DE538837C

DE538837C - Fernmeldeanlage mit unschaedlichem Nebensprechen

Info

Publication number: DE538837C
Application number: DE1930538837D
Authority: DE
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1929-08-22
Filing date: 1930-08-22
Publication date: 1931-11-19
Also published as: GB362478A; NL32155C; DE604196C; FR703983A

Description

In dem Hauptpatent 520 721 ist eine Fernmeldeanlage mit unschädlichem Nebensprechen beschrieben, bei der die Nebensprechströme in unverständliche Geräusche verwandelt werden; insbesondere soll dies dadurch geschehen, daß den Nebensprechströmen Geräusche überlagert werden. Vorzugsweise soll einer Leitung eine künstliche Geräuschspannung in dem Augenblick aufgedrückt werden, in dem die die Nebensprechstörungen verursachende Leitung in Betrieb gesetzt wird. Durch die Inbetriebnahme der gestörten Leitung sollen die künstlichen Störgeräusche abgeschaltet werden.

Gemäß der Erfindung wird die Fernmeldeanlage nach dem Hauptpatent dadurch verbessert, daß den Fernmeldeleitungen bzw. Rundfunk- oder Rundspruchleitungen während der ganzen Betriebspäuse künstliche Störgeräusche aufgedrückt sind, die das Nebensprechen unverständlich machen, und daß die Abschaltung der künstlichen Störgeräusche durch die Inbetriebnahme der Leitung erfolgt.

Vorteilhaft wird die Stärke der künstlichen Störgeräusche, z. B. Summertöne, nach der Stärke der Nebensprechstörungen gewählt. Der Pegel der künstlichen Störströme wird dementsprechend von derselben Größenordnung gewählt wie der mittlere Pegel der Nebensprechströme. Zum Unverstähdliehmachen des Nebensprechens genügt es allerdings schon, den künstlichen Störstrom mit halber oder drittel Amplitude der mittleren Amplitude der Nebensprechströme aufzudrücken. Der gesamte Störpegel wird dadurch nicht wesentlich erhöht, so daß in den Gesprächspausen kein Blendungseffekt durch Hörerermüdung eintritt. Die Frequenzen des Störgeräusches werden vorteilhaft in ein Gebiet großer Verständlichkeit verlegt.

Der Gegenstand der Erfindung ist mit besonderem Vorteil bei Teilnehmereinrichtungen mit Schwerhörigenverstärkern anwendbar. Bei Verwendung eines Verstärkers paralle! zum Hörer einer Teilnehmerstation für den obengenannten Zweck kann es vorkommen, daß in den Gesprächspausen durch die Verstärkung das Nebensprechen für einen nicht schwerhörigen Lauscher, verständlich wird. Diese vom Standpunkt der Geheimhaltung unerwünschte Erscheinung wird bei Anwendung von künstlichen Störgeräuschen vermieden, da während der Gesprächspausen die künstlichen Störgeräusche überlagert sind, die dann mitverstärkt werden, so daß das Nebensprechen auch bei beliebiger Verstärkung nicht verständlich wird.

Ein anderes "Anwendungsbeispiel ergibt sich in dem Rundspruchbetrieb. Bei Rundspruchanlagen wird dem Teilnehmer z, B. eines Stadttelephons Gelegenheit geboten.

Claims

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durch seinen Fernsprechapparat Rundfunk- - darbietungen (Konzerte, Vorträge u. dgl.), die niederfrequent auf die Teilnehmerleitungen der Abonnenten gegeben werden, zu hören. Bei den Rundsprucheinrichtungen soll dem Teilnehmer die Möglichkeit geboten werden, nicht nur einen Kopfhörer, sondern auch einen Lautsprecher einzuschalten. Es ist daher schon vorgeschlagen worden, den Rund-ID spruch mit einem so hohen Pegel auf die Teilnehmerleitungen zu geben, daß mit einer einzigen Verstärkerstufe ein Lautsprecher betrieben werden kann. Wenn nun der Teilnehmer eine hohe Verstärkerstufe einschaltet, kann ihm die Gelegenheit geboten werden, in den Rundspruchpausen durch seine Verstärkung die Gespräche benachbarter Teilnehmerleitungen abzuhören. Werden nun während der Rundspruchpause z. B. von der Rundspruchzentrale aus künstliche Störgeräusche von der Größenordnung des Nebensprechens gesendet, so wird ein Abhören der Teilnehmergespräche über den Rundspruchanschkiß unmöglich gemacht.

Ein weiteres Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Übertragung eines Sendeprogramms über Kabelleitungen. Bekanntlich wird häufig das Sendeprogramm (Musik, Vorträge) über Fernmeldekabel übermittelt, Avozu meist in Fernsprechkabeln abgeschirmte Leitungen venvendet werden. Während ein etwa vorhandenes Nebensprechen von den sogenannten Rundfunkleitungen zu den den Ferngesprächen dienenden Leitungen nichts schaden würde und außerdem wegen der liohen Nebensprechdämpfung gering ausfallen würde, besteht doch die Möglichkeit, daß von einem Rundfunkteilnehmer in den Programmpausen durch entsprechende Verstärkung die von den Ferngesprächen herrührenden Nebensprechstörungen verständlich gemacht und abgehört werden. Werden nun nach der Erfindung auf den Rundfunkleitungen während der Programmpause künstliche Störgeräusche gesendet, so fällt auch hier die Möglichkeit des verständlichen Abhörens fort.

i. Fernmeldeanlage mit unschädlichem Nebensprechen nach Paterit 520 721, dadurch gekennzeichnet, daß in Fernmeldeleitungen bzw. Rundfunk- oder -Rundspruchleitungen während der Betriebspause der Leitung künstliche Störgeräusche aufgedrückt sind, die das Nebensprechen unverständlich machen, und daß die Abschaltung der künstlichen Störgeräusche durch die Inbetriebnahme der Leitung erfolgt.
2. Fernmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pegel der künstlichen Störgeräusche, z. B. Summertöne, der Größenordnung nach den Nebensprechstörungen entspricht, daß insbesondere die Amplitude der Störge- , rausche gleich einer halben oder drittel Amplitude" der Neberisprechströme gewählt ist.