DE523279C - Schaltung fuer rueckgekoppelte Schwingungsgeneratoren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. APRIL 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 a⁴ GRUPPE

Schaltung für rückgekoppelte Schwmgungsgeneratoren Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. März 1930 ab

Der frequenzstabilisierende Einfluß eines Schwingungskreises in einem Röhrengenerator hat seine Hauptursache in der starken Abhängigkeit der Phase von Strom und Spannung eines nahezu in Resonanz schwingenden Kreises von der Frequenz. Durch eine Frequenzänderung—bedingt beispielsweise durch Änderung der Betriebsspannung und Eigenschaften der Generatorröhre oder durch Änderung der Impedanz der Hochfrequenz führenden Verbindungsleitungen des Generators— wird das Phasengleichgewicht zwischen Generator und Schwingungskreis in der Weise gestört, daß die Frequenzänderung dadurch größtenteils rückgängig gemacht wird. Je weniger Dämpfung der Schwingungskreis hat, desto größer ist die Phasenänderung bei einer bestimmten Abweichung der Generatorschwingungen von der Eigenfrequenz des Schwingungskreises und dadurch die stabilisierende Wirkung desselben. Noch größer wäre die stabilisierende Wirkung, wenn es gelingen würde, die Phasenänderung von einem gegebenen Kreise durch irgendeine Art Phasenverstärker auf ein Vielfaches des Anfangswertes zu vergrößern.

Gemäß vorliegender Erfindung wird dieses dadurch erreicht, daß die Rückkopplungsenergie dem Anodenkreis des Generators aus zwei Gliedern entnommen wird, deren durchfließende Ströme zueinander einen von der Frequenz abhängigen Phasenunterschied besitzen, und daß aus der diesen beiden Rückkopplungsgliedern entnommenen Energie Harmonische gebildet werden, welche, miteinander zur Schwebung gebracht, durch gemeinsame Gleichrichtung Wechselstromenergie der Grundfrequenz ergeben, die dem Gitterkreis des Generators zugeführt wird.

Eine erfindungsgemäße Schaltung ist in der Abb. ι schematisch dargestellt.

Der Schwingkreis 1 des Senders habe die Grundfrequenz CO₀; durch irgendeine Ursache nehme die Frequenz den Wert ω an. Dadurch ändere sich, bezogen auf den Anodenstrom der Röhre 8, die Phase des Stromes in dem Schwingkreise 1 um einen Winkel ψ. Bei einer normalen direkten Rückkopplung wäre dieser Winkel ψ also der maßgebende Faktor, der der Frequenzänderung entgegenwirkt. In der Abb. 1 ist aber die Rückkopplung über die Röhren 9, 10 und 11 geleitet. Wäre die Frequenz = £ü₀, so wären die Gitterspannungen der Röhre 9 und 10 gleichphasig; ist dagegen die Frequenz = cu, so sind die Phasen dieser Gitterspannungen um den Winkel ψ voneinander verschieden. Vom Anodenkreis der Röhre9 wird die neunfache Frequenz: z.B. cos 9 ω t und vom Anodenkreis der Röhre 10 die zehnfache Frequenz: z. B. cos

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Hans Roosenstein in Berlin.

(iocot -f· ίο ip) auf die Gitterkreise 5 und 6 des Mischrohres 11 übertragen. Hier bildet sich die Differenzfrequenz cos (i-oco't + ¹⁰V — 9 ω t) = cos (ω t -j- 10 ψ). Diese Schwingung wird jetzt auf den Gitterkreis des ersten Rohres gegeben und bewirkt infolge der Anwesenheit des Winkels 10 ψ eine zehnmal größere Frequenzstabilisierung, als es die direkte Rückkopplung leisten kann.

Wenn man noch größere Vervielfachungen benutzt, also z. B. in zwei Stufen die ßöfache bzw. die 35fache Grundfrequenz erreicht, läßt sich die Frequenzstabilisierung entsprechend verbessern. Die 35fache und 3öfache Grundfrequenz geben in dem Mischrohr wieder die Grundfrequenz zurück mit dem Phasenwinkel 36 ψ.

Es ist klar, daß man jede direkte Rückkopplung der Rohre 8 verhindern muß, also sind insbesondere Mittel zur Neutralisation dieser Röhre vorzusehen, oder es muß für dieses Rohr ein gutes Schirmgitterrohr verwendet werden.

In Abb. ι sind die beiden Kopplungsglieder, welche die Entnahme von Hochfrequenzströmen, die zueinander eine von der Frequenz abhängige Phasenverschiebung aufweisen, gestatten, als ein Schwungradkreis und eine Selbstinduktionsspule 2, deren Impedariz durch einen in Serie geschalteten Kondensator 13 neutralisiert ist, dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, dieselben parallel anzuordnen oder auch zur Entnahme der Rückkopplungsenergie an Stelle des Kreises 2 lediglich eine Selbstinduktion oder auch einen Widerstand oder eine Kapazität vorzusehen. Es ist für Anodenmodulationsschaltungen auch möglich, direkt rückkoppelnde Energie von einer in Serie mit dem Schwungradkreise liegenden Niederfrequenzmodulationsröhre 12 zu entnehmen, wie in Abb. 2 dargestellt ist. Der Anschluß der Frequenzvervielfacherröhren 9,10 findet in diesem Falle über Kopplungsblockkondensatoren statt.

In Abb. 3 ist eine Schaltung dargestellt, in welcher die beiden Kopplungsglieder, denen die rückkoppelnde Energie entnommen wird, in einem gemeinsamen abgestimmten Kreise angeordnet sind.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Schaltung für rückgekoppelte Schwingungsgeneratoren, dadurch gekennzeichnet, daß im Anodenkreis des Generators zwei Kopplungsglieder vorgesehen sind, die hochfrequente Ströme mit einem von der Frequenz abhängigen Phasenunterschied liefern, und daß diese Ströme in einer angekoppelten Röhrenanordnung Harmonische erzeugen, die sich in einem weiterhin angekoppelten Mischkreis überlagern und nach Gleichrichtung wieder die Grundfrequenz ergeben, die auf den Gitterkreis des Generators zurückgekoppelt ist.

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kopplungsglieder im Anodenkreis des Generators in Serie geschaltet sind.

3. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kopplungsglieder im Anodenkreis des Generators parallel geschaltet sind.

4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Kopplungsglied ein Schwungradkreis ist.

5. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Kopplungsglied als Kapazität, Widerstand oder Selbstinduktion ausgebildet ist.

6. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenstrommodulationsröhre des Generators eines der beiden Kopplungsglieder bildet-

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen