DE533275C - Verfahren zur Herstellung von schnelltrocknenden Lacken und Firnissen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von schnelltrocknenden Lacken und Firnissen

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DE533275C
DE533275C DE1930533275D DE533275DD DE533275C DE 533275 C DE533275 C DE 533275C DE 1930533275 D DE1930533275 D DE 1930533275D DE 533275D D DE533275D D DE 533275DD DE 533275 C DE533275 C DE 533275C
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Norddeutsche Wollkaemmerei & K
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; DRIERS (SICCATIVES); TURPENTINE
    • C09F9/00Compounds to be used as driers (siccatives)

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von schnelltrocknenden Lacken und Firnissen Die Verwendung der Metallseifen von Harzsäuren, Fettsäuren oder von leicht verseifbaren Neutralfetten als Sikkative in der Herstellung von Firnissen, Lacken und Ölfarben ist bekannt. Es werden hierfür zumeist harzsaures und leinölsaures, aber auch holzöl- und perillasaures Mangan, Blei und Kobalt verwendet. Den unter Verwendung von Sildkativen hergestellten Firnissen und Lacken stehen die Präparate entgegen, die ohne Zusatz eines Sikkativs aus gekochten bzw. auf andere Weise polymerisierten Ölen hergestellt werden und die in Verbraucherkreisen eine andere Wertschätzung erfahren als die sikkativhaltigen Präparate. Wenngleich die mit Sikkativen in der oben beschriebenen Art hergestellten Firnisse und Lacke eine wesentlich hellere Farbe haben und deshalb für viele Zwecke vorgezogen werden, haben sie aber den Nachteil, daß sie nicht so haltbar sind und eine geringere Elastizität aufweisen. Letzteren Umstand führt man auf das Fehlen von Polymerisationsprodukten zurück, und man hat deshalb versucht, durch das sogenannte Blasen der sikkativhaltigen Firnisse bei einer Temperatur von beispielsweise i2o bis 15o° C eine schonende Polymerisation nachträglich noch zu erreichen.
  • Es wurde nun gefunden, daß die obenerwähnten :Nachteile der sikkativhaltigen Präparate nicht auftreten, wenn man als Sikkative die Mangan-; Blei- oder Kobaltverseifungsprodukte des neutralen und gereinigten Wollfettes verwendet. Diese durchaus neuartigen Sikkative erhält man beispielsweise nach folgendem Herstellungsverfahren.
  • Neutrales und gereinigtes Wollfett wird unter Zugrundelegung einer V. Z. von i2o mit dem il/, Überschuß Kalilauge oder Natronlauge verseift, bis die aus einer Probe abgeschiedene Menge Fettsäure keine Zunahme mehr zeigt. Das Verseifungsprodukt wird in der etwa io- bis 2ofachen Menge heißen Wassers verrührt, worin es sich unter Bildung einer vollständig gleichmäßigen, ziemlich dünnflüssigen Emulsion löst. Die alkalische Lösung wird zunächst vorsichtig mit verdünnter Salzsäure so weit neutralisiert, daß Phenolphthaleinpapier noch eben gerötet wird und dann mit der berechneten Menge kalt gesättigter Blei-, Mangan- oder Kobaltsalzlösungen oder anderen für den genannten Zweck geeigneten Metallsalzlösungen gefällt. Der entstandene Niederschlag wird mehrfach mit kaltem Wasser digeriert, bis das Waschwasser keine alkalische Reaktion und die Abwesenheit von Metallsalzen zeigt. Der filtrierte, getrocknete und zusammengeschmolzene Niederschlag stellt das gebrauchsfertige Sikkativ dar.
  • Der grundlegende Unterschied in der Ver- Wendung derartiger Trockner ist der, daß in den nach. obigem Beispiel hergestellten Wollfettsikkativen neben den Metallseifen der im neutralen Wollfett aufspaltbaren Fettsäuren gleichzeitig die bei dieser Aufspaltung frei werdenden höheren Alkohole des neutralen Wollfettes enthalten sind. Diese Alkohole verleihen dem aufgetrockneten Lack bzw. Firnis elastische und doch nicht klebende Eigenschaften, die durch andere Sikkative nicht erreicht werden.
  • Es ist zwar bekannt, das neutrale Wollfett als Rostschutzmittel zu verwenden, doch werden damit nur für vorübergehende Zwecke nicht trocknende, höchstens schwach verharzende und stark klebende Überzüge erreicht, die mit Firnissen oder Lacken nichts gemeinsam haben. Es ist auch vorgeschlagen worden, die im Wollfett enthaltenen Alkohole als Rostschutzmittel zu verwenden; der wirtschaftlichen Verwendung und der Ausdehnung dieser Verwendung der Wollfettalkohole als Zusatzmittel zu Firnissen oder Lacken steht aber der hohe Gestehungspreis der Wollfettalkohole entgegen.
  • Es war auch ein Gemisch von Metallseifen, in erster Linie Kalkseifen, und Wollfettalkoholen bekannt. Dabei handelte es sich aber nicht um die Herstellung eines Sikkativs, d. h. eines Sauerstoffübertragers, sondern vielmehr um die Herstellung eines fertig oxydierten Wachses, das keinen Sauerstoff weiter aufnimmt.
  • Nach der Erfindung wird aber gerade das Gegenteil erstrebt, d. h. jede Oxydation des Reaktionsproduktes wird ängstlich vermieden, damit die fertigen Sildcative nachher im unoxydier ten Zustande voll reaktionsfähig sind, also im fertigen Ollack leicht Sauerstoff aufnehmen und an die Ollackschicht wieder abgeben, um die Erhärtung zu vollenden. Die Verseifung des Wollfettes geschieht durch heftiges Kochen mit wäßriger Lauge; die dabei entstehenden Dampfschwaden vertreiben die Luft von der Oberfläche der kochenden Flüssigkeit und verhindern also die Oxydation. Die fertige Wollfettseife wird sofort in kochendem Wasser gelöst und mit einer Metallsalzlösung, z. B. Bleinitrat, versetzt. Die schweren Bleiseifen fallen mit den Wollfettalkoholen in der wäßrigen Flüssigkeit nach unten, werden also wiederum vor Luftzutritt bestens geschützt. Die abgesetzte Masse wird abfiltriert und dann entwässert,. im Großbetriebe selbstverständlich im Vakuum, wodurch wiederum der Luftsauerstoff ausgeschlossen ist. Die entwässerte Masse wird für den Verkauf in dicke quadratische Blöcke gegossen, die nach Erstarren sich vielleicht oberflächlich etwas oxydieren können, im Innern aber ganz unveränderlich bleiben. Es war nicht bekannt und nicht vorauszusehen, daß durch Verwendung der Wollfettmetallseifen als Sikkative nicht nur eine raschere Trocknung der damit hergestellten Lacke und Firnisse erzielt wird, sondern daß auch -gleichzeitig durch die auf beschriebene Weise inkorporierten Wollfettalkohole eine erhöhte Elastizität und Dauerhaftigkeit der Firnisse oder Lacke erzielt wird.
  • Allgemein gilt als Regel, daß man das Wollfettsikkativ nicht mit Harzen einfach verschmelzen kann, weil nämlich die Harzsäuren bei der betreffenden Temperatur stärkere Säuren sind als die Wollfettsäuren; die Wollfettmetallseifen würden also durch die Harzsäuren zersetzt werden. Man arbeitet deshalb nach folgenden Rezepten: I. aoo kg Neutralwollfettwerden mit i 9 kg kaustischer Soda, gelöst in 65 1 Wasser, 24 Stunden erhitzt, wobei andauerndes Köchen stattfinden muß. Direkter Dampf ist zu vermeiden. Die Seife wird in i cbm kochendem Wasser gelöst, 3 Stunden gerührt und gekocht. Mit verdünnter Salzsäure wird vorsichtig die starke Alkalität beseitigt, bis Phenolphthaleinpapier eben noch rot gefärbt wird. Dann werden 6o kg Zinkvitriol, gelöst in iao 1 Wasser, hinzugefügt. Der Niederschlag wird abfiltriert, entwässert und geschmolzen, es entsteht eine bernsteinähnliche Masse. Ferner werden in einem anderen Schmelzkessel mit Rührwerk 300 kg Kolophonium bei i40° geschmolzen, dann unter Rühren i9 kg reine gebrannte Magnesia auf einmal zugefügt und weitergerührt, bis der Schaum fort ist; diese Magnesiaharzseifewird mit obiger Zinkwollfettseife vereinigt. Dieses Gemisch, in 400 kg leichtem Teeröl gelöst, ergibt den fertigen Öllack. Nach Einrühren von Mineralfarben und weiterem Verdünnen mit Teeröl ist dies eine schöne und billige Spritzfarbe, besonders für Ausstellungsgebäude, die nur i Jahr stehen sollen.
  • II. Wetterfeste Lackfarbe. Der erste Teil des Rezeptes ist wie oben, aber - statt 6o kg Zinkvitriol werden 69 kg Bleinitrat genommen, die in zoo ccm Wasser gelöst werden. Der Niederschlag wird abfiltriert, entwässert, geschmolzen.
  • In einem Aluminiumapparat werden in bekannter Weise 300 kg Kolophonium mit 36 kg Glycerin durch allmähliches Erhitzen auf 29o° verestert, und der nicht veresterte Rest der Harzsäuren wird durch Einrühren von ungefähr i, 5 kg feinst gepulvertem, gebranntem Kalk neutralisiert. Dieser Harzester wird mit der Wollfettbleiseife vereinigt und in 40o kg leichtem Teeröl gelöst. Zur Verbesserung des Geruches kann ein Teil des Teeröls durch Tetrahydronaphthalin oder Cyclohexanol ersetzt werden. Diese Lösung ist dann der fertige Ollack, der mit indifferenten Mineralfarben beständige Lackfarben bildet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von schnelltrocknenden Lacken und Firnissen, dadurch gekennzeichnet, daß man dem auf an sich bekannter Grundlage aufgebauten Lack- bzw. Firniskörper Sikkativmetallverbindungen des neutralen und gereinigten Wollfettes unter Verhinderung der Oxydation der letzteren zusetzt.
DE1930533275D 1930-06-15 1930-06-15 Verfahren zur Herstellung von schnelltrocknenden Lacken und Firnissen Expired DE533275C (de)

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