DE525855C - Einrichtung zur Verhinderung des Verschmorens von Kollektoren oder Schleifringen elektrischer Maschinen infolge Buerstenabnutzung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
29. MAI 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 525855 KLASSE 21 di GRUPPE 67 / Q

VIIIbj2Id¹ Tag der Bekanntmachung über die Erteihmg des Patents: j.Mai

Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)

Zusatz zum Patent 503

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. September 1927 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 14. August 1925.

Im Hauptpatent 503 739 ist eine Einrichtung beschrieben, die dazu dient, das Verschmoren von Kollektoren oder Schleifringen infolge Bürstenabnutzung zu verhindern. Die Einrichtung ist derart beschaffen, daß die Stromzuführung zu den Bürsten nach Ablauf des zulässigen Bürstenvorschubes selbsttätig unterbrochen wird.

Es wurde bereits vorgeschlagen, die Stromunterbrechung durch Auslösen eines in der Stromzuleitung zu den Bürsten liegenden federnden Schaltgliedes herbeizuführen. Bei dieser bekannten Einrichtung wird das federnde Schaltglied zugleich als Vorrichtung zum Vorschieben der Bürste verwendet. Dadurch ist jedoch ein einwandfreies Arbeiten des Schaltgliedes in Frage gestellt, da der Bürstendruck sehr rasch abnimmt, so daß entweder zunächst ein zu hoher Bürstendruck herrscht, der sich dann auf ein zulässiges Maß verringert, oder der Bürstendruck allmählich so weit nachläßt, daß der Kollektor feuert. Im ersten Falle tritt eine zu hohe Abnutzung der Bürste und des Kollektors auf, im letzteren Falle wird der Kollektor beschädigt. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß das Schaltglied nur die Stromzuleitung zur Bürste bewirkt, am Vorschub der Bürste aber unbeteiligt ist. Dadurch wird erreicht, daß das Schaltglied die Stromzuleitungen rechtzeitig unterbricht, da es unabhängig von der Vorrichtung zum Vorschieben der Bürste arbeitet. Man kann daher eine einwandfrei arbeitende Vorschubvorrichtung verwenden.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt ein Lagerschild mit Bürstenhalter im Schnitt, Abb. 2 den Bürstenhalter im Grundriß. In Abb. ι ist mit 1 das Lagerschild bezeichnet. In das Lagerschild ist die aus Isoliermaterial bestehende Hülse 2 eingesetzt, die in ihrem Innern die eigentliche Führungsbüchse 3 der Bürste trägt. Am unteren Ende der Hülse 2 ist der Metallring 4 aufgeschoben, der als Träger für die Stromzuführungsfeder 5 dient. Die Stromzuführungsfeder greift durch einen Schlitz in der Hülse 2 und der Führungsbüchse 3 hindurch und berührt die Kohlebürste 6. Aus Abb. 2 ist dies klar zu erkennen. Am äußeren Ende der Kohlebürste ist der mit einem Bund versehene aus Isoliermaterial bestehende Bolzen 7 befestigt, der dazu dient, mit Hilfe der Feder 8

*' Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Richard Peisker und Reinhold Reichmann in Berlin.

§25855

die Bürste auf den Kollektor 9 zu drücken. 10 ist ein in bekannter Weise angeordneter Verschluß der Hülse 2. Der Querschnitt des Bolzens 7 ist kleiner als der Querschnitt der Bürste. Er kann sowohl rund als auch rechteckig ausgebildet sein. Im letzteren Falle kann er die gleiche Breite besitzen wie die Bürste. Die Einrichtung wirkt in folgender Weise: Sobald die Bürste so weit abgenutzt ist, daß ihr äußeres Ende unter der Stromzuführungsfeder 5 hinweggleitet, schnellt die Feder 5, die beim vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schaltglied dient, in den sich an die Bürste anschließenden Hohlraum und berührt den Isolierbolzen 7. Da die Feder plötzlich von der Kante der Bürste abschnappt, so wird die Stromzuleitung rasch unterbrochen.

Die gleiche Wirkung wie bei der in Abb. 1 dargestellten Bürste kann man auch erzielen, wenn man eine Bürste anwendet, die wenigstens an der der Stromzuführungsfeder 5 zugewandten Seite eine entsprechend angeordnete Nut aufweist, in die nach Ablauf des zulässigen Bürstenvorschubes die Stromzuführungsfeder eingreift. Eine solche Bürste ist in Abb. 3 dargestellt. In diesem Falle muß dafür gesorgt werden, daß entweder die Stromzuführungsfeder durch einen Anschlag daran gehindert wird, daß sie mit dem geschwächten Teil der Bürste in Berührung kommt, oder man muß diesen Teil isolieren.

Die als Ausführungsbeispiel dargestellte Einrichtung kann man in verschiedener Weise abändern. So ist es beispielsweise möglich, an Stelle eines auf der Bürste gleitenden Stromzuführungsgliedes (Feder) ein Stromzuführungsglied zu verwenden, das auf einer aus Metall bestehenden Fassung für die Bürste gleitet. Diese Fassung kann bei geeigneter Ausbildung ähnlich wie die Bürste beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 zur Steuerung eines Schaltgliedes, z. B. einer auf der Führung gleitenden Stromzuführungsfeder, benutzt werden.

Claims (4)

1. Patentansprüche;

   ' i. ' Einrichtung zur Verhinderung des Verschmorens von Kollektoren oder Schleifringen elektrischer Maschinen infolge Bürstenabnutzung nach Patent 503 739 durch Auslösen eines in der Stromzuleitung zu den Bürsten liegenden Schaltgliedes, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Schaltglied nur die Stromzuleitung zur Bürste bewirkt, am Vorschub der Bürste aber unbeteiligt ist.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unter Federkraft seitlich an die Bürste angedrückte Stromzuführung und einen Hohlraum, der sich an die Gleitbahn der Stromzuleitung auf der Bürste radial nach außen anschließt, in den die Stromzuführung nach Ablauf des zulässigen Bürstenvorschubes einspringt und dadurch die Stromzuleitung unterbricht.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein isoliertes oder aus Isoliermaterial bestehendes Glied, mit dessen Hilfe die Bürste an den Kollektor gedrückt wird, wenigstens an der der die Bürste seitlich berührenden Stromzuführungsfeder zugewandten Seite eine geringere Ausdehnung besitzt als die Bürste, so daß sich ein an die Bürste anschließender Hohlraum ergibt, in den die Stromzuführungsfeder nach Ablauf des zulässigen Bürstenvorschubes einspringt.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum an der Bürste selbst in Form einer der Stromzuführungsfeder zugewandten entsprechend angeordneten Nut vorgesehen ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen