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Zündkerze für Brennkraftmaschinen Die Erfahrung lehrt, daß Zündkerzen
für Brennkraftmaschinen verschieden ausgebildet werden müssen, je nach dem Verwendungszweck
und insbesondere den Erhitzungsverhältnissen, denen die Zündkerze während ihres
Gebrauchs ausgesetzt wird. So zeigt es sich, daß Zündkerzen, die sich ausgezeichnet
für schnellaufende Maschinen bewähren, beispielsweise in Flugzeug- und Rennwagenmotoren,
nicht sonderlich geeignet sind für Motoren, die gewöhnliche Straßenfahrzeuge antreiben,
und daß ferner Zündkerzen für Rennmaschinen sich bewähren beim Laufen dieser Maschine
auf Pflaster- oder Holzrennbahnen, nicht aber auf Rennbahnen mit lokkerer Erde,
und daß für die letzteren Zwecke geeignete Zündkerzen sich wiederum gar nicht bewähren
für gewöhnliche Straßenfahrzeugmotoren. Der Grund hierfür ist darin zu finden, daß
bei allen diesen verschiedenen Verwendungszwecken auch untereinander völlig verschiedene
Erhitzungsverhältnisse vorliegen und beispielsweise eine Zündkerze, die bei einer
schnellaufenden Maschine nicht verölen und sich auch nicht allzusehr erhitzen würde,
bei einer durchschnittlichen Straßenmaschine zu heiß würde und daher Vorzündungen
und andere Störungen verursachen würde. So muß z. B. eine Zündkerze für gewöhnliche
Straßenfahrzeuge so ausgebildet sein, daß die entwickelte Wärme hinreichend rasch
von dem inneren Ende des Zündkerzenisolators, also von der Zündstelle fort, abgeleitet
wird, da sonst Vor- oder Frühzündungen unvermeidlich sind, anderseits aber muß der
Kern der Zündkerze hinreichend warm bleiben, damit keine Öl- oder Verbrennungsrückstände
sich an ihm ansetzen können. Eine solche Zündkerze könnte daher für besonders rasch
laufende Maschinen nicht verwendet werden, bei denen besonders hohe Wärmemengen
angestaut werden, weil die Bauart der Zündkerze nicht geeignet ist, solche großen
Wärmemengen hinreichend rasch vom inneren Ende des Kernes nach außen abzuleiten
und daher wiederum Frühzündungen und andere Störungen auftreten würden.
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Die verschiedenen Erhitzungsverhältnisse, die in der Praxis bei Rennmaschinen,
Straßenmaschinen und Maschinen für andere Zwecke auftreten können, mögen hier als
hoch, mittel und niedrig bezeichnet werden, und a11 diese untereinander verschiedenen
Hitzeverhältnisse machen auch andere Wärmeableitungsverhältnisse in der Zündkerze
selbst erforderlich.
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Die Erfindung bezweckt, eine Zündkerze zu schaffen, die unter allen
drei erwähnten Erhitzungsverhältnissen verwendbar ist, im wesentlichen dadurch,
daß die Stelle geändert wird, an welcher der Isolierkörper der Zündkerze in seiner
Fassung aufsitzt.
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Die Erfindung sei an Hand des Ausführungsbeispielen der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung ist i ein Isolierkörper der Zündkerze in üblicher
Ausführung mit einer mittleren Elektrode 2, der in einer Fassung 3 durch eine Überwurfmutter
q. oder ein anderes geeignetes Mittel in bekannter Weise gehalten ist. Die Fassung
3 ist am unteren
Ende bei 5 in üblicher Weise eingezogen und mit
Außengewinde 6 versehen,. das in das Schraubgewinde der Aufnahmeöffnung für die
Zündkerze im Zylinder 7 hineinpaßt. Oberhalb des eingezogenen Endes 5 ist an der
Fassung 3 eine Schulter 8 ausgebildet, die in üblicher Weise die Sitzfläche der
Zündkerze ergibt, mit der diese unter Zwischenlage eines Ringes 9 auf der Zylinderwand
aufsitzt. io ist die andere übliche seitliche Elektrode, welche in die Fassung 3
eingesetzt ist.
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Zwecks Durchführung der Erfindung ist die Fassung 3 innen abgestuft,
so daß sich zwei in axialer Richtung, bezogen auf die Fassung 3, entsprechend voneinander
entfernte Ringsitze i i und 12 ergeben. Der Sitz i i ist nahe dem inneren Ende der
Fassung gegenüber dem Schraubengewinde 6 und dem Wassermantel 13 des Zylinders angeordnet,
während der Sitz 12 im erweiterten Teil der Fassung oberhalb der Schulter 8 angeordnet
ist. Diese Sitze sind ringförmig und vorzugsweise, wenn auch nicht notwendig, mit
schräger Sitzfläche ausgebildet.
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Der Isolierkörper i besitzt zwischen seinen Enden in der üblichen
Weise eine nach außen vorspringende Erweiterung 14, die an ihrer oberen. bzw.: äußeren
und dem Zylinder abgewandten Seite eine Schulter ergibt, auf der ein Ring 15 aufliegt,
der ein Widerlager für die Überwurfmutter 4 oder das sonstige Halteglied bildet.
An ihrer unteren bzw. inneren und dem Zylinder zugekehrten Seite ergibt diese Erweiterung
14 eine andere Schulter, welche der Schulter 12 der Fassung gegenüberliegt und durch
einen Ring 16 von der Schulter 12 getragen wird-. In dieser Beziehung ist die Befestigung
des Isolierkörpers in der Fassung gleich der bisher üblichen. Das innerste Ende
des Isolators. i weist aber eine zweite Schulter 17 auf, im Abstand von der Erweiterung
14, wodurch ein weiterer Sitz am Isolierkörper gebildet wird, mit dem dieser auf
dem Ring i8 und hierdurch auf dem Absatz i i der Fassung 3 aufsitzt.
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Soll nun diese Zündkerze gemäß der Erfindung unter außerordentlichen
Hitzeverhältnissen, also stärksten Hitzeentwicklungen, benutzt werden, so werden
die beiden Ringe 18 (zwischen den Sitzen ii und 1 7) und 16 benutzt.
Der Ring 18 bewirkt einen unmittelbaren Wärmeübergang vom innersten Ende des Isolierkörpers
zu dem Zylinderkörper und seinem Kühlmantel, da dieser Ring unmittelbar gegenüber
diesem Kühlmantel angeordnet ist; der Ring 16 ergänzt die Kühlwirkung in gewissem
Grade. Soll die Zündkerze jedoch unter Verhältnissen benutzt werden, bei denen keine
erhebliche Erhitzung auftritt, dann wird der unterste Ring 18 entfernt und nur der
Ring 16 benutzt. Hierdurch wird das innere Ende des Isolierkörpers warm erhalten,
da eine Wärmeableitung von diesem innersten Ende des Isolierkörpers zum Wassermantel
des Zylinders unterbrochen ist und die Wärme daher durch den Isolatorkörper bis
zu dem Ring 16 aufsteigen und sich gleichsam in ihm aufspeichern muß. Sind die Gebrauchsverhältnisse
jedoch derart, daß die Zfndkerze zu kalt wird, wenn beide Ringe benutzt sind, jedoch
zu heiß wird,' wenn der Ring 16 allein benutzt ist, dann -wird der Ring 16 entfernt
und der Ring i8 allein benutzt. Diese letztere Anordnung entspricht dann mittleren
Erhitzungsverhältnissen.
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Hieraus ergibt sich, daß die Zündkerze gemäß der Erfindung durch Einlegen
ihrer Ringe 16 und 18 oder Fortlassen eines derselben drei untereinander verschiedenen
Erhitzungsverhältnissen Rechnung tragen kann, die praktisch alle auftretenden Erhitzungsverhältnisse
umfassen. Wird z. B. ein Rennwagen in einem Rennen gefahren, so werden die größtmöglichen
Erhitzungen auftreten, und in diesem Falle werden die Ringe 16 und _ 18_ gleichzeitig
benutzt. Wird aber derselbe Wagen zur Fahrt auf der Straße benutzt, beispielsweise
beim Fahren zum Verladewagen mnd von dem letzteren zur Rennbahn, dann wird der Ring
18 entfernt und der Ring 16 allein benutzt. Wird aber derselbe Wagen ' unter mittleren
Erhitzungsverhältnissen benutzt, beispielsweise beim Anwärmen der Maschine vor dem
Rennen oder wenn der Wagen auf einer Rennbahn mit weicher Erde gefahren wird (zum
Unterschied von einer gepflasterten oder Holzrennbahn), dann =wird der Ring 16 entfernt
und der Ring 18 allein benutzt.
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Man kann also die Zündkerze gemäß der Erfindung in einfacher Weise
den geschilderten drei Erhitzungsverhältnissen, denen eine Brennkraftmaschine gewöhnlich
unterworfen werden kann, dadurch anpassen, daß man einen Ring an dem einen oder
dem anderen oder aber an beiden Plätzen einsetzt, die hierfür vorgesehen sind. Hierdurch
ist es nicht mehr erforderlich, untereinander verschiedene Sätze von Zündkerzen.
mitzuführen, von denen eine jede nur einer ganz bestimmten der drei dargestellten
Erhitzungsbedingungen genügt, und es wird ermöglicht, einen Satz Züi-idkerzen unter
allen möglichen Erhitzungsverhältnissen zu benutzen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung durchaus nicht auf die dargestellte
Durchführungsform beschränkt.
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Zündkerzen mit zwei Schultern am Isolator und zwei entsprechenden
Sitzen am Kerzenkörper, bei denen die eine, und zwar die obere oder hintere, oder
beide Schultern an ihrem Sitz anliegen und die Wärme ableiten,
sind
bekannt. Der Isolator ist bei diesen Zündkerzen jedoch-für den Benutzer, also im
Betriebe, nicht auswechselbar. Eine Änderung des Zusammenbaues dieser bekannten
Zündkerzen ist auch weder beabsichtigt noch möglich.