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Sinteranlage Die Erfindung bezieht sich auf eine nach Art der Dwight-Lloyd-Apparate
arbeitende Sinteranlage. Bei derartigen Anlagen wird einer Anzahl von an ihrem Boden
mit einem Rost versehenen Wagen mit Feinerz und Brennstoff gefüllt und nach Art
eines Wanderrostes zwischen einer Zündflamme und einer Anzahl von Saugkästen hindurchgeführt.
Der über deri Saugkästen liegende Teil der Bahn der Sinterwagen liegt waagerecht
und ist als Gleitfläche ausgebildet, auf der die Wagen mittels Flächen gleiten,
die zur Abdichtung zwischen den Wagen und den Saugkästen dienen. Sobald ein Wagen
das Ende der Gleitfläche erreicht hat, kippt er in einer sich daran anschließenden
Kreisbahn, wobei er sich des Sintergutes entledigt, und rollt auf einer geneigt
liegenden Bahn der als Kreishubwerk ausgebildeten Antriebsvorrichtung der Anlage
zu. Mittels je einer in die Rollen der Wagen eingreifenden Verzahnung heben zwei
nebeneinander auf der gleichen Achse angeordnete Hubräder die Wagen auf den Scheitel
des Hubwerkes, wobei jeder hier ankommende Wagen die auf der-waagerechten Gleitbahn
befindliche Wagenreihe um einen bestimmten Betrag vorwärts schiebt und selbst auf
die Gleitfläche gebracht wird.
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Bei Anlagen dieser Art treten jedoch jeweils in dem Augenblick, wo
ein auf dem Scheitel des Kreishubwerkes anlangender Wagen auf den. vorangehenden
Wagen auftrifft und diesen und damit die ganze auf der Gleitfläche befindliche Wagenreihe
vorm-ärts schiebt, insofern Schwierigkeiten auf, als die hierbei sich übertragende
Antriebskraft nicht waagerecht, sondern schräg nach oben gerichtet ist und daher
mittels ihrer senkrecht gerichteten Teilkraft den letzten auf der Gleitbahn befindlichen
Wagen an seinem hinteren Ende anhebt. Es kann dann leicht eintreten, daß dieser
Wagen sowie die ihm folgenden in dieser Schrägstellung über einen mehr oder weniger
großen Teil der Gleitfläche geschoben werd.-n. Dies hat zunächst zur Folge, daß
der nunmehr unter der Aufgabevorrichtung vorübergleitende Wagen, dessen Rost zuerst
mit verhältnismäßig grobstückigem Sintergut bedeckt und sodann mit feinerem Material
angefüllt wird, eine grobstückige Unterschicht von entsprechend der Schrägstellung
ungleichmäßiger Dicke erhält. Hierdurch entsteht der Nachteil, daß infolge der verschiedenen
Dicke und damit Durchlässigkeit des Wageninhaltes eine ungleichmäßige Sinterung
eintritt, so <laß das Sintererzeugnis häufig unbrauchbar wird. Wenn ferner die
schrägstehenden Wagen auf den über den Saugkästen befindlichen "feil der Gleitfläche
kommen, so entsteht ein weiterer, noch größerer Nachteil dadurch, daß infolge der
fehlenden Dichtung zwischen Wagen und Gleitfläche falsche Luft in die Saugkiisten
eindringt, wodurch die Leistung der- Anlage stark verringert und die Güte des Sintererzeugnisses
erheblich beeinträchtigt wird.
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Diese Übelstände vermeidet die Erfindung in erster Linie dadurch.
daß die f-iul>rüder
der Sinteranlage mit einer Vorrichtung in Verbindung
stehen, mittels der die einzelnen Sinterwagen mindestens so weit angehoben werden,
daß sie vor ihrer Berührung mit dem jeweils vorangehenden Wagen in der Richtung
der Gleitfläche liegen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, und zwar -zeigt Äbb. i eine Gesamtansicht der Sinteranlage,
Abb. 2 einen Schnitt nach der gebrochenen Linie II-II der Abb. i, von links gesehen,
und in größerem Maßstabe Abb. 3 einen Teil der Abb. i.
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Die auf derselben Antriebswelle i angeordneten beiden Hubräder 2 ergreifen
mit ihrer Verzahnung die Rollen 3 der unten ankommenden Sinterwagen 4., um diese
auf die über die Saugkästen 5 führende waagerechte Gleitfläche 6 zu heben. Auf der
Welle i ist ferner ein Nockenräderpaar 7 angeordnet, mit dem eine am unteren Ende
von Stelzen 8 gelagerte Walze 9 in Eingriff steht. Die Stelzen 8 sind mit j e einem
um einen Festpunkt io schwenkbar gelagerten Hebelarm i i starr verbunden und tragen
an ihrem oberen Ende eine Walze 12. Die Nocken 13 der Scheiben 7 sind gegenüber
der Verzahnung der Hubräder 2 derart versetzt und die Gesamtanordnung so getroffen,
daß sich unmittelbar vor der Walze 9 ein Nockenpaar befindet, wenn ein Sinterwagen
kurz vor dem Scheitel des Hubräderpaares 2 angelangt ist (siehe in Abb. 3 die in
strichpunktierten Linien angedeutete Stellung). Die obere Walze 12 der Vorrichtung
liegt noch außerhalb der Bahn der Wagen 4. Bei der weiteren Drehung der Hubräder
wird nun das Stelzenpaar 8 mittels des Nockenpaares 13 um die Nockenhöhe nach oben
gedrängt; die obere Walze 12 trifft auf die Unterseite des vorbeikommenden Sinterwagens
hinter seinem Schwerpunkt und hebt ihn hinten um einen entsprechenden Betrag an.
Dieser ist so bemessen, daß der Sinterwagen während der weiteren Drehung eine Lage
erreicht, in der seine vordere Stirnwand senkrecht steht (siehe in Abb. 3 die mit
ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung). In dieser Lage wird der Wagen nunmehr
von dem Hubräderpaar 2 auf die waagerechte Gleitfläche 6 geschoben, wo er auf den
vorangehenden Wagen auftrifft und die gesamte auf der Gleitfläche befindliche Wagenreihe
um einen bestimmten Betrag vorwärts schiebt. Infolge des Anhebens des Wagens vor
dem Auftreffen auf seinen Vorgänger wird hierbei eine in der Waagerechten liegende
Antriebskraft übertragen, wodurch die eingangs geschilderte Schrägstellung der Wagen
auf der Gleitfläche verhindert und die dadurch entstehenden Nachteile vermieden
werden.