DE537918C - Sicherheitsvorrichtung fuer Hochdruckfluessigkeitserhitzer, insbesondere zum Betriebe von Nebelturbinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für Hochdruckflüssigkeitserhitzer, die insbesondere zum Betriebe von Nebelturbinen bestimmt ist und bei welcher ein. beim Überschreiten eines bestimmten Drukkes sich öffnendes Überströmventil in eine die Hochtemperaturseite des Erhitzers mit dem Kondensator verbindende Leitung eingeschaltet ist, um beim Abschalten der Turbine den Flüssigkeitserhitzer gegen Überbeanspruchung unter Ausnutzung des höchstmöglichen Druckgefälles für das Überströmen des flüssigen Treibmittels und unter möglichst vollständiger Wiedergewinnung seiner Wärme zu sichern.

Gemäß der Erfindung ist dieses Ventil als ein Kolbenventil ausgebildet, das bei seiner aufeinanderfolgenden Hinundherbewegung durch eine Kurvenführung gleichzeitig eine

ao ständige Lagenänderung in drehendem Sinne erfährt, um eine Rillenbildung zu verhüten, die durch Undichtheiten zwischen Kolben und Zylinderwand entstehen könnte.

Die Zeichnung zeigt in Abb. 1 beispielsweise einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Sicherheitsvorrichtung, während Abb. 2 eine abgewickelte Einzeldarstellung der Kolbenführung nach Abb. 1 zeigt. An die Leitung 1 vom Hochdruckflüssigkeitserhitzer ist ein Zylinder 2 angeschlossen, in dem sich ein Kolben 3 bewegt. Dieser wird durch eine Schraubenfeder 4 nach oben gedrückt, welche an einem Gewindeverschlußi 13 ihr Widerlager hat. Ist der Druck in der Leitung 1 höher als der Federdruck, so weicht der Kolben 3 nach unten aus und gibt! Schlitze 5 frei, welche die Verbindung zwischen der Leitung 1 nach der Kondensatorleitung 6 herstellen. Um eine Rillenbildung, durch Undichtheiten zwischen Kolben und Zylinderwand zu verhüten, ist eine Anordnung vorgesehen, durch welche die Lage des Kolbens ständig geändert wird. Beispielsweise ist in der Zylinderwand ein Stejilgewinde 7 eingeschnitten, in dem sich ein Zapfen 8 des Kolbens 3 führt. Hierdurch erhält der Kolben eine Teildrehung in der Weise, daßi der Zapfen 8 jedesmal, wenn der Kolben 3 in seine höchste Stellung tritt, an einer Feder 9 vorbeigleitet, die nach dem Zapfendurchtritt gegen einen Anschlag 10 zurückschnellt und dadurch bewirkt, daß der Zapfen beim nächsten Niedergang des Kolbens in den nächsten Gang des Gewindes tritt. Diese Bewegung ist in der Abb. 2 durch strichpunktierte Zapfenstellungen angedeutet. Um weiter eine Rillenbildung bei beginnender Ausströmung der Druckflüssigkeit durch die Schlitze 5 zu verhüten und gleichzeitig die Sicherungswirkung zu erhöhen, sind nach dem gezeichneten Beispiel die Begrenzungsflächen 11 für den ausströmenden Strahl am Kolben 3 wie Turbinenschaufeln geformt, während die Begrenzungsflächen 12 der Schlitze wie die Schaufeln eines Leitkranzes ausgestaltet sind. Auf diese Weise vergrößert die Ausströmung selbst die Austrittsöffnung durch Rückstoß.

Statt dieser Ausbildung könnte als Vorrich-j tung zur selbsttätigen Vergrößerung der Aus-} Strömungsöffnung auch eine überschnappende Feder vorgesehen sein, wie Abb. 3 zeigt. Diese zeigt eine abgeänderte Ausführungsform des Kolbenendes. Der Kolben 3 ist in diesem Falle mit einer Stange 15 versehen, welche durch eine Bohrung des Widerlagers 16 der Feder 4 hindurchgeht. Innerhalb einer Rohrverlängerung 17, die durch den Gewindeverschluß 18 verschlossen ist, ist die Kolbenstange 15 mit einem Stein 19 versehen. Dieser Stein 19 ist mittels eines Gelenkes'20, das sich, in einem Winkelausschnitt 21 des Steines 19 bewegt, derart mit der Rohrver-. längerung 17 gelenkig verbunden, daß mit Hilfe einer Zugfeder 22 bei Überschreiten der Mittelstellung des Steines während der Kolbenbewegung ein beschleunigter Übergang in die eine oder andere Endstellung erfolgt. Im übrigen ist die Wirkungsweise bei dieser Ausführungsform die gleiche wie bei, der vorher beschriebenen.

Durch, diese erfindungsgemäße Anordnung wird .erreicht, daß ein möglichst großqs Druckgefälle für die Einstellung des Sicherheitsventils zur Verfügung steht, denn dieses Druckgefälle liegt zwischen dem Erhitzerund dem Kondensatordrucke. Je größer das Druckgefälle ist, desto stärker und schneller ist die Überströmung bei gleicher Öfrnung des Ventils. Außerdem wird erreicht, daß es ohne Neueinrichtungen ermöglicht wird, den Kreislauf der Flüssigkeit geschlossen zu halten.
Um die Sicherheit zu erhöhen, können zwei oder mehr Ventile parallel zueinander in die Verbindungsleitung eingeschaltet sein. Um das Dichthalten des einzelnen Ventils zu erleichtern, können mehrere Ventile hintereinandergeschaltet sein, deren jedes nur einen Teil des Druckes entspannt. Es köjnnen schließlich zwei oder mehr Parallelzweige mit je zwei oder mehr Ventilen angeordnet sein.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ι. Sicherheitseinrichtung für Hochdruck- -flüssigkeitserhitzer, insbesondere zum Betriebe von Nebelturbinen, bei welcher ein beim Überschreiten eines bestimmten Drukkes sich öffnendes Überströmventil in eine die Hochtemperaturseite des Erhitzers mit dem Kondensator verbindende Leitung eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil als Kolbenventil ausgebildet ist, welches bei seiner aufeinanderfolgenden Hinundherbewegung durch eine Kurvenführung eine ständige Lagenänderung in drehendem Sinne erfährt, um eine Rillenbildung durch Undichtheiten zu verhüten.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhütung einer Rillenbildung bei beginnender Ausströmung der Druckflüssigkeit in die. Kondensatorleitung der Kopf des Kolbenventils und die Wandungen der Ausströmungsschlitze wie die Schaufehl eines Turbinenlaufrades und Leitkranzes ausgebildet sind, um durch den Rückstoß eine selbsttätige Vergrößerung der Ausströmungsöffnung bei beginnender Ausströmung zu bewirken.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur selbsttätigen Vergrößerung der Ausströmungsöffnung bei beginnender Ausströmung des Druckmittels eine Überschnappfeder dient.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen