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Vorrichtung zum Verschließen und Stempeln von Briefen Gegenstand der
Erfindung ist eine Vorrichtung zum Verschließen und Stempeln von Briefen. Derartige
Maschinen sind in mannigfaltigen Ausführungen bekannt, bei denen die Briefe mit
Hilfe von Förderbändern aus einem Aufgabebehälter zu den einzelnen Bearbeitungsstellen
gebracht werden.
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Die Erfindung besteht in der Kombination mehrerer an sich bekannter
Merkmale, nämlich darin, daß die Briefe aus einem Aufgabebehälter aus verstellbaren,
derart geneigt zueinander stehenden Wänden, daß die Briefe in der Längs-und Querrichtung
geneigt darin liegen, durch eine darunterliegende unrunde Führungsrolle des unteren
Förderbandes beim Durchtreten durch einen Schlitz in der Bodenplatte des Aufgabebehälters
einzeln entnommen werden. Damit die Briefe beim Vorziehen sicher unter der Förderbahn
liegen und mit dem Anfeuchter in Berührung kommen, ist die Bodenwand des Aufgabebehälters
mit einer Ausnehmung versehen, durch die die Briefumschlagklappen nach unten hindurchragen
können. An der Förderbahn ist ein an sich bekannter verstellbarer Kontaktstift zum
Einschalten der Stempelvorrichtung angeordnet, so daß je nach Stellung des Stiftes
die Stempel an jeder beliebigen Stelle des Umschlages aufgebracht werden können.
Um die Reibung zwischen den Förderbändern und damit die Förderwirkung zu erhöhen,
ist die hinterste Führungsrolle des unteren Förderbandes in bezug auf die entsprechende
Rolle des oberen Bandes nach hinten versetzt, so daß das untere Band hinter der
Rolle eingedrückt wird.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß von dem Förderband jeweils
nach seiner Umdrehung der unrunden Führungsrolle immer nur ein Brief, und zwar der
unterste, aus dem Aufgabebehälter vorgezogen wird, da hier infolge der besonderen
Ausbildung die Briefe schon so einzeln liegen, daß sie von der unrunden Rolle gut
erfaßt werden können. Es sind deswegen keine umständlichen Trennmittel, wie bei
bekannten Maschinen, erforderlich, vielmehr unterscheidet sich die Vorrichtung gemäß
der Erfindung von dieser vorteilhaft durch das sichere Arbeiten bei einfacher Gestaltung
ohne besondere umständliche Hilfsmittel.
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In den Abbildungen ist eine Ausführung der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. Z eine Seitenansicht der vollständigen Maschine, Abb. 2 eine
Teilansicht im Schnitt durch die Maschine etwa in der Ebene der Achse der Stempelwalze
und der Andruckrolle, Abb. 3 die Schalteinrichtung in senkrechtem Schnitt etwa nach
Linie 3-3 in Abb. 2, Abb. 4 eine Endansicht der Stempelwalze, der Andruckrolle,
der Schutzplatte und der Einrichtung zum Schließen der Klappen im Schnitt nach der
Linie q-q in Abb. 2,_
Abb. 5 eine Draufsicht auf die Andruckrolle
und die Führungsplatte am Ende der Maschine, Abb.6 die Art der Lagerung der Briefe
in dem Aufgabebehälter, Abb.7 einen Querschnitt durch die Briefe in dem Behälter,
Abb. 8 eine Draufsicht auf die Förderplatte, Abb. g eine Draufsicht auf die gesamte
Aufgabe- und Fördervorrichtung, Abb. io und ioz eine Teilansicht der Einstellvorrichtung
der Führungsplatte 7, Abb. ii und 12 die Verbindung der Auswurfplatte 35 mit dem
Lagerarm 36 und die Mittel zum Verstellen der Platte, Abb. 13 eine Teildarstellung
der einstellbaren Befestigung der Endplatte 27 an dem Aufnahmebehälter, Abb. 14
einen Schnitt durch den Aufnahmebehälter mit der Platte 3o und Abb. 15 eine vergrößerte
Ansicht des Auslaufs der Vorschubriemen.
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Auf einer Grundplatte i sind ein aufrecht stehender Stützrahmen 2
und ein Stützarm 3 aufgesetzt. Von dem Arm 3 wird eine waagerecht liegende Führungsplatte
4. getragen. Unmittelbar über dieser, nahe am rechten Ende, ist eine Platte 5 angebracht,
die entweder an einer Stütze 5@I oder auch, mit ihr ein Stück bildend, an dem Rahmen
z befestigt- ist.
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Die Platte 5 ist nach links geneigt, und zwischen ihrem unteren Rande
und der Führungsplatte 4 ist ein Raum für den Durchgang der Briefe frei gelassen.
Weiter ist an dem Rahmen 2 eine Platte 6 befestigt, die nach links über die Platte
5 hinausragt. Die Ebene der Platte 6 bildet mit den Ebenen der Platten 4 und 5 annähernd
einen rechten Winkel, ist aber, von den Platten 4 und 5 aus betrachtet, etwas nach
hinten geneigt, d. h. der Schnittwinkel der Platten 4. und 6 wie 5 und 6 ist etwas
größer als ein rechter. Hinter den Platten 4. und 5 ist in nahezu rechten Winkeln
und zwischen den Platten 6 und 4 ein Raum frei gelassen, um die Klappen der Briefumschläge
beim Vorschieben durchzulassen. Gegenüber der geneigten Platte 6 ist eine vordere
Platte 7 an dem Stützarm 5a verschiebbar senkrecht angebracht.
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Auf dem linken Ende der Führungsplatte 4 ist ein verstellbares Abschlußstück
8 aufgesetzt, das aus den beiden Teilen 8,1 und 8b besteht, die rechtwinklig
zueinander. und insbesondere rechtwinklig zur Führungsplatte 4 stehen. Dieses Abschlußstück
kann nach rechts oder links verschoben und so sein Abstand von der Platte 5 verstellt
werden. Der Teil 8b des Schlußstückes bildet die linke Wand des Aufgabebehälters,
dessen Boden die Führungsplatte 4 bildet; der Teil 8,1 bildet mit der Platte
6, deren Fortsetzung sie bildet und mit der sie zusammenwirkt, die hintere Wand.
Die Platten 4, 5, 6, 7 und das Schlußstück 8 bilden demnach zusammen einen rechteckigen
Aufgabebehälter, in den die Briefe eingelegt werden. Das Schlußstück 8 und die vordere
Seitenplatte 7 sind verstellbar, um den Behälter für Briefe verschiedener Längen
und Breiten passend zu machen.
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Die vordere Seitenplatte 7 wird zweckmäßig von einem U-förmigen Arm
mit den parallelen Schenkeln 7`1, 7b (Abb. io) gehalten, die in der Stützplatte
5a verschiebbar geführt werden. Dazu sind auf der Platte 5`, zwei Paar Leisten
5b, über die Streifen 5c gelegt sind, angeordnet, so daß die Schenkel
7a, 7b von den Leisten und den Streifen gefaßt und geführt werden.
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Die Schenkel des U-Armes haben das Bestreben auseinanderzuspreizen
und klemmen sich so zwischen den Leistenpaaren fest. Das vordere Ende des Schenkels
7 z ist rechtwinklig umgebogen und an dem oberen gebogenen Teil der Platte 7 befestigt
(Abb. i, g, io). Durch Zusammenquetschen der beiden Schenkel wird der Druck gegen
die Leisten aufgehoben, und die Führung 7 läßt sich so leicht nach innen oder außen
verschieben, während sie sonst normalerweise durch die Spannung der Schenkel nach
außen gegen die Leisten fest in ihrer Stellung gehalten wird.
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Die zu verschließenden Briefumschläge werden mit den offenen Seiten
nach hinten, d. h. nach den Platten 6 und 8`, hin, in den eben beschriebenen
Aufgabebehälter eingelegt und mit den offenen Klappen nach unten, und zwar zweckmäßig
so, daß sie einander überlappend oder geschindelt liegen, wie in Abb. 6 und 7 dargestellt
ist. Das ist aber nicht unbedingt nötig, sondern die Umschläge können auch sonstwie
eingelegt werden, z. B. mit geschlossenen Klappen.
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Aus dem hinteren Rand der Vorschubplatte 4. ist ein Teil 4.a ausgeschnitten,
um Platz für die herunterhängenden Klappen der Umschläge zu schaffen. Die Endkante
des Briefhaufens liegt an dem oberen gekrümmten Ende der Schlußwand 8b an, wodurch
der Haufen geneigt wird und mit der vorderen Kante mit leichtem Druck gegen die
Platte 5 anliegt. Infolge der Neigung der Platte wird dieser Druck mehr nach unten
gegen die Bodenplatte 4 gerichtet, wodurch das Vorschieben in die Maschine erleichtert
wird.
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Wenn die Umschläge geschindelt gehäuft werden, dann wird der obere
Teil des Haufens, infolge des Bestrebens der Klappen, nach den Hüllen der Umschläge
zurückzuspringen, über die hintere Kante der Platte 4 hinunterragen (Abb.7). Dadurch
wird der obere Teil des Haufens nach außen gedrückt. Wenn nun die Seitenwände des
Aufgabebehälters senkrecht zu der Grundplatte ständen, würden die Klappen gezwungen,
sich noch weiter zu öffnen, und sie
würden so dicht -zusammengepackt,
daß ein Trennen schwierig würde.
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Es ist ersichtlich, daß der Briefhaufen so eingelegt und geführt werden
muß, daß der unterste Umschlag, der in die Maschine eingeführt werden soll, in der
richtigen Stellung liegt, damit die Klappe richtig mit dem Anfeuchter in Berührung
kommt und der Brief den Aufdruck auf die richtige Stelle bekommt. Um das mit dem
geringstmöglichen Widerstand zu erreichen, wird die Rückenplatte 6 von den Platten
,4 und 5 weg geneigt, so daß ihre Neigung von der Bodenplatte .4 weg dem natürlichen
Neigungswinkel des Umschlaghaufens nahekommt und von der Platte 5 weg ausreicht,
daß nur die Ecken, aber nicht die Ränder der Umschläge sie berühren.
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Mit dieser Anordnung werden die Briefe auf natürlichem Wege in ihre
richtige Einschubstellung gebracht, wozu keine andere Kraft als ihre eigene Schwere
erforderlich ist (Abb. 6). Die Krümmung des Teiles 8a des Schlußstückes 8 dient
in gleicher `'reise dazu, das hintere Ende des Briefes richtig zu führen. Die geschilderte
Anordnung der Platten läßt nur eine geringe Berührung mit den Briefen zu und vermindert
dadurch nicht allein die Reibung, sondern bildet auch einen offenen Aufgabebehälter,
der die Handhabung der Briefsachen erleichtert.
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Um die Klappen der Umschläge vor dem Zukleben anzufeuchten, muß die
Klappe unter dem inneren Ende der Platte .4 durchtreten, während die Hülle darüber
hergeht; und infolge des Umstandes, daß der Haufen in der Längsrichtung durch Anliegen
der hinteren Kante an dem Glied 8b geneigt ist, würde eine sehr kurze Umschlagklappe
nicht weit genug unter die Platte 4. reichen, sich infolgedessen von selbst zu schließen
versuchen und über der Platte q. statt unter ihr hergehen. Aus diesem Grunde geht
der hintere Rand der Bodenplatte q. in eine lange Kurve q.b (Abb. 6 und 8) über,
die sich zwischen die zum Teil geschlossene Klappe und die Hülle des sich vorwärts
bewegenden Umschlags schiebt, so daß der richtige Durchgang der Klappe unter dem
Anfeuchter 120 gesichert ist.
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Die Briefe werden nacheinander aus dem Aufgabebehälter mit Hilfe von
endlosen Riemen 9 und io durch die Maschine geführt, die zweckmäßig aus Gummi sind
und über entsprechende Rollen 11, 12, 1q., 15 laufen. Der untere Riemen 9 wird durch
die Antriebsrolle ii angetrieben und nimmt die Rolle 12 mit. Der obere Riemen io
wird durch die aus der Berührung mit dem unteren entstehende Reibung angetrieben.
Die Vorschubrolle 12 ist auf einem Zapfen 12b unter der Platte 4. gelagert und grenzt
an das untere Ende der Platte -. Diese Rolle hat am Umfang auf einer Seite einen
Vorsprung 12a, der bei jeder Umdrehung der Rolle durch einen Schlitz 4.d in der
Platte q. durchragt und die obere Bahn des Riemens 9 mit dem untersten Brief in
dem Aufgabebehälter in Berührung bringt und ihn infolge der Reibung vorwärts bewegt,
nach dem Anfeuchter, der Zuklebe- und Druckvorrichtung hin.
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Wenn der Vorsprung Zea oben ist, läßt er den Riemen 9 durch die Öffnung
hindurchtreten, so daß er höher liegt als die Oberfläche der Platte ,1. Eine kleine
Zwischenrolle 13, die rechts von der Rolle 12 auf einem Zapfen 13a in dem Arm 3
drehbar gelagert ist, dient dazu, die obere Bahn des Riemens 9 in einer Ebene mit
dem normalen Weg der Briefsachen durch die Maschine zu halten- und verhindert ein
Flattern des Riemens 9, das durch den Vorsprung 12a hervorgerufen werden und den
Gang der ganzen oberen Bahn des Riemens beeinflussen könnte.
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Der obere Vorschubriemen io läuft auf den beiden Führungsrollen 14
und 15, die entsprechend an schwingenden Armen 1q.a und i5, angebracht sind, deren
jeder auf einem Zapfen 16 an dem Rahmen 2 gelagert ist. Der Zapfen 16 liegt beträchtlich
höher als eine die Achsen der Führungsrollen 14 und 15 enthaltene Ebene, und die
Spannung des Riemens io genügt, die Rollen 14. und 15 gegeneinanderzuziehen und
nach unten zu drücken, wodurch eine gute Berührung der unteren Bahn des Riemens
io mit der oberen des Riemens 9 gesichert ist.
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Der auf der Rolle ia laufende Teil des Förderriemens liegt unmittelbar
unter der Mündung des Aufgabebehälters, und der Buckel 12a bringt den Riemen in
Berührung mit dem untersten Brief in dem Füller und bringt ihn vorwärts, bis er
von den beiden Riemen zwischen den Rollen 15 und i., eingeklemmt wird. Die Oberfläche
des Riemens 9 wird am besten gerieft, um die Briefe besser greifen zu können.
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Auf diese Art werden die Briefe von den Riemen 9 und io durch die
Maschine befördert. Um zu verhindern, daß gleichzeitig mehr als ein Brief aus dem
Aufgabebehälter mitgenommen wird, wird eine Trennvorrichtung beliebiger Art verwendet,
die bei dem unteren Ende der Platte 5 (Abb. i) angebracht wird. Die Trennvorrichtung
arbeitet so, daß sie, wenn z. B. zwei Briefe gleichzeitig vorgeschoben werden, den
oberen zurückhält, während der Riemen den unteren weiter mitnimmt. Sie wird vorzugsweise
gebildet aus Rollen ioo mit einer Gummioberfläche, die auf einem beweglichen Glied
ioi, das durch Gelenke 104 mit der Platte 5 verbunden ist, drehbar angebracht sind
(Abb. io und i), und die normalerweise durch eine Feder iois nach unten gezogen
werden, wobei die Bewegung nach unten durch einen verstellbaren Anschlag 103 begrenzt
ist.
Es ist aus Abb. i ersichtlich, daß die den Riemen io tragende
Rolle 1.4 etwas links seitwärts vor der den Riemen g treibenden Rolle liegt; und
da so die Rolle 14 an einer Stelle auf die Riemen nach unten. drückt, wo kein Gegendruck
wirkt, wird der untere Riemen gezwungen, an dieser Stelle eine etwas nach aufwärts
gerichtete Kurve zu nehmen, kurz bevor er auf die Rolle ii kommt, wie bei 9-v in
Abb. i und Abb. 15 angedeutet ist.
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Nachdem der Brief die Trennvorrichtung und die Rollen 13, 15 passiert
hat, wird er an den Anfeuchter gebracht. Der Anfeuchter kann von geeigneter Konstruktion
sein, aber am besten besteht er aus einer schwenkbaren Anfeuchtebürste ioo, die
am rechten Ende der Platte 4 angebracht ist (Abb. i und 8) und normalerweise in
einen Behälter i22 eintaucht, in dem Wasser in geeigneter Tiefe gehalten wird und
der von einem Kessel 124 durch ein Rohr r226 gespeist wird. Die Umschlagklappe wird
mit Hilfe des hinteren rechten Endes der Führungsplatte 4 gezwungen, unter dem Anfeuchter
herzugehen, wenn der Umschlag darübergeht.
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Nachdem die Klappe angefeuchtet worden ist: wird der Brief durch die
Riemen g und io vorgeschoben, und die angefeuchtete Klappe wird geschlossen und
geklebt. Um die angefeuchteten Klappen zur Unterstützung des Klebens fest gegen
die Hülle des Umschlages zu drücken und um ihn zu glätten, bevor die Postwertstempel
darauf gedruckt werden, wird der Brief zwischen einer Platte 55 und einer Gegendruckfeder
54 durchgezogen (Abb. i und 4).
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Die Blattfeder 54 hat die Aufgabe, oben auf den sich bewegenden Brief
und diesen gegen die Platte 55 zu drücken, wodurch die Klappe an die Hülle gedrückt
wird.
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Auf der weiter unten beschriebenen Schutzplatte 52 ist eine Blattfeder
53 befestigt, die unmittelbar auf den Kniff des Briefumschlages drückt (d. i. der
gefaltete Rand, wo die Klappe in die Hülle des Umschlages übergeht), und zwar an
einer Stelle jenseits der Druckvorrichtung, so daß sie beim Drucken nicht stört.
Der Druckpunkt dieser Feder 53 liegt unmittelbar über der Andrückrolle 51 (Abb.
q.), so daß hierdurch dem Durchgang der Hülle des Umschlages ein geringer Widerstand
geboten wird, während die Klappe, zwischen der und der Hülle eine mehr oder weniger
flüssige Gummischicht liegt, in Berührung mit der Andrückrolle sich freier bewegen
kann und so das Bestreben hat, sich an die Hülle heranzuschieben, wodurch die Klappe
dicht heruntergezogen und an dem natürlichen Kniff entlang geschlossen wird.
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Nach dem Anfeuchten und Verkleben kommt der Brief in die Druckvorrichtung;
aber kurz bevor er zwischen den Rollen 14 und 1i durchgeht und während er noch zwischen
den Riemen g und io festgehalten wird, kommt der vordere Rand mit einem Finger 21
(Abb 1,:2, 3) in Berührung und setzt ihn in Tätigkeit, wodurch die die Umdrehung
der Scheibe 5o, die die Wertstempel aufdruckt, steuernde Vorrichtung ausgelöst wird.
Der Schnappfinger kann so verstellt werden, daß der Aufdruck auf den Briefen an
jeder gewünschten Stelle kommt.
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In der dargestellten Maschine ist der Schnappfinger auf einer Welle
2111 befestigt, die links von der Rolle 14 liegt. Der Schnappfinger ist nach unten
geneigt, gegabelt, so daß die Riemen g und io zwischen der Gabel laufen, wobei die
Gabelenden beträchtlich bis unter die Rahmen der Riemen reichen, so daß ein durch
die Riemen angebrachter Brief den Schnappfinger berühren und nach oben aus seiner
Stellung bewegen kann; hierdurch wird die Welle Zia, die mit der Schaltvorrichtung
in Verbindung steht, geschwungen.
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Die Schaltvorrichtung ist hinter der Platte 2 angeordnet und besteht
in kurzen Worten aus einen auf der Welle 21a befestigten Arm 2i6, der in eine Kerbe
211' des Hebels 2i° eingreift und ihn in Bewegung setzt, wenn der Schnappfinger
21 von einem durchgehenden Brief angehoben wird; der Hebel 2ic setzt dann einen
Hebel zid in Schwingung, der eine Rolle 2if trägt, die im Ruhezustand auf einer
in einem Arm 8oc gelagerten Rolle 8of liegt, dieser ist an der Welle 8o i befestigt,
die die Druckscheibe 5o trägt. Diese Welle 8o d wird mit Hilfe der Reibungskupplung
Boa von der ununterbrochen durch einen geeigneten Motor o. dgl. getriebenen Welle
go über die Zahnräder goa, 8o6 angetrieben. Die Welle 9o ist durch eine gewöhnliche
Kupplung gob mit der Welle 5ia verbunden, die die Andruckrolle 51 trägt. Die Andruckrolle
51 wird ununterbrochen getrieben, die Druckscheibe 5o dagegen nur dann gedreht,
wenn der Schnappfinger die Rolle 2if von der Rolle 8of löst und dann die Kupplung
die Welle Sod und damit die Druckscheibe sich einmal umdrehen läßt; aber noch vor
der Beendigung der Umdrehung werden die Schalthebel in ihre in der Abb.3 durch die
ausgezogenen Linien dargestellte normale Stellung durch die Feder S3 und S' zurückgebracht,
bis der Schnappfinger wieder durch einen anderen durchgehenden Brief betätigt wird.
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Die Druckscheibe 5o könnte unmittelbar auf eine Verlängerung der Welle
Sod aufgesetzt werden, aber um verschiedene Druckstempel benutzen zu können und
um die Anzahl oder die Werte der aufgedruckten Stempel registrieren zu können, wird
die Druckscheibe vorzugsweise auf eine besondere Welle Sod aufgesetzt, die ein Zählwerk
1V1 trägt. Das Zählwerk
ist abzunehmen und wiedereinzusetzen, weswegen
die Welle 5oi am hinteren Ende eine Feder erhält, die in einer Nut in dem äußeren
Ende der Welle Sod einpaßt, wenn das Zählwerk in die in Abb.2 dargestellte Stellung
eingeschoben wird, dadurch wird eine Drehverbindung zwischen den Wellen Sod und
Sod gebildet, wenn das Zählwerk eingesetzt ist. Um das Herunterfallen des Zählers
beim Einsetzen in die '.Maschine zu dämpfen, ist eine Stange 3oo angeordnet, die
durch eine Feder 3oi hochgedrückt wird.
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Die die Andruckwolle 51 tragende Welle 51," und die Welle iia, die
praktisch eine Fortsetzung der Welle 5ia bildet, werden in den Gabelenden eines
Armes 36 gelagert, dessen anderes Ende auf einen Zapfen 36,1 in der Nähe der Rolle
12 gelagert ist. Der Arm 36 wird durch eine Stange 36c und eine Feder 36b gestützt,
so daß das Gabelende nachgeben kann und die Andruckwelle sich Briefen verschiedener
Dicke anpassen kann.
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Man läßt den Schnappfinger zweckmäßig von seiner nahezu vertikalen
Stellung, die er normalerweise einnimmt, bis zu dem Punkt, wo die Kurve 9x in den
Riemen 9 beginnt, sich bewegen, bevor er die Schaltung zur Drehung der Welle Sod
in Tätigkeit setzt. Dieser Spielraum in dem Anschlag (der erforderlichen wirkenden
Bewegung) wird deshalb vorgesehen, daß die Schaltteile ein gewisses Zusatzmoment
zum Auslösen der Druckrolle erhalten. Dazu trägt auch die Kurve 9Y in dein Riemen.
9 bei, die Schaltung ganz leicht zu machen und verhindert eine Beschädigung der
Briefränder. Da weiter der Schaltpunkt so dicht bei der Scheibe 5o liegt, die genau
über der Mittellinie der Rolle ii liegt, wird die Zwischenzeit zwischen dem Schaltpunkt
und dem Beginn des Druckens so kurz, da13 Änderungen in der Geschwindigkeit des
Motors, dem Eingreifen der Kupplung oder der Dicke der Briefe nur eine ganz geringe
Änderung in der Stellung der Aufdrucke auf den Briefen nach sich ziehen.
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Nachdem der Brief durch die Klebe- und Druckvorrichtung gegangen ist,
wird er in den Aufnahmebehälter R ausgeworfen. Um zu erreichen, daß die Briefe in
eine waagerechte Lage in den Aufnahmebehälter einfallen, wird eine Führungsplatte
35 (Abb. i und 5) angeordnet. Die vorderen Kanten von kurzen, dazu leichten oder
dünnen Briefen haben das Bestreben, sich hochzuheben, wenn sie von den Vorschubriemen
ausgestoßen werden, und die Führung 35 überwindet dieses Bestreben, indem sie den
hinteren Rand beim Austritt neigt. Die Führung bildet eine horizontal dicht an die
Rolle ii und etwas unterhalb der oberen Fläche des Riemens 9 gelegte Platte. Das
linke Ende dieser Platte 35 ist nach unten gebogen (35a Abb. i), um die ankommenden
Briefe nicht zu stören, und das rechte Ende reicht bis über die Rolle ii hinaus,
bis an den Aufnahmebehälter, und liegt genau in einer Linie mit den auslaufenden
Enden der Riemen. Die äußerste rechte hintere Ecke 35b ist etwas nach oben gebogen,
um der hinteren Kante der Briefe den eben erwähnten Auftrieb zu geben.
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Lange oder schwere Briefe haben weniger das Bestreben sich hochzurichten
und brauchen daher weniger gekippt zu werden oder überhaupt nicht. Deswegen wird
die Führung 35 mit einem herabhängenden Finger 3511' auf einen Zapfen 35°
(Abb. ii und 12) an dem schwingenden Arm 36 befestigt, der das Lager für die Rollenwelle
iia trägt. Da die Lage der Zapfen 35c in bezug auf die Rolle ii konstant ist, wird
auch die Relativstellung zwischen der Führung 35 und der Rolle ii nicht gestört,
wenn die Rolle durch dicke Briefe nach unten gedrückt wird. Außer durch den Zapfen
35c wird die Führung weiter durch eine Schraube 35d,
die in einen Längsschlitz
35 in den Finger 35m' geführt wird, gehalten; unter dem Schraubenkopf wird eine
federnde Unterlagscheibe 35f gelegt; dadurch ist es möglich, die Führung 35 nach
oben oder unten zu rücken, wie es gerade die Art der durchgehenden Briefsachen verlangt,
durch einfaches Bewegen mit der Hand in die gewünschte Stellung zu rücken, während
sie durch die Reibung in jeder Stellung hochgehalten wird.
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Da der Schaltpunkt ganz dicht an der die Mitten der Druckscheibe 5o
und der Andruckrolle 51 verbindenden Linie liegt, muß auch die führende Kante der
geprägten Oberfläche 50a der Scheibe ebenso dicht an dieser Linie liegen, damit
der Aufdruck nicht zu weit weg von der vorderen Kante des Briefes fällt. Dieser
Umstand macht aber auch den Abstand zwischen dem Rand 3oa und der Bahn der sich
bewegenden Briefe sehr kurz, und da die Scheibe 5o ihre Umdrehung ausgeführt hat,
bevor das Ende des eben bedruckten Briefes diesen Punkt durchschritten hat, könnte
der frisch mit Tinte versehene Rand 5oa an einen dicken Brief schleifen und ihn
beschmutzen. Um diese Möglichkeit zu verhindern, wird eine Schutzplatte 25 (Abb.
i und 4) an dem Rahmen 2 befestigt und so angeordnet, daß ihr Rand dicht an den
Rand 5o1 der Scheibe und etwas darunter liegt. Diese Platte bedeckt dann die mit
Tinte getränkte Oberfläche und schützt die Briefe vor dem Beschmutzen.
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Der Aufnahmebehälter R für die verklebten und gestempelten Briefe
besteht aus einer Rückenplatte 25, einem Boden 26 und einer verstellbaren Schlußplatte
27; dazu gehören eine Einrichtung, die Schlußplatte einzustellen und sie durch ihre
Schwere festgeklemmt zu halten, und eine Aushebev orrichtung, die den doppelten
Zweck hat, die Briefe in den Stapel
einzuführen und ein geeignetes
Mittel zu bilden, einige von ihnen zu entfernen, während andere einfallen.
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Die Schlußplatte 27 hat einen waagerechten, von ihrem unteren Rande
ausgehenden Finger 272, der unter der Bodenplatte 26 liegt und über zwei Stäbe 26a
und 26b geeignet festgehalten wird. (Abb. 13 und 1q.). Der Stab 26' ist gegen den
hinteren Rand 26° der Platte 26 so gelegt, daß der Finger -27,", wenn er waagerecht
liegt, zwischen ihnen eingeklemmt wird; wenn jedoch der Finger schwach geneigt ist
(durch Neigen der Schlußplatte 27), wie durch die punktierten Linien in Abb. 13
dargestellt, wird der Finger frei, und die Schlußplatte 27 kann dann nach außen
oder innen verschoben werden. Hierdurch kann die Schlußplatte in jede beliebige
Stellung gesetzt werden, und ein Druck gegen "die Platte, sie nach rechts zu bewegen,
bewirkt nur ein festeres Einklemmen des Fingers. Das Gewicht der Platte 27 reicht
aus, den Finger immer eingeklemmt zu halten, nur wenn es nötig sein sollte, sie
in ihre äußerste Innenstellung zu bringen, würde das Gewicht des Fingers
27" das der Platte 27 überwinden. Zum Schutz hiergegen dient eine
Feder 26s, die von dem Stab 26,1 gehalten wird und nach oben gegen den Finger 271
drückt und den Unterschied der Gewichte ausgleicht, wodurch der Finger eingeklemmt
wird. Der Stab 261' begrenzt den Anschlag der Neigung der 'Schlußplatte und
verhindert das Überspannen der Feder 26s.
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Den Heber bildet eine sechseckige Platte 30 mit einem schmalen, aufrecht
gebogenen Streifen 3o17, der in eine Handhabe übergeht. Der Heber wird mit aufrecht
gestellter Handhabe auf den Boden des Staplers gelegt (Abb. 14), die äußeren Ränder
der in den Sammelbehälter einfallenden Briefe berühren dann die Handhabe und werden
dadurch gekippt, so daß,wenn sie auf dem Haufen landen, die Klappenseite der Briefe
zuerst auftritt; so werden die Klappen geebnet, wenn er sich gelockert haben sollte,
um offenzugehen, wie es manchmal bei Briefen mit buckligem Inhalt vorkommt. Die
Handhabe 30a hält den Haufen gut ausgerichtet. Um Briefe aus dem Behälter zu entfernen,
ohne die einfallenden Briefe zu stören, wird der Heber vom dem Boden teerausgeschoben
und oben auf den Haufen gelegt, um die einfallenden Briefe aufzufangen. Er kann
in der Stellung mit einer Hand gehalten werden, während die darunterliegenden Briefe
mit der anderen Hand entfernt werden.
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Die Scheibe 50 kann mit geeigneten Mitteln mit Tinte versehen
werden. Wie in Abb. i dargestellt, ist eine Tintenzufuhrrolle 150 auf einer schwenkbaren
Stütze 151 angebracht, die auf dem Zapfen 16 gelagert werden und durch eine Stellschraube,
die in einem Schlitz i5117 in der Stütze liegt, befestigt werden kann. Die Maschine
kann Hand- oder Kraftantrieb haben. Zweckmäßig wird sie durch einen Elektromotor
angetrieben.
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Um die Unbequemlichkeit zu vermeiden, das Zählwerk oder die Druckvorrichtung
entfernen zu müssen, wenn mal Briefe nur geklebt werden sollen, ist noch eine Einrichtung
an der Maschine angebracht, die die Bewegung des Schnappfingers 21 für die Auslösung
der Druckscheibe unwirksam macht.
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Dazu ist nämlich nahe an der oberen linken Ecke des Rahmens 22 (Abb.
i) ein Hebel 200 auf einer kurzen Welle 2ooa festgemacht, die durch den Rahmen 2
geht, und an deren anderem Ende, hinter dem Rahmen 2,- ein anderer Hebel 2oot befestigt
ist. An dem freien Ende des Hebels 2oob befindet sich ein gegen den Rahmen 2 gerichteter
Zapfen 20o°; der Schalthebel 2i° liegt dann unter der Welle 200a und über dem Zapfen
2ooc und zwischen dem Hebel 2oob und dem Rahmen und ist also so von diesen Teilen
eingeschlossen. Wenn nun der Hebel 200b mit Hilfe des Handhebels Zoo um die Welle
200#1 gedreht wird, greift der Zapfen 200c unter den Hebel 2ic und hebt ihn aus
dem Arm 2Z1' heraus hoch.
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Wenn der Hebel 2ic so hochgehoben wird, kann der Arm 21b, der durch
die unter dem Schnappfinger 21 hergehenden Briefe geschwungen wird, nicht in die
Kerbe 2111 in dem Hebel 2ic eingreifen, und infolgedessen ist keine Bewegung des
Hebels 21d zur Auslösung der Druckscheibe möglich.