DE535503C

DE535503C - Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von Bild- und Tonaufzeichnungen, die zugehoerig nebeneinander liegen

Info

Publication number: DE535503C
Application number: DEK116545D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Berthold Freund
Original assignee: Tobis Tonbild Syndikat GmbH
Current assignee: Tobis Tonbild Syndikat GmbH
Priority date: 1926-09-11
Filing date: 1926-09-11
Publication date: 1931-10-12

Description

Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von Bild- und Tonaufzeichnungen, die zugehörig nebeneinander liegen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufnahme und Wiedergabe von Ton- und Bildfilmen, bei dem sich die Tonaufzeichnungen unmittelbar neben den zugehörigen Bildaufzeichnungen befinden, die Aufnahme- bzw. Abtaststellen jedoch gegeneinander verschoben sein sollen.
Bei der Wiedergabe von Bildaufzeichnungen ist es bei den üblichen Bildwerfern erforderlich, daß das Filmband ruckweise weiterbewegt wird, während es bei der Wiedergabe der Tonaufzeichnungen unerläßlich ist, daß -sich an der Tonabtaststelle das Filmband mit vollständig gleichmäßiger Geschwindigkeit weiterbewegt. Infolgedessen war es bisher nicht ohne weiteres möglich, die Töne und Bilder an der gleichen Stelle des Filmbandes abzutasten, sondern es war erforderlich, das Phonogramm am Filmband gegen das Bildphonogramm zu versetzen. Diese Versetzung hat den Nachteil, daß es schwer ist, das Filmband nach erfolgter Fertigstellung ohne Verluste oder besondere Schwierigkeiten zu zerschneiden und in anderer Weise wieder zusammenzusetzen bzw. durch Einfügung neuer Tonbildszenen zu verbessern.
Die Erfindung bezweckt, diesen Übelstand dadurch zu vermeiden, daß die Tonaufzeichnungen unmittelbar neben den dazugehörigen Bildaufzeichnungen angebracht werden. Beim Zerschneiden und anderweitigen Zusammensetzen des Filmbandes sind dann Schwierigkeiten ausgeschlossen. Die Tonaufzeichnungen werden an einer von der Bildaufzeichnungsstelle verhältnismäßig weit entfernten Stelle aufgezeichnet oder abgetastet. Erfindungsgemäß wird die dadurch entstehende Zeitdifferenz zwischen Bild und Ton dadurch wieder ausgeglichen, daß die Tonströme beim Aufzeichnen oder Abtasten zunächst, wie für andere Zwecke bekannt, auf einem Zwischentonträger registriert und festgehalten werden, von dem sie durch eine an sich bekannte Verzahnungseinrichtung nach Verlauf der entsprechenden Zeitdifferenz abgetastet und dann in die eigentlichen Tonaufzeichnungen bzw. die Töne umgesetzt werden. Dieser Zwischentonträger kann als ein magnetisierbarer Körper, z. B. als ein Draht oder ein Band ohne Ende oder auch als Rotationskörper, ausgebildet werden, der mit einer solchen Geschwindigkeit umläuft bzw. in solchen Wegabständen beschrieben bzw. abgetastet wird, daß dadurch die erforderliche Zeitverschiebung genau erreicht wird. Statt eines Magnetogramms kann jede andere Art von Tonaufzeichnungen Verwendung finden, beispielsweise Aufzeichnungen auf eine Wachswalze oder Wachsplatte. Nach erfolgter Entnahme werden die Aufzeichnungen des Zwischentonträgers durch bekannte Mittel wieder gelöscht.
Wird als Zwischenaufzeichnung z: B. ein Magnetogramm verwendet, so kann ein Rotationskörper Verwendung finden, dessen Rand aus einem magnetisierbarem Material, beispielsweise einem aufgebrachten Stahldraht ohne Ende, besteht, wobei in geeigneter Entfernung vom Abtastmagnet der Löschmagnet vorgesehen ist. Damit der Synchronismus zwischen Ton und Bild mit Sicherheit dauernd eingehalten wird, wird der Rotationskörper zweckmäßig zusammen mit der Tonbildaufnahmevorrichtung bzw. dem Bildprojektor in an sich bekannter Weise durch einen gemeinsamen Motor angetrieben. .
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Aufnahme der menschlichen Stimme. Es ist hier zum Empfang der Töne ein Mikrophon a vorgesehen, durch welches der Strom einer Batterie b fließt und welches zwischen das Gitter und die Heizung einer Verstärkerröhre c geschaltet ist. Zwischen die nicht gezeichnete Heizung und die Anode dieser Verstärkerröhre ist eine Anodenbatterie d gelegt, in deren Stromkreis ein Aufzeichnungsmagnet e geschaltet ist. Dieser Magnet e befindet sich mit seinem zugespitzten Polin unmittelbarer Nähe einer Scheibe f , auf deren Umfang ein Stahldraht ohne Ende, g, befestigt ist. Gegen die Magnetdose e versetzt ist eine Abtastdose h vorgesehen, welche das aufgezeichnete Magnetogramm in Stromschwankungen umsetzt. Zwischen den Abtastdosen e und k ist ein Löschmagnet i vorgesehen, der durch eine besondere Batterie k gespeist wird. Die im Abtastmagnet k hervorgerufenen Stromschwankungen sind an das Gitter und an die Heizung einer Verstärkerröhre i geführt, deren Anode an eine Batterie m angeschlossen ist. In den Stromkreis der Batterie m ist eine an sich bekannte steuerbare Aufzeichnungslampe n geschaltet, deren Helligkeitsschwankungen auf das Filnmband o einwirken und auf diese Art das bekannte Phonogramm an der Stelle I aufzeichnen. Die Aufzeichnungsstelle II für die Bilder ist ein erhebliches Stück von der Tonaufzeichnungsstelle I entfernt. Das Filmband wird von einem Elektromotor angetrieben, welcher gleichzeitig mittels eines Riemens oder einer Kette q den Rotationskörper f antreibt.
Die von dem Mikrophon a aufgenommenen Töne werden in Stromschwankungen umgesetzt, die nach Verstärkung durch die Röhre c mit Hilfe des Magnetschreibers e in ein Magnetogramm umgewandelt werden. Dieses Magnetogramm wird erheblich später von dem Abtastmagnet h abgegriffen und wiederum in Stromschwankungen umgesetzt, welche sich nach Verstärkung durch die Röhre l in der Lichtquelle n in Lichtschwankungen umsetzen. Die Zeitdifferenz zwischen der Aufnahme durch den Magneten e und zwischen der Abnahme durch den Magneten k ist genau so groß gewählt, als das Filmband o Zeit braucht, um von der Stelle II zu der Stelle I zu gelangen. Auf diese Weise ist es möglich, die Tonaufzeichnungen unmittelbar neben die erheblich früher aufgezeichneten Bilder zu bringen.
Bei der Wiedergabe wirkt die Einrichtung in entsprechender Weise. Die an der- Stelle I abgetasteten Töne sind am Zwischenträger erheblich früher aufgenommen als die an der Stelle II abgetasteten Bilder. ' Diese Zeitdifferenz wird wiederum dadurch ausgeglichen, daß die abgetasteten Töne durch den Magneten k auf den Magnetdraht aufgezeichnet werden, um von diesem nach der entsprechenden Zeitdifferenz durch den Magneten e wieder entnommen und einem Lautsprecher zugeführt zu werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufnahme bzw. Wiedergabe von Ton- und Bildfilmen, auf denen zugeordnete Ton- und Bildaufzeichnungen unmittelbar nebeneinander liegen, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von an sich bekannten Aufnahme- bzw. Wiedergabeapparaten mit voneinander entfernt liegenden Aufzeichnungs- bzw. Abtaststellen für Ton und Bild - zum Zweck des Ausgleichs der Laufzeit eines Bildfeldes des Films von der Bildaufzeichnungsstelle zur Tonaufzeichnungsstelle bzw. der Tonabtaststelle zur Bildabtaststelle - in die Übertragungsleitung zwischen Tonauffangs- und Tonaufzeichnungsstelle bzw. zwischen Tonabtast- und Tonwiedergabestelle eine an sich bekannte, den Tonweitertransport verzögernde Einrichtung geschaltet ist.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß als Verzögerungseinrichtung eine an sich bekannte magnetische Aufzeichnungseinrichtung mit z. B. endlosem Aufzeichnungsträger verwendet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Verzögerungseinrichtung mit dem Antrieb des Tonbildträgers synchron läuft, insbesondere gekuppelt ist. q.. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Antrieb der Verzögerungseinrichtung und der Tonbildaufnahme- bzw. Wiedergabeeinrichtung in an sich bekannter Weise ein gemeinsamer Antrieb verwendet wird, insbesondere der Antrieb der Aufnahme- bzw. Wiedergabeeinrichtung zum Antrieb der Verzögerungseinrichtung herangezogen wird.