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Verfahren zum Verzieren von Papier, Pappe u. dgl. Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Verzieren von Papier, Pappe u. dgl. durch Aufkleben und
Prägen von Ausschnitten anderer Werkstoffe. Bisher wurden die als Verzierungen,
beispielsweise für Reklameschilder, Bucheinbände u. dgl., dienenden Ausschnitte
in der Regel für sich hergestellt und in einem besonderen Arbeitsgang auf dem zu
verzierenden Gegenstand aufgeklebt. Man hat auch schon vorgeschlagen, geprägte Verzierungen
aus Blattmetall auf Buchdeckeln u. dgl. in der Weise herzustellen, daß in der gleichen
Maschine das Blattmetall in einer für den Prägestempel passenden Größe von einer
Blattmetallrolle abgeschnitten, dann mittels eines großen Tragbandes unter den Prägestempel
geführt und gleichzeitig mit dem Prägen auf den von einer ortsfesten Unterlage getragenen
Buchdeckel aufgeklebt wird. Die zu verzierenden Gegenstände müssen hierbei von Hand
in die Maschine eingeführt und nach der Anbringung der Verzierung auch wieder von
Hand entfernt werden. Dadurch gestaltet sich die Ausführung des Verfahrens sehr
kostspielig, zumal auch die Maschine einen verhältnismäßig verwickelten Aufbau besitzen
muß.
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Die Erfindung bezweckt, das Verfahren zum Verzieren von Werkstoffen
aller Art durch Aufkleben und gleichzeitiges Prägen von Ausschnitten anderer, sich
absatzweise vorschiebender Stoffbahnen wesentlich zu vereinfachen und wirtschaftlicher
zu gestalten. Zu dem Zweck wird bei dem Verfahren nach der Erfindung auch der zu
verzierende Werkstoff in Form einer endlosen Bahn in der gleichen Richtung wie die
zur Herstellung der Ausschnitte dienende Stoffbahn, jedoch mit größerer Hubweite
absatzweise vorgeschoben. Auf diese Weise wird jede Handarbeit ausgeschaltet, so
daß die Ausbeute wesentlich gesteigert werden kann. Auch gestaltet sich der Aufbau
der zur Ausführung des Verfahrens erforderlichen Maschine einfacher als bisher.
Zugleich ermöglicht dieses Verfahren eine große Mannigfaltigkeit der Verzierungen.
Beispielsweise können zur Herstellung der Ausschnitte mehrere neb@e!neinanderlaufende
Stoffbahnen von unterschiedlicher Beschaffenheit, z. B. unterschiedlicher Färbung,
dienen. Auch können die zur Herstellung der Ausschnitte dienenden Stoffbahnen je
aus zwei übereinanderliegenden Lager. bestehen, von denen die obere durchsichtig
und gegebenenfalls gefärbt ist. Werden z. B. Metallfolien in dieser Weise gemeinsam
mit durchsichtigen und gefärbten Cellulosehäuten verwendet, so lassen sich die eigenartigsten
Muster oder Verzierungen erzeugen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung schematisch erläutert.
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Abb. t zeigt eine zur Ausführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
in Seitenansicht, wobei die Stanz- und Prägevorrichtung teilweise im Schnitt dargestellt
ist.
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Abb. 2 zeigt die Vorrichtung in Draufsicht.
In Abb.
3 ist die Herstellung einer aus drei verschiedenen farbigen Teilen bestehenden Verzierung
erläutert.
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Der mit Verzierungen zu versehende Werkstoff i wird von einer Rolle
2 abgewickelt, über den unteren ortsfesten Teil 3 einer Prägevorrichtung geführt
und auf einer Rolle q. aufgewickelt. Die zum Ausschneiden der Verzierung dienende
Stoffbahn besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Lagen 5 und
6, welche von Rollen 7 bzw. 8 abgewickelt und auf Rolleng bzw. io aufgewickelt werden.
Die untere Lage 6 kann eine gegebenenfalls auf einer Papierunterlage befestigte
Metallfolie und die obere Lage 5 eine durchsichtige Cellulosehaut oder ein anderer
durchsichtiger, gegebenenfalls gefärbter Wierkstoff sein. Der mit der ortsfesten
Unterlage 3 zusammenwirkende Prägestempel i i dient zugleich zum Ausschneiden der
Verzierung aus der zweilagigen Bahn 5, 6. Zu dem Zweck ist zwischen der zu verzierenden
Bahn. i und der Bahn 5, 6 ein den Prägestempel durchlassendes und mit Schneidkanten
versehenes Glied 12 angeordnet.
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Die Unterlage 3 für den Stempelteil i i ist von :einem Rahmen 13 umgeben,
welcher in senkrechter Richtung beweglich ist und mittels Federn 14 für gewöhnlich
derart abgestützt wird, daß er über die _ g. hinausragt. Der Prägestempel i i ist
an seitlichen Armen i 5 mit nach unten über seine Prägefläche hinausragenden Anschlägen
16 versehen, welche beim Niedergang des Stempels mit dem Rahmen 13 in Berührung
kommen und diesen unter die Oberfläche der Unterlage 3 drücken, bevor der Prägestempel
die ausgestanzten Verzierungen auf die Werkstoffbahn i aufpreßt. Beim Rückgang des
Prägestempels wird der Rahmen 13 durch die Federn 14 wieder angehoben, so da:ß er
die Bahn i von der Unterlage 3 ablöst. Mit einem an den Schaft des Prägestempels
angeordneten Vorsprung 17 wirkt das mit einer Rolle versehene freie Ende eines Hebels
18 zusammen, welcher um die Achse 19 schwenkbar ist. Dieser Hebel 18 steht mit einer
Klinke 2o, mit einem von der Achse i g getragenen Schaltrad 21 in Eingriff, und
zwar derart, daß das Schaltrad 2 i nur beim Rückgang des Prägestempels von dem Hebel
18 mitgenommen. wird. Auf der Achse i g sitzt außer dem Schaltrad 2i noch ein Kettenrad
22, um das eine endlose Kette 23 geführt ist. Letztere steht außerdem noch mit einem
auf der Drehachse 4p der Rolle 4 sitzenden Kettenrad 24 und einem weiteren auf einer
Welle 26 sitzenden Kettenrad 25 in Eingriff. Ein von der Welle 26 getragenes Zahnrad
27 kämmt mit zwei weiteren Zahnrädern 28, 29, welche auf den Drehachsen 9a und ioa
der Rolleng und io angeordnet sind. Mit Hilfe dieser Einrichtung wird der Vorschub
zum Ausschneiden der Verzierungen dienende Lagen 5, 6 und der zu verzierenden Bahn
i gegebenenfalls mit unterschiedlicher Geschwindigkeit von der Bewegung des Prägestempels
bei dessen Leergang hergeleitet. Wie Abb.2 zeib-t, ist der Vorschuh der zum Ausschneiden
der Verzierungen dienenden Bahnen 5, 6 wenig größer als die in der Vorschubrichtung
bemessene Breite der ausgeschnittenen Verzierung, während der Vorschub der zu verzierenden
Bahn i in der Regel erheblich größer ist.
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Um die Mannigfaltigkeit der Verzierungen zu erhöhen, kann, wie Abb.3
zeigt, die zum Ausschneiden der Verzierungen dienende Bahn 5 aus drei unmittelbar
nebeneinanderlaufenden Teilen von unterschiedlicher Beschaffenheit, beispielsweise
unterschiedlicher Färbung, bestehen. Beispielsweise kann bei den in Abb.3 dargestellten
Verzierungen in Formeiner Topfblume der obere Streifen 5a rot, der mittlere, 5b,
grün und der untere, 5c, gelb oder bräun gefärbt sein. Die drei Streifen 5a, 5b,
5c können durchsichtig sein und werden in dem Falle auf einer gemeinsamen Unterlage
6, beispielsweise aus Metallfolie, getragen.