DE528678C - Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen

Info

Publication number
DE528678C
DE528678C DED58874D DED0058874D DE528678C DE 528678 C DE528678 C DE 528678C DE D58874 D DED58874 D DE D58874D DE D0058874 D DED0058874 D DE D0058874D DE 528678 C DE528678 C DE 528678C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chloride
hydrogen
iron
gas
cooler
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED58874D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DED58874D priority Critical patent/DE528678C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE528678C publication Critical patent/DE528678C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B15/00Other processes for the manufacture of iron from iron compounds
    • C21B15/006By a chloride process

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur'Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen In dein Patent 47oor5 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlakken oder anderen eisenhaltigen Stoffen durch Einwirkung von Chlorwasserstoffgas auf die fein zerkleinerten genannten Stoffe beschrieben. Das in dem Chlorierungsraum entstehende Eisenchlorid wird in einem Kühler durch Absenken der Gastemperatur unter Zoo' abgeschieden, während der Wasserdampf durch weiteres Senken der Temperatur in einem zweiten Kühler sich niederschlägt. Versuche haben gezeigt, daß bei Leistungssteigerung und der damit verbundenen Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeiten das durch Sublimation sich abscheidende Eisenchlorid nicht restlos in dem ersten Kühler niedergeschlagen wird und mitunter Verstopfungen des Verbindungsrohres zwischen beiden Kühlern, verursacht durch allmählich sich ablagerndes Eisenchlorid, hervorgerufen werden.
  • Bisher kannte man nur den Weg, das flüchtige Eisenchlorid durch Abkühlung des Gasstromes niederzuschlagen. Diesen Weg haben auch andere Erfinder auf diesem Gebiete eingehalten. Nun ist an sich bekannt, daß Eisenchlorid wasserlöslich ist. Neu ist jedoch die Erkenntnis, daß ein Gasstrom, bestehend aus flüchtigem Eisenchlorid, Chlorwasserstoff und Wasserdampf, bei überstreichen einer Wasserfläche und bei Temperaturen, die über dem Siedepunkt des Wassers liegen, das Eisenchlorid an das Wasser abgibt.
  • Dieser Vorgang beruht nicht auf einer üblichen Löslichkeitserscheinung; denn sonst müßte man das Gas mit Wasser waschen, um das Chlorid restlos abscheiden zu können. Es wären zu diesem Zwecke ganz andere Vorrichtungen, wie in der Beschreibung angegeben, notwendig. Die restlose Aufnahme des Eisenchlorides beruht darauf, daß etotherm wasserhaltige Chloride bei der Berührung mit der Flüssigkeitsoberfläche und dem darüberlagernden Wasserdampf entstehen, daß diese in der Gaszone sich bildenden wasserhaltigen Chloride nicht mehr flüchtig sind und nun von dem Wasser aufgenommen werden und in Lösung gehen.
  • Der Lösungsvorgang ist also eine Folge einer chemischen Einwirkung von gesättigtem Wasserdampf. In dieser Erkenntnis und deren Ausnutzung in dem angegebenen Sinne liegt das Neue des Verfahrens. Infolgedessen ist als Ergebnis weiterer Versuche der untere Teil des ersten Kühlers mit einer Wassertasse ausgerüstet worden, wie sie in Abb. i zu erkennen ist und folgendermaßen beschrieben werden kann: Der aus dem Chlorierungsraum kommende Gasstrom gelangt bei a (Abb. i) in den Kühler b, der eine oder mehrere Scheidewände c hat, wodurch ein Aufundabströmen des Gasstromes hervorgerufen wird. Der unten offene Kühler b taucht in eine Wassertasse d, die einen Abschluß des Gasraumes verursacht. Durch die Scheidewand gezwungen, muß der Gasstrom ein oder mehrere Male dicht über der Wasseroberfläche hinwegstreichen. Der Gasstrom verläßt den Kühler b bei e und wird in den zweiten Kühler geleitet. Das Eisenchlorid schlägt sich in dem Wasser restlos nieder, kristallisiert allmählich aus und kann mit geeigneten Schaufeln aus der Tasse ausgeschöpft werden. Das Ausschöpfen des auskristallisierten Salzes kann auch mechanisch erfolgen, etwa in der Weise, daß die Wassertasse in bekannter Weise durch eine senkrechte Achse f drehbar ist und ein gebogenes, feststehendes Blechg in die Tasse hineinragt. Durch die Drehung der Tasse d schiebt sich das Salz auf dem Blech nach oben und fällt auf ein Transportband h, das endlos um zwei Rollen h und L ge- führt ist. Diese Vorrichtung der drehbaren Tasse mit der Schaufel kann in ähnlicher Weise ausgebildet sein, wie der Schlackenaustrag an Drehrostgeneratoren. Das Transportband mit dem darauf liegenden Salz bewegt sich langsam durch einen Heizkanal m (Abb. z), in welchem das Salz beispielsweise durch eine elektrische Beheizung erwärmt und getrocknet wird, indem elektrisch beheizte Widerstandsdrähte das Salz bestrahlen. Wie die Erfahrung zeigt, genügt eine geringe Erwärmung, um ein trockenes Salz zu erzeugen. Das getrocknete Salz fällt bei L in einen Trichter ya mit einem Schieberverschlul3 o und einem darunterbefindlichen Walzenpaar p, das, ebenfalls mit einem Antrieb versehen, den Zweck hat, das Salz fein zu mahlen. Das gemahlene Salz gelangt in einen Behälter y- mit Verschlüssen oben und unten und kann von dort in den Reduktionsofen s eingebracht werden, in welchem die Reduktion durch Wasserstoff vor sich geht.
  • Wie sich weiter gezeigt hat, erfolgt die Reduktion des Eisenchlorides in dem Reduktionsofen nur langsam, wenn nicht mit einem Überschuß von Wasserstoff gearbeitet wird. Infolgedessen soll die Reduktion nach vorliegendem Verfahren mit einem Wasserstoffüberschuß arbeiten, der durch Regelung der Zufuhr eine Höhe von i o °/o in dem Abgas nicht überschreitet. Dieses Abgasgemisch, bestehend aus Chlorwasserstoff und Wasserstoff, kann in der bekannten Weise dem Vorwärmofen und dem Chlorierungsraum zur neuen Verwendung zugeführt werden. Der Wasserstoff unterstützt die Umwandlung der Eisenoxyde in Eisenchlorid, wenn sein Gehalt in der Mischung nicht zu hoch wird. Der Gehalt an Wasserstoff ergibt sich aus der Menge des aus dem Kühler zurückgewonnenen Chlorwasserstoffgases, aus der neu erzeugten und zugesetzten Chlorwasserstoffmenge und aus der Beschaffenheit der Eisenerze.
  • Enthalten die in dem Chlorierungsraum abgeschiedenen Gangarten nennenswerte Mengen an metallischem Eisen, so ist der Wasserstoffgehalt des Gases zu hoch und muß beseitigt werden. Das geschieht dadurch, daß man dem Gasstrom vbr dem Eintritt in den Chlorierungsraum kleine Mengen Chlorgas zumischt, welches in einer besonderen Anlage in an sich bekannter Weise erzeugt wird. Dieses Chlorgas bewirkt die Chlorierung des aus der Reduktion mit Wasserstoff entstandenen metallischen Eisens.
  • Ein weiteres Verfahren, den Wasserstoffüberschuß des aus dem Reduktionsofen austretenden Gases unschädlich zu machen, besteht darin, daß dasselbe über auf Rotglut erhitztes Chlornatrium oder Chlorkalium geleitet wird, bevor es zur erneuten Chlorierung Verwendung findet. Es ist bekannt, daß diese Salze zu Chlorwasserstoffgas und Metall zerlegt werden, wodurch der Wasserstoff aus dem Gasgemisch entfernt wird. Das bei diesem Vorgang entstehende Metall, Kalium oder Natrium, wird der Wirkung des aus dem zweiten Kühler austretenden feuchten Chlorwasserstoffgases ausgesetzt, wodurch die Feuchtigkeit, wie allgemein bekannt ist, unter Bildung von Natron oder Kalilauge abgeschieden wird. Beide Vorgänge können zusammengelegt werden, indem die Einwirkung der Gase auf erhitztes Chlornatrium oder Chlorkalium in dem Vorwärmofen stattfindet. Es wird dann in diesem Vorwärmofen der Wasserstoff der aus dem Reduktionsofen stammenden Gase abgeschieden und die Feuchtigkeit des aus dem zweiten Kühler stammenden Gases niedergeschlagen, so daß das aus dem Ofen austretende Gas nur aus Chlorwasserstoff besteht, bis auf geringe Spuren, die für die Chlorierung nicht mehr hinderlich sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen durch Einwirkung von Chlorwasserstoffgas nach Patent ¢70 015, dadurch gekennzeichnet, daß das im Chlorierungsraum entstandene flüchtige Eisenchlorid in einem Kühler in Wasser niedergeschlagen und das auskristallisierende Salz ausgetragen, getrocknet, gemahlen und dem Reduktionsofen zugeführt wird. a. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß im Reduktionsofen mit Wasserstoffüberschuß gearbeitet wird und daß der in den Abgasen enthaltene überschüssige Wasserstoff durch an sich bekanntes Überleiten des Gasgemisches über rotglühendes Chlornatrium oder Chlorkalium abgeschieden wird. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß das entstehende oder entstandene Natrium oder Kalium in an sich bekannter Weise zur Trocknung des aus dem Kühler austretenden Gemisches von Chlorwasserstoff und Wasserdampf verwendet wird.
DED58874D 1929-07-20 1929-07-20 Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen Expired DE528678C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED58874D DE528678C (de) 1929-07-20 1929-07-20 Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED58874D DE528678C (de) 1929-07-20 1929-07-20 Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE528678C true DE528678C (de) 1931-07-03

Family

ID=7057554

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED58874D Expired DE528678C (de) 1929-07-20 1929-07-20 Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE528678C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1011151B (de) * 1952-09-22 1957-06-27 Dr Walther Kangro Verfahren zur Chlorierung von Schwermetalle enthaltenden Erzen und anderen Rohstoffen mit gasfoermigen Chlorierungsmitteln

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1011151B (de) * 1952-09-22 1957-06-27 Dr Walther Kangro Verfahren zur Chlorierung von Schwermetalle enthaltenden Erzen und anderen Rohstoffen mit gasfoermigen Chlorierungsmitteln

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE528678C (de) Verfahren zur Gewinnung von Eisen aus Erzen, Schlacken oder anderen eisenhaltigen Stoffen
DE1006400B (de) Mit Fuellkoerpern versehener Turm fuer die Absorption von Chlorwasserstoff aus Gasen
DE2825817C3 (de) Vorrichtung zum trockenen Löschen von Koks
DE358604C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Vorkuehlen heisser Koksmassen u. dgl. mittels indifferenter Gase unter gleichzeitiger Ausnutzung der vorhandenen Waermemengen in einer Waermeaustauschvorrichtung
DE504907C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Kuehlen von Koks
DE502646C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid oder aus wasserfreiem Magnesiumchlorid und anderen Salzen bestehenden Gemischen
DE1535C (de) Verfahren zur Fabrikation von assimilirbarem Dünger aus Leder, Lederrückständen etc. durch Behandlung derselben mit Schwefelsäure und schwefelsäuren Salzen bei erhöhter Temperatur
DE528987C (de) Verfahren zur Gewinnung koerniger Zinkniederschlaege aus komplexen ammoniakalischen Zinksalzloesungen durch Behandeln mit Dampf
DE413711C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfat nach dem Hargreaves-Verfahren
DE1068676B (de)
DE532651C (de) Verfahren zum Verschwelen von feinkoernigem Gut durch Hitzebehandlung in duenner Schicht
DE626590C (de) Stehender Rundofen mit aussen beheizten, im Kreise angeordneten Retorten
DE400235C (de) Drehrohrofenanlage zum Brennen von Zement
DE1216256B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Durchfuehrung von Reaktionen zwischen Feststoffen und Gasen und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
DE333031C (de) Verfahren zur Behandlung der aus den Vorrichtungen der Sulfatzellulosefabriken entweichenden Gase und Daempfe
DE343263C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zinn
DE482346C (de) Gewinnung von nitrosen Gasen
DE521618C (de) Konzentrieren von Natriumsulfid
DE862003C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Magnesiumoxyd und Calciumcarbonat
AT71700B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Vorbehandlung von gerösteten Erzen mit Flüssigkeiten zwecks Erleichterung ihrer nachfolgenden Extraktion.
DE417506C (de) Nutzbarmachung der im Koks enthaltenen Waerme
DE672117C (de) Vorrichtung zum Erhitzen, insbesondere zum Schwelen von Brennstoffen mittels Spuelgase
DE63085C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abscheiden von Zink aus Erzen
AT102931B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von reinem Wasserstoff.
DE1571685A1 (de) Verfahren zur Rostverkokung von Brennstoff-Formlingen