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Einrichtung zur selbsttätigen Entleerung von Flüssigkeitsbehältern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung, welche dazu bestimmt ist, Flüssigkeitsbehälter
selbsttätig zu entleeren, wenn die enthaltene Flüssigkeit eine bestimmte 'Temperatur
erreicht hat. Unter den zählreichen Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung wird beispielsweise
auf die Anwendung zur selbsttätigen Entleerung der Kühlwasserbehälter von Brennkraftmaschinen
hingewiesen. Im besonderen löst die Erfindung die Aufgabe, die selbsttätig wirkende
Entleerungsvorrichtung für mehrere in verschiedenen Abflußleitungen liegende Ventile
gleichzeitig zu steuern.
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Es sind verschiedene Einrichtungen dieser Art bekannt. Sie sind jedoch
für den angegebenen Verwendungszweck aus verschiedenen Gründen nicht anwendbar;
vor allem deshalb, weil sie zunächst nur für die Steuerung eines einzigen Entleerungsventils
gedacht sind und ihre Anwendung zur Steuerung von mehreren Ventilen nicht ohne weiteres
möglich ist. Weitere Nachteile der bekannten Anordnungen liegen darin, daß sie,
wie es bei einer Ausführung der Fall ist, unmittelbar an dem Maschinenzylinder angebaut
und daher den ständigen Erschütterungen der Maschine ausgesetzt sind, so daß eine
empfindliche Einstellung der Entleerungsvorrichtung unmöglich ist; oder daß sie,
wie bei einer andern Ausführung, völlig unsichtbar und unzugänglich eingebaut sind,
so daß eine Überwachung oder Einstellung während des Betriebes ausgeschlossen ist.
Bei der letzterwähnten Einrichtung ist außerdem die ganze Vorrichtung von der Flüssigkeit
umgeben, so daß Verunreinigungen der Flüssigkeit zu erheblichen Störungen Anlaß
geben können.
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Durch die Erfindung wird nun eine Einrichtung- geschaffen, welche
keinen von diesen Mängeln aufzuweisen hat und in zuverlässiger Weise mit einfachen
Mitteln eine selbsttätige Entleerung einer Mehrzahl von in verschiedenen Abflußleitüngen
gelegenen, voneinander unabhängigen Ventilen ermöglicht. Zn den Abbildungen ist
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
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Fig. i- zeigt einen Längsschnitt der Entleerungseinrichtung gemäß
der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt einen Grundriß.
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Fig. 3 zeigt einen von links gesehenen Seitenriß, Fig. q. einen von
rechts gesehenen Seitenriß der in Fig. i dargestellten Einrichtung.
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In allen- Figuren werden gleiche Teile durch gleiche Zeichen bezeichnet.
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Die dargestellte Einrichtung besteht- aus einem Gestell, welches durch
die beiden Seiten= teile i gebildet wird, die mit Hilfe der Querstreben 2, 2', 2"
zusammengehalten werden. Eine Querstrebe 2 trägt die unter der Wirkung der Temperaturänderung
bewegliche Einrichtung. Diese thermostatische Einrichtung besteht aus acht sich
verändernden "-Elementen, die alle aufeinanderfolgend miteinander verbunden sind.
Jedes Element besteht aus einem senkrechten Teil 3 aus einem Metall oder einer
Legierung,
die, wie z. B. Stahl, einen verhältnismäßig kleinen Ausdehnungskoeffizienten besitzt.
Dieses Teil kann z. B'-. aus einem Stück U-Eisen oder I-Eisen bestehen, dessen`.
Quersiege 3' unter gewöhnlichen Betriebsbedingun-, gen die in horizontaler Richtung
unveränderliche Form sichern. An dem Teil 3 ist ein Teil q. an seinen beiden Enden
5 und 6 befestigt,. wobei die Mitte 7 sich vom Teil 3 entfernt. Dieses Teil q. besteht
aus einem Metall, z: B: aus Aluminium, welches im Verhältnis zum Teil 3 einen hohen
Ausdehnungskoeffizienten besitzt.
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Wie in den Fig. i und z dargestellt, sind die sich verändernden Elemente
zweckmäßig paarweise verbunden, wobei jedes Paar ein starres Teil 3 enthält, so
daß je zwei Teile 4 eine Raute bilden, deren Rippe durch das starre Teil 3 gebildet
wird. Auf diese Weise können vier gleiche Rauten gebildet werden, die in der Längsachse
verbunden sind, wobei diese Einrichtung an der Querstrebe 2 befestigt ist, während:
das entgegengesetzte Ende g unter dem Einfluß der Temperaturänderung einen
-Steuerhebel io. be= wegt. Dieser Steuerhebel ist um das Lager ii drehbar
und besitzt einen Ansatz 12, auf wel= chem gewöhnlich ein Hebelarm 13 ruht. Dieser
Hebelarm,i3 ist um eine Achse. 14 drehbar und dient dazu, das Gegengewicht 15 zu
stützen, welches um eine Achse 16 drehbar ist. Das Gegengewicht 15 hat die Form
eines Rohres, welches eine bewegliche Masse z7. enthält, die z. B: durch Metallkörner,
eine Kugel o. dgl. gebildet wird.
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Ein Hebel 18, der auf der Achse 16 befestigt ist, steuert den Bolzen
i9 des Ventils 2o, welches in der Abflußleitung 22, s3 des Flüssigkeitsbehälters
angeordnet ist und welches- durch die Feder 21 geschlossen gehalten wird. Die Wir-'
kungsweise der Anordnung ist derart, daß. der Thermostat auf eine bestimmte Temperatur
gebracht wird, die niedriger als die gewöhnliche ist. Die Zusammenziehung der Elemente
zwischen den Enden 8 und g genügt, um den Steuerhebel io um einen kleinen Winkel
zu drehen, so daß der Hebelarm -13 auf dem Ansatz z2 freigegeben wird. Da der Hebelarm
nicht mehr gestützt wird, fällt er herab, indem er sich .um die Achse 14 dreht.
Das Gegengewicht- 15 fällt ebenfalls herab, so daß die Masse 17 in dem Rohr
15 sich vom einen Ende zum andern bewegt. Das Ventil 20 wird von links nach
rechts gezogen, wobei es - sich- öffnet, so daß der Behälter durch die Leitung 22,
23 entleert wird.
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Sobald die Temperatur wieder ihren gewöhnlichen Wert angenommen hat,
kann die Einrichtung wieder in ihre Anfangsstellung gebracht werden.
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In den Fig. 1 und @q. ist der Steuerhebel io mit einer Regeleinrichtung
versehen. Diese Einrichtung besteht aus einem Gewindebolzen 2q., der mit dem Thermostaten
verbunden ist und durch den Steuerhebel io hindurchgeht. Eine Feder 25 ist zwischen
den Thermostaten und diesen Steuerhebel eingelegt. Eine Mutter 26, die einen Einstellrand
27 besitzt, ist auf den Schraubenbolzen aufgeschraubt.
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In der Fig. 3 sind die Entleerungsventile von vier getrennten- Behältern
in den` Abflußleitungen 23, 23', 23", 23'" dieser Behälter angeordnet, ' wobei alle
Ventile durch denselben Thermostaten bewegt werden. Das Gegengewicht kann in diesem
Fall, wie in Fig. q. dargestellt, aus zwei Röhren 15, 15' bestehen. Unterhalb
der verschiedenen Abflußrohre kann ein gemeinsamer Trichter 2¢ angebracht sein.
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Die dargestellte und beschriebene Anordnung soll die Entleerungsventile
öffnen, wenn die Temperatur unter einen bestirnmten Wert sinkt, z. B. unter den
Gefrierpunkt.
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Dieselbe Anordnung könnte in ähnlicher Weise verwendet werden, wenn
die Entleerungsventile bei Überschreitung einer bestimmten Temperatur öffnen sollen.
In diesem Falle braucht z. B. nur der Ansatz i2 des Steuerhebels 10- mit
Rücksicht auf die Bewegung des Thermostaten entsprechend ausgebildet zu sein.
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Schließlich kann natürlich der Thermostat mit allen beschriebenen
E_ inrichtungen auch-in den Flüssigkeitsbehälter oder in die Leitungen solcher Behälter
eingebaut werden.