DE538357C - Verfahren zur Darstellung von Ammonsalzen unter gleichzeitiger Gewinnung von Kaliumcarbonat - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Ammonsalzen unter gleichzeitiger Gewinnung von Kaliumcarbonat

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DE538357C
DE538357C DEV24315D DEV0024315D DE538357C DE 538357 C DE538357 C DE 538357C DE V24315 D DEV24315 D DE V24315D DE V0024315 D DEV0024315 D DE V0024315D DE 538357 C DE538357 C DE 538357C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D7/00Carbonates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D7/06Preparation via sodium or potassium magnesium carbonate
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
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Description

  • Verfahren zur Darstellung von Ammonsalzen unter gleichzeitiger Gewinnung von Kaliumcarbonat Eine vorteilhafte Verknüpfung der Gewinnung von Ammonsalzen mit der Darstellung von Kaliumcarbonat nach dem Verfahren von Engel-Precht ist bereits beschrieben worden. Es erfolgt nach dem fraglichen Verfahren die Fällung des für die Durchführung der Kaliumcarbonatgewinnung erforderlichen Magnesiumcarbonattrihvdrats aus Magnesiumsalzlösungen mittels Ammoncarbonat bzw. Ammonbicarbonat unter solchen Bedingungen, daß die entstandenen Ammonsalzlösungen eine für die Gewinnung der Ammonsalze durch Eindampfen praktisch ausreichende Konzentration aufweisen.
  • Die nachstehend beschriebene Erfindung betrifft eine besonders zweckmäßige Ausführungsform dieses Verfahrens durch Kombination der Darstellung von Kaliumcarbonat mit der Gewinnung von synthetischem Ammoniak aus Isokereigas-, Wassergas- üsw. Wasserstoff und dessen Weiterverarbeitung auf Ammonsalze. Diese enge Kombination der beiden Fabrikationen gestattet nicht nur die Gberführung des Ammoniaks in Ammonsalze durch die praktisch kostenlose Beistellung des Säureanteils der Salze zu verbilligen und zu vereinfachen, sondern ermöglicht vor allem eine weitgehende technische Vereinfachung der Kaliumcarbonatgewinnung nach dem Engel-Precht-Verfahren und damit eine erhebliche Senkung der Gestehungskosten. Die Durchführung des Engel-Prechtschen Kaliumcarbonatverfahrens erfordert nämlich große Mengen Kohlensäure für die Bildung des Kaliummagnesiumcarbonatdoppelsalzes K H C O, Mg C 03 q.H. O, die um so rascher verläuft und einen um so geringeren überschuß an K C1 verlangt, j e höher die Konzentration dieser Kohlensäure ist. In einer isolierten Kaliumcarbonatanlage ist die Beschaffung konzentrierter Kohlensäuregase nicht ohne weiteres möglich, und man ist dort meist auf die Verwendung eines Kohlensäuregases von 35 bis 4.o °/" CO. angewiesen, das durch Brennen von Kalk in üblicher Weise gewonnen wird. Mit Rücksicht- auf den großen Kohlensäurebedarf sind große Kalkofenstationen erforderlich, die erhebliche AnlageundBetriebskosten verursachen. Dazu kommt, daß die Doppelsalzbildung unter Druck vorgenommen wird, so daß noch Einrichtungen zur Komprimierung der kohlensäurehaltigen Gase vorzusehen sind.
  • Alle diese umständlichen und die Darstellung des Kaliumcarbonats verteuernden Einrichtungen kommen in Wegfall durch den erfindungsgemäßen Zusammenschluß der Kaliumcarbonatfabrikation mit der Erzeugung und Weiterverarbeitung des synthetischen Ammoniaks aus Koksofengas, Wassergas oder anderen wasserstofffreien Industriegasen.
  • Bei der Verarbeitung solcher wasserstoffreicher Industriegase auf Reinwasserstoff, die entweder durch partielle Verflüssigung oder durch Umsetzung des darin enthaltenen Kohlenoxyds mit Wasserdampf erfolgt, werden stets große Mengen Kohlendioxyd aus den Gasen durch Druckwaschung mit Wasser o. dgl. entfernt und können in reiner, nahezu ioo°foigerForm gewonnen werden. Diese reine Kohlensäure wird nun vorteilhaft für die Bildung des Doppelsalzes herangezogen, das aus dem mit Hilfe von Ammoniak und Kohlensäure bzw. von Ammoncarbonat gefällten Magnesiumcarbonattrihydrat erzeugt wird. Besondere Einrichtungen zur Komprimierung der Kohlensäure können dabei entfallen, da das Gas aus den Druckwäschern bereits unter einem für die Durchführung des Doppelsalzbildungsprozesses _ genügenden Druck abgenommen werden kann. Es ist dabei zu bemerken, daß der bei der Umsetzung anzuwendende Druck gleichfalls in erheblichem Maße von der Konzentration der Kohlensäure abhängt und verhältnismäßig gering gehalten werden kann, sofern ioo°/Qige CO= benutzt wird.
  • In gewissen Fällen kann es indessen auch vorteilhaft sein, die bei der Wasserstoffdarstellung gewonnene Kohlensäure nicht direkt in den Doppelsalzbildungsprozeß einzuführen, sondern sie für die Herstellung von Ammoniumbicarbonat mit heranzuziehen, welches dann zur Fällung des Magnesiumcarbonattrihydrats aus Magnesiumsalzlösungen verwendet wird. Bei dieser Fällung, bei welcher man zu einem Magnesiumcarbonattrihydrat besonders guter Beschaffenheit gelangt, entwickelt sich reine Kohlensäure nach der Gleichung Mg S O, -E- 2N H4 # H C O, -E- 2H# O =M,-CO3 3 H20+ (NH4)2S04+ CO-, die abgesaugt und nach Waschen mit Wasser in die Doppelsalzstation gedrückt werden kann.
  • Während sich bei der Fällung von Magnesiumcarbonattrihydrat mit Ammoncarbonat oder Ammonbicarbonat aus sehr verdünnten Magnesiumsalzlösungen feinkristallinisches Magnesiumcarbonattrihydrat abscheidet, das infolge seiner Beschaffenheit für die Doppelsalzbildung nicht in Betracht kommt, erhält man grobkristallinisches und für die Durchführung des Magnesiapottascheprozesses besonders geeignetes Magnesiumcarbonattrihydrat,wenn man Magnesiumsalzlösungen mit der ungefähr äquivalenten Menge Ammoncarbonat bzw. Ammonbicarbonat oder mit Ammoniak und Kohlensäure bei Temperaturen unter 5o° langsam fällt, bis eine Endkonzentration der Ammoniaksalze von 3o bis 70 g Ammoniak/Liter in der Mutterlauge erzielt ist. Die verhältnismäßig hohe Konzentration der Ammonsalze gestattet nunmehr auch die vorteilhafte Darstellung dieser Salze aus den Mutterlaugen, also die Verknüpfung der Gewinnung des Magnesiumcarbonattrihydrats mit der Darstellung wertvoller Nebenprodukte. Ausführungsbeispiel Zur Ausführung des Verfahrens geht man von Magnesiumsalzlösungen aus wie von den bei der Doppelsalzzersetzung entstehenden Magnesiumchloridlösungen oder von Endlaugen der Kaliindustrie oder von Magnesiumsulfatlaugen, die aus Rückstandssalz bzw. Kieserit gewonnen wurden.
  • Beispielsweise läßt man in 6 5oo 1 einer zweckmäßig auf 45 bis 5o° vorgewärmten, i 700 kg MgS04 enthaltenden Lösung (262 g Mg S 04/1) 3 5oo 1 einer i 350 kg Ammoncarbonat enthaltenden Lösung (286 g [ N HI]2 C 03/1) langsam unter Rühren zulaufen und sorgt dabei für die möglichst ständige Einhaltung der Ausgangstemperatur. Das ausgefallene Magnesiumcarbonattrihydrat wird von der Ammonsalzlösung abgesaugt; man erhält i 670 kg Mg C 03 # 3 H@ O und 9 ooo 1 einer Ammonsulfatlauge mit etwa 5o g Ammoniak/Liter, die in verbleiten Gefäßen eingedampft wird. Auf diese Weise werden i 65o kg Ammonsulfat gewonnen.
  • Die zur Herstellung der Ammoncarbonatlösung nötige Kohlensäure wird bei der Umsetzung des Wassergases einer Ammoniakanlage in bekannter Weise mittels Druckwasserwäsche gewonnen. Für ioo kg Ammoniak werden dabei mindestens 130 kg CO--, angewandt.
  • Die oben gewonnenen 1670 kg Magnesiumcarbonattrihydrat werden zur Darstellung des Magnesiumkaliumbicarbonatdoppelsalzes in einer i i 8o kg KCl enthaltenden Lösung von solcher Konzentration aufgerührt, daß eine Suspension von ioo kg MgO/m' entsteht. Diese Aufschlemmung wird in Druckgefäßen mit der nahezu ioo °/oigen Kohlensäure aus der Druckwäsche der Wasserstoffstation bei 2 bis 3 Atm. und bei einer Temperatur zwischen 2o bis 30° behandelt, bis die Doppelsalzbildung nach 2 bis 3 Stunden beendigt ist. Das Doppelsalz wird hierauf von der Mutterlauge abfiltriert, gewaschen und in bekannter Weise auf Pottasche weiterverarbeitet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Ammonsalzen aus dem synthetischen Ammoniak einer mit der Gewinnung von Wasserstoff aus Koksofengas, Wassergas oder anderen wasserstoffreichen Industriegasen verbundenen Ammoniakanlage unter gleichzeitiger Gewinnung von Kaliumcarbonat durch Bildung und Zersetzung von Magnesiumkaliumbicarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß aus Magnesiumsalzlösungen durch langsamen Zusatz der ungefähr äquivalenten Menge Ammoncarbonat bzw. Ammoniak und Kohlensäure bei Temperaturen unter 50° bis zur Erzielung einer Endkonzentration der Ammonsalze von etwa 3o bis 709 NH, im Liter-grobkristallinisches 1Iagnesiumcarbonattrihydrat gefällt und darauf mit Kaliumchlorid und konzentrierter, nahezu ioo °j"iger Kohlensäure aus der Wasserstoffgewinnungsanlage bei verhältnismäßig geringem Druck zu Kaliummagnesiumbicarboriat umgesetzt und dieses schließlich in Kaliumcarbonat und Magnesiumcarbonat gespalten wird, während aus der von der Fällung des Magnesiumcarbonattrihydrats herrührenden Mutterlauge durch Eindampfen Ammonsalze gewonnen werden.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Wasserstoffgewinnungsanlage stammende konzentrierte Kohlensäure in an sich bekannter Weise zur Darstellung von Ammonbicarbonat oder Gemischen von Ammonbicarbonat mit Ammoncarbonat verwendet wird, die zur Fällung von Magnesiumcarbonattrihydrat aus Magnesiumsalzlösungen dienen und die sich bei der Fällung entwickelnde nahezu ioo "/"ige Kohlensäure für die Doppelsalzbildung benutzt wird.
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