DE527361C

DE527361C - Verfahren zur kuenstlichen Fermentation und Entnikotinisierung von Tabak

Info

Publication number: DE527361C
Application number: DEN28387D
Authority: DE
Original assignee: NEUERBURGSCHE VERWALTUNGSGES
Current assignee: NEUERBURGSCHE VERWALTUNGSGES
Priority date: 1928-02-02
Filing date: 1928-02-02
Publication date: 1931-06-17

Description

Verfahren zur künstlichen Fermentation und Entnikotinisierung von Tabak Gegenstand des Hauptpatents 507 194 ist ein Verfahren zur Fermentation und Entnikotinisierung von Tabak aller Art, bei welchem Bestrahlung mit kurzwelligem Licht (Wellenlänge von 4oo bis zoo @c,u) zweckmäßig unter Feuchthaltung des Tabaks in Gegenwart katalytisch wirkender Mittel vorgenommen wird.
Die weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents besteht nach der vorliegenden Erfindung darin, daß als Ausgangsmaterial durch Schimmelbildung oder durch sonstige pflanzliche oder andere Mikroben verdorbener und teilweise zersetzter Tabak verwendet wird. Durch Bestrahlung mit Licht der genannten Wellenlänge (ultraviolette Bestrahlung) in Gegenwart von Katalysatoren wird der technische Fortschritt erreicht, daß die Fermentation des Tabaks beschleunigt und der chemische Abbau der durch Mikroben und Pilze hinterlassenen Fremdkörper herbeigeführt wird. Es tritt also durch das vorliegende Verfahren eine qualitative Veränderung der chemischen Zusammensetzung des behandelten Tabaks ein, nicht nur, wie bei den bekannten Behandlungen mit ultravioletten Strahlen, eine Sterilisation der behandelten Stoffe, insbesondere Flüssigkeiten. Eine bloße Sterilisierung des Tabaks durch Abtätung der Mikroorganismen wäre für den beabsichtigten Erfolg nicht ausreichend, da damit die Wirkung der auf dem Tabak vorhandenen Fremdkörper (Pilzmizelien und eiweißhaltige Sekretionsprodtikte der Mikro-Organismen) noch nicht aufgehoben ist.
Das Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeübt werden: Von Schimmelpilzen befallener Tabak wird mit Hilfe gewöhnlicher Konditionierungsverfahren, z. B. dem Sprayverfahren, auf 25 °/o Wassergehalt vorgefeuchtet, wobei diesem Befeuchtungswasser o,oi bis o,1 Gew.-Prozente Katalysatoren zugesetzt werden. Als geeignete Katalysatoren haben sich Kaliumbichromat, Ammoniumbichromat, Jod und Eisennitrat erwiesen. Der so durch Zusatz von Fotoaktivatoren angefeuchtete Tabak wird nun einer Ultraviolettbestrahlung unterworfen, wobei die Schimmelpilze und aridere Mikroorganismen durch den intermediär auftretenden aktiven Sauerstoff abgetötet werden. Gleichzeitig wird der Geruch des Tabaks wesentlich verfeinert und verstärkt, weil unter dem Einfiuß des Verfahrens die unangenehmen Geruchskörper der Schimmelpilze chemisch umgewandelt und verflüchtigt werden und weil durch die Bestrahlung Aromakörper im Tabak neu aufgebaut werden. Eine parallel damit auftretende Erscheinung ist -die --teiiweise--Zerstörung des Nikotins, besonders auch- Unter dem Einfluß der genannten- Aktivatoren. Es handelt sich bei dem Verfahren im wesentlichen um fertnentative Vorgänge, bei denen evtl. vorhandene Schimmelpilze abgetötet, das Nikotin teilweise abgebaut und der Tabak qualitativ verbessert «-ird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur künstlichen Fermentation und Entnikotinisierung von Tabak gemäß Patent 507 19q., dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial durch Schimmelbildung oder durch sonstige pflanzliche oder andere Mikroben verdorbener und teilweise zersetzter Tabak verwendet wird.