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Selbstdichtende Koksofentür Bei den bisher bekannten selbstdichtenden
Koksofentüren lassen sich zwei Entwicklungslinien feststellen, die zu zwei grundsätzlich
voneinander verschiedenen Bauarten geführt haben. Die erste Bauart geht davon aus,
daß ein verstellbares und nachgiebiges Dichtungsmittel, im allgemeinen eine Asbestschnur,
durch Anpressen in den Raum zwischen Tür und Rahmen die Selbstdichtung herbeiführen
soll, wobei je nach der besonderen konstruktiven Ausbildung dieses nachgiebige Dichtungsmittel
in den nach außen offenen Spalt zwischen Tür und Türrahmen oder außerhalb dieses
Spaltes auf den die Ofenköpfe außen umschließenden Teil des Türrahmens gepreßt wird.
Die zweite Bauart sieht von der Verwendung eines nachgiebigen Dichtungsmittels ab
und will die Selbstdichtung durch metallische Liderung, also Anpressen von Eisen
auf Eisen erzielen, indem eine an der Tür angeordnete metallische Dichtungsfläche
sich gegen eine entsprechende des Türrahmens legt oder auch ein an der Tür mit gewisser
Federwirkung angeordneter metallischer Dichtungsrahmen gegen den die Ofenköpfe außen
umschließenden Teil des Türrahmens angepreßt wird. Die erste Bauart gewährt die
Möglichkeit, das nachgiebige Dichtungsmittel bei örtlichen Undichtigkeiten in einfacher
Weise nachstellen zu können; hierin liegt ein großer Vorteil, da bei dem rauhen
Kokereibetrieb es praktisch unmöglich ist, die einzelnen Türen beim Einsetzen stets
in die genau gleiche Lage gegenüber dem Türrahmen zu bringen. Ein 'Nachteil dieser
Bauart besteht darin, daß das nachgiebige Dichtungsmittel im Betriebe äußerst schnell
verschleißt, und zwar hauptsächlich an den beiden unteren Türecken, wo es bei nicht
ganz einwandfreiem Einsetzen am ersten mit dem Türrahmen klemmt. Bei der zweiten
Bauart mit metallischer Liderung ist naturgemäß der Verschleiß im Vergleich zu der
ersten Bauart verschwindend gering, die metallische Liderung ist aber insofern sehr
nachteilig, als sie starr ist und nicht genügend nachgestellt werden kann, wenn
sich infolge Verziehens von Tür und Türrahmen örtliche Undichtigkeiten bilden. Dieses
Verziehen der Eisenteile der Tür und des Türrahmens ist eine praktische Unvermeidbarkeit;
allerdings macht es sich, je sorgfältiger die Ausführung ist, um so weniger und
später bemerkbar. Das beweist die Tatsache, daß eine ganze Reihe gut ausgeführter
selbstdichtender Koksofentüren mit Metalliderung monatelang einwandfrei arbeiten
und daß dann plötzlich dauernde Undichtigkeiten auftreten, weil die Eisenteile von
Tür und Rahmen den Wärmespannungen allmählich nachgaben.
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Die Erfindung bezweckt nun, die jeweiligen Vorteile der beiden geschilderten
Bauarten auszunutzen, dabei aber deren jeweilige Nachteile- mit Sicherheit zu vermeiden.
Dieser Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß außer einer an sich bekannten,
an dem Spalt zwischen Tür und Türrahmen angeordneten, als Vordichtung wirkenden
Metalliderung
eine zweite Abdichtung vorgesehen ist, die in ihrem Abstand gegen die Vordichtung
verstellt werden kann und aus einer biegsamen Platte besteht, die, am Türrahmen
befestigt, das Dichtungsmittel gegen den die Ofenköpfe außen umschließenden Teil
des Türrahmens anpreßt. Türen mit doppelter Dichtung (Vor dichteng und Feindichtung)
sind an sich bekannt. Durch die Verstellbarkeit der Feindichtung gegen die Vordichtung
treten aber erst die Vorteile einer solchen Anordnung in Erscheinung. Die Metalliderung
dient nämlich bei der erfindungsgemäßen Anordnung gewissermaßen zur Hauptabdichtung
und legt durch ihre gegenseitigen Anschlagflächen die Lage der Tür innerhalb des
Türrahmens fest; wenn nun infolge Verwerfens der Dichtungsflächen örtliche Undichtigkeiten
auftreten, so tritt die zweite Abdichtung, gewissermaßen die Nachdichtung, durch
das nachgiebige Dichtungsmittel in Erscheinung, das bei der geschilderten Anordnung
nicht mehr die Lage der Tür begrenzt, sondern ausschließlich zur Abdichtung dient
und durch die vorhandene Vordichtung mittels der Metalliderung dem Einfluß der teerigen
Bestandteile der sich in den Kammern entwickelten Gase praktisch völlig entzogen
ist. Das nachgiebige Dichtungsmittel wird also bei dieser Anordnung in einer bisher
nicht erreichten Weise geschont, und andererseits wird eine unter allen Umständen
sicher wirkende Abdichtung erreicht.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht;
Fig. i bis 3 beziehen sich auf das erste und Fig..I bis 6 auf das zweite Ausführungsbeispiel,
und zwar zeigt: Fig. i die Vorderansicht einer selbstdichtenden Koksofentür, Fig.
z einen senkrechten Mittelschnitt nach Linie -9-a der Fig. i, Fig.3 einen waagerechten
Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. i, Fig. 4. bis 6 die den Fig. i bis 3 entsprechenden
Darstellungen des zweiten Ausführungsbeispiels und Fig.7 einen Teil der Fig. 5 während
der Offenstellung der Tür.
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Im folgenden ist zunächst das erste Ausführungsbeispiel beschrieben.
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Die in der üblichen Weise als Stopfentür ausgebildete Koksofentür
besteht im wesentlichen aus dem Türgestell a und dem eigentlichen, aus feuerfestem
Mauerwerk hergestellten Stopfen a1. Das Gestell a besitzt auf jeder Seite des Stopfens
je eine Anlagefläche a2, die bei eingesetzter Tür gegen eine entsprechende, am Türrahmen
b befindliche Anlagefläche b1 gepreßt wird, so daß ein metallischer Abschluß erzielt
wird. Ferner ist an dem Türgestell a zur weiteren Abdichtung ein aus einer biegsamen
Blechplatte bestehender Rand a3 angeordnet, an dessen äußerer Umrandung sich auf
der dem Ofen zugekehrten Seite eine Labyrinthdichtung befindet. Diese besteht im
wesentlichen aus einem Rahmen c, in welchen ein nachgiebiges Dichtungsmittel, beispielsweise
eine Asbestschnur d, eingebettet ist, und einem auf dem Türrahmen b befestigten,
sich in die Asbestschnur d einpressenden kleineren Dichtungsrahmen b2.
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Zum Anpressen der beiden Dichtungen, sowohl der metallischen Dichtung
ag, bi als auch der nachgiebigen Dichtung d, b2, dient ein Rahmen e, der ebenfalls
an dem Blech a3, aber auf der dem Ofen abgekehrten Seite befestigt und in einzelne
Glieder unterteilt ist. Die einzelnen Rahmenglieder werden in der Schließstellung
der Tür durch Riegel f verspannt, deren Enden hinter an den Ankerständern
lt angeordnete Keilflächen g zu greifen vermögen.
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Um zu ermöglichen, daß die Teile der L abyrinthdichtung beim Einsetzen
der Tür stets an der gleichen Stelle ineinandergreifen, ist am Kopfe und am Fuße
der Tür je eine Führung angeordnet. Diese besteht im wesentlichen aus einem Führungsbolzen
i, der mittels eines Bleches k an dem Türgestell a befestigt ist und einer sich
in dem Türrahmen b befindenden Nut b3, die zur Führung des Bolzens i beim Einsetzen
der Tür dient.
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Bei dem in der Fig. q. bis 7 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
sind die den Anlageflächen a2 des Türgestells ci entsprechenden, am Türrahmen b
befindlichen Anlageflächen b1 an dem die Ofenköpfe außen umschließenden Teil des
Türrahmens b angeordnet. Auf diese Weise können die in die Ofenkammern hineinragenden
Enden des Türrahinens wesentlich kürzer gehalten werden als bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Zur weiteren Abdichtung ist an dem Türgestell a ein umlaufender, federnder Blechrahmen
in befestigt, an dessen äußerem Rand ein nachgiebiges, beispielsweise als Asbestschnur
ia ausgebildetes Dichtungsmittel angeordnet ist. Zum Nachstellen des Dichtungsmittels
dienen federbelastete Druckbolzen o, die um den Türrand verteilt angeordnet sind.
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Zum Festhalten in ihrer Schließstellung wird die Ofentür, wie üblich,
mit den Ankerständern la verriegelt. Die Verriegelung besteht aus einem schwenkbar
gelagerten und mittels Handrad y und Gewindespindel s verstellbaren Riegel
t, der hinter Nuten h. der Ankerständer la anzugreifen vermag.
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Da die beschriebene Abdichtung um die
ganze Türumrandung
herum, also auch am Fuße der Tür in gleicher Weise ausgeführt ist, ist es nicht
möglich, die Koksrampe p bis an die Ofensohle heranzuführen. Der zwischen Ofensohle
und Rampe p verbleibende Spalt muß daher, wie Fig.7 zeigt, nachdem die Tür aus der
Umrahmung herausgenommen ist, mit einer Blechplatte q überbrückt werden, um beim
Drücken des Ofens einen störungsfreien Übergang des Kokskuchens auf die Rampe p
zu errn<iglichen.