DE532006C - Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien - Google Patents

Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien

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DE532006C
DE532006C DEST40761D DEST040761D DE532006C DE 532006 C DE532006 C DE 532006C DE ST40761 D DEST40761 D DE ST40761D DE ST040761 D DEST040761 D DE ST040761D DE 532006 C DE532006 C DE 532006C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B55/00Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material
    • C10B55/02Coking mineral oils, bitumen, tar, and the like or mixtures thereof with solid carbonaceous material with solid materials

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von festen kohlenstoffhaltigen Materialien und hat zum Zweck, aus diesen Ausgangsstoffen Produkte zu gewinnen, wie solche gewöhnlich als Ergebnis der Verkokung des Ausgangsmaterials in einer Retorte unter den Bedingungen der üblichen trockenen Destillation erhalten werden, ohne daß nach dem Verfahren die übliche Verkokungsbehandlung angewendet zu werden braucht.
  • Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien, wie z. B. Torbanit, Ölschiefer, Steinkohle, Braunkohle, Torf, Lignit, Teersande, Holz und verholzte Fasern, darin, daß das zu behandelnde Material in einem Bad eines als Träger wirkenden Kohlenwasserstoffes suspendiert wird, der aus einem Körper mit höherem Siedepunkt als derjenige, der durch die Destillation des kohlenstoffhaltigen Materials in dem Trägerbade zu erhaltenden Produkte besteht, und daß die Suspension des kohlenstoffhaltigen Materials in demTräger der Destillation bei einer Temperatur unterworfen wird, die so hoch wie möglich, aber unterhalb derjenigen liegt, bei welcher die Hauptmenge des Trägers gewöhnlich destilliert. Hierbei ist das Kennzeichen vorhanden, daß nach dem Abdestillieren der Produkte von niedrigerem Siedepunkt als derjenige des zugesetzten Trägers der Rückstand auf eine höhere Temperatur, als bei der ursprünglichen Destillation Anwendung gefunden hat, erhitzt wird, so daß der zu dem kohlenstoffhaltigen Material zugesetzte Träger und solche aus dem kohlenstoffhaltigen Material erhaltenen Produkte mit annähernd demselben Siedepunkt wie der Träger abdestilliert werden und ein Öl mit den Siedegrenzen der verwendeten Kohlenwasserstoffe entsteht, und daß der so wiedergewonnene Träger und die anderen Produkte von etwa demselben Siedepunkt von neuem als Träger in demselbenVerfahren benutzt oder anderweitig verwendet werden.
  • Mit dem üblichen Krackverfahren der schweren Kohlenwasserstofföle hat die Erfindung nichts zu tun.
  • Als Beispiele für feste kohlenstoffhaltige Materialien, die nach dem Verfahren behandelt werden können, seien Torbanit, Ölschiefer, Steinkohle, Braunkohle, Torf, Lignit, Teersande, Holz und verholzte Fasern erwähnt. Der Träger, der diesen Ausgangsstoffen zugesetzt wird, bevor die Mischung der Destillation unterworfen wird, besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren Körpern, die im allgemeinen einen ähnlichen Charakter wie das eine oder das andere der Destillationsprodukte haben, welche durch die gewöhnlichen Verfahren der trockenen Destillation aus dem kohlenstoffhaltigen Material erhalten werden. Der Träger ist entweder bei gewöhnlicher Temperatur flüssig, wie z. B. ein Öl, oder, wenn es gewünscht wird, um aus dem kohlenstoffhaltigen Material Bestandteile zu gewinnen, die einen sehr hohen Siedepunkt haben, kann der zuzusetzende Träger bei gewöhnlicher Temperatur fest sein, wie z. B. ein wachsähnlicher Körper, der im Laufe der Erhitzung mit dem kohlenstoffhaltigen Material zusammen in flüssigen oder zähflüssigen Zustand übergeht.
  • Bevor das kohlenstoffhaltige Material in Behandlung genommen wird, `wird es zu einem Pulver zerkleinert oder auf geeignete Stückgröße gebrochen. Es wird dann in eine Retorte oder einen anderen geeigneten Destillationsapparat eingebracht, und eine Menge des flüssigen (bzw. des festen) Trägers von höherem Siedepunkt als demjenigen, den die zu gewinnenden Destillationsprodukte haben, wird damit gemischt; die Menge des beizumischenden Träges kann bis zu einem Mehrfachen des kohlenstoffhaltigen Materials betragen. Wenn beispielsweise Torbanit (ein sehr bitumenreicher Schiefer) zu dem Zweck behandelt werden soll, aus diesem Ausgangsmaterial Körper zu erhalten, die gewöhnlich die leichteren Fraktionen der üblichen Destillationsprozesse bilden, wie Motorbrennstoff, Paraffinöl, leichtere oder mittlere Schmieröle, so wird dem Torbanit als Träger eine Flüssigkeit hinzugesetzt, welche die sogenannten schweren Fraktionen enthält, die aus der Destillation von kohlenstoffhaltigen Materialien gewonnen werden. Darauf wird die Mischung erhitzt und destilliert, bis die letzten der gewünschten Bestandteile, welche bei einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes der Trägerflüssigkeit sieden, abdestilliert sind.
  • Um den zu dem kohlenstoffhaltigen Material zugesetzten Träger, nachdem die Bestandteile von niedrigerem Siedepunkt abdestilliert worden sind, wiederzugewinnen, wird die Destillation weiter fortgeführt (mit oder ohne Hilfe von Dampf und vorzugsweise in einem anderen Apparat als dem, in welchem die erste Destillation ausgeführt worden ist), bis der zugesetzte Träger zusammen mit den Bestandteilen von annähernd demselben Siedepunkt, welche aus dem in Behandlung befindlichen kohlenstoffhaltigen Material herstammen, gleichfalls abdestilliert. Der Träger zusammen mit etwaigen höher siedenden Bestandteilen des kohlenstoffhaltigen Materials wird selbstverständlich getrennt von den zuerst erhaltenen niedriger siedenden Bestandteilen aufgefangen und kann dann von neuem benutzt werden, um eine frische Menge des kohlenstoffhaltigen.Materials zu behandeln. Beispiel Torbanit oder Ölschiefer wird zu einem groben Pulver zerkleinert und zusammen mit einem Träger, der ein schweres Öl oder Paraffin von einem Siedepunkt von ungefähr 3oo bis 350' C enthält, in eine Destillationsvorrichtung eingebracht. Das Verhältnis zwischen Torbanit (oder Ölschiefer) einerseits und dem Träger andererseits ist dabei ungefähr ein Gewichtsteil des ersteren zu zwei oder drei Gewichtsteilen des letzteren.
  • Die Mischung wird dann einer Destillation durch Erhitzen in einem geeigneten Apparat unterworfen, und eine Mischung von Ölen von leichtem Motorbrennstoff an bis zu schweren Ölen mit einem Siedepunkt von ungefähr 350'C zusammen mit einer kleinen Menge des Trägers wird erhalten. Diese Mischung kann hinsichtlich ihrer Zusammensetzung annähernd gleich einem gewöhnlichen Rohöl betrachtet werden, das durch Destillation nach dem üblichen Verfahren erhalten wird. Wenn man diese Mischung der fraktionierten Destillation unterwirft, kann ihre Scheidung in verschiedene leichte und schwere Öle bewirkt werden; man kann auch, anstatt die DestiUationsprodukte aus der Mischung von Torbanit oder Ölschiefer und Träger in einer Fraktion aufzufangen, die Fraktionen mit Siedepunkten zwischen bestimmten Grenzen getrennt auffangen, und jede derartiger Fraktionen kann dann jeder gewünschten weiteren Behandlung unterworfen werden. Durch dieses Verfahren kann eine Ausbeute an gemischten Rohölen erhalten werden, die sich auf ungefähr 410 1 auf z o16 kg Torbanit beläuft, während bei dem gewöhnlichen Verfahren der trockenen Destillation eine Ausbeute von nur etwa 318 1 bis 36o 1 Rohöl auf z o=6 kg erhalten wird; diese letzteren Öle sind überdies von erheblich geringerer Qualität, von einem etwas höheren spezifischen Gewicht und enthalten mehr freien Kohlenstoff als die gemäß dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Produkte. Bei der Ausführung der Destillation der Mischung von Torbanit oder Ölschiefer und Träger werden vorzugsweise die letzten Anteile der abdestillierten schweren Öle getrennt aufgefangen, nämlich diej enigen, die einen Siedepunkt von über etwa 29ö° C haben. Diese Anteile (zusammen mit dem Träger, der von dem zurückbleibenden festen Material auf eine weiter unten zu beschreibende Weise wiedergewonnen wird) kehren wieder in die Destillationsvorrichtung zurück, wo sie ähnlich wie der ursprüngliche Träger zur Erleichterung der Abdestillation der Rohöle aus Torbanit oder Ölschiefer unterstützend wirken und auch gleichzeitig einer Fraktionierung bis zu einem gewissen Grade unterworfen werden, so daß ihre leichteren Bestandteile abdestillieren und mit den anderen Destillationsprodukten gewonnen werden. Wenn die Destillationstemperatur einen Punkt, also beispielsweise etwa 32o° C, erreicht hat, bei welchem die Rohöle soweit als zweckmäßig durchführbar abdestilliert worden sind, wird das Rückstandsmaterial einer weiteren Erhitzung (entweder in derselben Destillationsvorrichtung oder vorzugsweise nach Überführung in einen getrennten Apparat in diesem) bis zu 'einer Temperatur von etwa 36o bis 370° C ausgesetzt. Hierbei destillieren sowohl der ursprünglich dem Torbanit oder Ölschiefer zugesetzte Träger und das Schweröl oder Paraffin, das bei seiner Schlußerhitzung erhalten war, ab, und ein Rückstand aus feinem kohlenstoffhaltigen Material bleibt übrig. Der Träger und die Produkte von ähnlich hohem Siedepunkt, die auf diese Weise gewonnen worden sind, können bei der Destillation einer frischen Menge von Torbann, Ölschiefer oder einem anderen kohlenstoffhaltigen Material oder zu irgendwelchen gewünschten anderen Zwecken benutzt werden. Anstatt daß die Gesamtmenge des Rückstandsmaterials einer weiteren Erhitzung, wie soeben beschrieben, unterworfen wird, kann diese Menge auch aus der Destillationsvorrichtung abgezogen und absetzen gelassen werden. Hiernach werden die leichteren Bestandteile derselben Destillationsvorrichtung für die Benutzung bei dem Verfahren wieder zugeführt, während allein die schwereren Bestandteile in eine zweite Destillationsvorrichtung eingebracht werden, wo sie auf beträchtlich höhere Temperaturen erhitzt werden. Bei einer anderen Abänderung des Verfahrens kann man an Stelle der Destillation der schwereren Anteile diese in verschiedene leichtere Bestandteile durch irgendein geeignetes Krackverfahren aufspalten oder sie können einer geeigneten Scheidung unterworfen werden, durch welche die Öle und die festen Körper voneinander getrennt werden. Die hierbei entstehenden Öle können von neuem als Träger benutzt werden, und die entstehenden festen Körper können als Zwischenprodukt Verwendung finden oder als Brennstoff für die Erzeugung der bei der Durchführung des Verfahrens erforderlichen Wärme benutzt werden.
  • In den beiliegenden Zeichnungen ist beispielsweise eine Ausführungsform einer Apparatur schematisch dargestellt, die zur Durchführung des vorgeschriebenen Verfahrens dienen kann.
  • Fig. z ist eine Ansicht, teilweise im Schnitt. Fig. a ist ein Grundriß.
  • Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 von Fig. 2.
  • Fig. ¢ ist ein Schnitt nach der Linie 4-q. von Fig. z.
  • Das zerkleinerte kohlenstoffhaltige Material, z. B. Torbanit oder Ölschiefer, wird zum Zwecke der Destillationsbehandlung durch den Schütttrichter a in das Mischrohr b eingeführt, in dem es mit dem Träger zusammentrifft und gemischt wird, welcher aus heißem Öl oder flüssigem Paraffin besteht, das mit Hilfe der Pumpe c durch das Rohr d zugeführt wird. Von dem Boden des Mischrohres b tritt die Mischung von kohlenstoffhaltigem Material und Träger in die Destillationsvorrichtung e, wird hier in irgendeiner geeigneten Weise erhitzt und dabei beständig durch die umlaufenden Schaufeln oder Rührflügel f durchgerührt. Die während der Destillation entstandenen Dämpfe gehen durch die verschiedenen Abzugsrohre k hinweg und von diesen zu einer Kondensationsanlage l; die verschiedenen Destillate können indessen auch getrennt voneinander kondensiert und aufgefangen werden. Der Rückstand wird durch das Rohr g zu dem Absetzbehälter oder Standrohr h geführt, in dem das zurückbleibende feste kohlenstoffhaltige Material sich am Boden absetzt, und das darüber befindliche flüssige Öl wird durch das Rohr m abgezogen und, nachdem es gewünschtenfalls durch eine Wärmeaustauschvorrichtung n hindurchgegangen ist, zu der Pumpe c zurückgeleitet, von wo es von neuem der Destillationsvorrichtung zugeführt wird. Das feste Material aus dem Standrohr wird durch eine Fördervorrichtung o irgendwelcher geeigneten Bauart zu einer zweiten Destillationsvorrichtung q geführt. Während des Durchganges dieses Rückstandes durch die Fördervorrichtung läuft eine beträchtliche Menge der anhängenden Flüssigkeit von dem festen Rückstand ab und zurück in das Standrohr. Die Destillationsblase q, welche gleichfalls mit umlaufenden Schaufeln oder Rührflügeln f 1 ausgestattet ist, um das darin befindliche Material durchzurühren, wird auf eine beträchtlich höhere Temperatur als die Blase e erhitzt, so daß der ursprünglich dem Ausgangsmaterial in der Blase e zugesetzte Träger abgetrieben wird und Produkte von einem ähnlich hohen Siedepunkt aus dem kohlenstoffhaltigen Material unter dem Einfluß der hohen Temperatur erhalten werden. Die Destillate aus der Blase q werden durch die Abführungsrohre y abgeführt, von wo sie zu einem Kondensationsrohr s gehen, aus dem sie zu der Pumpe c zur Wiederverwendung bei dem Verfahren geführt werden; diese Kondensate können auch für irgendwelchen anderen gewünschten Zweck benutzt werden. Der Rückstand wird aus der Blase q durch ein Abführungsventil t entleert.
  • Es ist ersichtlich, daß bei der Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung die Destillate in irgendeiner geeigneten üblichen Weise aufgefangen und kondensiert werden können. Die Destillate können jedem gewünschten weiteren Reinigungs- oder Fraktionierungsverfahren unterworfen werden, obwohl diese Destillate im allgemeinen reiner und nicht in dem Umfange mit anderen Produkten verunreinigt sind, wie dies bei den gewöhnlichen Retortenverfahren der Fall ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besitzt die weiteren Vorteile über die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Destillationsprodukten aus kohlenstoffhaltigen Materialien, daß die Destillation bei gleichmäßiger und leicht regelbarer Temperatur ausgeführt werden kann, während durch eine geeignete Wahl des Trägers, der dem kohlenstoffhaltigen Material zugesetzt wird, Destillate leicht erhalten werden können, deren Siedepunkt unterhalb einer zuvor bestimmten Höhe bleibt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien in einem Bad hochsiedender Kohlenwasserstoffe, dadurch gekennzeichnet, daB nach dem Abdestillieren der Produkte von niedrigerem Siedepunkt als demjenigen des zugesetzten Kohlenwasserstoffes der Rückstand weiter derart destilliert wird, daB ein Öl mit den Siedegrenzen der verwendeten Kohlenwasserstoffe entsteht, das in demselben Verfahren wieder benutzt wird.
DEST40761D 1926-03-21 1926-03-21 Verfahren zum Destillieren fester kohlenstoffhaltiger Materialien Expired DE532006C (de)

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