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Vorrichtung zum Antriebe der Fachbildungsvorrichtungen an Drahtwebstühlen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Maschinen zur Herstellung von Drahtgeweben
mit diagonal zu den Seitenkanten verlaufenden Drähten, wie sie z. B. zu Schutzgittern
vor Fenstern und Türen verwendet werden.
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Es sind bereits Vorrichtungen an derartigen Maschinen bekannt, bei
welchen die an Lenkern aufgehängten, die Fachbildungsmittel bewegenden Schienen
durch umlaufende Scheiben mit je einem exzentrisch angeordneten Stift in der Weise
nach einer Seite bewegt werden, daß die letzteren in Haken. von Klinken eingreifen,
die an den Schienen schwenkbar gelagert sind, wobei die Haken mit Stiften im Eingriff
gehalten werden, bis dieser Eingriff durch einen Gegendruck aufgehoben wird.
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Diese Vorrichtungen hatten jedoch den Nachteil, daß bei der Rückbewegung
die Schienen vielfach die Totlage nicht überwinden können.
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Gemäß der Erfindung wird der Gegendruck mittels eines an der Scheibe
befestigten Nokkens aufgehoben und darauf die Schiene durch eine Abstoßvorrichtung
wieder zurückgestoßen, wobei zur schnellen Einleitung der Rückbewegung an den Scheiben
Nocken angeordnet sind, die gegen Rollen an Schienen laufen.
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In den Zeichnungen ist ein Erfindungsgedanke dargestellt.
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Abb. z ist eine Seitenansicht einer Seite der Vorrichtung, und Abb.2
zeigt als Teilansicht in größerem Maßstab den Antrieb der fachbildenden Teile.
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Jedes der Fachbildungsmitte13o besteht in bekannter Weise aus einer
oberen und einer unteren Backe 3 i bzw. 32. Die Backen haben vorspringende Zähne
33, 34 welche in der Arbeitsstellung der Fachbildungsmittel ineinandergreifen. Jede
der oberen Backen 3 r ist auf und nieder beweglich und mit ihren Enden in Schlitzen
der Stützen 2 und 3 und mit aufwärts gerichteten Ansätzen 35 in Führungen 36 an
der Querverbindung 6 des Hauptrahmens geführt. Am oberen Ende tragen die Ansätze
35 Rollen 37 mit gerilltem Umfang, welche auf einer von der oberen Querverbindung
5 an Lenkern 39 herabhängenden, in ihrer Längsrichtung verschiebbaren Schienen 38
laufen. Durch Gegengewichte 4o, die verstellbar auf zwei entgegengesetzt gerichteten,
in den Punkten 42 und 43 des Maschinengestells drehbar gelagerten Hebeln 41 aufgesetzt
sind, die ihrerseits durch eine Lasche 46 und an diese angelenkte Zugbänder 47 mit
der oberen Backe 3 i verbunden sind, wird diese in der Gleichgewichtslage gehalten.
Die untere Backe 32 ist ebenfalls mit ihren Enden in Schlitzen der Stützen 2 und
3 auf und nieder beweglich geführt und stützt sich mittels Rollen 5o an nach abwärts
gerichteten Ansätzen 5 i gegen eine in ihrer eigenen Längsrichtung verschiebbaren
Schiene 48 ab, die durch Lenker 49 an der Querverbindung 8 des Maschinengestells
angehängt ist. Zum Gewichtsausgleich dient ein das Gegengewicht
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tragender, bei 54 drehbar gelagerter Hebel 53, dessen anderes Ende sich mit einer
Rolle 55 von unten gegen die Schiene 48 stützt.
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An der linken Seite der Abb.2 und in größerem Maßstäbe in Abb.6 ist
das Getriebe zum gleichzeitigen Antrieb der Schienen 38 und 48 dargestellt. Am linken
Ende der oberen Schiene 38 ist eine auf einer Stiftschraube 57 drehbar gelagerte,
unter Federdruck stehende Klinke 56 vorgesehen, deren nach außen gerichteter Teil
58 hakenförmig ausgebildet ist.
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In einem an einer Stütze 63 am Querträger 5 des Rahmens befestigten
Lager 62 ist auf einem Wellenstumpf 6 i eine Scheibe 6o aufgekeilt, die einen seitlich
vorstehenden Stift 59 trägt. Läuft nun die Scheibe 6o in der Richtung des eingezeichneten
Pfeiles um, so wird, sobald der Stift 59 mit dem hakenförmigen Teil 58 der Klinke
56 in Eingriff kommt, die Schiene 38, wie in Abb. 6 dargestellt, nach links ;geschoben
und dadurch die Backe 3 i mitsamt ihren Zähnen herabgedrückt. Durch einen Nocken
64 ,an der Scheibe 6o, der bei der weiteren Drehung an einen quer abstehenden Flansch
65 der Klinke anstößt und diese dann um ihren Zapfen abwärts -dreht, wird das Hakenende
5 8 der Klinke 5 6 außer Eingriff mit dem Stift 59 gebracht. Der Stift 57, um welchen
sich die Klinke dreht, ist in einem Längsschlitz 66 der Schiene 38, wie Abb. 6 zeigt,
durch einen Bolzen 67 verstellbar, so daß der Zeitpunkt, in welchem der Haken 58
mit dem Stift 59 außer Eingriff kommt, eingestellt werden kann. Ein Begrenzungsstift
68' auf der Schiene 38 hält die Klinke 56 in der Regel gegen den Zug der
Feder 69 in waagerechter Lage, so daß das Hakenende 58 stets zum Eingriff mit dem
Stift 59 der umlaufenden Scheibe 6o bereit ist.
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Entsprechend ist am linken Ende der unteren verschiebbaren Schiene
ein Klinkhaken 70 drehbar angeordnet und daneben drehbar in einer Stütze 74 auf
einem Wellenstumpf 73 eine Scheibe 72, die ihrerseits wieder einen Stift
71 zum Eingriff mit dem Haken 70 trägt. Eine Feder 76 hält die in
diesem Fall umgekehrt angeordnete Klinke 70 in ihrer normalen Lage gegen
einen Haltestift 75. Die Klinke ist in der Längsrichtung der Schiene 48 mittels
Schlitzes 77 und Bolzen 78 verstellbar, und Haken und Stift werden durch einen Nocken
79 an der Scheibe 72, welcher an einem Flansch 8o der Klinke anschlägt, außer Eingriff
gebracht, indem die letztere von dem Stift weggeschwungen wird. Durch Kegelräder
8 i bzw. 82 auf den Wellenstümpfen 6i, 73, die mit Kegelrädern 83, 84 auf einer
senkrechten gemeinsam-en Welle 85 in Eingriff stehen, werden die umlaufenden Scheiben
6o und 72 gemeinsam angetrieben- Auf diese Weise kommen die Schienen38, 48 mit jeder
Umdrehung der Welle 85 aus der in Abb. 2 strichpunktiert gezeichneten Lage in die
mit vollen Linien dargestellte Lage.
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Um die Rückbewegung der Schienen 38, 48 beim Loslassen der Klinken
56, 70 in die strichpunktiert gezeichnete Lage zu unterstützen, sind, wie
bei 86 bzw. 87 in denAbb. 2 und 6 angegeben, an den Schienen Abstoßvorrichtungen
vorgesehen. Diese bestehen aus einem Bolzen 88, der.-in .einer an der betreffenden
Schiene befestigten Führung 89 gleitend geführt ist. Zwischen jeder der letzteren
und dem Kopfe 9 1 des Bolzens 88, der gegen die Seitenstütze 2 anliegt, ist
eine Feder 9o eingespannt. Werden die Schienen 38, 48 nach links verschoben, so
werden die Federn gespannt und dient diese Energie später dazu, die Schienen in
der entgegengesetzten Richtung zu beschleunigen, mit anderen Worten, ihnen so viel
Bewegung zu erteilen, daß die Lenker 39, 49 über ihre senkrechte Totlage hinausgeschoben
werden. und die Beharrung oder die Schwerkraft die Schienen 38, 48 in die strichpunktierte
Lage zu bringen vermag. Diese Abstoß- und Rückbewegung erfolgt natürlich schnell,
und damit kein lästiger Lärm entsteht und der Maschinenrahmen nicht immer durch
den Schlag erschüttert wird, sind als Auflager für die Schienen in ihren Endlagen
Gummi- oder sonstige Puffer 92 angeordnet.
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Neben oder an Stelle der Abstoßvorrichtung 86, 87 können an den Scheiben
60, 72 noch Nocken 93, 94 angebracht sein, wie in Abb. 6 dargestellt, welche an
Rollen 95, 96 an den Schienen 38, 48 anlaufen und so beim Umlaufen der Scheiben
die Schienen kräftig nach rechts drücken, so daß sie, über die senkrechte Totlage
der Lenker 39, 49 hinausgelangen. Durch die gleichzeitige Bewegung der Schienen
38, 48 nach außen werden die Backen 3 z und 32 gegeneinanderbewegt, so daß die Zähne
33, 34 sich einander nähern und die Zähne der oberen Backe zwischen die der unteren.
-Backe hindurchgreifen. Die entgegengesetzte Bewegung der Schienen 38 und 48 hat
die Entfernung der Zähne 33 und 34 zur Folge.
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Bei dieser Bewegung wird ein Zurückprallen der ausgewuchteten Backen
3 i und 32 von den Querverbindungen 6 und 7 des Rahmens, mit denen sie in Berührung
kommen, durch Federklammern 144 (Abb. 2) an diesen Querverbindungen verhindert,
-welche gegen Ende der Hubbewegung die Backen seitwärts umfassen und bremsend auf
sie einwirken. Die Backen 3 r, 32 können auf diese Weise nicht von den Querverbindungen
6 und 7 zurückprallen; dagegen ist die Haltewirkung der Klammern 144 nicht stark
genug, um die
Backen gegen den von den Scheiben 60, 72
ausgeübten
Zug festzuhalten. Währ.cnd die Fachbildungsvorrichtungen 30 voneinander entfernt
sind, wird das Drahtgeflecht in bekannter Weise weitergeschaltet.