DE646975C - Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von pflanzlichen Materialien, insbesondere Tabakblaettern - Google Patents

Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von pflanzlichen Materialien, insbesondere Tabakblaettern

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DE646975C
DE646975C DEI53326D DEI0053326D DE646975C DE 646975 C DE646975 C DE 646975C DE I53326 D DEI53326 D DE I53326D DE I0053326 D DEI0053326 D DE I0053326D DE 646975 C DE646975 C DE 646975C
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DE
Germany
Prior art keywords
color
tobacco
tobacco leaves
influencing
leaves
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Expired
Application number
DEI53326D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Hermann Losch
Dr Georg Pfuetzer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Filing date
Publication date
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Publication of DE646975C publication Critical patent/DE646975C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B15/00Chemical features or treatment of tobacco; Tobacco substitutes, e.g. in liquid form
    • A24B15/18Treatment of tobacco products or tobacco substitutes
    • A24B15/28Treatment of tobacco products or tobacco substitutes by chemical substances

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacture Of Tobacco Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von pflanzlichen Materialien, insbesondere Tabakblättern Es ist von großem Nachteil, daß in vielen Fällen die Farbe der Tabakblätter, vor allem die gelbe Reifefärbung, die für Schneidgut, insbesondere Feinschnitt und Zigarettentabak, sehr erwünscht ist, durch Nachdunkelung, insbesondere Übergang in Bräun, beim Trocknen ganz oder teilweise verlorengeht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die goldgelbe Reifefärbung frischer Tabakblätter in sehr einfacher Weise dadurch festhalten kann, daß man die Blätter in Wasser oder wässerigen Flüssigkeiten kurze Zeit erhöhter Temperatur aussetzt. Dabei hat sich überraschenderweise ergeben, daß die erstrebte Wirkung durchweg bereits bei einer außerordentlich kurzen Behandlungsdauer erzielt wird, so daß eine Qualitätsverminderung durch Extraktion von .Bestandteilen des Pflanzenmaterials praktisch vermieden wird.
  • Als vorteilhaft hat sich das Arbeiten in saurem Medium erwiesen, beispielsweise kann man dem Wasser Essigsäure oder Salzsäure oder eine andere Halogenwasserstoffsäure in geringen Mengen zusetzen; Schwefelsäure ist weniger zu empfehlen. Ferner läßt sich durch Zusatz reduzierender Mittel, vorzugsweise solcher organischer Natur, wie Ameisensäure oder Hydrazin, die Wirkung erhöhen. Auch die gleichzeitige Anwendung eines reduzierend wirkenden Stoffes und einer Säure wirkt in manchen ,Fällen günstig, z. B. eine wässerige Lösung von Hydrazinsulfat und Salzsäure.
  • Im allgemeinen genügen bereits Mengen von einigen wenigen Prozenten des Zusatzstoffes. Ameisensäure wirkt bereits in einer Konzentration von etwa r °/o, während man bei den anderen genannten Zusätzen durchweg etwas größere Mengen benötigt.
  • Um die Befeuchtung der Blätter mit der Behandlungsflüssigkeit zu beschleunigen, werden zweckmäßig geringe Mengen eines Netzmittels zugesetzt. Bei dieser Maßnahme kann man vielfach mit noch geringeren Mengen des reduzierend wirkenden bzw. sauren Zusatzstoffes auskommen.
  • Bei der- Auswahl der Arbeitstemperatur ist zu berücksichtigen, daß keine unerwünschte Auslaugung wertvoller .Stoffe erfolgt. Bei Verwendung von heißem Wasser mit einer Temperatur von 9o bis roo° ist eine Tauchzeit von etwa ' J2 Minute erforderlich, um die Farbfestlegung zu bewirken. Bei Anwendung einer Wassertemperatur von etwa 90° verschwindet eine etwa stellenweise noch vorhandene Grünfärbung der Blätter; es wird also gleichzeitig eine Farbverbesserung erzielt. Bei Verwendung der meisten in Betracht kommenden Reduktionsmittel und Säuren genügt eine Temperatur von etwa 8o bei einer Tauchzeit von 5 bis io Sekunden.
  • Der Möglichkeit einer unerwünschten Auslaugung des Tabaks kann weiterhin dadurch begegnet werden, daß inan von vornherein Tabakextrakt enthaltende Flüssigkeiten für die Behandlung verwendet. Mit der -Farbfestlegung läßt sich eine Beeinflussung des :Materials in anderer Hinsicht verbinden, indein manderBehandlungsflüssigkeit beispielsweise Stoffe, wie Kali- oder Kalksalze, die den Brand des Tabaks beeinflussen, oder solche Stoffe zufügt. die eine Herabsetzung des Nikotingehaltes oder eine Geschmacksveränderung, etwa durch eine Art Saucierung, bewirken. , Im übrigen wird -vielfach, so insbesondere bei Verwendung von Ameisensäure als Behandlungsmittel, gemäß der Erfindung auch ohne Anwendung derartiger bekannter @'erbesserungsmittel eine Geschmacks- und Geruchsverbesserung des Tabaks beobachtet.
  • Grün geerntete Tabakblätter nehmen bei Verwendung von Reduktionsmitteln bzw. Säuren eine für Deckblätter geeignete fahle. bräunliche Farbe an.
  • Besonders günstig wirkt sich das Verfahren atis, wenn man es im Anschluß an eine an sich bekannte Behandlung mit Reizmitteln, wie sie zur Frühtreibung, Unterbrechung der Keimruhe oder Beschleunigung der Farbbildung bei Früchten verwendet werden, durchführt. Diese Vorbehandlung wird vorzugsweise durch eine Begasung mit Äthylen, Äthylenoxyd, Acetylen, Kohlenoxyd oder Stickolydul ausgeführt. Durch eine entsprechende Bemessung der Dauer dieser Vorbehandlung hat man es in der Hand, die Ungleichheit der Reifefärbung zu beseitigen, die infolge der praktisch unvermeidbaren Unterschiede im Reifezustand der geernteten Blätter stets vorhanden ist. Man unterbricht die Begasung in einem Zeitpunkt, in dem die Mehrzahl der Blätter rein goldgelb oder nur noch wenig grünlich ist. Durch die nun nachfolgende erfindungsgemäße Wärmebehandlung wird der goldgelbe Ton festgehalten, während die grünlichen Anteile eine mehr ins Gelbe verschobene Färbung annehmen.
  • Die Trocknung der so behandelten Blätter kann in beliebiger Weise, etwa in einem Trockenschuppen oder in sonstigen, auch dunklen Räumen an der Luft erfolgen, ohne daß man Gefahr läuft, daß die Farbe verändert wird. Der Ausschluß von Licht wirkt eher günstig als nachteilig. Eine Trocknung bei höheren Temperaturen wird vorteilhaft rasch durchgeführt, zweckmäßig durch Einbringen' in vorher auf mindestens 70° erhitzte Räume.
  • lm folgenden sind die Arbeitsbedingungen für einige Ausführungsbeispiele der Erfindung zusammengestellt:
    Behand- IBehand-
    Behandlungsllüssigkeif lungstenr lungs-
    peratur lauer
    Grad Sekunden
    i. Wasser . . . . . . . . . . . . . . . 9o bis r c; o 'I 3 o
    2. 2°/oige wässerige Amei-
    sensäurelösung ...... So- 5 bis io
    3-2- bis 3°/oige wässerige
    Hydrazinhydratlösung So 5 - lo
    4. 1,5- bis 3°/jge wässerige
    Chlorwasserstofflösung, so 5 - 1o
    5. 5- bis 7,5°/oige wässerige
    Essigsäurelösung..... So 5 - l0
    6.3 °;'" Hydrazinsulfat und I
    1,6 °/ Chlorwasserstoff
    enthaltende wässerige
    Lösung ............. So 5 - 10
    In allen diesen Fällen können nach Wunsch Netzmittel, wie Kondensationsprodukte, aus höhermolekularen Fettsäuren oder deren Abkömmlingen und Amino- oder Oxyalkylsulfonsäuren, z. B. palmkernölsauresTauridnatrium, oder quaternäre Ammoniumverbindungen, die höhermolekulare Alky lreste enthalten, z. B. Di,methyldodecylbenzylammoniumchlorid, in Mengen von o,,5 bis i °/opzugesetzt werden.
  • Das vorliegende Verfahren kanr, auch bei anderen pflanzlichen Materialien Verwendung finden, insbesondere bei solchen, die als Tabakersatz in Frage kommen.
  • Zur Verbesserung der Verbrennfähigkeit von Tabak hat man vorgeschlagen, den Tabak vor der Tränkung mit den die Verbrennung unterstützenden Chemikalien in heißes oder kochendes Wasser zu tauchen, um durch Zerstörung bzw. Öffnung der Zellenmembran die Diffusion zu erleichtern (vgl. Patentschrift 224 324). Derartige tiefgreifende Einwirkungen sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu vermeiden. Die Wärmebehandlung ist so zu leiten, insbesondere so kurz zu bemessen, daß eine wesentliche Extraktion von Bestandteilen desTabaks nicht eintreten kann.
  • Ähnliches gilt im Hinblick auf einen anderen bekannten Vorschlag (vgl. Patentschrift 274 q.70), gemäß dem vor der Bleichung von Tabakblättern eine Behandlung mit nahezu kochendem oder kochendem Wasser vorgenommen wird, durch welche die fett-, harz-und wachsähnlichen Bestandteile des Tabaks sowie die Pektinstoffe entfernt werden sollen. Zudem handelt es sich bei dem vorliegenden Verfahren nicht um eine Bleichung des Tabaks, sondern um die Erhaltung oder Förderung der hellen Reifefärbung des Tabaks.
  • Schließlich hat man bereits Alkoholdampf in der Hitze auf frische Tabakblätter zur Einwirkung gebracht (vgl. Chem. Zentralbl. igii, I, .S. g89). Dadurch wurde eine schnelle Trocknung der Blätter erzielt; die Blätter behielten längere Zeit eine dunkelgrüne Farbe. Im Gegensatz hierzu wird bei dem vorliegenden, nicht mit Alkoholdampf, sondern mit wässerigen Flüssigkeiten arbeitenden Verfahren die gelbe Reifefärbung festgehalten grüne Farben gehen in einen fahlen bzw. bräunlichen Ton über.
  • Nach einem anderen bekannten Vorschlag (amerikanische Patentschrift 225 422) hat man auch bereits Alkohol in flüssigem Zustand bei Kochtemperatur auf Tabakblätter einwirken lassen, um diese aufzuhellen. Dabei wurde eine Behandlungsdauer von 3 bis B. Minuten vorgeschrieben. Im Gegensatz hierzu bemißt sich die erfindungsgemäße, von einem Bleichverfahren wesentlich verschiedene Einwirkung von Wasseroder wässerigen Flüssigkeiten zwecks Erhaltung der hellen Reifefärbung des Tabaks nach Sekunden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von pflanzlichen Materialien, insbesondere zur Verhinderung des Braunwerdens von Tabakblättern, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material in frischem oder vorgetrocknetem Zustand in Wasser oder wässerigen Flüssigkeiten erhöhter Temperatur aussetzt, aber nur so kurze Zeit, daß eine wesentliche Extraktion von Bestandteilen des Pflanzenmaterials noch nicht eintreten kann.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Zusatz von reduzierend wirkenden Stoffen, vorzugsweise solchen organischer Natur, wie Ameisensäure oder Hydrazin, zur Behandlungsflüssigkeit.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch. i oder -2, dadurch gekennzeichnet, daß man in saurem Medium arbeitet. ,4. Verfahren gemäß Anspruch i bis 3, dadurch -gekennzeichnet, daß das Material vor der Behandlung der Einwirkung von Reizmitteln ausgesetzt wird, wie sie zur Frühtreibung, Unterbrechung der Keimruhe oder Beschleunigung der Farbbildung bei Früchten verwendet werden.
DEI53326D 1935-10-04 1935-10-04 Verfahren zur Beeinflussung der Farbe von pflanzlichen Materialien, insbesondere Tabakblaettern Expired DE646975C (de)

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