressen gespannt werden müssen, wie z. B. bei Veredelung von Textilstoffen,
bei Herstellung von Gummiriemen, Gummiläufern usw., kann die Spannung in einfacher
Weise dadurch erzielt werden, daß der Werkstoff während des Preßvorganges sich in
Bewegung befindet und z. B. ein Bremsen der Abgaberolle je nach der gewünschten
Spannung erfolgt.
Natürlich kann dies auch durch Vorschalten eines
Walzenpaares oder in ähnlicher Weise bewirkt werden.
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Da in irgendeinem Zeitpunkt eine Zerteilung des hergestellten Werkstoffes
in je-«-eils gewünschte Längen erfolgt, kann diese Zerteilung, ohne daß die Bewegung
unterbrochen wird, in der Weise einwandfrei erzielt werden, daß das Schneidelement
in der Bewegungsrichtung des Werkstoffes verschiebbar und mit irgendeinem PFeßelement
kuppelbar angeordnet wird, so daß seine Relativstellung zum Werkstoff immer dieselbe
bleibt. Nach erfolgtem Schnitt kann in beliebiger Weise eine Auskupplung und Rückführung
der Schneidvorrichtung erfolgen, so daß auch die Einstellung auf konstante Schnittlängen
möglich ist.