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Ausgleichspundplanke Der Herstellung von Spundwänden, namentlich aus
Stahl, mit profilierten Spundplanken, die mit Hilfe einer Schloßkonstruktion miteinander
verbunden werden., haften zwei allgemein bekannte Mängel an. Der erste ist der,
daß beim Einrammen die Spundplanken unter der Wirkung des Bodenwiderstandes unten
mit größerer Kraft gegeneinander gedrückt werden als oben. Infolge des notwendigen,
wenn auch geringen Spieles, das in jedem Schloß vorhanden ist, weichen die Spundwände
aus dem Lot. Diese Abweichung wird nach dem Einrammen einer bestimmten Anzahl Spundplanken
so groß, daß man eine Keilplanke einrammt, deren. Keilwinkel gerade so groß oder
nötigenfalls etwas größer ist als die Abweichung aus dem. Lot der zuletzt eingerammten
Spundplanke. Nach Anbringen der Keilplanke kann das Einrammen einer Anzahl gewöhnlicher
Spundplanken wieder stattfinden, bis wiederum eine Keilplanke angebracht werden
muß.
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Der zweite Mangel ist noch ernsterer Natur. Er zeigt sich beim Schließen
von zwei Spundwandteilen, die miteinander verbunden werden müssen, z. B. wenn eine
Baugrube ausgeführt wird, die mittels einer geschlossenen Spundwand trocken gehalten
werden soll. Die Schloßränder der Spundplanken, die durch eine Verschlußplanke verbunden
werden müssen, sind untereinander niemals genau parallel. Außerdem- fallen auch
die Ebenen, in denen die Spundplanken liegen, nicht genau miteinander zusammen.
Auch stimmt die Entfernung dieser beiden Randspundplanken nicht genau überein mit
der normalen Spundplankenbreite. Wenn man nun eineVerschlußplanke der richtigen
Breite derart hergestellt hat, daß diese oben zwar in die Schlösser der angrenzenden
Spundplanken paßt, dann zeigen sich beim Einrammen dieser Verschlußplanke die Schwierigkeiten,
die sich aus den oben angegebenen abweichenden Lagen der angrenzenden Spundplanken
ergeben. Die Beanspruchung und Klemmung in den Schlössern können dabei so groß werden,
daß das Einrammen der Verschlußplanke auf genügende Tiefe unmöglich wird. Auch kann
es vorkommen, daß die Entfernung der angrenzenden Spundplanken unten, also im Boden,
so viel größer ist, als die Breite der Verschlußplanke beträgt, daß beim Einrammen
der Verschlußplanke die Schlösser unten zu stark beansprucht werden, sie infolgedessen
ausspringen und eine Leckspalte entsteht. Man muß dann zu kostspieligen
und
oft nicht einmal befriedigenden Hilfsmitteln greifen, um die Leckstelle in anderer
Weise genügend abzudichten.
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# Man hat vorgeschlagen, zum Schließen und Abdichten von Spundwänden
ein zwischengesetztes Stück aus dünnem elastischen Material zu verwenden. Diese
Konstruktion ist praktisch unbrauchbar, weil sie erstens beim Einrammen nicht genügend
widerstandsfähig ist und weil sie zweitens - wenn es wirklich gelingen würde, das
Zwischenstück genügend tief einzurammen - viel zu schwach ist, um dem Boden- und
Wasserdruck widerstehen zu können.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung eine Spundplanke, die aus einem
Mittelteil und zwei auf diesem befestigten Randteilen besteht, und bei deren Benutzung
die erwähnten Mängel nicht auftreten. Es handelt sich dabei um eine steife Spundplanke,
die sowohl als Schließ- oder als Ausgleichplanke verwendbar ist. Sie kann gegebenenfalls
erhebliche Kräfte aufnehmen und hat in eingebautem Zustand im wesentlichen dieselbe
Festigkeit und Dichtungswirkung, wie die normalen Planken. Zu diesem Zweck wird
erfindungsgemäß an Stelle eines elastischen Zwischenstücks, wie es dem älterenVorschlag
zugrunde lag, ein festes starres Mittelstück verwendet, an dem einer oder jeder
der beiden Randteile verschiebbar befestigt sind, so daß sich diese Teile seitwärts
ein Stück auf .dem Mittelteil der Planke verschieben lassen. Dazu sind beispielsweise
mit Federringen versehene Verbindungsbolzen vorgesehen, die durch Langlöcher ragen,.
die in einem oder jedem der Randteile der Spundplanke angebracht sind. In den Langlöchern
können Füllstücke angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß kann auch eine zweckmäßige Winkelverschlußplanke dadurch
geschaffen werden, daß zum Verschließen von zwei nicht in ein und derselben Ebene
gelegenen Spundwänden der Mittelteil die Form eines Winkeleisens erhält. Es kann
auch einer oder jeder der beiden Randteile aus zwei Teilen bestehen, die durch ein
vertikales Gelenk miteinander verbunden sind.
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Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung, insbesondere eine Spundplanke
und eine Winkelverschlußplanke, sind in der zugehörigen Zeichnung dargestellt, und
zwar zeigen: Fig. i die Vorderansicht eines Teiles einer eisernen Spundwand, die
mittels einer Verschlußplanke geschlossen ist, Fig.2 einen Horizontalquerschnitt
nach der Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 eine schematische Aufsicht auf eine Winkelverschlußplanke,
Fig. q. eine ähnliche Ansicht einer Winkelverschlußplanke mit einem Gelenk, und
Fig. 5 eine schaubildliche Darstellung von Füllstücken.
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Der in Fig. i und 2 dargestellte Teil einer Spund, wand besitzt die
angrenzenden eisernen Spundplanken i und 2, die durch die Verschlußplanke miteinander
verbunden sind. Diese Verschlußplanke besteht aus einem Mittelteil 3 und zwei Randteilen
q., die am Mittelteil mittels Bolzen 5 und Muttern 6 mit Federringen oder Unterlegscheiben
7 verbunden sind. Die Randteile q. haben Schlitze 8 zum Durchlassen der Bolzen 5.
Die Muttern 6 sind so stark angezogen, daß sie die Randteile genügend klemmfest
am Mittelteil 3 befestigen.
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Beim Anbringen der Verschlußspundplanke werden die Randteile q. in
der richtigen Entfernung am Mittelteil 3 befestigt, so daß der Kopf der Verschlußplanke
gerade genau passend in die Schlösser der Spundplanken i und 2 hineingeschoben werden
kann. Nun wird die Verschlußplanke eingerammt. Beim Einschlagen gleiten die Randteile
q. die Schlösser der Spundplanken i und 2 entlang nach unten. Sobald bei dieser
heruntergehenden Bewegung der Kopf der Verschlußplanke einen Punkt erreicht hat,
an dem die Entfernung der Spundplanken i und 2 so groß ist, daß das normale Schloßspiel
nicht mehr vorhanden ist, dann drücken oder ziehen die Schlösser der Spundplanken
i und 2 die Randteile q. aufeinander zu oder voneinander ab, wobei die Reibung der
Randteile q. auf dem Mittelteil 3 überwunden wird. Diese Reibung wird hervorgerufen
von der federnden Druckkraft der Bolzen 5. Die Randteile q. stellen sich also während
des Einrammens in die richtige Lage ein. Die Verschlußplanke kann also ohne Schwierigkeit
auf die erforderliche Tiefe eingerammt werden, wobei eine sichere Abdichtung gesichert
ist.
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Es ist klar, daß man im Bedarfsfall auch eines der Randteile q. unverschiebbar
am Mittelteil befestigen kann.
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In Fig.3 ist die Erfindung in Anwendung auf eine Verschlußwinkelplanke
schematisch dargestellt. Hier hat der Mittelteil 3 die Form eines gleichseitigen
Winkeleisens, an dessen Seiten die Randteile q. in der beschriebenen Weise befestigt
sind.
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In Fig.¢ ist ein Verschlußwinkelstück nach der Erfindung schematisch
dargestellt, bei dem eines der Randteile q. ein vertikales Gelenk 9 besitzt, das
nur eine geringe gelenkige Bewegung zuläßt. Mit Hilfe dieser Anordnung ist es möglich,
eine Winkelverschlußplanke für die dicht schließende Verbindung von zwei Spund-wänden
zu benutzen, deren Winkel untereinander etwas vom Winkel des winkelförmigen Mittelteiles
3 abweicht. Im gegebenen Beispiel ist der Winkeldes Mittelteiles
9o°,
während der Winkel zwischen den Spundwänden größer ist, angegeben durch die punktierten
Linien io und i i.
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Fig.5 gibt eine Darstellung von Füllstücken 1a und 13, die in, den
offen gebliebenen Raum der Bolzenschlitze 8 passen. Dadurch, daß die Bolzenschlitze
mit derartigen Füllstücken gefüllt werden, können die Randteile q., wenn erwünscht,
in-einer bestimmten Lage auf dem Mittelteil 3 unverschiebbar festgesetzt werden.
Die Verschlußplanke ist dann wie eine starre Keilplanke zu benutzen.
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Die gerade Verschlußplanke als auch die Verschlußwinkelplanke nach
der Erfindung geben in einfacher Weise die Lösung des Problems, mit Sicherheit und
bleibender Dichtheit zwei Spundwände miteinander zu verbinden. Das Verschlußstück
ist nicht kostspielig, und die Anwendung ist sehr einfach.