DE53936C - Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz

Info

Publication number
DE53936C
DE53936C DENDAT53936D DE53936DA DE53936C DE 53936 C DE53936 C DE 53936C DE NDAT53936 D DENDAT53936 D DE NDAT53936D DE 53936D A DE53936D A DE 53936DA DE 53936 C DE53936 C DE 53936C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
turpentine oil
oil
turpentine
manufacture
substitute
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT53936D
Other languages
English (en)
Original Assignee
L. REISBERGER in München, Mühlstr. 41/3
Publication of DE53936C publication Critical patent/DE53936C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F3/00Obtaining spirits of turpentine

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Herstellung des Terpentinölersatzes geschieht wie folgt:
2 Gewichtstheile Petroleum des Handels werden mit 1 Gewichtstheil ätherischem Kampheröl gemischt, wodurch eine leicht milchig getrübte Flüssigkeit entsteht, welche filtrirt werden mufs. Auf dem Filter bleibt eine geringe Menge wachsartigen Stoffes (Vaselin) zurück.
Der in solcher Weise dargestellte Terpentinölersatz besteht aus einem Gemisch von dem zum grofsen Theile mit dem Terebenten des französischen Terpentinöls identischen Kohlenwasserstoffe der Terpentinreihe und etwas Vaselin und steht auch bezüglich des specifischen Gewichtes dem französischen Terpentinöl sehr nahe, wie folgende Tabelle zeigt:
Specifisches Gewicht bei 150 C.
a) Petroleum des Handels 0,8224,
b) Kampheröl, ätherisches, 0,9149,
c) Terpentinölersatz 0,8535,
d) Terpentinöl, französisches, 0,8660. ·
In Bezug auf die Feuergefährlichkeit ist die genannte Mischung dem Terpentinöl vorzuziehen. Der Entzündungspunkt des französischen Terpentinöls liegt bei 450 C., jener des Terpentinölersatzes jedoch erst bei 550 C.
Durch den Zusatz von 1 Theil Kampheröl zu 2 Theilen Petroleum entsteht, wie schon erwähnt, eine milchige Trübung, welche nach einigen Tagen oder bei Erwärmung auf 25 bis 300 C. verschwindet. Es scheidet sich ein Theil des im Petroleum enthaltenen Vaselins aus, wodurch einerseits die Trockenfähigkeit der Flüssigkeit bedeutend erhöht, andererseits jedoch immer noch so viel Vaseline in der Mischung zurückbleibt, um die damit versetzten Farben nach dem Trocknen geschmeidiger zu erhalten. Dadurch wird das Reifsen oder Springen der Farbenhaut in oft unzählige Haarrisse vermieden. Die Farbenschicht wird aus dem angegebenen Grunde elastischer als die mit Terpentinöl verdünnte, und ist leichter im Stande, den Bewegungen des damit überzogenen Körpers folgen zu können, ohne zu zerreifsen.
In der Lackfabrikation erhalten die mit Terpentinölersatz hergestellten Lacke nicht nur einen schönen, reinen Glanz, sondern der bereits erwähnte Vortheil tritt auch hierbei ein: die Lacke werden geschmeidiger und selbst rohe Kolophoniumauflösungen sind weniger dem Reifsen ausgesetzt als solche, welche mit Terpentinöl aufgelöst sind.
Ein anderer Vortheil vor dem Terpentinöl beruht darin, dafs der Ersatz an der Sonne bezw. Ofenwärme nicht so rasch verdunstet, sondern dem Arbeitenden genügende Zeit Mst, gröfsere Flächen glatt und sauber zu streichen, wodurch die bei matten Anstrichen oft so lästigen Ansätze vermieden werden.
Die Anwendung der bis jetzt bekannten Terpentinölsurrogate, wie Naphta und Petroleumsprit, beschränkt sich hauptsächlich auf das Putzen der Maschinen, Reinigen der Lettern in den Druckereien, Verdünnen von Theer und ähnlichen rohen Verwendungszwecken.
Zur Verarbeitung in der Lack- und Farbenfabrikation eignen sie sich aus folgenden Gründen nicht: Erstens sind sie wegen ihrer geringen Trocknungsfähigkeit hierzu ungeeignet; zweitens vermindern bezw.. zerstören sie den Glanz an den Oelfarben, vorzüglich an den
Harzfirnissen, welche damit gemischt werden, und ' endlich sind sie ungeeignet wegen des penetranten Geruches, welchen sie entwickeln, wodurch das Arbeiten mit damit verdünnten Farben überhaupt unangenehm, in geschlosseden Räumen jedoch absolut unmöglich wird, da dieser Geruch aus den damit inficirten Räumen oft wochenlang nicht zu entfernen ist.
Das ätherische Kampferöl ist allein auch nicht als Verdünnungsmittel für Oelfarben geeignet, theils wegen seines scharfen Geruches, theils wegen seiner schnellen Verdunstung. Petroleum allein verwendet man auch nicht, da es zu langsam trocknet und ebenfalls einen sehr unangenehmen Geruch besitzt.
Im höchsten Grade werthvoll und geeignet als Verdünnungsmittel für Oelfarben werden beide OeIe nur durch ihre Mischung in den angegebenen Verhältnissen und nachfolgende Filtration.
Zur Anwendung in geschlossenen Räumen eignet sich der Terpentinölersatz ebenso gut als das Terpentinöl selbst, da der Geruch des Petroleums vollständig verdeckt wird und nur ein leichter,. mehr dem Terpentinöl ähnlicher Kamphergeruch entsteht.
Hinsichtlich der Trocknungsfähigkeit steht die neue Mischung dem französischen Terpentinöl nur sehr wenig nach, übertrifft jedoch bedeutend die des Petroleums.
Die Verwendbarkeit des Terpentinölersatzes ist genau dieselbe wie diejenige' des echten Terpentinöls.
Verwendung kann er finden in der Kunst- und Decorationsmalerei, der Wagen- und Blechlackirerei und Anstreicherei, in der Lack- und Farbenfabrikation, den Tapeten-, Wachstuch- und Linoleumfabriken und bei allen anderen Terpentinöl verarbeitenden Gewerben.

Claims (2)

  1. Patent- Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz, darin bestehend, dafs ca.
  2. 2 Gewichtstheile Petroleum mit ca. 1 Gewichtstheil ätherischem Kampheröl gemischt und die damit entstehende milchig getrübte Flüssigkeit filtrirt wird.
DENDAT53936D Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz Expired - Lifetime DE53936C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE53936C true DE53936C (de)

Family

ID=328559

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT53936D Expired - Lifetime DE53936C (de) Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE53936C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE53936C (de) Verfahren zur Herstellung von Terpentinölersatz
DE843125C (de) Wasseremulgierbare, kaseinfreie, Metallpigment enthaltende Paste
EP0207934A1 (de) Rostinhibierende grundierungszusammensetzung.
DE4222410C2 (de) Bienenwachshaltige Holzlasur
DE567133C (de) Verfahren zur Herstellung von OEl- und Nitrocelluloselacken, plastischen Massen, Farben und Anstrichmitteln aller Art
DE552243C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder- und wachstuchartigen Produkten bzw. eines Zwischendinges zwischen Wachstuch und Kunstleder
DE523300C (de) Verfahren zur Herstellung kolloidaler Quellmassen
DE368236C (de) Belegmasse fuer Fahrzeugdaecher aller Art
DE122893C (de)
DE401056C (de) Verfahren zur Herstellung von Wachsfarbenbindemitteln
DE714491C (de) Durchschreibefarbe fuer Vordrucke
DE219651C (de)
DE72706C (de) Verfahren zur Herstellung einer nicht nachklebenden Anstrichmasse
DE279638C (de)
DE709731C (de) Verfahren zur Herstellung von Binde- und Impraegnierungsmitteln
DE909149C (de) Holzimpraegnierungsmittel
DE261907C (de)
ECK Gebet und Gottesdienst im Haus.
DE203890C (de)
Bischin Architectural and Phenomenological Aspects in the Painting by Wassily Kandinsky: from a Topology-Geometry Dimension up to the Musical-Existential Dimension
DE919361C (de) Korrosionsschutzmittel fuer metallische Werkstoffe
DE354333C (de) Wachskitt
AT53207B (de) Verfahren zur Herstellung eines zum Lösen von Lacken und Ölfarben geeigneten Mittels.
DE169491C (de)
DE581707C (de) Verfahren zur Herstellung von Reisseffektmusterungen