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Anlage zur Ausgabe von Geldbeträgen oder Wertsachen nach dem Kassenschluß
von Banken u. dgl. Der zunehmende Schalterverkehr in Banken hat das Bedürfnis nach
möglichster Vereinfachung und Beschleunigung der Ein- und Auszahlung von Barbeträgen
erweckt, dem man bisher nur in bezug auf die Einzahlung durch die Schaffung der
sogenannten Nachttresoranlägen nachgekommen ist. Diese bestehen, wie bekannt, aus
einem meist an der Außenmauer des Gebäudes vorgesehenen Einwurf, durch welchen ein
mit dem einzuzahlenden Betrag gefüllter Behälter in einen im Innern des Gebäudes
untergebrachten, zumeist feuer- unddiebessicheren Kassenschrank eingeworfen werden
kann. Diese Art des Einzahlungsverkehrs bringt nicht nur eine wesentliche Entlastung
des Schalterverkehrs, sondern auch die Möglichkeit mit sich, nach Schalterschluß
Geldbeträge abzuführen, svas namentlich für Ladenbesitzer von Vorteil ist, die ihre
Einnahmen nach denn erst später erfolgenden Geschäftsschluß auf diese Weise in Sicherheit
bringen können. Dagegen fehlte es bisher an einer Einrichtung, mittels derer in
gleicher oder ähnlicher Weise Beträge zur Auszahlung gelangen können. Eine solche
Einrichtung ist Gegenstand .der Erfindung, welche im wesentlichen aus einer Wand
mit durchgehenden Öffnungen besteht, von deren einer Seite zur Aufnahme der auszugebenden
Gegenstände bestimmte Behälter eingeschoben und derart verriegelt werden können,
daß sie nur von dem Berechtigten von der anderen Seite der Wand herausgezogen werden
können. Die Verriegelung erfolgt hierbei zweckmäßigerweise mittels Sicherheitsschlüssels,
der für einen jeden Behälter naturgemäß anders geformt sein wird.
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Die Zeichnung läß.t zwei Ausführungsbeispiele einer Anlage gemäß der
Erfindung erkennen.
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Fig. I zeigt in schematischer Weise die Vorderansicht .auf eine Wand
mit 30 in fünf Reihen angeordneten Wertbehältern und Fig. a einen entsprechenden
Grundriß. Fig. 3 ist ein axialer, parallel zur Bodenfläche gelegter Längsschnitt
durch einen einzelnen Wertbehälter nebst einem Stück des angrenzenden Mauerwerkes
in größerer Darstellung und Fig. q. eine schaubildliche Teilansicht der Wand mit
einem ,aus ihr herausgezogenen Behälter.
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Fig. 5 ist der Grundriß auf eine andere Ausführungsform einer Anlage
gemäß der Erfindung und Fig. 6 ein axialer"senkrechter Längsschnitt durch einen
einzelnen Behälter dieser Ausführungsform, während Fig. 7 einen entsprechenden Schnitt
parallel zur Bodenfläche veranschaulicht.
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Die Wanda, welche z. B. die Außenmauer eines Bankgebäudes ist, aber
,natürlich auch einen Kassenraum im Innern des Gebäudes begrenzen kann, ist mit
einer Anzahl, z. B. 30, Öffnungen versehen, in welche die einzelnen Behälter 6 für
die verschiedenen Kunden eingeführt sind. Diese Behälter haben bei den dargestellten
Ausführungsbeispielen
eine im wesentlichen zylindrische Form, doch
können sie auch einen rechteckigen oder anderen Querschnitt aufweisen. Wie aus Fig.
3 ersichtlich, ist in die- Wand :2 bzw. in eine ihre Öffnung einfassende Schicht
aus feu-er-und einbruchssicherem Material 3 eine Führungshülse mit Flanschen 4 eingelassen,
die zweckmäßigerweise innen zu beiden Seiten eine Nut besitzt, in welcher je eine
Schiene 5 (Fig. 4) des Behälters 6 laufen kann. Dieser Behälter wird in Fig. 3 durch
die Punkte A, B, C, D begrenzt und hat beispielsweise die Form einer halbzylindrischen
Mulde, welche wechselweise mit den Verschlußbolzen 7 an der Vorderseite und 8 an
der Rückseite des Mauerwerkes durch Haken o. dgl. 9, io gekuppelt werden kann, was
mit Hilfe von Schlössern i i und 12 geschieht, die an der inneren Stirnseite der
Bolzen 7 und 8 befestigt sind. Diese Schlösser sind derart ausgebildet, daß sie
in der Schließstellung durch Riegel 13, 14 den Bolzen 7 bzw. 8 mit dem Mauerwerk
:2 bzw. mit der in dieses eingelassenen Hülse4 kuppeln und hierbei gleichzeitig
.die ihnen zugeordneten Haken (beispielsweise 9 für den Bolzen. ? und für den Riegel
13) von der Mulde 6 lösen, während beim Entkuppeln des Bolzens- 7 bzw. 8 von dem
Mauerwerk die Mulde 6 mittels der Hakemg bzw. io mit dementsprechenden Bolzen gekuppelt
wird. Das Öffnen und Schließen ,des Schlosses erfolgt mittels eines in Fig. 3 angedeuteten
Schlüssels 15.
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Die Bedienung -der einzelnen Fächer geschieht folgendermaßen: Um in
die Mulde 6 einen Geldbetrag einlegen zu können, .den der Kunde beispielsweise telephonisch
vor Kassenschluß abgerufen hat, um ihn nach Kassenschluß abholen zu können, öffnet
der Bankbeamte das Schloß ii mittels des Schlüssels 15, wodurch der Riegel 13 laus
.dem Mauerwerk herausgezogen und der Bolzen 7 entkuppelt wird. Hierbei gelangen
gleichzeitig die Verschlußteile 9 mit dem Behälter 6 in Eingriff. Da der andere
Bolzen 8 norm-alerwei.se durch die Riegel 14 mit der Wand 2 gekuppelt, also von
dem Behälter 6 entkuppelt ist, kann nun der Bankbeamte den Bolzen 7 mit :dem Behälter.
6 aus der Wand ziehen, wobei der Behälter mittels seiner seitlichen Führungsschienen
5 in den envähn-@en Nuten der Führungshülse 4 geführt isst. "Nach Einlegen des Geldbetrages
in die Mulde 6 wird diese mit dem Bolzen 7 wieder hineingeschoben und -der Riegel
13 mittels des Schlüssels 15 in die entsprechenden Ausnehmungen geschoben, wodurch
gleichzeitig die Verschlußteile 9 mit dem Behälter 6 außer Eingriff gelangen. Der
Kunde kann nun seinerseits auf der anderen Seite der Wand einen entsprechenden Schlüssel
in das Schloß 12 des Bolzens 8 einführen und diesen durch Zurückziehen der Riegel
14 von der Wand entkuppeln, wodurch gleichzeitig der Behälter 6 mit dem Bolzen 8
durch die Verschlußteilg io verbunden. wird. Hierauf zieht er die Teile 6, 12 und
8 heraus, entnimmt .den Geldbetrag und schiebt, gegebenenfalls nach Einlegen einer
Quittung in den Behälter 6, diesen mit dem Bolzen 8 wieder in die Wand. Damit jedoch
der Bankbeamte für das nächste Mal Zugang zu dem Behälter 6 hat, muß der Kunde natürlich
das Schloß 12 wieder verschließen, d. h. den Bolzen 8 wieder mit der Wand kuppeln,
.da ja nur hierdurch die Kupplung io zwischen dem Behälter6 und derri Bolzen 8 gelöst
wird. Würde das Schloß, 12 unverschlossen, die Kupplung io zwischen dem Behälter
6 und dem Bolzen 8 also bestehen bleiben, so könnte der Bolzen 7 auf der Bankseite
trotz Entkuppelns von der Wand und trotz Kupplung mit dem Behälter 6 nicht herausgezogen
werden, woran ihn der gegen die Hülsg 4 anliegende Flansch des Bolzens 8 hindert.
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Es ist ;selbstverständlich, daß man geeignete Anschläge vorsehen wird,
die ein völliges Herausfallen der ausziehbaren Teile vermeiden. Sowohl die Ausbildung
solcher Anschläge als auch die Bauart des Schlosses, des Riegelwerkes und der Kupplungsteile
für den Behälter sind deren Fachmanne ohne weiteres geläufig und für .den Erfindungsgedanken
an sich ohne Belang, so daß von denen Darstellung und Beschreibung im. einzelnen
Abstand genommen werden kann.
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Während bei einer Anlage gemäß den Fig. i bis 4 jeder .einzelne Behälter
individuell auf der Bankseite geöffnet werden muß, ohne daß hierbei der Verschluß
für die anderen Behälter beeinflußt wird, ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 bis 7 ein gemeinsamer Verschluß für alle Fächer auf der Bankseite vorgesehen.
Diese Ausführung kann in manchen Fällen von Vorteil sein, wenn gleichzeitig mehrere
oder gar alle Fächer mit Einlagen versehen werden sollen. Der Beamte braucht dann
nicht 30, ioo oder noch mehr verschiedenartige Schlösser zu öffnen, sondern hat
nach Öffnen eines einzigen Schlosses ohne weiteres Zutritt zu allen Fächern.
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Zu diesem Zweck sind die einzelnen Behälter auf der Bankseite durch
eine beispielsweise zweiflügelige Tür 16 abgedeckt, die zweckmäßigerweise als feuersichere
Tresortür mit entsprechenden Sicherheitsschloß ausgebildet ist, nach dessen Öffnen
die Türflügel um die Angeln 17 geschwenkt werden können, worauf die einzelnen Behälter
6o zugänglich sind. Diese bestehen hier aus einem zylindrischen Hohlkörper mit einem
Ausschnitt 18
an seiner Oberseite, durch welchen der Geldbetrag
oder eine diesen enthaltende Hülse ig von dem Kunden entnommen werden kann. Das
Einlegen der Hülse ig erfolgt durch die hintere Stirnseite des Behälters 6o nach
Zurückklappen eines mit eineue Handgriff 21 versehenen Deckels 2o, dessen Drehzapfen
22 an einem der beiden Führungssätze 23 befestigt ist, welche an der Außenseite
des Behälters 6o angeordnet sind und in Nuten 2q. des Mauerwerkes oder des in die
Mauer eingelassenen Futters gleiten können. Der Deckel 2o dient zugleich als Riegel,
indem er sich in seiner offenen Lage gegen das Mauerwerk 2 legt und somit ein Herausziehen
des Behälters 6o seitens des Kundens verhindert. Zur Sicherung des Behälters und
zu dessen Entsicherung dient hier ein besonderes Schloß f io, dessen Schlüsselloch
25 zweckmäßigerweise unter dem Decke17o des Behälters 6o angeordnet ist und dessen
Schlüssel nur in der Verschlußstellung des Schlosses eingeführt und herausgezogen
werden kann. In der Verschlußstellung greift ein Bolzen oder Riegel 130 in eine
entsprechende Ausnehmung des Behälters 6o ein.
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Es ist klar, daß sich die Erfindung durch eine große Anzahl verschiedenartigster
Konstruktionen verkörpern läßt und daß sie keineswegs an die lediglich zu ihrer
Erläuterung dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele gebunden ist. Es
lassen sich noch eine große Anzahl anderer und ebenso zweckmäßiger Ausführungsformen
angeben, bei denen ein Behälter in der Öffnung einer Wand verschließbar ist und
nach Lösen des Verschlusses wechselseitig aus dem einen Ende der Öffnung herausgezogen
und aufgefüllt werden kann, um sodann aus dem anderen Ende herausgezogen und entleert
zu werden.