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Schmiervorrichtung für Nähmaschinen mit Abstreichdocht Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schmiervorrichtung für Nähmaschinen, und zwar soll diese Einrichtung
hauptsächlich: zum Schmieren gewisser bewegter Getriebeteile dienen, die einerseits
vor dem Anlassen der Maschine mit einem Schmiermittel überflutet und anderseits
während des Ganges der Maschine selbsttätig weiter geölt werden sollen.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, eine Schmiervorrichtung
der oben aufgezeigten Art zu schaffen, bei der das Schmieröl zum überfluten der
Getriebeteile während des Stillstands der Maschine diesen Teilen unmittelbar von
der Außenseite des sie umschließenden Gehäuses aus zugeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; es zeigen Abb. z den Ständer einer Nähmaschine im senkrechten Schnitt
von der Seite, Abb. 2 den gleichen Ständer in einem Schnitt der Quere nach.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Schmiervorrichtung, die zunächst
zum überfluten bestimmter Getriebeteile mit einem Schmiermittel vor dem Anlassen
der Maschine dient und die dann die gleichen Getriebeteile während ihres Ganges
und nach Maßgabe des tatsächlichen Ölverbrauchs selbsttätig weiter schmiert. Bei
dem gewählten Ausführungsbeispiel dient die Schmiervorrichtung bei einer Nähmaschine
zum Schmieren der Gelenkpunkte zwischen dem Nadelstangenschwinghebel und der zugehörigen
Antriebsschubstange und zwischen dieser Schubstange und der entsprechenden Kurbel
auf der Hauptantriebswelle. Das Schmieröl wird diesen Stellen durch einen von dem
obersten Ende der Schub. stange nach der Kugelzapfenverbindung zwischen der Schubstange
und dem Nadelstangenschwinghebel führenden Kanal und durch einen zweiten Kanal zugeführt,
der von einer Stelle nicht weit unterhalb des Kugelzapfens abwärts durch die Schubstange
zu der Kurbelverbindung mit der Hauptantriebswelle führt. Das Schmieröl wird einem
Behälter entnommen, der innerhalb des als Gehäuse ausgebildeten Gestells für die
Antriebsteile angeordnet ist. Von diesem Behälter gehen Schmierröhren aus; die eine
endet im Bereich der Bewegungsbahn des oberen Endes der Schubstange, die andere
im Bereich der Bewegungsbahn desjenigen Teils der Schubstange, an dem sich die Einlauföffnung
der zu der Kurbel führenden Ölleitung befindet. In jede dieser Röhren ist ein Docht
eingezogen. Diese Dochte erstrecken sich bis in den Vorratsbehälter und dienen als
Mittel zur Zuführung des Schmieröls zu den Schmierstellen. Das Öl sammelt sich dann
in
Tropfenform an dem freien Ende des Dochtes und wenn die bewegten Getriebeteile in
ihrer Bewegung daran anstreifen, wird der Öltropfen selbsttätig in. die entsprechende
Einlauföffnung eingeführt, wodurch die Teile selbsttätig geschmiert werden.
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Mit diesen Schmierröhren wirken zwei weitere Röhren zusammen, die
sich von dem die Getriebeteile umhüllenden Gehäuse bis in die Nähe der Dochtenden
an den Schmierste#-len erstrecken. Diese Röhren sind frei von Hindernissen und öffnen
sich nach der Außenseite des Gehäuses. Wenn das Getriebe mit der Schubstange am
oberen Hubende angehalten wird, befindet sich die Einlauföffnung am oberen Ende
der Schubstange unmittelbar unter dem offenen Unterende einer der Röhren und die
unterhalb der Kugelmpfenverbindung angeordnete Einlauföffnung unter dem unteren
Ende der anderen Röhre.
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Das in eine der Röhren eingeführte Schmieröl läuft durch den Kanal.
unmittelbar zu der I%'-ugelzapfenverbindung und überflutet ihre bewegten Teile,
-während das der anderen Röhre zugeführte Schmieröl abwärts durch die Schubstange
nach der unteren Kurbelverbindung fließt und diese überflutet. -Dieser Vorgang findet
statt, wenn das Getriebe stillsteht und bevor die Maschine angelassen wird. Hieraus
ergibt sich, daß die neue Schmiervorrichtung zuerst eine Überflutung der Getriebeteile
vor dem Anlassen der Maschine bewirkt und dann diesen Teilen während des Ganges
der Maschine selbsttätig weiter Öl zuführt.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt die Maschine ein Untergestell
i, über dem sich ein hohler Ständer 2 erhebt, der einen überhängenden Arm 3 trägt.
Drehbar gelagert in diesem Untergestell s ist eine Hauptantriebswelle ¢. Diese besitzt
Kurbelarme 5, 5, die durch einen Kurbelzapfen 6 verbunden sind. Auf dem Kurbelzapfen
6 ist abnehmbar und umkehrbar ein Exzenter 7 angeordnet, das an dem Kurbelzapfen
starr befestigt ist. Schwingbar ist in dem überhängenden Arm ein Nadelstangenantriebshebe18
gelagert, der einen Kugelzapfen g am Hinterende aufweist. Die Schubstange io besitzt
einen Kopf i oa, der das Exzenter 7 umfaßt und so mit der Kurbel auf der Hauptwelle
zusammenwirkt. Sie besitzt ferner einen Kopf lob an ihrem oberen Ende, der
den Kugel-7apfen 9 des Nadelstangenschwinglhebels umfaßt. Der Nadelstangenschwinghebel
ist zweiarmig so ausgebildet, daß, wenn er sich am oberen Hubende gemäß Abb. i befindet,
die Nadel am unteren Hubende angelangt ist. Der hohle Ständer ist am oberen Ende
mittels einer Deckelplatte i i verschlossen, die vorzugsweise auf den Ständer aufgeschraubt
ist.
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An der Unterfläche der Deckelplatte ist ein Ölbehälter 12 befestigt.
Auf ihrer Oberfläche trägt sie einen der bekannten Tropföler 13, der mit dem Behälter
12 durch einen gesteuerten Kanal in Verbindung steht, so daß der Behälter 12 mit
Öl beschickt werden kann. Von dem Behälter 12 geht ein Rohr 14 aus, das in den Behälter
etwas über dem Boden einmündet und sich von dort aus abwärts bis zu einer Stelle
in der Nähe der Bewegungsbahn eines Vorsprunges z 5 erstreckt, der an der Schubstange
i o angeordnet ist. Dieser Vorsprung besitzt eine Einlauföffnung 16, die nach einem
sich mitten durch die Schubstange 1 7 erstreckenden Kanal i 7 führt. Dieser Kanal
ist bis zu dem Kopf i oa durchgeführt und versorgt die Außenfläche des Exzenters
7 mit Schmieröl. Durch die gesamte Länge der Röhre 14 ist ein Docht 18 gezogen,
der sich bis in den Behälter erstreckt und aus der unteren Öffnung der Röhre vorsteht.
Das Schmieröl wird durch diesen Docht aus dem Behälter abgeführt und sammelt sich
in Tropfenform am vorstehenden Dochtende. Wenn die Schubstange i o sich infolge
der Drehung der Hauptwelle auf und ab bewegt, wird die Einlauföffnung 16 aufwärts
dem vorstehenden Dochtende zugeführt, faßt den Öltropfen an diesem Docht auf und
läß.t das Öl durch die Öffnung 16 in den Kanal 17 einfließen und weiter abwärts
bis zur Schmierstelle an der Kurbelzapfenverbindung ablaufen.
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Eine weitere Röhre i9 ist in die Deckelplatte io eingesetzt, die sich
nach derAuß.enseite dieser Platte öffnet. Die Röhre i9 erstreckt sich von der Deckelplatte
abwärts bis zu einer Stelle in der Nähe des vorstehenden Dochtendes der Röhre 1q..
Das untere Ende der Röhre ist offen und so geformt, daß. das der Röhre von außen
zugeführte Öl sich in die Einlauföffnung 16 ergießt, nachdem die Maschine mit der
Nadel am unteren und der Schubstange io am oberen Hubende stillgelegt ist.
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Eine dritte Röhre 2o ist an den Behälter angeschlossen und erstreckt
sich zu einer Stelle in der Nähe der Bewegungsbahn des oberen Endes der Schubstange.
Diese Röhre ist mit einem bis in den Ölbehälter reichenden Docht ausgerüstet, der
aus dem unteren Ende der Röhre vorsteht. Wie oben festgestellt, ist das obere Ende
der Schubstange mit einer Einlauföffnung und einem Kanal versehen, der nach dem
Kugelzapfen führt. Während der Aufundabbewegung der Schubstange wird der von dem
aus dem Rohr 20 vorstehenden Docht getragene Tropfen durch die Einlauföffnung in
den Schmierkanal
abgeführt, und so wird der Kugelzapfen bei jedem
Hub oder so oft mit Schmieröl versehen, wie nötig ist, um die Kugelzapfenverbindung
mit dem Nadelstangenschwinghebel während des Ganges der Maschine hinreichend zu
schmieren. Schließlich ist noch eine letzte Röhre 2 i eingebaut, die auch von der
Deckelplatte i i getragen wird und sich nach deren Außenfläche hin öffnet, ähnlich
wie die Röhre i g. Das untere Ende dieser Röhre reicht bis in die Nähe des vorstehenden
Dochtendes der Röhre 2o und ist so geformt, daß, wenn die Teile mit der Schubstange
am oberen Hubende stillgelegt werden, Öl durch die Röhre 21 in die Einlauföffnung
und so dem Kugelzapfen zugeführt werden kann, so daß dieser mit Schmieröl überflutet
wird.
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Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß durch die Erfindung eine Ölvorrichtung
geschaffen ist, mittels deren die den Nadelstangenschwinghebel antreibenden Teile
vor dem Anlassen der Maschine mit Öl überflutet werden können und durch die diese
Teile dann selbsttätig mit einer gerade hinreichenden Ölmenge weiter beschickt werden,
um die Teile während des Laufes der Maschine geschmiert zu halten. Die selbsttätige
Schmierung der Teile während des Ganges der Maschine mittels von Dochten durchzogenen
Röhren ist bekannt und bildet an sich keinen Teil der Erfindung.
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Das wesentliche Merkmal besteht vielmehr in dem Zusammenwirken von
Einrichtungen, durch die nicht nur die Schmierung während des Maschinenganges, sondern
auch eine Überflutung der Teile mit Schmiermittel vor dem Anlassen unabhängig davon
ermöglicht wird. Natürlich kann diese Schmiervorrichtule auch für andere bewegte
Maschinenteile verwendet werden.