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Peilrohrsicherung an mit Wasserdruck betriebenen Zapfanlagen für feuergefährliche
Flüssigkeiten Die Erfindung bezieht sich auf eine Zapfanlage für feuergefährliche
Flüssigkeiten, wobei die Flüssigkeit durch Wasserdruck aus einem unterirdisch gelagerten
Behälter hochgefördert wird. Um bei derartigen Anlagen feststellen zu können, wieviel
01 im Lagerbehälter noch vorhanden ist, wird in ein in den Behälter ragendes
und von der Erdoberfläche aus zugängliches Peilrohr ein besonders präparierter Stab
eingetaucht, der von Öl und Wasser verschieden angegriffen wird. Hierdurch ist eine
Kontrolle über den Inhalt des Lagerbehälters an 01 und Wasser möglich.
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Für derartige Anlagen besteht die Vorschrift, daß vor dem Öffnen des
Peilrohres zwecks Einführung der Peilstange stets erst die Druckwasserleitung geschlossen
und dadurch der Behälterinhalt drucklos gemacht «-erden muß, um ein Herausspritzen
des Öles aus dem Peilrohr und die damit verbundenen Nachteile und Gefahren zu vermeiden.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen Verstoß gegen diese
Vorschrift, sei es absichtlich oder aus Unachtsamkeit, unmöglich zu machen und dadurch
zugleich die erwähnten Nachteile und Gefahren mit Sicherheit auszuschließen. Dieses
Ziel wird gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß der Verschluß
des Peilrohres mit dem Schalthahn der Druckwasserleitung zwangsläufig verbunden
ist, so daß der Verschluß des Peilrohres bei Offenstellung des Schalthalmes gesichert
und nur in der Schließstellung des Schalthahnes freigegeben ist. Diese Sicherheitsvorrichtung
kann zweckmäßig aus einer vom Schalthahn beeinflußten Sperrvorrichtung für den Verschlußkopf
des Peilrohres bestehen, und es kann ferner die gemäß der Erfindung hergestellte
Abhängigkeitsverbindung zwischen Schalthahn und Peilrohrverschluß vorteilhaft noch
so ausgebildet sein, daß auch umgekehrt ein Wiederöffnen des Schalthahnes nicht
eher möglich ist, als bis das Peilrohr wieder verschlossen ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i eine Gesamtanordnung einer Zapfanlage in schematischer Darstellung,
Abb. 2 und 3 die Verriegelungsvorrichtung bei geöffneter Druckwasserleitung im Aufriß
und Grundriß, Abb. q. und 5 die Schaltstellungen des Hahnes, Abb. 6 und 7 die Verriegelungsvorrichtung
bei geschlossener Druckwasserleitung im Aufriß und Grundriß.
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Der Zeichnung ist eine Zapfanlage für Leichtöl zugrunde gelegt. In
dem unterirdischen Lagerbehälter i befindet sich ein Leichtöl, das unter Wasserdruck
steht. Das Druckwasser wird aus dem Wasserkanal 2 durch ein Steigrohr 3 in einen
Zwischenbehälter q. geleitet, an dessen oberen Rand sich die Überfalleitung 5 anschließt.
Aus dem Behälter
q. wird das Druckwasser durch das Fallrohr 6 und
einen Umschalthahn 7 in die am Boden des Lagerbehälters i angeordnete Vertiefung
8 gedrückt. An den Dom 9 des Behälters i schließt sich die Steigleitung io für das
Leichtöl an. Die Steigleitung 1o endigt in einer Rohrerweiterung i i, an die sich
die zu den Meßbehältern i2 führende Falleitung 13 anschließt. Dabei liegt die Anschlußstelle
der Leitung 13 an die Rohrerweiterung i i höher als der Druckwasserzwischenbehälter
q., um ein Nachdringen von Wasser sicher zu vermeiden.
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Um die Höhe des Wasserspiegels bzw. die noch im Lagerbehälter i vorhandene
Leichtölmenge messen zu können, ist im Kesseldom 9 ein Peilrohr 14 angeordnet, dessen
oberes Ende 15 durch eine mit Innengewinde versehene Verschlußkappe 16 abgeschlossen
ist. Die Verschlußkappe 16 ist am oberen Ende mit den vorstehenden Rippen 2o versehen
zwecks Abschrauben der Kappe vom Peilrohr. Am unteren Ende besitzt die Verschlußkappe
16 die rings umlaufende Nut 21, in die die Führungsschraube 22 des die Kappe 16
umgreifenden Hebels 23 eingreift. Der Hebel 2-3 trägt die nach oben ragende
Rippe 24 und ist um den senkrechten Bolzen 25 in waagerechter Ebene drehbar. Dieser
Bolzen 25 ist mit seinem unteren Ende in einem Halter 26 befestigt, der um das Peilrohr
15 greift und mittels der Schraube 27 am Peilrohr festgeklemmt ist. Am oberen Ende
des senkrechten Bolzens 25 ist der hakenförmige Bügel 28 befestigt, der zur Führung
des Hebels 23 in der waagerechten Ebene dient. Der Hebel 23 hat zwei Anschläge 29,
3o, die zur Begrenzung der Drehbewegung des Hebels dienen. Ferner ist am Hebel 23
noch die Aussparung 31 vorgesehen, mit der der Hebel 23 beim Losschrauben der Verschlußkappe
16 in den Bügel 28. eingreift.
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Der in der Druckwasserfalleitung 6 angeordnete Umschalthahn 7 besitzt
an seinem Schaft 17 die segmentförmige Sperrplatte 18, die in der Betriebsstellung
des Hahnes 7 mit ihrem freien Ende das Peilrohr 15 überdeckt. An den Schaft 17 des
Hahnes 7 ist die Handkurbel i9 zur Einstellung des Hahnes 7 befestigt.
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Soll nun die Höhe des Wasserspiegels bzw. die Leichtölmenge im Lagerbehälter
i gemessen werden, so muß zuerst der Umschalthahn 7 in die in Abb. 5 dargestellte
Lage gedreht werden, wodurch die in den Lagerbehälter i führende Druckwasserleitung
6 abgeschlossen ist, so daß das im Behälter i b& findliche Leichtöl vom Wasserdruck
entlastet ist. Gleichzeitig wird durch die Drehung des Hahnes 7 auch die Sperrplatte
18 mitgedreht und kommt in die in Abb. 7 gezeichnete Lage, wodurch das Peilrohr
15 freigegeben ist. Nunmehr kann die Verschlußkappe 16 hochgeschraubt werden. Dabei
wird der an der Verschlußkappe 16 in radialer Richtung beweglich gehaltene Hebel
23 mit hoch genommen, und zwar so weit, bis er mit seiner Aussparung 31 in den an
der Führungsstange 25 befestigten hakenförmigen Bügel 28 eingreift. Nunmehr kann
die Verschlußkappe 16 in waagerechter Ebene gedreht werden, wobei sich der Hebel
23 in dem Bügel 28 führt und in der Drehebene gehalten wird, ohne daß der Hebel
23 und damit auch die Verschlußkappe 16 nach unten sinken kann. Die Drehung
erfolgt so weit, bis der am Hebel 23 vorgesehene Anschlag 3o an den hakenförmigen
Bügel 28 anstößt, und die Verschlußkappe 16 die Peilrohröffnung freigibt. Bei dieser
Drehung legt sich der Hebel 23 mit seinem aufgesetzten Steg 24 an die segmentförmige
Platte 18 und verhindert damit ein Drehen bzw. öffnen des Schalthahnes 7. Nunmehr
kann in die freigegebene Peilrohröffnung ein besonders präparierter Stab, der von
Wasser und Leichtöl verschieden stark angegriffen wird, durch das Rohr 15 in den
Lagerbehälter i eingetaucht werden. Nach Herausziehen des Peilstabes, der zweckmäßig
mit einer geeichten Skala versehen ist, kann die Höhe des Wasserspiegels und damit
auch die im Lagerbehälter i noch vorhandene Leichtölmenge abgelesen werden. Nach
dem Messen wird die Verschlußkappe 16 wieder zurückgedreht und auf das Peilrohr
geschraubt, wodurch auch die Verriegelung der Sperrplatte 18 durch den Hebel 23
gelöst wird und damit der Schalthahn 7 wieder in die in Abb. q. dargestellte Offenstellung
gedreht werden kann.
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Durch diese gegenseitige Verriegelung des Umschalthahnes 7 der Druckwasserleitung
6 und der Verschlußkappe 16 des Peilrohres 15 ist ein Offnen der Druckwasserleitung
6 bei geöffnetem Peilrohr 15 und ebenso ein Offnen des Peilrohres durch Abschrauben
der Verschlußkappe 16 bei geöffnetem Schalthahn 7 nicht möglich, so daß ein Herausspritzen
des im Lagerbehälter i befindlichen Leichtöles beim Messen sicher verhindert wird.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellteBeispiel beschränkt,
vielmehr sind auch andere Ausführungsformen der Verriegelungsvorrichtung möglich.