DE279638C - - Google Patents

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DE279638C
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painting
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B43WRITING OR DRAWING IMPLEMENTS; BUREAU ACCESSORIES
    • B43LARTICLES FOR WRITING OR DRAWING UPON; WRITING OR DRAWING AIDS; ACCESSORIES FOR WRITING OR DRAWING
    • B43L1/00Repeatedly-usable boards or tablets for writing or drawing
    • B43L1/04Blackboards
    • B43L1/10Writing surfaces thereof

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  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Anstrich, der als Bindemittel eine Flüssigkeit enthält, die durch getrennte Lösung von Ölen und Fetten einerseits und Acetylcellulose anderseits in geeigneten Lösungsmitteln und darauf folgende Vereinigung der beiden Lösungen erhalten wird. Als Lösungsmittel kommen für diesen Zweck beispielsweise Alkohol, Benzol, Methylalkohol u. dgl. in Betracht. Die Vereinigung der mit derartigen Lösungsmitteln hergestellten Öl- oder Fett- und Acetylcelluloselösungen kann gegebenenfalls unter Erwärmung und Druck erfolgen.
Die auf diese Weise als Bindemittel erhaltene Elüssigkeit wird beispielsweise mit Pigmenten, vorzugsweise jedoch mit zerkleinertem Steinmaterial, versetzt und man erhält dank der Eigenart des Bindemittels einen dauerhaften und sich für die mannigfaltigsten Zwecke eignenden Anstrich.
Die besondere Wirkung des Bindemittels gemäß der Erfindung ist dem Umstände zuzuschreiben, daß die Acetylcellulose vor dem Zusammenbringen mit den Fetten eine Behandlung in der Weise erfährt, daß sie zunächst ihrerseits mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Weingeist, behandelt wird. Durch diese Vorbehandlung wird die Acetylcellulose erst für die Fette aufnahmefähig. Dann erst erfolgt die Weiterbehandlung der Acetylcellulose, und zwar in der Weise, daß sie mit dem seinerseits aufgelösten Fett unter Anwendung von Druck und Wärme vereinigt wird.
Beispiel I.
Man stellt zunächst je eine Lösung von etwa °33 kg Öl in 1 kg Alkohol und 1 kg Benzol und eine zweite Lösung von 0,1 bis 0,5 kg Acetylcellulose in Alkohol her und vereinigt sodann diese beiden Lösungen. Die auf diese Weise erhaltene Flüssigkeit kann nun mit Pigmenten oder zerkleinerten Materialien jeglicher Art, wie Stein, Holz usw., versetzt werden.
Beispiel II. ^
Es wird zunächst je eine Lösung aus etwa 0,2 kg Milchsahne, 1 kg Alkohol und 1 kg zweckmäßig mit Aceton versetztem Benzol sowie eine zweite Lösung von etwa 0,1 bis 0,5 kg Acetylcellulose in Alkohol hergestellt und die erhaltene Flüssigkeit in der im Beispiel I beschriebenen Weise weiterverarbeitet.
Die Wirkung, die durch diese gewissermaßen eine Aufschließung der Acetylcellulose bildende Behandlung erreicht wird, besteht darin, daß sie in diesem aufgeschlossenen Zustande fähig wird, Fette o. dgl. aufzunehmen, was bisher nicht der Fall war.
Auf Schultafeln u. dgl. aufgebrachte Anstriche, die mit einem auf diese Weise erzeugten Produkt hergestellt sind, besitzen zahlreiche Vorteile nach verschiedenen Richtungen.
In erster Linie erhält die Fläche eine besondere Elastizität, derart, daß alle in Strich- und besonders Wischmanier erzeugten Konturen bzw. Schattierungen eine Weichheit und Rundung, d. h. ein Abschwellen der Striche nach den beiden Längsseiten, aufweisen, welche dem Körperlichen und Plastischen der Naturformen nachkommen, während bei allen harten Mal- und Zeichenunterlagen die Wirkung eine flächige und unplastische, also unnatürliche bleibt.
Außerdem lassen die mit den bekannten Anstrichen überzogenen Tafeln die Wischmanier
in einwandfreier Weise überhaupt nicht zu, da beispielsweise die trockenen Farbteilchen der Kohlen- und Buntkreidestifte von der Oberfläche dieser Tafeln wieder abfallen und meist bereits durch einfaches Blasen oder Wedeln entfernt werden können. Dies ist im Schulbetriebe ein Mißstand.
Auf der elastischen, unter Verwendung aufgeschlossener Acetylcellulose hergestellten Tafel
ίο schmiegen sich die Farbenteilchen besser in die Vertiefungen ein und lassen sich meist erst durch Schwamm und Wasser entfernen.
Andererseits sind in den modern eingerichteten Schulen an hellfarbigen bzw. buntfarbigen Tafeln zur Zeit Metall- und besonders Glastafeln, besonders auch in den Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschulen, vorherrschend im Gebrauch, was ein Beweis dafür sein dürfte, daß die bisher bekannten hellfarbigen Anstriche den gestellten Anforderungen nicht genügen können.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß die bekannten hellen Anstrichfarben für abwaschbare Mal- und Zeichentafeln der Hauptsache nach aus Ölen bestehen, ein Umstand, der für die Praxis zur Folge hat:
1. Es lassen sich darauf keine Studien mit Öl- und ähnlichen Farben sowie Ölkreiden anstellen; denn da zur Entfernung der Ölfarben und
-kreiden Terpentin und andere ätherische Öle angewendet werden, so würden diese nicht nur die Malfarben sondern auch den Anstrich der Tafel auflösen, und dieser würde sich mit abwischen, die Tafel wäre also unbrauchbar, oder die Farben würden sich mit dem Tafelanstrich verbinden und so neue Farbstellungen des Anstriches erzeugen, die Tafel also ebenfalls unbrauchbar machen.
Diese Nachteile besitzt ein gemäß der Erfindung unter Benutzung aufgeschlossener Acetylcellulose hergestellter Anstrich nicht.
2. Es ist bekannt, daß Wasser, also auch Wasser- und Leimfarben, auf Ölanstrich fast gar nicht oder nur sehr unvollkommen haften, die Konturen derartiger Malereien also verzerrt und unrichtig entstehen würden. Die Tafeln mit gewöhnlichem Ölfarbenanstrich wären aus diesem Grunde minderwertig, und es ist wohl auch mit der Grund, daß man abwaschbare Tafeln für Aquarell bisher in der Schule und auch in den Königlichen Kunstschulen nicht kennt und nicht verwendet.
Ein Wassertropfen erzeugt bekanntlich auf Ölanstrich einen ganz zerrissen geränderten Fleck, ebenso auf Glas. Ganz anders ist es auf der gut gereinigten Acetylcellulosetafel. Wenn hier der Anstrich noch Ölteilchen enthält, so haben diese doch keineswegs das Übergewicht, sondern · haben im wesentlichen nur die Aufgabe, den zur Sprödigkeit neigenden Anstrich geschmeidig zu erhalten und vor dem sogenannten Reißen zu bewahren.
Die oben angeführten Mängel bei Verwendung von Öl-, Wasser- und Leimfarben sowie Ölkreiden treten bei der Benutzung des neuen Anstriches nicht ein. Die Ölfarben lassen sich vielmehr von der Tafel restlos beseitigen; dieselbe Fläche kann also zu Studien beliebig oft wiederbenutzt werden, während Wasser- und Leimfarben einwandfreie, tadellose Konturen auf der Tafel ergeben.
Derartige abwaschbare Tafeln, die sich für Öl- und Aquarellstudien eignen, sind bisher nicht bekannt.
Auch gegen Laugen und Säuren sind Tafeln mit dem neuen Anstrich beständig, während Öl- und Lacktafelanstriche durch Laugen starke Beschädigungen und Veränderungen erfahren.
Außer zur Verwendung von Schultafeln eignet sich der Anstrich gemäß der Erfindung ganz allgemein zur Veredelung geringwertiger Unterlagen, zur Erzeugung von Schreib-, Zeichen- und Malflächen auf Wänden aller Art, zur Herstellung von Überzügen auf Möbeln, zum Anstreichen von Booten und Schiffen sowie deren Teilen, zur Hervorbringung isolierender Schichten auf Metallteilen sowie überhaupt als Anstrich oder Überzug von Gebrauchsgegenständen aller Art.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Schultafelanstrich, dadurch gekennzeichnet, daß er als Bindemittel eine Flüssigkeit enthält, die durch getrennte Lösung von Ölen oder Fetten einer- und Acetylcellulose andererseits in geeigneten flüchtigen Lösungsmitteln und darauf folgende Vereinigung der beiden Lösungen eventuell unter Erwärmung und Druck erhalten wird.
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