DE537105C - Verfahren zur Darstellung von 2-Aminobenzothiazolen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von 2-Aminobenzothiazolen

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DE537105C
DE537105C DEI36863D DEI0036863D DE537105C DE 537105 C DE537105 C DE 537105C DE I36863 D DEI36863 D DE I36863D DE I0036863 D DEI0036863 D DE I0036863D DE 537105 C DE537105 C DE 537105C
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Germany
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chlorobenzene
stirring
hydrochloric acid
suspension
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Expired
Application number
DEI36863D
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English (en)
Inventor
Dr Richard Herz
Dr Max Schubert
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/60Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D277/62Benzothiazoles
    • C07D277/68Benzothiazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
    • C07D277/82Nitrogen atoms

Description

  • Verfahren zur Darstellung von 2-Aminobenzothiazolen Hugershoff (Berichte 34 [190I] Seite 3130 und Berichte 36 [19o3] Seite 3121) erhielt durch Einwirkung von Brom auf Mono- und Diarylthioharnstoffe in Chloroform 2-Amino- bzw. 2-Arylaminobenzothiazole. Für technische Zwecke ist dieses Verfahren ungeeignet. Es wurde nun gefunden, daß man den Thiazolringschluß auch durch Einwirkung von Chlor oder chlorabspaltenden Mitteln auf Monoarylthioharnstoffe vollziehen kann. Verwendet man hierbei Lösungs- oder Suspensionsmittel, so beschränkt sich das Verfahren nicht auf die Anwendung von Chloroform, das von Hugershoff gebraucht wurde, sondern es eignen sich hierzu auch andere Lösungsmittel, wie Chlorbenzol, Tetrachlorkohlenstoff und Eisessig. In manchen Fällen tritt gleichzeitig Kernchlorierung ein, und zwar vorzugsweise in p-Stellung zu dem am Kern haftenden Stickstoff.
  • Es ist zwar in der britischen Patentschrift 229 "253 bereits darauf hingewiesen, daß der Ringschluß bei Diarylthioharnstoffen durch Chlor bewirkt werden kann. Es war jedoch nicht vorauszusehen, ob bei der Einwirkung von Chlor auf Monoarylthioharnstoffe die in 2-Stellung befindliche freie Aminogruppe der Endprodukte unverändert bleiben würde.
  • Das neueVerfahren gestattet, die als Zwischenprodukte wichtigen Aminothiazole auf billige und technisch vorteilhafte Weise darzustellen. Beispiel i Zur Suspension von 15,2 Teilen Phenylthioharnstoff in etwa 7o Teilen Chlorbenzol gibt man bei 2o bis 3o' unter Rühren langsam 15 bis 18 Teile Sulfurylchlorid. Nach Beendigung der Salzsäureentwicklung läßt man erkalten und saugt hierauf den abgeschiedenen farblos kristallisierten Niederschlag ab. Der Rückstand wird in Wasser gelöst und mit Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion versetzt. Das ausgeschiedene 2-Aminobenzothiazol wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen aus Chlorbenzol umkristallisiert, erhält man es in farblosen Nadeln vom Schmelzpunkt 126 bis 128'. Es ist identisch mit dem nach Hugershoff dargestellten Produkt. Beispiel 2 Zur Suspension von 16 Teilen o-Tolylthioharnstoff vom Schmelzpunkt 156 bis 158' in 8o bis ioo Teilen Chlorbenzol gibt man bei 30 bis 5o' unter Rühren 16 bis 18 Teile Sulfurylchlorid, oder man läßt die Suspension des o-Tolylthioharnstoffs in q.o bis 6o Teilen Chlorbenzol in eine Lösung von 16 bis 18 Teilen Sulfurylchlorid in etwa q.o Teilen Chlorbenzol einlaufen. Nach Beendigung der Salzsäureabspaltung saugt man das inzwischen auskristallisierte Reaktionsprodukt ab und löst es in Wasser. Auf Zusatz von Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion scheidet sich das gebildete z Amino-4-methylbenzothiazol in farblosen Kristallen ab. Nach dem Trocknen aus Benzol umkristallisiert, erhält man es in farblosen Nadeln vom" Schmelzpunkt z38°.
  • Beispiel 3 In die Lösung von io Teilen o-Tolylthioharnstoff in 6o Teilen Eisessig werden, vorteilhaft nach Zusatz von 2 bis 4 Teilen Aluminiumchlorid oder Phosphorpentachlorid, langsam bei 2o bis 40' unter Rühren 12 bis 13 Teile Chlorgas eingeleitet. Es tritt hierbei unter Erwärmung starke Salzsäureentwicklung ein. Man rührt bis zum Aufhören derselben und saugt nach dem Erkalten den ausgeschiedenen farblos kristallisierten Niederschlag ab. Aus der Lösung des Rückstandes in kaltem Wasser scheidet sich auf Zusatz von Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion das Reaktionsprodukt in farblosen Kristallen ab. Nach dem Absaugen und Trocknen aus Benzol umkristallisiert, erhält man das 2-Amin0-4-methyl-6-chlorbenzothiazol in farblosen Nadeln vom Schmelzpunkt 2o3'.
  • Man kann auch wie folgt verfahren: 16,6 Teile o-Tolylthioharnstoff werden unter Rühren in 75 Teile Schwefeldichlorid (S C12) eingetragen, wobei unter lebhafter Reaktion zuerst eine klare Lösung entsteht, aus welcher sich das Reaktionsprodukt abscheidet. Dann wird die Masse mehrere Stunden bei 5o bis 6o' gerührt und das sich bildende 2-Amino-4-methyl-6-chlorbenzothiazol in der oben beschriebenen Weise abgetrennt. Beispiel 4 16 Teile o-Tolylthioharnstoff werden in kleinen Portionen unter gutem Rühren in ioo Teile Sulfurylchlorid eingetragen. Unter Erwärmung geht hierbei zunächst alles in Lösung, bei längerem Rühren scheidet sich unter starker Salzsäureentwicklung das Reaktionsprodukt farblos kristallisiert ab. Nach dem Absaugen löst man es in Wasser und füllt es mit Lauge. Es ist identisch mit der nach Beispiel 2 erhältlichen Verbindung. Beispiel 5 Zu der Suspension von 5 Teilen 4-Aethoxyphenylthioharnstoff (Journal für praktische Chemie N. F., Band 65 [19o2] S. 379) in etwa 5o Teilen Chlorbenzol läßt man unter Rühren bei Zimmertemperatur 5,2Teile Schwefelchlorür fließen. Unter schwacher Erwärmung tritt Lösung ein. Man erwärmt dann zweckmäßig mehrere Stunden auf dem Wasserbad. Nach zwölfstündigem Stehen wird der gebildete Niederschlag abgesaugt und getrocknet. Man löst den Niederschlag in kaltem Wasser und erhält aus dieser Lösung durch Zusatz von 1V atronlauge das 2-Amino-6-äthoxybenzothiazol, welches nach dem Umkristallisieren aus Benzol bei 16o bis 1:63' schmilzt.
  • Beispiel 6 Zu der Suspension von 5 Teilen 4-Aethoxyphenylthioharnstoff in 5o Teilen Chlorbenzol läßt man unter Rühren i2 Teile Antimonpentachlorid fließen. Unter Erwärmen auf etwa 50' tritt zunächst Lösung, dann Abscheidung eines farblosen Niederschlages ein. Man erwärmt dann noch i bis 2 Stunden auf 7o bis 8o°. Nach i2stündigem Stehen saugt man den gebildeten Kristallkuchen ab und extrahiert ihn mit verdünnter kalter Salzsäure. Aus dem salzsauren Extrakt scheidet sich auf Zusatz von Lauge das 6-Aethoxy-2-aminobenzothiazol in reiner Form ab. Beispiel 7 In die Suspension von io Teilen 2-Methyl-4-chlorphenylthioharnstoff (dargestellt aus 2-Methyl-4-chloranilinhydrochlorid durch Erhitzen mit Ammoniumrhodanid, Schmelzpunkt 175 bis 177') in ioo Teilen Chlorbenzol leitet man unter Rühren 4 Teile gasförmiges Chlor ein. Die Temperatur steigt hierbei von 2o' auf 4o bis 50'. Nach dem Abkühlen wird abgesaugt, der Rückstand in heißer verdünnter Salzsäure gelöst und durch Zusatz von Natronlauge das 2-Amino-4-methyl-6-chlorbenzothiazol (vgl. Beispiel 2 des Patentes 491 223) in reiner Form vom Schmelzpunkt Zoo bis 205' abgeschieden. Beispiel 8 Zu der Suspension von ix Teilen ß-Naphthylthioharnstoff (Journal für praktische Chemie N. F., Band 65 [i902] S. 381) in Zoo Teilen Chlorbenzol gibt man bei 2o bis 30' unter Rühren 14 Teile Sulfurylchlorid. Man rührt einige Stunden nach und saugt ab. Der Rückstand wird mit heißer verdünnter Salzsäure ausgekocht, und aus dem salzsauren Filtrat durch Zusatz von konzentrierter Salzsäure das 6, 7-Benzo-2-aminobenzothiazol als Hydrochlorid abgeschieden. Durch Lösen desselben in heißem Wasser und Zusatz von Natronlauge erhält man die freie Base vom Schmelzpunkt 259 bis 261' (vgl. Beispiel 3 des Patentes 492885)- Beispiel 9 Zu der Suspension von 16,6 Teilen p-Tolylthioharnstoff vom Schmelzpunkt 188' in ungefähr 8o Teilen Chlorbenzol oder der entsprechenden Menge Tetrachlorkohlenstoff läßt man unter Rühren 16 bis 18 Teile Sulfurylchlorid bei 3o bis 50' einfließen und hält die Reaktionsmasse einige Zeit bei dieser Temperatur. Nach dem Abkühlen wird der Niederschlag abfiltriert und getrocknet. Das so erhaltene Hydrochlorid schmilzt bei 25o bis 253' und kann in der üblichen Weise in das freie 2-Amino-6-methylbenzothiazol übergeführt werden, das in reinem Zustand bei 142 'schmilzt. Beispiel 1o Zu der Suspension von 16,9 Teilen von unsymmetrischem Phenylmethylthioharnstoff vom Schmelzpunkt 107' (Berichte der Deutsch. Chem. Gesellsch., 17 [188q.] S. 2094) in ungefähr 17o Teilen Chlorbenzol gibt man bei 15 bis :2o' 16 Teile Sulfurylchlorid. Die Umsetzung erfolgt unter Entwicklung von Salzsäure und Schwefeldioxyd. Das Reaktionsprodukt wird in der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Weise abgeschieden. Das so erhaltene 2-Imino-3-methyl-2, 3-dihydrobenzothiazol schmilzt in reinem Zustand bei 123'; es ist identisch mit dem von Hunter (Journal chem. Soc. London, 1926, S. 1385) beschriebenen Produkt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von 2-Aminobenzothiazolen bzw. ihren im Kern chlorierten Substitutionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß man Monoarylthiohärnstoffe mit Chlor oder chlorabspaltenden Mitteln, gegebenenfalls in Gegenwart geeigneter Lösungs- oder Suspensionsmittel, behandelt.
DEI36863D 1929-01-27 1929-01-27 Verfahren zur Darstellung von 2-Aminobenzothiazolen Expired DE537105C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0102055A2 (de) * 1982-08-27 1984-03-07 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung halogensubstituierter 2-Aminobenzthiazole

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0102055A2 (de) * 1982-08-27 1984-03-07 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung halogensubstituierter 2-Aminobenzthiazole
EP0102055A3 (en) * 1982-08-27 1985-05-22 Hoechst Aktiengesellschaft Process for the preparation of halogen-substituted 2-amino-benzothiazoles

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